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matrioschka
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Post Wed, 31.May.06, 15:38      Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich war jetzt zwei Monate in analytischer Gesprächstherapie – 2 Stunden pro Woche – das ist meine erste Therapieerfahrung. Nachdem mich mein Therapeut mehrmals verbal sehr verletzt hat, hab ich versucht, meine Therapie abzubrechen, genaugenommen hab ich das auch getan, aber irgendwie komme ich von meinem Analytiker nicht los - ich weiß nicht was ich dagegen tun soll!

In der letzten Sitzung habe ich mich dann entschieden, die Therapie abzubrechen - ich erklärte ihm meine Beweggründe, dass ich die Entwicklung bedaure, er lächelte nur und sagte, "Jaja, das kenne ich, zuerst werde ich idealisiert und dann bin ich an allem schuld", dabei habe ich ihm eindeutig gesagt, dass wir wohl beide dafür verantwortlich seien, dass es nicht geklappt hat und dass ich gar keinen Schuldigen suche.

Die ganzen 50 Minuten ging es nur noch darum, dass ich in der Therapie "nicht kooperativ gewesen" sei, und dass die Therapie daran gescheitert sei, weil ich so starke Gefühle hätte, "gefühlsschwanger" sei und meine Gefühle hier nur ausleben wolle, anstatt darüber zu reden –

Ich dachte, ich soll meine Gefühle zeigen – soll offen sein – soll ehrlich sein und sagen, was ich denke – wo denn, wenn nicht in der Therapie??? Ich hab ja auch versucht, darüber zu reden – aber manchmal hab ich keinen Ton herausgebracht – und sonst wohl immer das Falsche gesagt(z.B., dass ich für ihn sehr nahe Gefühle empfinde und mich das erschreckt)

Am Ende wusste ich zwar - dieser Therapeut ist für mich sicher nicht der richtige - aber ich habe immer noch das Gefühl, total versagt zu haben. Und das schlimmste ist, es drängt mich immer noch zu ihm - was ist da bloß mit mir passiert?

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie geht Ihr mit Euren Gefühlen in der Therapie und für den Therapeuten um?

matrioschka

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vallée
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Post Wed, 31.May.06, 16:10      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo,
was hat den der Therapeut zum Abbruch gesagt?

Es soll ja gar nicht so selten vorkommen, dass KlientInnen ihre TherapeutInnen Idealisieren und dann, wenn sie merken das die auch nur ein Mensch sind abwerten. Das muss natürlich geklärt werden. Und es tut sicherlich auch weh.

Ist es denn wirklich so, dass der dich (absichtlich) verbal verletzt hat oder hast du dich eher verletzt gefühlt? Da ist schon ein Unterschied.

Hast du abgebrochen weil du dich so tief verletzt gefühlt hast oder weil du denkst die Therapie mit diesem Therapeuten bringt dir nichts?

Komisch finde ich, dass der Therapeut so schnell die Flinte isn Korn geworfen hat. Sowohl gefühle ausleben, als auch nicht kooperieren können, müssen doch bearbeitet werden. Gehören irgendwie dazu.

Ich bin jetzt so ziemlich genau doppelt so lange in Therapie wie du und ich "kooperiere" immer noch nicht ausreichend im meine Hauptproblem anzugehen. Öffne mich nicht genug, rede nicht genug, kann (noch) nicht usw. Aber genau daran arbeiten wir auch.

Quote:
Am Ende wusste ich zwar - dieser Therapeut ist für mich sicher nicht der richtige - aber ich habe immer noch das Gefühl, total versagt zu haben. Und das schlimmste ist, es drängt mich immer noch zu ihm - was ist da bloß mit mir passiert?

Eines ist ganz klar, nicht du bist schuld. Eine KlientIn kann nicht Schuld sein. Es war das Unvermögen deines Therapeuten mit dir und deinen Problemen umzugehen. Klar, nicht jede TherapeutIn kann mit jedem Problem und jeder KlientIn. Aber dann sollte das idealerweise auch einvernehmlich und ehrlich geklärt werden.

Bitte lass dich nicht entmutigen und versuche es noch einmal bei einer anderen TherapeutIn vielleicht.

