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Justinianus
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Post Sat, 17.Jun.06, 13:57      Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

Hallo,

in diesem Forum werden oft Fragen gestellt, warum Libido, sexuelles Verlangen, Geilheit usw abnehmen bzw. nicht mehr (so) vorhanden seien.
Es werden auch Gründe und Ursachen genannt, aber ein Punkt taucht nirgendwo auf:
"Nicht-Abschalten-Könnens des Kopfes bzw. der Denkarbeit".
Hiermit ist gemeint, wer in der heutigen Zeit der existenziellen Krisen mit wirtschaftlichen und finanziellen Problemen versucht zu überleben, setzt den Schwerpunkt von Gefühlen und Gedanken vermutlich anderswohin.
Wieviele Selbständige (Freiberufler, Handwerker, Geschäftsleute etc.) und deren Ehepartner und Mitarbeiter bangen um Umsatz, Absatz, weitere Verluste? Jetzt wird sogar das drohende Damoklesschwert der Mehrwertsteuererhöhung von 3% (!!!) zur Gewißheit!
Wieviele Arbeitnehmer bangen um ihren Arbeitsplatz und in Verbindung mit der allgemeinen Kostensteigerung um Finanzierung z.B. der Ausbildung ihrer Kinder, ihrer Eigentumswohnung, ihres Häuschen oder was auch immer?!
Es gibt mannigfaltige Gründe.
Ich muß gestehen, daß, wenn im Kopf wirtschaftliche Schwierigkeiten kreisen, man nicht frei ist, sich gehen und hingebungsvoll treiben zu lassen......
Ich meine, D A S ist der Haupt-Lustkiller in 2006!

Wie seht Ihr das?

Grüße, Justinianus
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Von Krolock
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Post Sat, 17.Jun.06, 14:51      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

Hallo Justanianus,

das sehe ich auch so. Auf der anderen Seite werden wir gerade zu permanend dazu aufgefordert " SEX" zu haben, Werbung, Fernsehn, Zeitschrieften usw. Die Probleme´und das viele nicht "abschalten" oder sich nicht Entspannen können ist ein deutlicher Faktor für Unlust, wenn im Bett die Gedanken nicht bei der "sache" sind, sondern bei der Rechnung die Bezahlt werden muß, sorgen um die Kinder, das Haus usw.

Das ist ein wichtiger Punkt, die Entspannung, von Körper und Geist.
Wenn es im Inneren nicht zur Ruhe kommt, kann es "Äuserlich" auch nicht klappen, oder nicht so wie Mann und Frau es wollen.

Dann gibt es noch den umgekehrten Effeckt, das viele sich durch Sex die Sorgen und Ängste " wegpoppen" wollen.

Was meinen die anderen?

LG
Von Krolock

_________________
Doch immer wenn ich nach dem Leben greif,
spür ich ,wie es zerbricht.
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Justinianus
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Post Tue, 20.Jun.06, 7:44      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

..... und nicht zu vergessen die diversen Hormone, die frau nicht (mehr) hat oder zuviel davon.....

Oftmals kann gerade durch Messung des Hormonspiegels und anschl. Einstellen auf "Normwerte" einiges erreicht werden.

Grüße, Justinianus
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keydence
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Post Thu, 22.Jun.06, 19:32      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

normalerweise haben frauen den kopf bei solchen problemen nicht frei - dass das bei männern auch so ist, ist mir neu, aber verständlich.

allerdings hab auch ich eine freundin, die jederzeit und überall möchte aber geldmäßig im argen liegt....kommt auch auf den menschen drauf an..

_________________
lg
Keydence
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Angel23
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Post Sun, 25.Jun.06, 18:05      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

Ich habe seit kurzem einen neuen "Partner". (wir sind nicht zusammen ..) wir sehen uns aber und haben auch schon 2 mal sex gehabt. was besonders komisch ist, dass sein penis nicht wirklich hart wird beim sex und er doch zum Höhepunkt kommt. Glaubt ihr ist das weil er noch unsicher ist oder gibt es sowas generell? Er sagt er ist ein wenig aus der übung aber das findet er nicht so schlimm. habe ihn aber nicht direkt angesprochen wüsste auch gar net wie ma des formulieren sollte. Danke für eure Antworten!
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Jetlag
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Post Sun, 25.Jun.06, 19:09      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

Hallo Justinianus,

in dem hier gebe ich Dir Recht: "Nicht-Abschalten-Könnens des Kopfes bzw. der Denkarbeit". Wenn Du jedoch Vorgänge in den aktuellen Zeiten dafür ursächlich siehst, so kann ich dem nicht zustimmen.

Die Zeiten waren sozusagen nie günstig. Wenn wir uns schon beschweren, wie stark hätte dann der drohende Ost-West-Atomkrieg wirken müssen? Wie hätte es nach dem Kriege oder gar im Krieg sein müssen? Und wie hätte es dann in den Zeiten zwischen den Weltkriegen sein müssen?

