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Guna Suno
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Post Wed, 21.Jun.06, 14:31      Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Seit ein paar Monaten mache ich wieder Einzelgesprächstherapie. Psychiatrisch gesehen bin ich kein unbeschriebenes Blatt - in meiner kleinen Welt bin ich ein Psychopath und kann im Grunde nichts dafür. Das Problem, welches ich in meiner heutigen Sitzung auch angesprochen habe, ist nun dieses Gefühl von Ungerechtigkeit. Ich kann mir ausrechnen mein ganzes Leben lang psychisch krank zu sein und zu irgendwelchen Ärzten zu rennen, obwohl ich nichts dafür kann. In der Therapie fühle ich mich abgewertet - eben als psychisch Kranker, welcher nicht auf diesselbe Stufe wie ein gesunder Mensch gestellt wird. Ich bin das letzte Ende aller negativen Ereignisse und habe dieses Gepäck allein zu tragen. Wo wird mein Therapieerfolg bleiben, wenn dieses essenzielle Gefühl der Ungerechtigkeit nicht verarbeitet wird? Wie sollte ich das anstellen? Ich sollte (und darf !) glücklich sein - anstattdessen fresse ich wirkungslose Antidepressiva und muss mich zwangsweise einer herabwürdigenden Psychoanalyse unterziehen, nur um nicht dem Vorwurf zu verfallen, ich würde nichts für meine Psychohygiene bzw. gegen meine Stimmungsdifferenzen tun. Ich gebe dieser (nunmehr fünften) Psychotherapie noch drei Sitzungen lang eine Chance, aber dann kann ich guten Gewissens behaupten alles getan zu haben, was in meiner Macht stand und von da an keine Lust mehr habe, noch länger die Negativität einer psychischen Manipulation auszuhalten. Wer kann das von mir verlangen, wenn jahrelange Psychotherapie im Grunde nur noch mehr Probleme mit sich gebracht hat? Wann werde ich endlich von meinen Bemühungen profitieren und nicht immer nur andere? Ich habe meinen Kopf immer nur knapp über Wasser halten können um nicht unterzugehen - auf der anderen Seite lese ich von immer besseren Therapieerfolgen und wie gut man meine Krankheit heutzutage in den Griff bekommen kann - alles scheiße - mein Leben ist noch immer scheiße und da hat keine Psychotherapie geholfen, obwohl ich getan habe, was in meiner Macht stand.
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Lucinda
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Post Wed, 21.Jun.06, 16:46      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Hallo Guna Suno!
Du bist schon in der 5. Psychotherapie??
Quote:
und muss mich zwangsweise einer herabwürdigenden Psychoanalyse unterziehen,

Und jetzt probierst Dus mit ner Analyse?? Oder wie darf ich das verstehen? gruebel

Und was waren die ersten 4 für Therapierichtungen?
Gruß,
Lucinda

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Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.
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Guna Suno
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Post Wed, 21.Jun.06, 16:58      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Hallo Lucinda!

Das ist bereits die fünfte Gesprächstherapie. Insgesamt dürfte ich in meinem Leben an die 250 Einheiten "konsumiert" haben. Bin ich froh, nie etwas dafür bezahlt zu haben, denn dann hätte ich das Geld auch aus dem Fenster werfen können. Wie der Fachbegriff für diese Plaudereien lautet(e), kann ich dir nicht sagen! Ich habe keine Ahnung, aber es ist mir auch relativ egal. Jedenfalls kann man davon ausgehen, dass meine bisherigen Therapeuten unterschiedlich "gearbeitet" haben. Erspare mir bitte deinen Ratschlag es bei einem anderen Therapeuten zu versuchen, welcher angeblich "anders arbeitet" - mit hoher Wahrscheinlichkeit war ich nämlich schon bei so einem. Der Schaden, den ich erlitten habe, muss abgebaut werden und ich denke, dass mir das am Besten gelingt, indem ich anderen schade. Danke trotzdem und alles Gute für dich!
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r.l.fellner
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Post Wed, 21.Jun.06, 18:10      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Lieber Guna Suno,

es tut mir sehr leid, von Ihren schlechten Erfahrungen zu lesen.

