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Angstbunny
sporadischer Gast
7
Frankfurt W, 32
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Fri, 16.Jun.06, 18:29 Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Ich nehme seit gut 2 Jahren Zoloft gegen meine Depressionen. Hat mit auch prima geholfen, nun geht es mir aber auch wieder sehr gut und die äußeren Umstände sprechen für ein Absetzen. Nach zwei Versuchen in Eigenregie die Erkenntnis, dass das nicht alleine geht. Man soll es ausschleichen. Der Rhythmus der gerade so geht ist jeden zweiten Tag 25mg zu nehmen. Alles andere führt zu Entzugerscheinungen wie Blitze im Kopf, Fahrigkeit, Wahrnehmungsstörungen, Alpträumen. Meine einzige Hoffnung ist: Arzt damit konfrontieren und hoffen, dass es mit dem Medikament in Tropfenform geht, immer ein wenig weniger. Da ich arbeite, kann ich mir Entzugserscheinungen nicht leisten.
Hat jemand ähnliche Symptome? Der Arzt glaubt mir nicht, obwohl ich im Internet schon Infos gefunden habe, dass selbst die WHO bei Zoloft u.a. von Abhängigkeit und nicht mehr nur von Absetzschwierigkeiten spricht.
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Micky
Forums-InsiderIn
213
Schweiz W, 49
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Fri, 16.Jun.06, 18:49 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Hallo Angstbunny
Ich habe während sechs Jahren Gladem geschluckt, das ist ein Medikament mit dem gleichen Wirkstoff (Sertralin), wie er im Zoloft enthalten ist, bis zu 150 mg pro Tag. Ausgeschlichen habe ich es ab 100 mg über 75, 50, 25 und ca. 12, 5 mg (zerbröckelte Tablette) über einen Zeitraum von drei Monaten und habe so absolut keine Entzugserscheinungen gehabt.
Liebe Grüsse
Micky
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Angstbunny
sporadischer Gast
7
Frankfurt W, 32
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Sat, 17.Jun.06, 6:24 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Hallo,
ja hm, hast Du das denn dann immer noch jeden Tag genommen, oder auch dann mal einen Tag nicht?
Ich danke erst mal für die Antwort, bin aber noch immer entsetzt über Ärzte, die da behaupten, dass man das einfach so absetzen kann. Ich denke mal, die haben halt selber keine Erfahrungen damit. Aber ernstnehmen könnten sie einen schon mal. Ich denke, ich suche mir einen anderen Arzt, vielleicht einen, der sowohl Psychater als auch Neurologe ist, leider gibts die so selten...aber ich hatte mal einen an der Hand und der war gut, weil er beide "Seiten" des Menschen betrachtet.
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
1312
Dtld W, 29
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Sat, 17.Jun.06, 11:15 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Hallo Angstbunny,
beim Ausschleichen musst Du jeden Tag das Medikament nehmen. Ansonsten kommt es zu den von Dir beschriebenen Wirkungen. Das sind Absetzungs-, keine Entzugserscheinungen.
Ich frage mich gerade, welcher Arzt Dir denn da nicht glaubt? Ist das kein Psychiater oder so? Wurde Deine Einnahme denn nicht von einem Facharzt überwacht und begleitet?
Deinen Plan, zu einem Facharzt zu gehen, halte ich für wichtig. In Eigenregie sollte man solche Medikamente nicht absetzen. Der Arzt wird dann gemeinsam mit Dir beraten, über welchen Zeitraum Du die Dosis immer weiter senken kannst und Dich dabei begleiten. Gerade zu Beginn der medikamentösen Behandlung und beim Absetzen ist es wichtig, regelmäßig beim Facharzt vorstellig zu werden.
Alles Gute,
Toughy
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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Angstbunny
sporadischer Gast
7
Frankfurt W, 32
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Sat, 17.Jun.06, 11:41 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Dann lies mal das:
http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0311_a.php3
Das SIND Entzugserscheinungen. Nix anderes.
Ich bin beim Facharzt, aber der empfiehlt mir eben, einen Tag ja einen Tag nein und so weiter, scheint aber nicht der richige Arzt zu sein.
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Micky
Forums-InsiderIn
213
Schweiz W, 49
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Sat, 17.Jun.06, 14:07 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Liebe Angstbunny
Es ist schon so, wie Toughy schrieb, beim Ausschleichen muss das Medi jeden Tag genommen werden und es dürfen nicht die Abstände der Einnahme vergrössert, sondern es muss die Dosis reduziert werden. Die kleinstmögliche Dosis von ca. 12 mg habe ich damals noch ganze drei Wochen lang geschluckt und der ganze langwierige Prozess des Ausschleichens wurde mir von meinem Therapeuten, der auch Arzt ist, vorgegeben und begleitet.
