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MadisonSquare
sporadischer Gast
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Österreich W, 22
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Wed, 28.Jun.06, 15:13 Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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Hallo Leute!
Ich bin schon mal jedem dankbar, welcher diesen himmellangen Beitrag zu Ende liest.
Wo soll ich beginnen? Ich werds mal nach Faktoren aufteilen (ja, ja immer diese Studenten )
1) Mein werter Vater
Ich komme aus einer typischen höheren Mittelschichtfamilie, welche nach außen eine heile Welt vorspielte.
Innen sah es jedoch so aus, dass mein Vater sich nicht mit Worten, sondern mit seinen Händen wehrte. Als "Entschuldigung" gabs Spielzeug bzw. Geld.
Meine Mutter, einige jahre jünger als er und eine rosarote Brille tragend, tat nie etwas dagegen, obwohl sie doch darunter litt. Zu ihr habe ich trotzdem ein sehr enges Verhältnis.
Meine wenig jüngere Schwester, ehemaliges Opfer, begann irgendwann seine Geldgeschenke auszunutzen und kroch ihn in den Arsch, entschuldigt den Ausdruck.
Ich wollte mich ihm nie beugen, stand stets zu meiner Meinung. Als ich als Volljährige drohte ihn anzuzeigen, sollte er je wieder Hand gegen mich erheben, drohte er stets finanzielle Erpressungen an, wenn er sich nicht anders wehren konnte. Nur leider bin ich finanziell von ihm abhängig. Das Studium schafft mich schon, ich kann nebenbei nicht arbeiten. Ich bewohne eine Wohnung, welche er gezahlt hat.
Er stichelt ständig, benimmt sich wie ein 13-jähriger. E ist so arrogant, hält sich für gebildet, obwohl er nur in seinem Fachgebiet bewandert ist. Er hört nie zu, macht andere gerne nieder. 1-2 pro Woche muss ich ihn sehen und das ist jedes Mal furchtbar. Unser Verhältnis hat sich gebessert, aber ich kann den Hass auf ihn nicht wirklich unterdrücken. Ich kann nicht einfach verzeihen und vergessen. Er weiß nicht mal wie man sich entschuldigt, statt Entschuldigungen kommen Rechtfertigungen. Einmal hat er eine Art Entschuldigungsbrief geschrieben. Das macht meine Vergangenheit aber nicht rückgängig! Ich versuche zu verzeihen. Um meiner willen, um meinen inneren Frieden...
Was mich besonders fertig macht, bis heute, dass er mir jahrelang unterstellt hat, dass ich wäre wie er, wodurch ich (sh. Pkt. 2) einen gerade zu peinlich unterwürfigen Charakter in der Schule annahm. Er unterstellte mir verschiedenstes, wollte mich nie kennenlernen. Jedes Gespräch hat dahin geführt, dass er nicht mehr zuhörte, weil er sich ja sowieso für den Allmächtigen hält. Und ich habe die Gespräche schon auf verschiedenste Art probiert.
Leider gibt es keine andere Möglichkeit für mich - hab schon alle durchdacht - als noch bis zum Studienende (4 Jahre) finanziell abhängig von ihm zu sein. Danach will ich so schnell wie möglich weg aus diesem kleinen Nest, wo ihn alle kennen und verehren.
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bitte entschuldigt die kommenden Mehrfachposts. ich verspreche, dass sie nur diesmal vorkommen werden. aber ich muss mir das alles endlich von der seele schreib
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MadisonSquare
sporadischer Gast
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Österreich W, 22
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Wed, 28.Jun.06, 15:19 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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2) Die liebe Schule
Ich hatte zwar immer Freunde, sogar bis heute einige schon langjährige Freunde, aber in der Schule gehörte ich trotzdem zu den Außenseitern.
Ich tat nichts dazu, zumindest wüsste ich nicht was.