Nun, ich könnte nun salbungsvolle und bemüht "tröstende" Worte schreiben, habe mich aber aufgrund meines Eindrucks, dass dies möglicherweise sinnlos wäre, dazu entschieden, Ihnen freimütig Feedback auf Basis meiner eigenen Erfahrungen zu geben.

Wenn Sie 250 Stunden Psychotherapie absolviert haben, muss ich schon meine Verwunderung darüber ausdrücken, dass es so viele waren, wenn diese Therapien doch so schlecht waren, wie Sie sagen. Verwunderung auch darüber, dass Sie sich dies selbst antaten.

Wenn Ihnen auch die aktuelle Therapie nicht weiterhilft, möchte ich Ihnen empfehlen, sofort damit aufzuhören, denn dann wird zum einen weitere Verbitterung und Ärger (die beide massiv aus Ihren Beiträgen herausklingen) vermieden, und für andere KlientInnen ein kostenloser Platz frei. Weder "Die Psychoanalyse" noch Ihr Analytiker benötigen eine "Chance" von Ihnen. Versuchen Sie erst gar keine weiteren Therapien, denn ich bezweifle, dass ein guter Therapeut Sie hunderte Stunden bei einer derartig feindlichen Abwehrhaltung kostenlos unterstützen möchte - oder gar kann. Denn es ist zu befürchten, dass Sie trotz 250 Stunden gar nicht bereit sind für eine Psychotherapie - was lt. letzten Forschungsergebnissen eine der wesentlichsten Voraussetzungen für einen Therapieerfolg darstellt. So gut ein Therapeut möglicherweise auch sein mag, er würde bei Ihnen erfolglos gegen Windmühlen anarbeiten.

Anmerken möchte ich noch, dass auch Psychotherapeuten nichts für die "Ungerechtigkeit" können, die Sie angesichts Ihrer psychischen Krankheit empfinden.

Mit freundlichen Grüßen,
R.L.Fellner

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Guna Suno
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Post Thu, 22.Jun.06, 9:32      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Sehr geehrter Herr Fellner,

meine ersten (ca. 100) Therapiestunden habe ich in der Kindheit verbraucht und damals war ich geistig noch nicht soweit, zu erkennen, dass ich es mir aussuchen kann, dort hinzugehen oder nicht. Lehrer meinten, dass ich "nicht normal" bin und so kam es dazu. Diese Therapie fand ihr jähes Ende, als ich ausgerastet bin und meine Eltern gebeten habe dort nicht mehr hin zu müssen. Die nächsten hundert Therapiestunden habe ich im Zuge mehrerer stationärer Aufenthalte verbraucht, welche sich aus zwei Selbstmordversuchen ergeben haben. Psychotherapie stand somit am Programm. Da ich sehr wohl einen Weg aus dem Chaos gesucht habe, habe ich das Angebot genützt - hätte ich nicht gewollt, hätte ich wohl mit verschränkten Armen geschwiegen, aber genau das Gegenteil war der Fall. Die nächsten fünfzig Stunden basierten auf wirklich freiwilligen Bemühungen einen Platz zu finden (mein behandelnder Psychiater hat mir dabei geholfen), nachdem sich nach etwa drei Monaten Stabilität wieder diese emotionalen Zustände eingestellt haben. Warum ich mir das angetan habe? Ich leide unter meiner Krankheit und die Hoffnung stirbt zuletzt (und ich mit ihr). Ich habe mich von vielen Leuten beeinflußen lassen es weiterhin zu versuchen - darunter Psychologen, Psychiater und Familienmitglieder. Wir sind uns einer Meinung, dass mein momentaner Therapeut keine Chance von mir braucht - ich meinte vielmehr, dass ICH mir die Chance geben möchte, sehe aber auch, dass ich ab einem gewissen Punkt machtlos werde und NICHT den Heilungserfolg beeinflußen kann, so wie es öfters geschrieben wird. Diese emotionalen Tiefpunkte werden von meinem Unterbewusstsein produziert und dienen als Indikator dafür, dass etwas nicht stimmt. Kognititv habe ich oft probiert die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, doch was soll ich tun, wenn mein Unterbewusstsein da nicht mitspielt (indem es diese neuen Perspektiven NICHT akzeptiert) ??? Das ist die ganz große Frage und der springende Punkt ! Ich bin mir sicher, dass sie von ihrer Arbeit so überzeugt sind, dass ein Misserfolg nur am Klienten selbst liegen kann - sie glauben gar nicht wie oft mir schon unterstellt wurde, dass ich nicht will. Das ist das typische (unüberlegte ?) Argument, welches immer gebracht wird. Was dran ist, habe ich mir in dunklen, einsamen Stunden schon oft gestellt - konnte es jedoch nie bestätigen. Wir sind uns auch einig darüber, dass Psychotherapeuten nichts für dieses Ungerechtigkeitsempfinden können. Es ist aus der Fantasie erwachsen, wenn ich unter anderen Umständen groß geworden wäre bzw. bestimmte Erlebnisse nicht erlebt hätte. (Zu soviel Objektivität bin ich noch imstande). Dann wäre ich heute nicht der Mensch, der ich bin (und bestimmt glücklicher). Beim Thema "Fantasie" angelangt, möchte ich ein Beispiel bringen und dieses mit einer Frage kombinieren. Angenommen ich würde heute ein kleines Mädchen entführen, sie missbrauchen und ihr vielleicht noch alle vier Extremitäten abschneiden, sodass sie fortan an den Rollstuhl gefesselt wäre ... würden sie ihr auch unterstellen, dass sie nicht will, wenn sie nach 250 Therapiestunden noch immer leiden würde?
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r.l.fellner
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Post Thu, 22.Jun.06, 10:11      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Lieber Guna Suno,