Liebe Grüsse
Micky
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Angstbunny
sporadischer Gast
7
Frankfurt W, 32
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Sat, 17.Jun.06, 14:53 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Okay, danke.
Ich habe auch rausgefunden, dass es das Zoloft als Tropfen gibt, das werde ich dem Arzt mal vorschlagen, denn da kann man ja wirklich extrem runterdosieren. Denn ich bin erstaunt, was 25mg bei mir momentan eben doch noch bewirken, auch wenn das schon wenig "Stoff" ist.
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Sowieso
neu an Bord!
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München W, 30
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Wed, 20.Jun.07, 19:07 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Hallo Angstbunny,
ich habe 5 Jahre lang Zoloft bzw. Sertralin genommen. Anfangs 50 mg, seit fast einem Jahr 25 mg. Meine Psychaterin sagte mir ich könne die Packung noch fertig nehmen und dann einfach aufhören. Wie ich jetzt am eigenen Leib erlebe sind aber selbst 25 mg wirklich bemerkenswert.
Vor vier Tagen habe ich das Medikament weg gelassen (weil ich dachte das sei OK) und habe jetzt fast alle Entzugserscheinungen, die im Internet beschrieben werden. Schwindel, Sehstörungen, Müdigkeit, Alpträume und am störendsten sind diese schwer zu beschreibenden, wellenartigen Strom-Wallungen sobald ich meinen Kopf bewege. Aus denen resultiert dann irgendwann Übelkeit, wenn ich es übertreibe.
Da ich jetzt weiss, dass diese Symptome vom Sertralin-Absetzen kommen und nicht vom heissen Wetter, habe ich mich dazu entschlossen erstmal eine Zeit lang 12 mg weiter zu nehmen. Mal sehen was passiert...
Sowie meine Psycharterin als auch damals meine Therapeutin sind mit dem Thema Absetzen sehr salopp umgegangen, wie ich jetzt merke.
Liebe Grüße
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donnerdoria
Helferlein
49
Bayern W, 22
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Wed, 20.Jun.07, 19:50 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Hallo Angstbunny,
ich habe über 2 Jahre Zoloft genommen (weiß die genaue Dosishöhe allerdings nicht mehr- ist schon ein bisschen her). Beim Absetzen hatte ich keine Probleme. Habe es ohne dem Einverständnis vom Arzt abgesetzt, was man natürlich nicht tun sollte. Erst habe ich nur noch 1 1/2 Tabletten genommen ungefähr einen Monat lang, dann 1 einen Monat lang usw. und bei 1/2 einen Monat lang hab ich dann ganz aufgehört. Ich möchte hier natürlich keine medizinischen Tips geben, bin ja kein Arzt, aber ich denke, bei so einem langen Zeitraum ist es eher kein Problem und man merkt auch ob es einem wieder schlechter geht oder nicht.
Das hier immer wieder disskutierte Ausschleichen kenne ich übrigends in beiden Versionen- jeden 2. Tag das Medikament, aber eben auch, die Dosis nach und nach reduzieren. (Mir persönlich gings mit letzterer Version besser) Vielleicht ist das auch vom Medikament abhängig?
Und wenn dein Arzt dich nicht ernst nimmt und kein Verständnis hat, würde ich wechseln, ich will nicht Verallgemeinern aber ich schätze, dass der Großteil an Neurologen, Psychiater usw. noch nie ein Medikament genommen hat- und nur anhand von Schulbüchern oder Patientenberichten kann man sich wohl schecht vorstellen, wie man sich bei der Einnahme bzw. dem Absetzten fühlt/fühlen kann.
lg donnerdoria
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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
1265
Niederbayern W, 25
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Thu, 21.Jun.07, 11:11 Re: Entzug von Antidepressiva Zoloft (Sertralin) |
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Hallo,
ich nehme jetzt seit 1/2 Jahr Sertralin 50 mg. Vor ca 2 Wochen meinte mein Therapeut/Neurole, ich könnte sie langsam absetzen, wenn es mir gut geht. Ich nahm dann ein paar Tag lang nur die Hälfte. Ich weiß nicht, ob es Einbildung war oder an dem runtersetzen der Dosis lag, aber ich war noch müder als sonst in diesen paar Tagen und wurde wieder depressiv.
Seit gestern nehme ich wieder eine Ganze und ich habe das Gefühl, es geht mir schon etwas besser.
Ich bin unsicher, deshalb meine Frage an euch. Habt ihr eine psychische Veränderung schon nach 2 bis 3 Tagen nach dem absetzen oder ausschleichen bemerkt? Geht das überhaupt?
LG
sonnewasser
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_________________ Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen |
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