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Post Wed, 31.May.06, 22:46      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

hallo matrioschka,

also diese analytischen therapeuten, die sich mit solchen schnellen deutungen nicht zurückhalten, mit verlaub, die habe ich ohnehin schon gefressen.
das geht etwas sensibler auch, denke ich. meine therapeutin arbeitet auch mit psychoanlytischen ansätzen, aber sie hat es mir zum glück erspart, mir deutungen an den kopf zu knallen. so empfinde ich das, was du schreibst, und ich habe solche beispiele schon oft gelesen. und ärgere mich dann immer, weil ich es in der art und weise einfach verletzend finde, vorwurfsvoll. es gibt so ein kleines analytikerleiden, immer alles dem klienten in die schuhe zu schieben. so, vielleicht war da jetzt eine spur persönlicher ärger mit drin.

unabhängig davon denke ich, du hast sicherlich richtig daran getan, zu gehen, ganz einfach dessen, weil dein gefühl nicht gut war.
ich habe meine therapeutin auch ständig idealisiert und dann wieder aufs schlimmste vom thron gestürzt, in ständigem wechsel, aber im grunde hat es mich auch in den zweifel-phasen dort gehalten.
ich denke einfach, wenn es dich nicht gehalten hat, dann hat irgendetwas in eurer beziehung einfach nicht ganz gestimmt, und es ist besser mit jemand anderem nochmals neu zu beginnen.
es ist wohl gerade entscheidend, wie in solchen zweifel-phasen mit dir umgegangen wird.

lg
ichbinich

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Post Wed, 31.May.06, 23:26      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo matrioschka,

mit so einem Gefühlsdurcheinander habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hab meinen alten Therapeuten einerseits sehr gemocht, mich andererseits von ihm nicht so richtig verstanden gefühlt (aber irgendwo doch), und irgendwann war es mir zuviel und ich sagte ihm, daß ich bei ihm aufhören möchte. Er reagierte ziemlich hitzig und hat mir bei einigen Sachen das Wort im Mund umgedreht. Bei den nachfolgenden Versuchen, es mit ihm zu klären, lief es ähnlich ab wie bei Dir, er hat sein Verhalten nicht relativiert. Irgendwann hab ich mich getraut, ihn darauf anzusprechen, da meinte er, es wäre ein Muster von mir, mit "Schuld" und "Fehlern" anzukommen. Dabei war ich ähnlich wie Du nicht der Meinung, daß er alleine dafür verantwortlich ist. Ich hab dann woanders eine Therapie angefangen und aber immer noch viel über ihn nachgedacht. Im Laufe der Zeit ist mir einiges klarer geworden, aber so ganz halt auch nicht. Er war einige Zeit im Ausland, jetzt ist er wieder da und ich überlege mir schon, ob ich ihn irgendwann wieder kontaktieren soll (bzw. wann).
Meine jetzige Therapeutin ist ganz anders, sehr defensiv, das ist einerseits ganz gut, andererseits hab ich manchmal das Gefühl, ich löse meine Probleme mehr alleine und frage mich z.T., was mir die Therapie bei ihr bringt. Aber menschlich klappt es mit ihr sehr gut, sie ist auch recht selbstkritisch. Sie hat mir auch zu verstehen gegeben, daß sie das Verhalten meines alten Therapeuten nicht so toll fand. Aber inhaltlich konnte der alte Therapeut meinen Hintergrund wohl besser verstehen (kommt mir jedenfalls so vor), nur irgendwie konnten wir nicht vernünftig miteinander reden. Ich frage mich selbst die ganze Zeit, ob es einen systematischen Grund dafür gibt, daß ich mir trotzdem so wünsche, den alten Therapeuten zu sehen und warum ich bei der jetzigen Therapeutin so ein bißchen das Gefühl habe, mit meinen Problemen alleine zu sein. Es könnte sein, daß es in die Richtung geht, daß er einem das Gefühl gab, einen an die HAnd zu nehmen, für einen da zu sein, leider aber auch Lösungen vorzugeben, die ER für richtig hielt, die ich einerseits angenommen habe, wo ich andererseits gleichzeitig dagegen opponiert habe. Die jetzige Therapeutin gibt keine Lösungen vor, damit hat man halt mehr Verantwortung (und Überforderung). So denke ich, ist es bei mir die Sehnsucht, einerseits jemanden zu haben, der einem sagt, wo es langgeht, aber das auch bitte schön so, daß es 100% der eigenen Meinung entspricht, sofern man diese wüßte. Nur das gibts halt nur im Märchen.
Ich muß dazu sagen, es war bei mir beide Male VT. Du sagst, Du hast Analyse gemacht, da dürfte es ja eher weniger so sein, daß Lösungen vorgegeben werden (vielleicht gibts das Problem bei Deutungen, die offensiv vorgebracht werden?!)
Das Gefühl, versagt zu haben, hatte ich auch. Ich denke, das passiert, wenn ein Therapeut die Mitschuld/Mitverantwortung verweigert. Weiß der Geier, ob Therapeuten das deshalb tun, weil sie so dermaßen entfernt davon sind, in Kategorien wie Schuld und Verantwortung zu denken, daß sie bei Begriffen wie "Mitschuld" und "Mitverantwortung" eben doch einseitiges Denken beim Patienten vermuten und glauben, ihn von solchen Kategorien befreien zu müssen oder ob es schlicht daran liegt, daß sie selbst nicht ausreichend selbstkritisch sind... Egal, als Patient bist Du nicht schuld.
Aus meinen Erfahrungen würde ich Dir raten, die Therapie möglichst unspektakulär zu beenden (also auf lange Streits würd ich mich nicht einlassen), damit Du Dich leichter tust, woanders eine Therapie anzufangen, dort von Deinen Therapieerfahrungen zu berichten und erst ein bißchen Abstand zu allem gewinnen. Im Laufe der Zeit siehst Du selbst klarer. Und wenn Du Dir selbst klarer bist, kannst Du ja nochmal zu ihm gehen, wenn Du das Bedürfnis hast. Ich mußte mich damit trösten, daß ich später nochmal zu ihm gehen kann, sonst hätte ich ihn auch nicht loslassen können.

