Erwartungen zurückschrauben

sporadischer Gast 13 Germany M, 40

Hallo,

dies ist jetzt mein zweites Posting hier. Es geht um Sex und Zärtlichkeiten in meiner noch recht jungen Beziehung. Wir sind jetzt seit 11 Wochen zusammen. Die Beziehung hat sich rasend schnell entwickelt. Zwei Wochen nach unserem ersten Treffen bin ich sozusagen bei ihr eingezogen. Ich habe zwar noch meine Wohnung, aber fahre eigentlich nur noch wegen der Post dorthin.

Mein Problem ist aber immer noch, die fehlende Zärtlichkeit und der Sex. Ich habe gestern mit einer guten Freundin darüber gesprochen und die sagte mir, ich habe wohl zu hohe Erwartungen. Wenn ich gar keine Erwartungen habe und diese auch nicht zeige, werde sich der Rest geben. Ich muß zugeben, daß ich schon recht enttäuscht über unser Liebesleben bin und das auch sehr schwer verheimlichen kann. (2x Sex in den letzten zwei Wochen). Wie meine Freundin (40) sagt, gefällt ihr der Sex mit mir sehr gut, daran kann es also nicht liegen.

Dadurch das mir der Sex fehlt, haben wir ständig Diskussionen, die ihr, aber auch mir mittlerweile sehr auf die Nerven gehen. Nachdem ich nun gestern das Gespräch mit meiner guten Freundin hatte, habe ich gestern abend meiner Partnerin gesagt, dass ich mir viele
Gedanken gemacht habe und die Diskussionen aufhören werden. Es war seit Tagen mal wieder ein
schöner, entspannter Abend und ich hatte auch das Gefühl, dass sie wieder näher an mich gerückt ist. Sex gab es aber keinen. Da ich ja versuche meine Erwartungen zurückzuschrauben,
war es auch kein größeres Problem für mich.

Nun meine Frage. Natürlich habe ich immer noch das Verlangen nach Sex und ich glaube, wenn die Diskussionen aufhören, wird sich dieses Thema "normalisieren". Aber ab wann kann ich eurer Meinung nach wieder mal einen "Annäherungsversuch" wagen. Dazu sollte man wissen, dass sie von sich selber sagt, dass sie im Bereich Sex gerne erobert wird.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen...

Forums-InsiderIn 242 münchen M, 30

ähm, schwierige frage, wie wär´s mit heute Twisted Evil

ne, kann ich absolut nicht sagen, und ich denk das kann keiner hier, vorallem bei so einer konstellation, sie will nicht oft aber trotzedm erorbert werden ist es imho ganz schlecht von außen tips zum zeitpunkt zu geben.

andererseits ist es aber so, wenn ihr jtzt schon damit probleme habt, wird sich das wohl in zukunft kaum bessern, denn der sex nimmt wohl eher ab als zu.
und ob du damit glücklich wirst? (will aber auch nicht unken...)

sporadischer Gast 13 Germany M, 40

Ob der Sex abnimmt, weiß ich nicht, denn es gab auch schon Zeiten, wo wir nicht diskutiert haben und drei Tage nacheinander Sex hatten.

Mein Problem ist auch eher, dass sie nicht den Eindruck bekommen soll, mir sei Sex egal geworden. Sie soll nicht denken, dass ich sie nicht mehr begehre. Wie gesagt, halte ich mich nun sehr zurück. Normalerweise habe ich ihr ab und zu eine nette sms geschrieben (nichts mit Sex, sondern nur ein paar nette Worte), aber auch das verkneife ich mir im Moment.

Ich will sie, aber ich will sie nicht unter Druck setzen. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp, wie ich mich nun richtig verhalte.

Helferlein 65 Deutschland W, 19

Hallo,

Quote:

habe ich gestern abend meiner Partnerin gesagt, dass ich mir viele
Gedanken gemacht habe und die Diskussionen aufhören werden. Es war seit Tagen mal wieder ein
schöner, entspannter Abend und ich hatte auch das Gefühl, dass sie wieder näher an mich gerückt ist. Sex gab es aber keinen.