dann reduzieren Sie aber Ihren eigenen mentalen Bewegungsspielraum, wenn Sie sich selbst vorrechnen, dass Sie doch schon 250 Stunden Therapie hinter sich haben und das "keinerlei Erfolg" gebracht hat! (was ebenfalls eine Frage der eigenen Standortbestimmung ist)

Nein, ich bin (soweit ich das beurteilen kann Wink) nicht so selbstherrlich, anzunehmen, dass Misserfolge immer nur am Klienten liegen. Smile Der Vorteil der Methode, mit der ich arbeite (Systemische Therapie) ist es im Gegensatz zur Psychoanalyse allerdings, dass sich mit ihr recht schnell beurteilen läßt, ob ich jemandem damit helfen kann oder nicht - meist spüre ich das schon im Zuge der ersten 1-3 Stunden. Wenn ich das Gefühl habe, der/die Klient/in ist bei mir am falschen Platz, dann spreche ich dies an und erspare somit ihr und mir Frust und Enttäuschung. Auf Basis meiner Überzeugung, dass eine Therapie (beiden Teilen!) nur dann Spass macht, wenn sich dadurch etwas positiv verändert, verhalte ich mich übrigens sinngemäß auch dann, wenn ich allzu grossen "Widerstand" oder Abneigung gegen die Therapie orte: ich schlage dann vor, sie zu beenden. Warum sollte sich ein Klient eine Therapie antun, wenn er gar keine will? (Ausnahmen gibt es natürlich im Zwangskontext, dann müßten wir eine andere Lösung finden).

Was ich damit sagen will: ich würde Sie gern einladen, nicht alles, was Psychotherapie betrifft, über einen Kamm zu scheren. Auch für Sie gibt es irgendwo "den Richtigen". smilie2 Für klug hielte ich es allerdings wirklich, wenn Sie erst dann ambulant damit beginnen, wenn Sie sich innerlich frei genug fühlen, einen Therapeuten an sich heranzulassen und eine gewisse Portion Vorschussvertrauen entgegenbringen können. Bis dahin, in Ihrer momentanen Anspannung und Verbitterung, bleiben Sie besser im klinischen Kontext oder dem von Beratungsstellen (Vorteil: ist auch alles "gratis" Wink). Die dortigen Therapeuten und Psychologen "müssen" mit Ihnen arbeiten und bekommen dafür auch bezahlt, es ist also ein weitaus ritualisierterer Rahmen als in einer (insbesondere privaten) Einzeltherapie - ein Rahmen, der es beiden Teilen erlaubt, langfristig in der eigenen Realitätswahrnehmung zu verharren.