In der Volksschule lief noch alles normal. Ich war zwar die mit der hässlichen Narbe (am Oberkörper von einer Operation, nur bei Fastnacktheit sichtbar) aber sonst war ich wie jeder andre. Schlimm war es nur für mich, dass ich von den Lehrern beim Turnen aufgrund meines schwächeren Herzes mit Glashandschuhen angefasst wurde.
Dann gabs noch zwei kleine Mädchen, welche über mich, aber auch über alle anderen, schimpften und dumme Gerüchte verbreiteten.
Richtig schlimm wurde das ganze während meiner Gymnasialzeit. Alle meine Freunde, welche jemals dieselbe Klasse besucht hatten, gingen mit der Zeit von der Schule ab, wechselten, etc. Bald war ich sehr allein. Hatte eigentlich nur zwei Jungs, von denen ich dachte, sie wären meine Freunde. Dabei verbreiteten diese noch bösere Dinge über mich.
Ich weiß nicht, warum ich so unbeliebt war. ich verstehe es einfach nicht, dass sich kaum einer mit mir abgeben wollte. Ich weiß schon, jeden kann man nicht mögen, aber warum über zwanzig Leute etwas gegen mich hatten kapiere ich einfach nicht.Ich war immer nett zu allen, wahrscheinlich war das das Problem. Ließ mich ausnutzen. Ließ mich als Lückenbüßer verwenden. Ließ mich verarschen, lachte sogar eine Zeit lang mit.Versuchte es zu ertragen, dass ich ignoriert wurde.
Manche taten so als wäre ich "verrückt", beispielsweise hatte mir eine Freundin erzählt sie habe eine gefragt, warum sie nicht mit mir redeten, sie täte es ja auch. Darauf wurde geantwortet "Du kannst mit ihr umgehen."
Ich verstehe das nicht. Es gab Cliquen, die über alle herzogen. Aber warum gegen mich so extrem?
Ich war zeitweise verträumt und mag deshalb ein wenig abwesend gewirkt haben, aber das war meistens nur während der Schulstunde. Ich höre auf einem Ohr nicht. Es wurde deshalb gespottet. Ich habe eine Gleichgewichtsstörung, weshalb ich beim Gehen einen leichten rechtsdrang habe. Auch das wurde verspottet. Ich habe eine sehr hohe und junge Stimme, das fanden auch manche lustig.
Dann war mein Vater hin und wieder in unserer Kleinstadtzeitung. Auch das regte zum Spotten an.
Ach ja und ich war öfters heiser, musste mich räuspern, wenn ich an der Tafel stand. Natürlich auch ein Grund zum Spotten...
Bei einem referat wurde ich sogar richtig ausgebuht, von einem, die andren hörten nicht zu.
Meine angeblichen beiden Kumpels verbreiteten gemeine Gerüchte über mich, versuchten eine Freundin und mich gegeneinander aufzuhetzen.
Die Liste wäre länger. Will nicht langweilen.
Aufjedenfall versteh ich nicht, warum ich bis zur Abschlussklasse (12.Schulstufe) wie eine Außenseiterin behandelt wurde. Ich habe niemanden etwas getan. Niemals. Ich weiß, es ist schlimm, dass ich heute noch darüber nachdenke, aber es lässt mich nicht los, warum sie mich so behandelten. Ich verstehs einfach nicht und ärgere mich ihnen nicht am Ende des letzten Jahres gesagt zu haben, was ich mir dachte. Das hätte auch nicht viel gebracht aber vielleicht ein wenig Erleichterung für mich.
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vallée
Forums-Gruftie
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Wolkenkuckucksheim W, 27
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Wed, 28.Jun.06, 15:43 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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Hallo
Madison, es ist wirklich traurig, was du über deine Kindheit schreibst.
Es ist nicht schlim, dass du jetzt "immer noch" daran denkst. Du bist ja erst 22. Es ist ganz verständlich.