Viele Grüße
Stöpsel
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Post Thu, 01.Jun.06, 11:40      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

hallo vallee,

danke für deine antwort!
Quote:
was hat den der Therapeut zum Abbruch gesagt?

zuerst wollte ich die Doppelstunden aus finanziellen Gründen auf 1 Stunde pro woche reduzieren (wie wir das anfangs besprochen hatten), - da reagierte er schon sehr verschnupft und hat gemeint, ich müsste 2-3 mal die woche kommen, damit es überhaupt Sinn macht - das war für mich wie eine Aufforderung zu gehen
Quote:
Ist es denn wirklich so, dass der dich (absichtlich) verbal verletzt hat oder hast du dich eher verletzt gefühlt? Da ist schon ein Unterschied.

Schwer zu sagen, was er mit seinen Äußerungen wirklich bezweckt hat - ich glaube nicht, dass er mich verletzen wollte. Aber seine aussagen waren schon hart: "sie sind süßlich", "sie sind feindselig", "sie sind so patzig", "Sie denken von mir, ich bin ein A***!", "Sie drücken sich so schwülstig aus", "Bei Ihnen trieft und tropft es ja vor Gefühlen"...
außerdem hat er mich immer ganz schrecklich gespiegelt - z.B. mein Verlegenheitslächeln, das mir ohnehin schon so peinlich war - ich habe ihm auch gesagt, dass mich das noch mehr verunsichert, - dann hat er mir versprochen, es nicht mehr zu tun, aber er hat es immer wieder gemacht - in jeder sitzung
Quote:
Komisch finde ich, dass der Therapeut so schnell die Flinte isn Korn geworfen hat. Sowohl gefühle ausleben, als auch nicht kooperieren können, müssen doch bearbeitet werden. Gehören irgendwie dazu.

Das habe ich in unserer Nachbesprechung auch gesagt, aber er meinte nur, ich kann mit meinen Gefühlen nicht umgehen. Wenn ich zu heulen begann, sagte er einmal süffisant: "und jetzt kommen wieder die Tränen", dabei war er anfangs wirklich nett und ich habe mich wohl gefühlt bei ihm
Quote:
ich "kooperiere" immer noch nicht ausreichend im meine Hauptproblem anzugehen. Öffne mich nicht genug, rede nicht genug, kann (noch) nicht usw. Aber genau daran arbeiten wir auch.

find ich toll, dass ihr daran arbeitet - wie macht dein thera das denn? ich meine, was machst du, wenn du wütend bist in der sitzung?
Quote:
Eines ist ganz klar, nicht du bist schuld. Eine KlientIn kann nicht Schuld sein. Es war das Unvermögen deines Therapeuten mit dir und deinen Problemen umzugehen.