Also für mich klingt das ein wenig so, also ob sie sich wirklich von dir etwas unter Druck gesetzt fühlte... als ob sie jetzt (da sie weiß es "muss" keinen Sex geben) sich endlich entspannen könnte.

Ich will dir da jetzt wirklich keinen Flo ins Ohr setzten, denn ich seh so Sachen (durch eigene Erfahrungen) selbst sehr getrübt.
Aber das ist einfach das, was mir gerade durch den Kopf gegangen ist. Wenn ich mich irre: Streich das einfach grinsend

Wünsch dir noch nen schönen Morgen,
lg Marya

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

Copperfield06 wrote:

Mein Problem ist auch eher, dass sie nicht den Eindruck bekommen soll, mir sei Sex egal geworden. Sie soll nicht denken, dass ich sie nicht mehr begehre. Wie gesagt, halte ich mich nun sehr zurück.

Ich glaube das hat sie schon kapiert. Da würd ich mir jetzt ganz sicher keine Sorgen drüber machen!

Copperfield06 wrote:

Normalerweise habe ich ihr ab und zu eine nette sms geschrieben (nichts mit Sex, sondern nur ein paar nette Worte), aber auch das verkneife ich mir im Moment.

Vielleicht könntest du damit wieder anfangen? Einfach mal NICHT über Sex reden oder darüber nachdenken ..

Sex scheint bei dir wirklich Thema nummer 1 zu sein.

lg
slaVe

Forums-InsiderIn 452 Germany M, 40

Hi Copper!

Sag', warum öffnest Du einen neuen Thread um das gleiche Thema,
nur weil Du es mit einer anderen Taktik versuchen möchtest?

Du fängst nach 11 Wochen bereits an, Deiner Freundin einen Mann vorzuspielen, der DU gar nicht bist ! ? ! ? Shocked

Sag' mal im Ernst...
glaubst Du wirklich, dass Du auf diese Art eine dauerhafte,
vertrauensvolle Beziehung führen willst und das auch kannst?

Mein Rat:

Mach' diesen Thread zu und lies' Deinen ersteren Thread nochmal intensiv durch.
Da stehen SO viele Tips und Anregungen drin.
Du musst sie nur erkennen, verstehen... schauen, ob DU Dich darin wiederfindest...
und dann selbständig umsetzen.

Am Besten zusammen mit Deiner Freundin in eurer "sooo perfekten" Beziehung.

Denn ... in Deinem ersten Thread hat DerAlteAffeAngst gestern etwas geschrieben, das ich genial finde
und es deshalb hier noch gerne einmal wiederholen möchte:

DerAlteAffeAngst wrote:

Nur wenn man das "sensible" Thema gar nicht erst anspricht, dann ändert sich auch nichts. Ob man sich seinem Partner öffnet oder zumacht, wie weit man sich öffnet, wie groß das Vertrauen ist, das muss jeder selbst ausloten. Aber wenn reden nichts nützt, dann ist das kein Zeichen dafür, dass reden nichts nützt, sondern, dass reden nicht möglich ist. Darüber sollte man reden, finde ich Wink

Aber wenn reden nichts nützt, dann ist das kein Zeichen dafür, dass reden nichts nützt, sondern,
dass reden nicht möglich ist. Darüber sollte man reden

GANZ GENAU!

es grüßt lieb und wünscht Dir viel Erfolg für dieses Wochenende...
Des.