Warum die in der Schule Außenseiterin warst, hängt sicher auch mir deinem Elternahus zusammen und der Art wie du dort sozialisiert wurdest. Das glaubst du jetzt vielleicht nicht und es wird weh tun, wenn die Erkenntnis kommt, aber von der Hand zu weisen ist es nicht.
Vielleicht ist es dein Weg das ganze jetzt aufzuarbeiten, mit therapeutischer Hilfe. Damit du dann, wirklich in dein Leben starten kannst. Das ganze wirklich mal verarbeiten, deine Erkenntnisse draus ziehen.
Ich meine hey, du bist 22, du bist klug, hast Teile der Problematik schon erkannt, die Welt steht dir offen.
Wie ist das bei euch in Österreich? Gibt es Beihilfen vom Staat zum Studium? In Deutschland gibts ja das Bafög. Da wird dann das Gehalt der Eltern geprüft und wenn die zu viel haben, als dass man Bafög kriegen könnte werden halt die Eltern verknackt den Bafög-Satz zu zahlen.
Du bist also unabhängiger als du denkst.
Viel Erfolg!
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_________________ Human consciousness is the only seeing eye of the Deity.
- C.G. Jung |
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MadisonSquare
sporadischer Gast
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Österreich W, 22
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Wed, 28.Jun.06, 15:52 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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3) Männer
Meine Erfahrungen mit Männern waren auch nicht gerade berauschend.
Aber beginnen wir am Anfang.
Ich habe eine etwas längere und nicht gerade ebenmäßige Nase und Sommersprossen, fand das früher fürchterlich. Habe außerdem unter eiden Augen so eine komische Falte, welche sich kaum überdecken lässt. (Muss hier gleich hinzufügen, dass ich stets kosmetisch und gewandtechnisch versucht hab das beste aus mir zu machen). Meine Brüste waren mir auch stets zu klein (fand immer schon größere schöner, bin aber jetzt mit meinen C Cups trotzdem sehr zufrieden). Ich fühlte mich aufjedenfall potthässlich. Auch weil, ja es wird für viele dämlich klingen, meine Schwester mehr Komplimente auf ihr Aussehen bezogen bekam. Ich weiß schon, gutes Aussehen liegt im Auge ndes Betrachters, aber mir kam es so vor, als würde mich jeder für hässlich halten. Auch weil öfters mal ein "wäh" kam als ich es wagte den gang entlang zu gehen.
Aufjedenfall wollte ich mit 14 unbedingt einen Freund um mir selbst zu beweisen, dass ich doch nicht so hässlich bin (mit 16 hörte ich übrigens mal ein nettes Gespräch von ein paar meiner Klassenkollegen über mich mit an "A gute Figur hats, aber a schirches Gesicht"). Ich bekam einen Ferienflirt, kaum älter als ich. Am zweiten Tag ließ ich ihn an meine brüste. Schließlich sollte er sich nicht von mir abwenden. sagte ihm auch quasi zu das nächste Mal mit ihm zu schlafen
Mein erstes Mal erlebte ich dann aber mit 15 mit meinem ersten richtigen Freund. Ich schlief aber mit ihm, weil ich es wirklich wollte. Nach einem Monat schon, Neugier war also sicher dabei, aber das habe ich niemals bereut. Es war eine schöne Beziehung, die ein halbes Jahr hielt.
Dann hab ich mit einem zwei Wochen herumgeknutscht, den ich für so gutaussehend und er mich ebenfalls hielt. Das tat gut...
Richtiger Freund Nummer zwei war ein absoluter Reinfall und etwas, das ich gerne rückgängig machen würde. Vier Jahre älter als ich, nicht mal gut aussehend, aber er hatte mich irgendwie über den Finger gewickelt. Kurzfassung: Petting nach dem Blind Date. Sex nach zwei Wochen. Ausgenützt monatelang. Warm gehalten. Von hinten bis vorne verarscht. dann hat er auch noch Lügen über mich verbreitet (er wohnt weiter weg und das war bei seinen Freunden, also nicht "so schlimm"), auch online er hat wirklich gefragt "bist du von ..." wenn dann eine ja gesagt hat, hat er gefragt, ob sie mich kenne und ihr dann irgendeinen Unsinn erzählt.