Schön, sowas zu lesen - ich wünschte ich könnte davon auch so überzeugt sein - obwohl ich wie gesagt keinen schuldigen suche
danke für deine seelische unterstützung!
so long,
matrioschka

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Post Thu, 01.Jun.06, 12:09      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

hallo ichbinich,

du sprichst mir aus der seele. Tut mit gut, wenn ich mich damit nicht allein fühle.
Quote:
ich habe meine therapeutin auch ständig idealisiert und dann wieder aufs schlimmste vom thron gestürzt, in ständigem wechsel, aber im grunde hat es mich auch in den zweifel-phasen dort gehalten.

heißt das, du bist noch bei ihr? Wie hat sie denn reagiert auf deine Idealisierungen und Abwertungen? Magst du darüber schreiben? Und wie geht es dir jetzt mit ihr?
Ich bin mir so unsicher, was wirklich gut für mich ist - irgendwie möchte ich "es bei ihm schaffen", habe ich manchmal für einen kurzen Augenblick das Gefühl, er will mir mit allem aus einem tiefen bedürfnis heraus nur helfen - ich weiß aber nicht, ob ich mir das nur einbilde, wünsche...
ich habe mich ja schon von ihm verabschiedet und bei der Nachbesprechung war er so abweisend, dass ich es nicht über die Lippen brachte, ihn zu fragen, ob wir es nicht weiter versuchen sollten.
Quote:
es ist wohl gerade entscheidend, wie in solchen zweifel-phasen mit dir umgegangen wird.

Er hätte mir nur einen kleinen Wink geben müssen - glaube ich - und ich wäre wahrscheinlich geblieben - was bleibt, ist mein Gefühl, alles falsch gemacht zu haben - dass er mich gar nicht mehr als Patientin wollte (meine ständige Angst, abgelehnt zu werden) und leider auch viel Wut im Bauch.
lg,
matrioschka

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Post Thu, 01.Jun.06, 12:31      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo Stöpsel,

danke für deine offene Antwort, hat mir sehr geholfen. Das mit den Worten im Mund umdrehen - kenne ich sehr gut. ich war jedesmal voller Mut wenn ich zu ihm gegangen bin, und habe immer öfter ziemlich ohnmächtig seine Praxis verlassen. Vor allem bei den Gesprächen um den Abbruch.

Quote:
Ich hab dann woanders eine Therapie angefangen und aber immer noch viel über ihn nachgedacht. Im Laufe der Zeit ist mir einiges klarer geworden, aber so ganz halt auch nicht. ich überlege mir schon, ob ich ihn irgendwann wieder kontaktieren soll (bzw. wann).

Wie lange warst du schon bei deinem alten Therapeuten? Würdest du mir schreiben, was dir klarer geworden ist? ich muss auch ständig an unsere zusammenarbeit denken, und daran, was ich besser hätte machen können - es gab auch ein paar Aha-Erlebnsise, die ich ihm in einem Brief geschrieben habe - vor unserer Nachbesprechung.
Quote:
Ich frage mich selbst die ganze Zeit, ob es einen systematischen Grund dafür gibt, daß ich mir trotzdem so wünsche, den alten Therapeuten zu sehen

Was meinst du mit systematischem Grund genau? Dass er für dich ein Ersatz war für jemand anderen?
Quote:
Du sagst, Du hast Analyse gemacht, da dürfte es ja eher weniger so sein, daß Lösungen vorgegeben werden

Nicht klassische Analyse, sondern analytische Gesprächstherapie - aber stimmt, mein thera war sehr fordernd, hat mir nie irgendetwas vorgegeben, im Gegenteil, er sagte sogar einmal zu mir: "ich bin ja nicht Ihr Zirkusdirektor"
Quote:
Ich mußte mich damit trösten, daß ich später nochmal zu ihm gehen kann, sonst hätte ich ihn auch nicht loslassen können.