Nein, trotz aller heute gegebenen Probleme gab es noch nie bessere Zeiten.

Was jedoch wohl wirklich schlechter geworden ist, ist die Befähigung mit Problemen umzugehen. Insofern kann das Nicht-Abschalten-Können ggf. auf diese mangelnde Befähigung zurückgeführt werden, mit gegebenen Problemen (und Herausforderungen) klar zu kommen.

---

Hallo Angel23,

Du weißt nicht so recht wie Du es formulieren sollst? Probiere es doch aus, es so wie hier im Forum zu formulieren.

Cheers

Jetlag
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katma
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Post Sun, 25.Jun.06, 19:19      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

Angel23 wrote:
Glaubt ihr ist das weil er noch unsicher ist oder gibt es sowas generell?

sowas gibt es generell (ab & zu...) und möglicherweise hängt es auch mit unsicherheit, stress oder leistungsdruck zusammen. den von ihm genannten grund, er sei aus der übung, kann ich mir allerdings nicht vorstellen...

aber ist das überhaupt so schlimm? ich mein, es klappt doch und er kommt trotzdem zum höhepunkt - oder spürst du dadurch zu wenig?

_________________
blac is all that longeth therto
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Angel23
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Post Sun, 25.Jun.06, 19:38      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

Naja Problem wie soll ich das sagen er kann kaum das Kondom drüber ziehen weil er fast wie schlaff ist...wenn er ihn dann "reindrückt" (anders gehts ja net weil er so weich ist) dauert es nur 2 sec und er ist schon gekommen so war es beim ersten mal. beim 2ten mal hat es sicher schon 2 minuten gedauert aber trotzdem war alles weich. wenn ich ihm zB einen blase komm ich ma total blöd vor ich muß ihn quasi stabilisieren dass er ma net wieder ausm mund fallt. klingt jetzt blöd. und zum thema ob ich was spüre - ehrlich gesagt nein leider fast gar nichts. ;O(
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Justinianus
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Post Mon, 26.Jun.06, 7:33      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

@ Jetlag: So betrachtet hast Du gewiß recht und Deine Begründung ist durchausaus ziehend, aber es ist m.E. ein Unterschied, ob eine kollektive Bedrohung (Ost-West-Konflikt, Option auf atomare Auseinandersetzung, Flucht, Vertreibung etc.) vorliegt, die alle gleich bedrückend empfinden oder eine individuelle Bedrohung marodiert: Die zu bezahlende hohe Rechnung z.B.
Hieran haben andere ja keinen Anteil, aber man selbst ist zur Problemlösung aufgefordert.
Vielleicht bin ich ja auch "hypersensibel"? Deshalb gilt ja auch die Frage, ob es anderen auch so geht.

Grüße, Justinianus
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Jetlag
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Post Mon, 26.Jun.06, 8:24      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

Hallo Justinianus,

es stimmt, dass eine Bedrohung im Kollektiv leichter erträglich ist. Aber liegt die bei 5 Millionen offiziellen und 7 Millionen inoffizielen Arbeitslosen nicht bereits vor? Auch das Millionenheer der Normalverdiener klagt über die hohe Steuer- und Abgabenlast. Wer nicht wirklich gut verdient, der ist kaum sonderlich von dem entfernt, was ein Hartz-Empfänger bekommt. Bankrotte Staats- und Sozialkassen lassen auch die Zukunft nicht gerade rosig erscheinen. So wird sich die Problematik weiter verschärfen, spätestens dann, wenn der geburtenstärkste Jahrgang (ich meine uns) in Rente geht und nur ein geburtenschwacher Jahrgang nachfolgt.

Aber: auch im Angesicht von solchermaßen kollektiven Bedrohungen ist es wichtig, dass man versucht, aus ungünstigen Vorgängen und Entwicklungen noch das Beste zu machen. Und ich glaube, dass viele es verlernt haben, mit größeren Herausforderungen klar zu kommen. Gerade unsere Generation ist wohlbehütet aufgewachsen, hat nie Krieg, Vertreibung, Not und Elend erlebt, niemals Hunger gelitten. Wir sind das Paradebeispiel einer Wohlstandsgeneration. Auch dann noch, wenn viele arbeitslos sind und für diverse Dinge kein Geld haben. Es fehlt an der Befähigung, das Beste aus den Dingen zu machen, ohne täglich mit ihnen zu hadern.