Er wollte auch, dass der andere Emailzugang zu einem hat. Weil ich mal was über ihn geschrieben hab, hat er - was hab ich nie erfahren - der Person irgendwas geschrieben und sie hat sich nie wieder gemeldet. Ich hab dann natürlich auch seine mails gecheckt und heraus gefunden, dass er mich als "psychisch labil" bezeichnete...
Irgendwann ging es auseinander, er hielt mich warm, weil keine andre mit ihm schlief. Einmal wurde er handgreiflich und hat auch von quasi Vergewaltigung gesprochen Ich in meinem Schock hab nix getan, bin brav mit ihm zusammen geblieben. Bis er dem Terror von Erniedrigungen selbst ein Ende machte und die Beziehung selbst beendete. Ach ja, beschimpft und neider gemacht hat er mich auch ständig. Aber ich hatte immer Angst alleine zu sein, war zu feig zu gehen. Auch weil ich nicht wusste, was er dann tun würde. Seine Ex vor mir hat er immer mit dummen SMS und so belästigt. Hatte Angst bei mir könnte er schlimmeres tun.
Als es aus war, hörte er jedoch niemals auf sich zu melden. Ich hatte bald ein neues Handy war aber irgendwann so dumm ihm die Nummer zu geben. Schließlich gab ich mich dann irgendwann als jemand anders aus, der nun mein Handy besäße und er glaubte diesen Schwachsinn (später hatte ich dann natürlich eine ganz neue Nummer, die er nie hätte herausfinden können).
Irgendwann nach zwei Jahren hat er dann einen Brief geschickt, wie leid ihm alles täte ich hab ihm um meiner frieden willen geschrieben, ...
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MadisonSquare
sporadischer Gast
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Österreich W, 22
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Wed, 28.Jun.06, 16:20 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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ich würde ihm verzeihen...
tatsache ist, dass ich ihm genauso wenig wie meinem vater jemals verzeihen werde können. noch heute tauchen szenen der beiden auf, wie sie mich mies behandelnt haben entweder ich heule dann oder stelle mir vor, wie ich sie umbringe. meine agressionen machen mir angst. bin eigentlich ein harmloser mensch. aber bis heute bereue ich es, meinem ex nie die meinung gesagt zu haben.
nach meinem ex war dann so einer, der mich auch nur fürs bett wollte, aber der ist nicht so wirklich erwähnenswert.
4) Mein Freund
Er ist wundervoll. Wir haben unsere Differenzen, aber er ist toll. Das beste was mir hätte passieren könne. auch wenn ich schon zweifelte.
allerdings sagt er "er kann es nicht mehr hören" wenn ich wieder über diese ganzen dinge reden muss. ich versteh ihn ja, aber ich muss darüber reden.
ein problem, dass ich allerdings mit ihm habe, ist, dass ich mich nicht richtig binden kann. ich habe angst. angst vor erneuten verletzungen, angst falsche entscheidungen zu treffen. ein paar leute und die familien behandeln uns wie ein ehepaar, nicht mehr wie zwei menschen. das macht mich fertig. hätte deshalb schon beinahe schluss gemacht.
ich komme mir in dieser beziehung auch oft zu wenig bestätigt vor. aber wie soll jemand wie ich beurteilen, was die ideale bestätigung wäre?
ich hab auch leidr oft zu idealisierte vorstellungen von einer beziehung, welche natürlich enttäuscht werden.
ach ja und da ich gelernt hatte mich über sex zu definieren, ist unsere derzeitige sexuelle flaute für mich auch zeichen, dass was net stimmt, dass er mich vie nimma attraktiv findet (das denk ich aber nur an schlechteren tagen)
5) Meine "Ticks"
Hauptproblem Nummer eins ist, dass ich in gewisser Weise furchtbar unselbstständig bin. Ich habe noch immer das Gefühl mich für alles rechtfertigen zu müssen. Frage auch meine Mutter oder meinen Freund viel zu oft um Rat.