ja, ich glaube, das hat tatsächlich sehr viel mit "nicht loslassen können" zu tun. Das fällt mir anscheinend verdammt schwer. Die erste Zeit nach meinem Abbruch war ich tieftraurig, es war so, als wäre er gestorben - hab ich ihm auch in meinem Brief geschrieben - ich habe gehofft, er kann mir in der Nachbesprechung darüber hinweghelfen - war wohl eine Illusion. Bestimmt werde ich bei einem anderen Therapeuten das Thema aufarbeiten - ich bezweifle, dass er mich nocheinmal treffen will.
Wirst du nochmal zu ihm gehen? Seit wann bist du nicht mehr dort? Und spürst du auch immer wieder Trennungsschmerz zwischendurch? Sorry, wenn ich dir mit meinen Fragen Löcher in den Bauch bohre, vielleicht magst du ja drauf antworten - freu mich jedenfalls.
Danke für die tröstlichen Worte - tut so gut
so long,
matrioschka

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Post Thu, 01.Jun.06, 13:18      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

hallo matrioschka,

Quote:
… habe ich manchmal für einen kurzen Augenblick das Gefühl, er will mir mit allem aus einem tiefen bedürfnis heraus nur helfen - ich weiß aber nicht, ob ich mir das nur einbilde, wünsche...

ja, das ist die eine seite, die das so empfinden kann, dass er dir helfen will. und dem steht ganz viel angst vor ablehnung, nicht-verstanden-werden, nicht da sein dürfen, nicht gut genug zu sein, gegenüber. ich stelle mir das so vor (auf mich bezogen meine ich), dass diese zwei seiten im mir miteinander um die oberhand kämpfen. je nachdem, ob mehr die destruktive seite oder eher die hoffnungsvolle seite zu werke ist, wird auch meine persönliche wahrnehmung sehr stark davon beeinflusst. könnte das bei dir ähnlich sein?

Du hast selbst geschrieben:
Quote:
ich habe mich ja schon von ihm verabschiedet und bei der Nachbesprechung war er so abweisend, dass ich es nicht über die Lippen brachte, ihn zu fragen, ob wir es nicht weiter versuchen sollten.

War er abweisend ? oder war deine angst, dass er dich ablehnt, sehr groß. das ist nämlich ein unterschied….

Weiter schreibst du:
Quote:
Er hätte mir nur einen kleinen Wink geben müssen - glaube ich - und ich wäre wahrscheinlich geblieben…


schade ist doch eigentlich, dass du dein dort-bleiben-wollen von einem kleinen wink abhängig machst…
Und: du steckst ja nicht in seinem kopf drin: möglicherweise lehnt er dich ja gar nicht ab, so wie du es empfunden hast, sondern, er möchte dir vielleicht DIESE entscheidung nicht abnehmen, ob du bleiben willst oder lieber die thera abbrichst… es könnte doch sein, dass er dich ernst nimmt, mit was du sagst… du hast gesagt, du willst nicht mehr. und: du bist frei, dort zu bleiben… du DARFST aber auch gehen… wie sollte er dich denn da mit einem kleinen wink zurückhalten können ?

alles gute
caroline

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Post Thu, 01.Jun.06, 13:52      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

hallo Caroline,

das war jetzt aber sehr sehr wohltuend, deine Antwort zu lesen - ja stimmt, da kämpfen zwei seiten ganz mächtig in mir - ich spür es ja auch rein körperlich wie sich in meinem Brustkorb etwas aufbäumt, tut manchmal richtig weh - und ich hab solche Angst davor, von ihm abgelehnt zu werden, das ist überhaupt die größte Angst, die ich momentan verspüre - am liebsten würde ich vor lauter Angst meine Beine in die Hände nehmen und laufen was das Zeug hält....

Das Problem ist nur: Meine Freunde, denen ich davon erzählt hab, sagen mir: "lass die Finger von ihm", "du musst dich vor ihm schützen", ich weiß nicht, ob sie mich verstehen würden, wenn ich zu meinem therapeuten zurückkehren würde (vorausgesetzt, er würde mich noch nehmen!) - ich weiß ja nicht mal, ob ich mich selbst verstehen würde Wink

Deine Signatur "Lass dich aus der Rolle fallen, damit du aus der Falle rollst" trifft so viel auf den Punkt - klingt so einladend erlösend

danke dir!
lg, matrioschka

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Post Thu, 01.Jun.06, 14:00      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

lass die freunde denken, was sie wollen Smile DEIN gefühl ist wichtig... und du wirst sie schon auch vom gegenteil überzeugen können, wenn du es so empfindest Wink

freu mich, dass du mit meiner antwort etwas anfangen konntest !

liebe grüße
caroline

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Post Thu, 01.Jun.06, 17:23      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich versuche mal eine andere Sichtweise einzubringen. Ich habe zumindest bei meiner Therapeutin oft das Gefühl sie reagiert deswegen unhöfflich und patzig wenn ich mit dem Thema Abbruch anfange, da sie meint, man renne so nur vor Problemen davon, bricht das Ganze lieber ab wenn die Therapie mal unangenehm wird anstatt zu kämpfen und es auszuhalten.