Freundliche Grüsse und alles Gute!
R.L.Fellner

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Guna Suno
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Post Thu, 22.Jun.06, 10:48      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Sehr geehrter Herr Fellner,

mein mentaler Spielraum wird von einem krankhaften Kern gefiltert, den man sich wie ein bösartiges Geschwür vorstellen kann, welcher alle meine negativen Erlebnisse gespeichert hat. Objektivität ist mir somit nicht wirklich möglich. Dass ich noch niemanden umgebracht habe (weder andere noch mich) möchte ich schon als Erfolg anführen, aber ob sich dieser auf meine Therapien zurückführen lassen kann, ist fraglich. Ich möchte ihren Kollegen nichts unterstellen, aber so wie ich das beurteilen kann, haben sie nicht so hohe moralische Vorstellungen an den Tag gelegt wie sie. Selbstverständlich nicht, denn ich bin nach wie vor suizidgefährdet und so jemanden darf man unter keinen Umständen darin bestätigen, dass "alles" sinnlos ist. Da hat man mir lieber vorgelogen, dass ich es weiter versuchen soll, anstatt mir deutlich zu machen, dass die Therapie nichts bringen wird. Mich beschleicht langsam das Gefühl, dass ihre Kollegen ebenfalls schon nach ein paar Stunden gemerkt haben, dass das alles zu nichts führen wird. Möglich wäre es. Spass hat mir eine Therapie noch nie gemacht (bin also völlig verblüfft, dass das bei ihnen vorkommt) - sie war immer von negativen Emotionen begleitet, welche mir teilweise die Tränen aus den Augen getrieben hat. Ich lese heraus, dass sie annehmen, ich würde keinen Therapeuten an mich ranlassen - die Frage bleibt, wie ich das noch besser machen könnte, als ich es schon tue, nämlich indem ich alles (!) erzähle, was mir am Herzen liegt!? Ich habe aus diesem Thema etwas gelernt. Es gibt eine Welt, aber über sechs Milliarden Menschen auf dieser Welt nehmen diese unterschiedlich wahr, weswegen man sagen könnte, es gibt soviele Welten wie es Menschen gibt. In meiner kleinen Welt (welche sich geografisch gesehen nicht über den Raum Wien erstreckt) passierten und passieren immer noch Dinge, die ich nicht akzeptieren kann. Die Manipulation meiner Gedanken kann auch gar nichts bringen, denn ich bin immer schon der falsche Ansprechpartner gewesen, wenn es darum ging, die Dinge so zu sehen wie man sie sehen will. Der angesprochene Kern ist die Authentität und meine Aufgabe besteht darin, mit diesen umzugehen. PS: die letzten 50 Stunden standen nicht unter dem Zeichen eines klinischen Kontexts. Abschließend möchte ich (ganz offtopic) noch eine Bitte an alle (werdenden) Eltern stellen, welche dieses Thema lesen: liebt eure Kinder und gebt ihnen niemals das Gefühl, sie wären unerwünscht. Ich bin das lebende Produkt, welches sich ergeben könnte. Danke Rolling Eyes
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Mejte
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Post Thu, 22.Jun.06, 13:22      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Hallo,

Wenn man als Nicht-Insider Beiträge im Forum liest, wird man unweigerlich in eine negative Stimmung versetzt. Diese wird durch Nachdenken dann erst mal fixiert und wenn man es daraufhin schafft, einen Aspekt des Problems nachvollziehbar zu beleuchten, hat man vorübergehend diesem negativen Einfluß ein ruhiges Plätzchen verschafft. Wenn er mit eigenen negativen Erfahrungen zusammenfällt, wird man diese vielleicht endlich in ihrer ganzen Dimension wahrnehmen können.
Es kann dann ein "Negativum" sogar ein anderes aufheben.

Die Personen, die hier schreiben, sind durch die Arbeit mit der Psyche und an ihrer Psyche alle in der Lage, von sich selbst ein subtiles Bild zu zeichnen, wobei sie die entsprechende Ausdrucksform perfekt beherrschen.

Das ist gegenüber Menschen, die so einigermaßen glücklich in den Tag hineinleben, ein gewaltiger Vorteil. Wenn diesen einmal Unheil widerfahren sollte, werden sie nicht diese Mittel so leicht zu ihrer Verfügung haben. Sie können doppelt so schwer getroffen werden wie einer, der an einen intelligenten Umgang mit Leid gewöhnt ist....