Ich suche ständig nach Bestätigung bezüglich meines Aussehens. Ich halte mich zwar nicht mehr für hässlich, an manchen tagen sogar für hübsch, aber ich habe das gefühl, dass mich Männer kaum beachten.
Ich kleide mich zwar sexy, weil es mir gefällt, aber ich gebe zu: je mehr Männer mir pro Tag nachschauen, mich anlächeln, anreden, etc. desto besser fühle ich mich ich glaub, dass wird schon krankhaft. denn neuerdings rennt das nimma nebenbei, ich hab mir gestern sogar schon gedacht "die werden ja immer weniger". diese gedanken sind da, obwohl ich schon gelernt hab, dass es auf meine ausstrahlung ankommt. denn es gab schon tage da war ich einfach so gut drauf, war aber kaum geschminkt und meine haare vom weind leicht zersaust, aber ich wurde wegen meinem lächeln angelächelt. und das ist viel mehr wert, als wenn mich ein typ anglotzt, weil ihm mein ausschnitt gefällt. das alles weiß ich ja. zu 98%. aber diese 2%...
ich bin allgemein sehr unsicher. hab ständig angst, es könnte jemand was schlimmes über mcih denken oder bös auf michs ein. meine innere stimme sucht dann zwar stets nach logik, das klappt aber nur fast immer, dass ich drauf höre.
ich hab auch irgendwie die panik, dass mein freund wegen meiner narbe genug von mir haben könnte. dass er sich einmal denkst "hey, ich will auch mal eine ******, die nix zwischen den brüsten hat" ich war nämlcih seine erste, obwohl er älter ist als ich.
dann hab ich noch, auch nur selten (zum glück beherrschen diese dinge nicht mein leben sondern treten nur selten auf) die panik, dass meiner mutter oder meinem freund irgendwas passieren könnte. ob mir selbst was passiert, ist mir egal ihr wisst, was ich mein.
das passt jetzt eher in den sexualitätsthread, aber es hängt ja sicher alles irgendwie zam. ich streichle mir manchmal sanft über meine nippel. ich weiß nicht wieso. nicht als selbstbefriedigung. so nebenbei, natürlich nur wenn ich zu hause bin. da kommt es vor, dass ich etwas lese und mir nebenbei kurz unter den bh fahre und mich streichle. kennt das jemand?
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MadisonSquare
sporadischer Gast
6
Österreich W, 22
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Wed, 28.Jun.06, 16:45 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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Weitere Ticks sind beispielsweise, dass ich stets aufs Holz klopfen muss aber das empfinde ich als harmlos.
dann ist da noch eine kleine angst in mir, dass ich wie mein vater ernsthafte depressionen bekommen könnte...ausgelöst wurde diese angst,w eil er mir schon ein paar mal rüberwarf, das liege in der familie und ich neige sowieso dazu dabei ist in mir auch ein sehr optimistischer part, den ich mein psychologisches selbst nenne.
das ist sehr heilend, wenn ich z.B. durch eine aussage verletzt wurde "Warum hat er/sie das getan?" "Vielleicht hatte er/sie nur einen schlechten Tag. davon kann ich doch ein lied singen (hab schlimmes pms)"
da komme ich gleich zum nächsten. ich habe mir mit 12 jahren selbstgespräche in du form verboten, weil mir meine ältere cousine irgendwas von wegen schizophrenie (spaßhalber ) eingeredet hatte. dass das blödsinn ist, weiß ich, aber trotzdem sind die gedanken stets in der "ich"-Form...
dann sind da noch ein paar sachen wofür ich mich früher für krank oder jetzt für früher seltsam hielt/halte...aber ich will jetzt nicht auf alles eingehen.