Meine Therapeutin reagiert auf meine Gedankengänge, die Therapie abzubrechen immer recht unterschiedlich, wohl situationsbedingt oder sie überlegt genau wie sie mich zum umdenken bewegen kann.

Einmal war ich so in meiner Abwehr gefangen, dass ich die ganze Stunde lang nur gemeckert habe, dass ich viel lieber draußen sein würde um die Sonnenstrahlen zu genießen. In weiterer Folge meinte ich, ich käme einfach im Sommer nicht mehr zu ihr. Ihre Reaktion "Ich kann Sie nicht dazu zwingen herzukommen". Ich war enttäuscht über diese Aussage, wollte lieber hören, dass sie mich nicht gehen lassen will, aber irgendwie hörte ich doch durch "Sie wissen eigentlich dass es zu früh ist die Therapie zu beenden, aber ich kann sie nicht zurückhalten wenn Sie trotzdem gehen!" Das hat sie zwar so nicht gesagt, aber meinem Empfinden nach, wollte sie mir das vermitteln.

Andererseits verunsichert sie mich oft mit ihrer Aussage, ich könne auch ewig bei ihr in Therapie bleiben. Da denke ich mir auch nur hmmmm irgendwann möchte ich es aber schon ohne Therapie schaffen und sie kommt mir dann mit dem Vorschlag einer Therapie auf Lebenszeit. Das macht mich anfangs auch immer ziemlich sauer, aber irgendwie denke ich mir, sie will mir einfach nur das Gefühl vermitteln, dass ich mir Zeit lassen soll und darf, dass sie für mich da ist solange ich sie nunmal brauche.

Worauf ich hinaus will, matrioschka, ich denke wir sollten, genauso wie es auch Therapeuten tun, auch mal versuchen hinter den Zeilen zu lesen anstatt das Gesagte so zu nehmen wie es im ersten Anschein rüberkam. Ja möglich dass ihm wirklich das nötige Einfühlungsvermögen fehlt,,,, aber es kann auch sein, dass er damit nur einen Denkprozess bei dir in Gang setzen wollte,,,, und das hat er ja auch. Ja im Moment ärgerst du dich nur über ihn, aber versuch mal das Ganze aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Mal ein ganz dummer Vergleich, aber es fällt mir im Moment nichts besseres ein. Denk mal an gewisse Werbespots, die oft so dämlich aufgebaut sind, dass man sich nur darüber ärgert..... auf den 2ten Blick sieht man aber dass dies eine super Taktik ist um den Umsatz zu steigern,,,, die Leute ärgern sich darüber, reden darüber und so wird das beworbene Produkt bekannt und verkauft sich auch.

Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will. Ich denke mal es ist durchaus möglich dass dein Therapeut absichtlich so reagierte und nicht anders. Hätte er gesagt "Es ist die richtige Entscheidung abzubrechen",,,, was hättest du dann gemacht? Die Sache wäre gegessen gewesen und du hättest kaum mehr einen Gedanken daran verschwendet,,, immerhin ward ihr ja einer Meinung. So war er ungehobelt, in deinen Augen unverschämt aber es hat etwas in dir bewirkt. Du denkst darüber nach, wägst ab, überlegst.... durchaus möglich dass das sein Beweggrund für sein Handeln war.