Helferlein 83 Schleswig-Holstein M, 51

Hallo Copperfield06, hallo "Mit-Diskutanten,

> Es geht um Sex und Zärtlichkeiten in meiner noch recht jungen Beziehung. Wir sind jetzt seit 11 Wochen zusammen. Die Beziehung hat sich rasend schnell entwickelt...<

Verstehe ich irgendwie nicht! Wenig Sex? Na gut, es gibt auch Menschen, die es "langsam" bzw. erziehungs- und/oder erlebnisbedingt zurückhaltend angehen, aber wenig Zärtlichkeit wie Küßchen, Streicheln, Händchen halten? Wieso das?
Meine Meinung: Nach einer Zeit der Verliebtheit von 3-6 Monaten nimmt üblicherweise das "wahnsinnige" Verlangen etwas (etwas!) ab. Wenn jetzt schon bei Euch eine Frequenz wie bei 60jährigen herrscht, wie soll das in 3 Monaten erst aussehen??? Und erst Recht in einem evtl. gemeinsamen Leben???

> Ich habe gestern mit einer guten Freundin darüber gesprochen und die sagte mir, ich habe wohl zu hohe Erwartungen. Wenn ich gar keine Erwartungen habe und diese auch nicht zeige, werde sich der Rest geben. <

"Zu hohe Erwartungen"? Ja! Du hast die hohe Erwartung, daß Deine Partnerin der Telepathie möchtig ist und alle Gedanken und Wünsche von Dir "liest". Im Umkehrung der alten Marketing-Spruchweisheit "Tue Gutes und sprich darüber" rate ich Dir "Sprich darüber und tue (endlich) Gutes!".

> Dadurch das mir der Sex fehlt, haben wir ständig Diskussionen, ... <

Das glaube ich ungesehen! Man kann über Liebe, Sex und Zärtlichkeit nicht diskutieren! Ist ja auch keine Dienstleistung. Du kannst ihr jedoch Deine Einstellung dazu, Deine Hoffnungen und Deine Vorstellung mitteilen oder offenbaren und sie dazu hören. Falls das fruchtlos ausgehen sollte, gibt es m.E. auch die Möglichkeit sich etwas rarer zu machen ("Willst Du im Land etwas gelten - mach Dich selten"). Überleg mal: Vielleicht fühlt sie sich auch etwas "überfahren" mit Deinem Einzug und bist ihr sogar zu sehr auf die "Pelle gerückt", verbringst nur noch jede Freizeit mit ihr und "nimmst den Atem" ihr, so daß das Mädel halt eben auf diese Art und Weise Zeichen setzt, um die Grenzen aufzuzeigen? Ich weiß es nicht, kann ich nicht beurteilen, das mußt Du schon wissen.....

> Dazu sollte man wissen, dass sie von sich selber sagt, dass sie im Bereich Sex gerne erobert wird. <

Na ja, "erobern".... Umgekehrt gilt auch! Sie könnte Dich ja auch mal verführen oder nicht? Tut sie das? Gibst Du ihr dazu eine Chance?

> Mein Problem ist auch eher, dass sie nicht den Eindruck bekommen soll, mir sei Sex egal geworden. <

So einen "Eindruck" bekäme nie eine Frau, es sei denn denn sie bekäme eine Spontan-Amnesie. Ergo, weiß sie, daß Du lauerst. wenn ihr also der Sex mit Dir große Freude, Lust und Erfüllung gebracht hätte, müßte sie doch auch ein Bedürfnis dazu besitzen und dieses "anmelden" - erst recht in der heißen Anfangsphase des Noch-Verliebtseins. Wenn nicht, dann weißt Du, wohin ggf. die Reise hinführen wird..... Dann bleibt nur noch "rar machen"....
Im übrigen finde ich die Antwort von DesperateMan interessant, aufschlußreich und m.E. zutreffend.

Vom preußischen Heerführer und Strategen Clausewitz gibt es den bemerkenswort Spruch "Nur der Ochse greift von frontal an", gehe es sinnig wie o.a. auf besagten Umwegen an.