was mich auch noch gewaltwig stört, fällt aber jetzt eher ins beziehungsthema, dass ich öfters eifersüchtig bin aber mein freund nie. hab deshalb manchmal das gefühl, er nähme mich für selbstverständlich...
will nochmals dazufügen, dass mich diese ganzen dinge nicht ständig belasten. aber eben doch hin und wieder
okay, das war genug. eure armen augen. danke fürs lesen aufjedenfall. vielleicht will je jemand etwas dazu sagen, ansonsten danke fürs zuhören
freu mich aufjedenfall über jeden ernstgemeinten beitrag
Liebe Grüße,
MadisonSquare
PS: @vallée: Danke für deine Antwort Hab sie erst grad gsehn.
Quote: | Warum die in der Schule Außenseiterin warst, hängt sicher auch mir deinem Elternahus zusammen und der Art wie du dort sozialisiert wurdest. Das glaubst du jetzt vielleicht nicht und es wird weh tun, wenn die Erkenntnis kommt, aber von der Hand zu weisen ist es nicht. |
Das ist einer der Fakten, die ich nicht wahrhaben will/kann. dass vor allem mein vater so einen einfluss auf meinen lebenslauf in jungen jahren hatte und auf eine art und weise auch bis heute. leider.
Quote: | Vielleicht ist es dein Weg das ganze jetzt aufzuarbeiten, mit therapeutischer Hilfe. Damit du dann, wirklich in dein Leben starten kannst. Das ganze wirklich mal verarbeiten, deine Erkenntnisse draus ziehen. |
Ich frage mich oft, warum mein Weg nicht hätte sein können in einem liebevollen elternhaus aufzuwachsen.
manchmal fühl ich mich wie eine pechmarie...
ja, therapeutische hilfe wäre sehr wichtig. noch habe ich mich nicht getraut. aber ich möchte es. auch weil es meinem besten freund so sehr geholfen hat. er stammt ebenfalls aus einem sehr unstabilen elternhaus.
Quote: | Ich meine hey, du bist 22, du bist klug, hast Teile der Problematik schon erkannt, die Welt steht dir offen. |
danke *indiearmenehm* ich hab grad tränen in die augen.
ich hoff wirklich, dass ich das irgendwann schaffe.
wenn es klappt, gehe ich sowieso zum studieren nach argentinen. zumindest ein halbes jahr. das hilft bestimmt.
beihilfen gibt es, inwiefern die eltern aber dann ran müssen weiß ich nicht. mein vater verdient ja recht gut.
könnte ich irgendwie jobben, würd das vielleicht gehen, aber ich schaff die uni nur mit größter mühe, wüsste net wie ich nebenbei arbeiten sollte. will aber bald fertig studiert haben. ein teufelskreis
aber vielleicht gibts doch ne möglichkeit. ich hoffe es.
danke aufjedenfall für deine ehrliche antwort
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vallée
Forums-Gruftie
514
Wolkenkuckucksheim W, 27
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Wed, 28.Jun.06, 16:59 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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Quote: | Das ist einer der Fakten, die ich nicht wahrhaben will/kann. dass vor allem mein vater so einen einfluss auf meinen lebenslauf in jungen jahren hatte und auf eine art und weise auch bis heute. leider. |
Ja kann ich verstehen. Aber wie du ja leidvoll erfahren hast schützt das nicht wahr haben wollen nicht vor den Konsequenzen. Soziale Ausgrenzung, sich als Außenseiter fühlen usw.
Wenn ich ehrlich sein darf, ich denke es ist klasse, dass du schon deine eigene Meinung behalten hast und dich nicht deinem Vater so unterworfen hast, das Spiel mitgespielt. Denn wie du hier zeigst bist du im Kopf schon frei deinen eigenen Weg zu gehen. Du musst dich nur trauen.