Wenn man das als etwas ansieht, was wohl jeder von einer Psychotherapie mitbekommt, kann man nun noch weiter gehen und sich sagen, daß der Psychotherapeut eben auch jemand ist, der auf intelligente Weise mit dem Leid anderer umgeht.
Was aber die negative Stimmung dabei angeht, so wird er ja in gleichem Maße wie der Patient davon erfaßt und muß auch seinerseits im Umgang damit alle seine Kräfte einsetzen.

M.
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Ihsis
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Post Thu, 22.Jun.06, 18:39      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Guano

Ich habe deinen Beitrag gelesen, und mein erster Impuls ist, da wo viel Ungerechtigkeit ist, war einmal sehr viel Gerechtigkeit.

Un diese Gerechtigkeit ist in deinem feinstofflichen Unterbewusstsein tief verankert. Diese Gerechtigkeit hast du in die tiefste Stelle deines Unterbewusstseins vergraben. Und genau diese Gerechtigkeit möchte an die Oberfläche, und die ist ernorm groß.

Deine Gerechtigkeit kann nicht in dein BEwusstsein gelangen, weil es tief in deinem Unterbewusstsein sitzt, und da gelangen sehr wenige Menschen hin. Stelle dir vor wie ein Meer voller Schätze, und nur ganz wenige Menschen können tief abtauchen und den Selbstwert holen.

Dein Selbstwert ist voll mit Gerechtigkeit. Dies ist der Gegenpol der dir fehlt. Die ist das einzige Gegengewicht, das deine Ungerechtigkeit, deine Schuld ausgleichen würde.

Ihsis
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Guna Suno
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Post Mon, 26.Jun.06, 7:34      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Mejte

Die intelligenten Menschen werden auch kein Problem mit ihrem Selbstbild haben, wenn sie vor dem Therapeuten sitzen.

Ihsis

Ich habe mich dafür entschieden den Drang nach Gerechtigkeit zu unterdrücken. Würde ich das nicht tun, hätte das fatale Konsequenzen (für andere) und wieder für mich. Ich bin übrigens unschuldig und habe dafür einen hohen Preis zahlen müssen. Mein Unterbewusstsein stelle ich mir eher als harten Verhandlungspartner vor, welcher sich nicht linken lassen will.
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Katl
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Post Mon, 26.Jun.06, 10:34      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Hallo Guna Suno! Liest du gern?

Evtl. findest du in dem Buch:"Aussöhnung mit dem inneren Kind" Zugang zu den dir momentan verborgenen Anteilen deiner Persönlichkeit.

Ich habe das Gefühl, dein Inneres Kind schreit sehr laut nach Hilfe von deinem Inneren Erwachsenen und du lässt sie nicht zu. Diese Hilfe kannst nur du dir selbst geben, sie kann nicht nur von außen kommen sollen.

Mag sein, du kannst ohne das Buch zu lesen, meine Gedanken nicht nachvollziehen. Ich würde mich freuen, wenn du dir diese Chance gibst.
LG. Katl
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Mejte
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Post Mon, 26.Jun.06, 12:52      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Guna Suno,

Aus Deiner Antwort an Ihsis läßt sich schließen, daß ein "Therapieerfolg" nicht unbedingt als positiv einzustufen wäre.....

Hauptsächlich geht es jetzt wohl noch um das "Label", das Dich seit Deiner Kindheit begleitet.

Ich weiß von meinem Sohn her, daß ihm soetwas damals "den Rest" gegeben hätte. Es gab eine Reihe von physischen und psychischen Faktoren, die ihm sogar den Schulbesuch unmöglich machten. So ist er schließlich im Laufe von zwei Jahren viele, viele Monate einfach zu Hause geblieben und ich habe das gegen den Widerstand meines Mannes so gehen lassen, weil ich ihn nicht von Aerzten in irgendwelche Schubladen stecken lassen wollte.
Er war also mit 8 Jahren tagsüber allein zu Hause und ich zitterte auf der Arbeit. Aber eigentlich war er sich der Verantwortung für sich selbst voll bewußt - und auch der Wirkungsweise seines Unterbewußtseins.