Ich wünsch Dir a) viel Erfolg, b) erniedrige Dich nicht selbst auch DU bist wer, c) Beständigkeit in was auch immer,
Grüße Justinianus

sporadischer Gast 16 Deutschland M, 36

Hi Copper,

ich möchte mich den Beiträgen von Desperate_Man und Justinianus anschließen.
Da merkt man die geballte Lebenserfahrung und Kraft.
gut

Mal ein Gedankenspiel ... Das ist jetzt etwas an den Haaren herbeigezogen, aber vielleicht hast Du trotzdem Lust, Dich mal darauf einzulassen.
Angenommen ein höheres Wesen oder die Bundeskanzlerin würde Dir öffentlich eine Urkunde verleihen.
Auf der Urkunde steht

"Herr Copperfield wird als ganzer Mann ausgezeichnet.
Er hat sich nicht nur in der Partnerschaft in jeder Hinsicht bewährt und vorbildlich verhalten,
sondern sich auch auf dem Gebiet der Sexualität als ganzer Mann erwiesen.
Unter anderem hat Herr Copperfield bewiesen, dass er in der Lage ist, eine Partnerin sehr häufig und sehr gut zu befriedigen.
Daher wird Herrn Copperfield die goldene "Mann-Medaille" verliehen."

(Unterzeichnet u.a. vom Welt-Frauen-Verband).
Niemand - nicht mal Du selbst - hätte jemals wieder den geringsten Zweifel daran, dass Du öfter könntest, wenn frau Dich ließe oder dass Du ein guter Liebhaber oder Partner bist.
Wie würde sich Deine Beziehung ändern?

CU
AAA

sporadischer Gast 5 dort, wo mein Herz zu Hause ist W, 24

Hallo an alle!

Also, ich nehm gleich vorweg, dass ich den anderen Thread nicht gelesen hab.

Ich denke, Sex ist ein Thema, dass man auch zerreden kann. Es bringt ja nichts wenn man drüber redet und trotzdem irgendeine Hemmung da ist, mit der sie nicht rausrücken kann oder will.
Falls sie sich wirklich inneren Druck aufbaut, wird es durch das ständige reden nur noch schlimmer! Bei mir war das halt schon mal so (ca. ein halbes Jahr lang). Ich hatte damals eigentlich auch gerne mit meinem Freund geschlafen, aber durch irgendwas (keine Ahnung was) hab ich ihn nicht mehr an mich ran lassen können. Ich glaub, das waren die häufigen Streitereien damals... naja, egal. Auf jeden Fall ging nichts mehr. Wüste, um nicht zu sagen die Sahara wäre feuchter gewesen als ich. In mir drinnen hat sich das irgendwann so aufgeschaukelt, dass ich bei dem Gedanken an Sex sie Krise bekommen hab. Er hat natürlich immer mehr mit mir drüber reden wollen, hat aber genau das Gegenteil bewirkt. Teufelskreis - dann haben auch die normalen Berührungen von seiner Seite fast ganz aufgehört, was es für mich noch schlimmer gemacht hat. Wenn ich mit ihm geschlafen hab, war es dann immer so nach dem Motto - jetzt werd ich ihn halt mal wieder lassen, es ist Zeit. Sch** Gefühl! Ehrlich!

Also ich würd dir raten, dich ganz normal zu verhalten. Versucht Spaß zu haben, nett zueinander zu sein. Vielleicht irgendwas besonderes Unternehmen.
Berühr sie, wo auch immer sie es gerne mag. Am Hals oder an den Händen, wie auch immer. Aber lass sie dann wieder in Ruhe, damit sie sich sicher fühlen kann. Sie wird dann schon zu dir kommen, wenn sie es wirklich will.

Vielleicht war da schon mal was bei ihr. So sind Prägungen eben. Und manchmal weiß man gar nicht woher so manche Reaktionen kommen!

Natürlich kann es auch sein, dass ihr mit dir einfach irgendwas nicht passt und sich nicht traut was zu sagen.