Quote: | Ich frage mich oft, warum mein Weg nicht hätte sein können in einem liebevollen elternhaus aufzuwachsen.
manchmal fühl ich mich wie eine pechmarie...
ja, therapeutische hilfe wäre sehr wichtig. noch habe ich mich nicht getraut. aber ich möchte es. auch weil es meinem besten freund so sehr geholfen hat. er stammt ebenfalls aus einem sehr unstabilen elternhaus. |
Ja ich denke Therapie kann da helfen, den eigenen Weg zu finden.
Quote: | ich hoff wirklich, dass ich das irgendwann schaffe.
wenn es klappt, gehe ich sowieso zum studieren nach argentinen. zumindest ein halbes jahr. das hilft bestimmt. |
Ja, ich war auch ein halbes Jahr ganz, ganz weit weg. Der Abstand hilft. Ich bin gewachsen in der Zeit. Bin auch ein Stück weit mehr dafür gereift Therapie zu machen, mich zu trauen. (Obwohl es auch was von, ich hatte keine andere Chance hatte, aber das ist ein anderes Thema, gehört hier nicht her.)
Ich hab ja auch erst kurz nach meinem 27. Geburtstag Therapie angefangen. Solange hat es einfach gebraucht. Die Zeit zwischen Auszug (mit 19) und Therapie waren für mich einfach total wichtig, mal frei zu sein, raus aus dem Gefängnis, mich und die Welt kennen lernen. Jetzt habe ich genug Selbstwertgefühl für eine Therapie.
Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft!
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_________________ Human consciousness is the only seeing eye of the Deity.
- C.G. Jung |
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Melisendis
neu an Bord!
3
Österreich W, 22
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Wed, 03.Jan.07, 20:18 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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Hallo!
Entschuldige. In den letzten Monaten ist so viel passiert.
Dann hab ich anscheinend auch die falsche E-Mail Adresse gelöscht und mein Passwort vergessen, musste mich neu registrieren.
Danke nochmals für deine Hilfe!
Ich finde es toll, dass du es geschafft hast!
Ich hoffe, dass ich auch bald den Mut aufbringen werde eine Therapie zu machen. Ich habs mir ganz fest vorgenommen. So kanns net weitergehen. meist gehts mir zwar jetzt gut, aber wenn die tiefphasen hochkommen, dann kommen sie extrem hoch...
Es ist so schlimm. Ich überlege dann ständig, ob man mich mag, mich eh keiner missvertanden haben könnte, etc.
Wenn alles klappt werd ich aufjedenfall mein im nächsten Sommer beginnendes Masterjahr im Ausland machen. Hoffe, es klappt.
Es gibt in meinem Leben ein neues zusätzliches Problem, weiß net wie damit umzugehen. Werd das aber in einen andren Thread stellen, sonst kommt alles durcheinander. http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?p=307036#307036
LG Melisendis
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Melisendis
neu an Bord!
3
Österreich W, 22
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Wed, 03.Jan.07, 20:30 Zorn und Mitleid - schlechte Kombination |
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Hallo!
Ich habe große Probleme mit meinem Vater, welche in der Kindheit verwurzelt sind, siehe http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?p=307033#307033
(alter Nickname, hatte ein Problem wegen vergessenem Passwort aber bereits gelöschter Anmelde- E-Mailadresse)
Ich kann ihm einfach nicht wirklich verzeihen, die Wut ist immer noch in mir.
Ich möchte auch eine Therapie machen um meine Vergangenheit zu bewältigen, hab aber bis jetzt noch nicht den Mut gefunden
Mein Vater hatte wahrscheinlich schon immer Depressionen, Angstzustände. Seit ein paar Monaten/ Wochen ist es ganz schlimm. Ich habe wirklich Mitleid und würde ihm gerne helfen. Andererseits ist da auch diese niemals verrauchte Wut in mir und ich werde noch wütender, weil er jetzt auch noch das Leben meiner Mutter so schwierig macht...Ich weiß, das ist unfair. Er kann ja nix dafür.