Ich habe mal einen guten Spruch gelesen: „Man hat so lange ein drückendes Problem, wie man mit den gegebenen Dingen der Realität hadert.“

Vielleicht haben sich die Menschen früher eher mit den Gegebenheiten abgefunden und dann geschaut, was geht und was nicht geht. Sie haben sich nicht als persönliche Versager gefühlt, wenn sie für den nächsten Tag nichts zum Essen hatten. Im Gegensatz dazu ist es vielleicht heute bei der wohl behütet aufgewachsenen Generation so, dass sie eher dazu neigt, einerseits mit den gegebenen Dingen zu hadern (und förmlich in Lethargie zu verfallen) und obendrein dann noch mit sich selbst. Wer die besagte Rechnung nicht bezahlen kann, der fühlt sich persönlich als Versager. Genau wie die, die arbeitslos sind.

Insofern ist es eine Frage, inwieweit man die Dinge sozusagen zu „persönlich“ nimmt, wie sehr man sie an sich rankommen lässt.

Es ist stets die Frage, welche Bedeutung man den Dingen gibt, die gegeben sind.

---

Hallo Angel23,

ich schätze, dass Dein Partner ein generelles und größeres Problem mit der Sexualität hat. Ich würde eine Therapie empfehlen.

Cheers

Jetlag
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Hiob
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Post Tue, 27.Jun.06, 13:04      Re: Gründe für Lust-Verlust?! Reply with quoteBack to top

Hallo Justinianus,

du sprichst mit diesem immerwährenden denken und Sorgen machen ein riesiges, aber m.E. bedeutungsvolles Gebiet an. Ich würde dich bitten, dich damit eingehender zu beschäftigen, es gibt dazu vor allem in der östlichen Philosophie interessante Hinweise für eigene Erforschungen. Ich mache das nicht besonders gern, weil ich meine, dass jeder aus eigenem Antrieb Wege finden sollte, um sich diesem Thema zu nähern, aber vielleicht liest du mal das kleine Büchlein „Einbruch in die Freiheit“ von Jiddu Krishnamurti. Sicher, man kann die Nase rümpfen, bei so einem indischen Namen, aber ich halte ihn neben dem für meinen Geschmack leider etwas zu sehr zum sektiererischen tendierenden Shree Rajneesh Bhagwan, für einen der kompetentesten und ernsthaftesten Menschen auf diesem Gebiet. In diesem Büchlein findest du auf ganz sympathische Art einen ersten Einstieg in diese Thematik. Alles weitere wird dein eigenes Interesse oder Desinteresse ergeben, ob du jedoch überhaupt so etwas an dich heran lässt, kann ich nicht wissen.

Selbst möchte ich dazu nichts schreiben, aber mir hilft es, die „reinen psychologischen“ Bereiche um die östliche und westliche Philosophie und deren spirituelle Praxis zu erweitern. Die Psychologie hat nicht nur hier im Westen m.E. leider noch zu enge Grenzen. Und das sich das auch auf den sexuellen Bereich auswirkt, ist nur logisch, ...da braucht man gar keine leeren Worthülsen von tantrischen Irgendwas zu lesen, sondern das Lebensgefühl, was sich durch die Selbstentdeckung und die Versöhnung mit dir und leben entwickeln kann, ist m.E. den „Ratgebern“ weit voraus. Das Lebensgefühl wird dir irgendwann vielleicht den Zugang zur Sexualität als einer ganz wichtigen, ganz und gar von Leistungsaspekten oder dem Kopf unabhängigen Sache, wieder neu öffnen. Der Kopf ist dabei allenfalls als Helfer brauchbar und wird diese Rolle, vielleicht auch wieder einnehmen und seinen Alleinherrschaftsanspruch manchmal abgeben können, ich weiß es nicht, vielleicht einfach damit beschäftigen.

Ich meine, man kann sich deinem Problem auf verschiedensten Wegen nähern, nicht nur auf dem, den ich so schlecht beschrieb. Wenn du dir Leben als einen pulsierenden Prozess vorstellst, der (auch) im Menschen unzählige Pulsaktionsarten birgt, könntest du dich beispielsweise damit beschäftigen, wie und unter welchen Bedingungen und Behinderungen (!) Energie im Menschen zwischen Kopf und Geschlechtsorganen hin und her pendelt. Schon allein diese Idee würde die Schlussfolgerung zulassen, dass die Energie, wenn sie immer mehr in Richtung Kopf verlagert wird, im Genitalbereich einfach fehlt. Fehlt der Energieaustausch, indem er durch irgendwelche muskulären Behinderungen, die lediglich ein Gegenstück zu psychischen Blockanden (Ansgst, eingefrohrener Zorn...) sind, behindert wird, so fehlt das, was m.E. die Hauptsache in uns ist, das pulsierende Leben, die Lebendigkeit. Nun, was könnte das mit Sexueller Lust zutun haben?
Das nur als kleinen Ansatzpunkt. Wenn dazu Literatur gewünscht wird, bitte PN.

Lapidare Aussagen, wie „dass sie so wenig Lust haben, wird am Stress liegen“, sind zwar heute üblich, aber was helfen die schon. Es ist schwierig und es ist nicht nebenbei zu machen.

Viele Grüße
Hiob
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