Hab keine Ahnung, kenn sie ja nicht.
Aber du kennst sie vielleicht schon ein wenig (11 Wochen ist noch nicht so mega lange) und kannst das besser einschätzen. nixweiss

Wie lange du sowas mitmachst, kannst du eh nur selber wissen und fühlen.

Ich halt dir die Daumen, damit es besser wird! hug

Schick euch viel Glück und Geduld!

Atanua

Forums-InsiderIn 270 Hamburg W, 39

Hallo Cooper,

ich kann mich hier nur einreihen, und dir als Anregung diesen
diesem Spruch mit auf den Weg geben.

Die Freude,
die wir ausstrahlen,
ist gleich den Wasserringen
in einem Teich;
sie breiten sich aus,
um auf uns zurückzufallen.

Unbekannt

Ganz lieber Gruß
Aila

Helferlein 83 Schleswig-Holstein M, 51

Ich weiß, ich weiß..... Ich werde dafür bestimmt "Prügel" beziehen, aber es ist meine Lebenserfahrung und diejeniger männl. u. weibl. Bekannter/Freunde: Es ist wie die Probezeit in einer neuen Dienstellung. Wenn man in selbiger schon "unangenehm" bei Arbeitgeber auffällt oder umgekehrt man mit diesem irgendwelche Probleme hat, dann soll man es auch lassen. Es ist doch auch vom Verstand her logisch und vom Gefühl her nachvollziehbar, daß, wenn in einer Probezeit schon Vorbehalte und Berührungsängste aufgebaut werden/worden sind, es danach im wirklichen Dienstverhältnis nicht besser erden kann. Analog dazu auch im Liebesverhältnis bzw. dort noch viel mehr: Wenn ich schon in der Zeit der Verliebtheit (max. halbes Jahr üblicherweise), in der beide "Parteien" rosarote Brillen tragen und man nur Positives dem anderen und der Beziehung selbst abgewinnt schon "rumeiert", dann paßt da etwas nicht! Wie soll es erst danach werden???

MERKE: Es gibt keine "guten" und keine "schlechten" Frauen/Männer, sondern nur Menschen, die zusammenpassen - oder auch nicht!

Etwas unbedingt erzwingen, als hätte nun die einzige "Goldmine" der Welt in diesem Augenblick gefunden, ist m.E. total falsch. Nach einiger Zeit landet man nämlich dann in einem Familienforum, in welchem dann Klage geführt wird über verlorene Zeit, verlorenes Geld, verlorene Lebensfreude. Kurzumn: Es paßt oder es paßt nicht, ein Kamel geht nun mal halt nicht durch ein Nadelöhr!

Grüße, Justinianus

Forums-InsiderIn 452 Germany M, 40

Hi Justy!

Justinianus wrote:

..... Ich werde dafür bestimmt "Prügel" beziehen,

...also von mir nicht! Laughing

Justinianus wrote:

Es ist wie die Probezeit in einer neuen Dienstellung. Wenn man in selbiger schon "unangenehm" bei Arbeitgeber auffällt oder umgekehrt man mit diesem irgendwelche Probleme hat, dann soll man es auch lassen.

Interessanter Vergleich und sicher gibt es millionen von Punkten, an denen dieser hinkt...
aber...

die Quintessenz... sehe ich genau so!

Jedoch... ist dieser Ansatz nunmal gegen alle romantischen Vorstellungen und
gegen die Idee "man muss auch Kompromisse machen (können)".

Und deshalb ...unpopulär.

(also doch Haue! axehit

)

Gruß, Des!