Was nun auch für Dich daran interessant sein kann, ist die Frage, was er den ganzen Tag über machte.
Wir hatten in der Wohnung einen großen und einen kleinen Korridor und im Türrahmen der Verbindungstür hatte mein Mann eine selbstgebastelte Schaukel installiert. Noch dazu hatten wir eine junge Katze.
Er saß dann eigentlich die ganze Zeit auf der Schaukel, mit der Katze im Arm.
Später ist alles wieder gut geworden vor allem durch die "Summerhill Schule" (antiautoritäre Erziehung).

Ich dachte aus diesen Ueberlegungen heraus, daß Du Dich mit Hilfe der Dinge, die Dir damals wichtig waren, in diese kritische Kindheitsphase zurückversetzen müßtest, um langsam etwas zu berichtigen.

Eine Schaukel ist auf alle Fälle etwas ganz Feines.

LG
M.
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Guna Suno
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Post Mon, 26.Jun.06, 15:22      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Katl

Das "innere Kind" ist genauso frustriert wie der "innere Erwachsene" (der ich wohl im Moment bin, wenn man noch eine Identität haben darf). Der Erwachsene kann dem Kind nicht helfen. Im Moment fühle ich mich nicht in der Lage ein Buch zu lesen - werde wieder depressiver.

Mejte

Es geht um das Label und darum, dass ich keine Entwicklung verspüre, aber die Therapie habe ich heute telefonisch beendet. Das angesteuerte Abschlussgespräch wird es nicht geben, weil ich mich nicht mehr in einer Psychotherapiepraxis sehen kann. Es gibt noch viele andere Dinge, welche eine negative Stimmung erzeugen, aber Psychotherapie wird es ab heute nicht mehr sein Very Happy
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Post Mon, 26.Jun.06, 16:11      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Hi Guna Suno,
ich überlege warum du in einem Forum für Psychotherapie, indem es massig Leute gibt, die Therapie machen und das aus freien Stücken und nicht weil ein gericht sie dazu verknackt hat, so viel Ernergie aufwendest zu erläutern wie negativ, herabwürdigend und menschenverachtend Therapie doch ist.
Du darfst deine Meinung natürlich gerne haben,a ber dir dürfte klar sein, dass du hier kaum jemanden überzeugen kannst. Warum tust du es also?
Meine Vermutung: Du möchtest schon, dass dich jemand vom Gegenteil deiner Meinung überzeugt.
Weil du eigentlich schon möchtest, dass da mal jemand ist, der dich und deine Probleme Ernst nimmt, respektiert. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schlimm es ist, wenn man den Glauben, dass es sowas gibt nicht hat.
Ich stelle mir analytisch orientierte Ansätze auch latent unmenschlicher vor, als zum Beispiel Systemische Theroe oder Verhaltenstherapie.
Wenn du wirklich nichts mehr zu verlieren hast und eh davon überzeugt bist, dass alle Therapeuten schlecht sind, was spricht dagegen es nochmal zu versuchen? Mehr als das deine negativen Erwartungen bestätigt werden kann ja nicht schief gehen. Vielleicht wirst du aber auch Respekt und menschlichkeit erfahren. zwinkernd..

_________________
Human consciousness is the only seeing eye of the Deity.
- C.G. Jung
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Post Mon, 26.Jun.06, 16:42      Re: Psychotherapie erzeugt negative Stimmung Reply with quoteBack to top

Nein, bitte, es soll doch jeder tun, was er für richtig hält und manchmal ist das Richtige nur ein Anruf entfernt. Wenn jemand Psychotherapie richtig für sich hält, sollte er sie probieren. Ich habe nicht den Anspruch erhoben, jemanden von der Sinnlosigkeit einer Therapie zu überzeugen. Für mich ist es nicht richtig, auch wenn mich andere vom Gegenteil überzeugen wollen. Ich kann mich selbst nicht mehr als Menschen sehen, welcher so einen Ort aufsucht. Was dagegen spricht es nochmal zu versuchen ist, dass ich mich fühle wie eine Bombe, welche knapp vor der Detonation steht. Alles Zündende muss von mir ferngehalten werden und es liegt in meinem alleinigen Verantwortungsbereich das zu gewährleisten.
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