Er hats mit stationärer Betreuung versucht, geflüchtet. Nimmt tabletten, hoffentlich diesmal durchgehend. Geht zur psychotherapie, hoffe diesmal regelmäßig. Seine Ängste machen meine Mutter fertig, ich sorge mich um sie. Sie ist der wichtigste Mensch für mich.
Er tut mir einerseits leid, andrerseits denke ich nur an meine Mutter und den Rest der Familie Hab deshalb ein schlechtes Gewissen. Manchmal bin ich auch richtig wütend auf ihn, weil er meine Mutter jetzt noch mehr an sich fesselt, als er es je getan hat (sie darf ihn kaum allein lassen).
Dieser Zwiespalt ist ein Teufelskreis. Es ruiniert mich noch.
War jemand von euch schon in einer ähnlichen Situation? Was habt ihr gemacht?
Ich bin nett und rede auch mit ihm über seine Probleme und so. meine meinen wunsch zu helfen auch ehrlich.
aber hin und wieder ist da eben dieses wutgefühl in mir, was einen zorn auf mich selbst auslöst.
ich kann ihm nicht verzeihen, nicht vergessen, was er getan hat
LG Melisendis
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scu
Helferlein
75
M, 28
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Thu, 04.Jan.07, 10:50 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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So hab mich durgelesen
Von mir gibt es nur ein kurzes Statement.....
Du hast in deinem Leben viel mitgemacht! Aber so wie du schreibst hab ich das positive Gefühl das du genau weißt was "unrund" läuft!
Da bist du schon viel weiter wie manch anderer! Wenn Du das nutzt und in Gespäche mit einem Psychologen einbringst kann man sicher einiges schlichten und richtig ordnen und dann wirds dir besser gehen!
Mut brauchts ja auch schon das ganze von der Seele zu schreiben! Also nimm nochmal all deinem Mut zusammen und geh mal zu einem Psychologen... er beißt nicht
Wünsch dir alles Gute!
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rainyday
Forums-InsiderIn
159
below the waves W, 27
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Fri, 05.Jan.07, 21:15 Re: Unsicherheit durch unbewältigte Vergangenheit |
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Hallo Melisendis,
es ist völlig in Ordnung, wenn du wütend bist auf deinen Vater. Dazu hast du das Recht, nach allem was passiert ist. Wichtig ist, dass du dich um dich kümmerst. Für die Beziehung deiner Eltern bist du nicht verantwortlich, das müssen die beiden allein regeln. Wenn deine Mutter zu schwach ist, sich gegen deinen Vater durchzusetzen, so muss sie damit ebenfalls klarkommen. Daran kannst du nichts ändern, schließlich ist es dir in dieser Hinsicht genauso ergangen wie ihr.
Du hast dich mit der Mutter solidarisiert, deine Schwester mit dem Vater.
Ich an deiner Stelle wäre sauer, dass ich jetzt nicht mehr wütend auf ihn sein soll: jetzt ist er auf einmal der Leidende, der Hilfe braucht, und du sollst alles vergessen, was gewesen ist, um für ihn da zu sein? Wohin jetzt mit der Wut? Hoffst du, wenn du sie runterschluckst, endlich die Anerkennung zu bekommen, die du immer wolltest? Erkennst du das Muster?
Die Wut muss raus, du musst lernen, die Zähne zu zeigen, damit du deinen inneren Frieden findest. Einlenken und nachgeben bringt kurzfristig Linderung, aber auf Dauer nur angestauten Ärger.
Damit meine ich jetzt nicht, dass du mitten in seiner Depression deinen Rachefeldzug starten sollst, aber versuche nicht, die Rolle zu tauschen. Er war verantwortlich und hat dich im Stich gelassen. Du bist nun nicht für ihn verantwortlich, nur für dich. Halse dir nicht mehr auf, als du bewältigen kannst. Meine Eltern haben sich auch für das Heile-Familie-Spiel mit Kindern entschieden, obwohl sie nicht in der Lage waren, sich angemessen um uns zu kümmern. Wie sollten wir uns da um sie kümmern können?
Alles Gute!!!
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