Helferlein 83 Schleswig-Holstein M, 51

Hallo Desperado Smile

natürlich hast auch Du recht, aber ich meine, daß in einer Anfangsphase (Verliebtheit, Job, Hobby, neue bzw. renovierte Wohnung, was auch immer) üblicherweise "alles" positiv läuft (subjektiv betrachtet) und man keine Fehler beim jeweils anderen bemerkt. Erst später im Alltag und wenn der erste Anflug der Begeisterung (Verliebtheit/übertriebenes Engagement/Hurra-Gefühl) einer "positiven Ernüchterung" (Liebe in Beziehung, Einsicht im Job, Mäßigung im Hobby, Blick hinter die Tapeten usw.usw.) gewichen ist, schaut man nüchterner und sieht die kleinen Macken beim anderen - der im übrigen auch! Kein Thema! Nur, wenn schon bereits in der Anfangsphase der "Wurm drin" ist, wie soll es erst dann bei o.g. "Ernüchterung" ausschauen, eine ganze "Wurmkultur"?
Ich meine, deshalb hat uns auch der liebe Gott die "Kennenlernphasse" geschenkt - und wenn halt dann bereits der Wurm drin ist......
Oft neigt der Mensch dazu, gerade an denjenigen problematischen Mensch-Mensch-Beziehungen festzuhalten, die im Endeffekt beiden keine Befriedigung, geschweige denn Glück und Zufriedenheit bringt nach dem Motto "Ich bin ja froh, daß mich überhaupt einer anschaut" oder "Ich bin ja froh, endlich eine Beziehung zu haben" - selbst wenn's hinten und vorne hinkt, die Hauptsache man ist nicht einsam. Und das ist m.E. grundfalsch, weil bereits hier der Keim einer Katastrophe liegt. Wie gesagt, ich spreche da aus eigenen und fremden Erfahrungen und will deshalb natürlich vermeiden, daß andere diese Fehler wiederholen, denn gem. Johann Freiherr von Goethe:

"Intelligenz heißt, aus eigenen Fehlern lernen,
Klugheit heißt, aus den Fehlern anderer."

Grüße,
Justinianus
Frohes Transpirieren Smile

Justinianus

sporadischer Gast 5 dort, wo mein Herz zu Hause ist W, 24

So im Großen und Ganzen geb ich euch ja auch recht. Es passt, oder es passt nicht...

Nur finde ich, man sollte in manchen Fällen nicht zu schnell urteilen! Es gibt dinge, die man einem neuen Partner vielleicht nicht direkt auf die nase bindet. Das hat was mit den persönlichen Prägungen aus der Vergangenheit zu tun.

Ich spiel jetzt mal einen Extremfall.
=> was wenn jemand vergewaltigt wurde, sich in Therapie begeben hat und wieder so einigermaßen mit dem Leben auf gleich ist. Aber trotzdem wird sie/er seine Geschichte nicht gleich jedem anvertrauen, oder?

Ich mein das ist natürlich echt ein Extrem, aber vielleicht gibt es ja etwas in der Vergangenheit, das diese Hemmung auslöst.
Kein Mensch reagiert um sonst! Eine Reaktion ist nur eine Antwort auf eine Aktion, auch wenn sie vielleicht schon weiter in der Vergangenheit gesetzt wurde.

In diesem Sinn....
Atanua

Forums-InsiderIn 452 Germany M, 40

Hi Justy!

Ich stimme mit Deinen beiden jüngsten Posts ABSOLUT überein!

@Atanua:
Selbstverständlich haben Menschen ein "Vorleben", das sie teilweise auch belastet.

Es geht nicht darum, den Menschen von Anfang an zu "durchleuchten".

Aber.. es geht darum, ob ich TROTZ "Dingen" , "Wesenszügen", "Eigenschaten",
die offensichtlich nicht dem entsprechen, was ICH mir für MEINE Partnerschaft wünsche,
eine Beziehung eingehe und glaube, hoffe, vertraue, dass der Mensch sich "ändern" wird.

Wenn ich sehe, dass es nicht passt, dann fange ich nicht an, den anderen zu verändern.
UND... ich fange auch nicht an, zu HOFFEN, dass ER sich verändert.
und ich fange auch nicht an, MICH zu verändern.

Ich sage dann lieber eindeutig: "Nein, es passt einfach nicht."

Gruß, Des.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Erwartungen zurückschrauben