Liebe Grüße

Zwergerl
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Post Thu, 01.Jun.06, 22:10      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

hallo matrioschka,

ja, ich bin noch immer bei ihr, aber es geht gegen ende (definitiv nicht abbruch), sondern ende, weil es mir jetzt sehr gut geht, schon seit einigen wochen, ja monaten. Razz
ich bin in der abnabelungsphase (was mir aber trotzdem nicht leicht fällt.)

also in meinen idealisierungsphasen war ich regelrecht verliebt in sie; es gab viele gefühle, wie ein kind seiner mutter gegenüber hat, oder auch dem vater: sie kann alles, sie weiß alles, sie beschützt mich und rettet mich. Smile
sie war mein halt, mein schutzengel.

in den gegenteiligen phasen habe ich ihr vorgeworfen, dass sie alles falsch gemacht hat, dass sie dies und das niemals sagen oder zulassen hätte dürfen, dass sie schuld daran ist, dass es mir noch schlechter geht. dass die therapieform für mich nicht die richtige ist, dass ich keine kraft dafür habe, auch noch in meiner geschichte zu wühlen. ich habe "beweise" gegen sie gesammelt, bücher und berichte über schlechte therapeuten gelesen, um sie darin wiederzufinden. ich wollte aufhören, ich war wütend, dass sie mir nicht helfen kann. dass ich schon so lange leiden musste und all die therapie bisher völlig umsonst war.

ich habe in einer dieser phasen auch mal hier rat gesucht, denn ich wusste überhaupt nicht mehr, ob das noch alles richtig läuft oder mich nur noch mehr kaputt macht. wenn es dich interessiert, kannst du dich ja auf die suche machen. das muss vor etwa zwei jahren gewesen sein.

im übrigen hatte ich diese abwertungsphasen besonders gerne, nachdem sie mal eine woche oder länger nicht da war.
natürlich hat sich hinter meiner wut und abwertung oft etwas ganz anderes versteckt, etwa die -wieder einmal ganz kindliche- enttäuschung darüber, alleine gelassen worden zu sein.

meine therapeutin hat mich in jeder situation so sein lassen, wie ich bin. sie hat nie gesagt, meine gefühle seine schlecht oder zu viel, sondern hat mir ständig eine positive grundhaltung entgegengebracht, selbst wenn ich gerade schwierig und trotzig war. sie hat mir dadurch gezeigt, dass ich mit all meinen seiten liebenswert bin, dass ich auch meine wut, meine angst, meine traurigkeit nicht in mir und nicht vor mir und auch nicht vor den anderen verstecken muss. dass nichts böses passiert, wenn ich mal böse bin. dass ich einfach ein recht habe, so zu fühlen und zu sein, wie ich bin.
das halte ich für das wichtigste, in einer therapie das gefühl der akzeptanz zu bekommen. und nach deiner beschreibung denke ich, das hat in deiner therapie entschieden gefehlt. statt dessen waren da kritik, noch dazu nicht besonders produktiv und ich würde sagen "von oben herab", vom deutungshimmel des psychoanalytikers.

natürlich kann ich in deine therapie nicht hineinschauen, das kann keiner, aber von meinem gefühl her klingt es nicht wie etwas, das gut tut. (dass eine therapie immer auch schwierige phasen enthält ist natürlich selbstverständlich.)
aber du wirst ja nicht tun, was deine freunde sagen, und auch nicht, was wir hier schreiben, sondern dich von dem gesagten und geschriebenem anregen lassen, das zu tun, was dir selbst entspricht, nicht wahr?!
dafür wünsche ich dir von herzen alles, alles gute.

im übrigen mach(t)e Wink ich auch eine psychoanalytische gesprächstherapie, und zwar ein mal die woche (im großen und ganzen.)
du siehst, auch hier gibt es keine regel.

lg
ichbinich

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Post Thu, 01.Jun.06, 22:16      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

Quote:
zuerst wollte ich die Doppelstunden aus finanziellen Gründen auf 1 Stunde pro woche reduzieren (wie wir das anfangs besprochen hatten), - da reagierte er schon sehr verschnupft und hat gemeint, ich müsste 2-3 mal die woche kommen, damit es überhaupt Sinn macht - das war für mich wie eine Aufforderung zu gehen

Bei so Geldsachen kann ich auch komisch werden. Kann dich verstehen. Aber ist es nicht so, dass es schon recht üblich ist bei Gesprächstherapie 2mal die Woche zu kommen? Weiß nicht wie streng das ist. Grundsätzlich sollte sich da die Therapie dem Leben anpassen, denke ich. Nicht umgekehrt.

Quote:
Schwer zu sagen, was er mit seinen Äußerungen wirklich bezweckt hat - ich glaube nicht, dass er mich verletzen wollte. Aber seine aussagen waren schon hart: "sie sind süßlich", "sie sind feindselig", "sie sind so patzig", "Sie denken von mir, ich bin ein A***!", "Sie drücken sich so schwülstig aus", "Bei Ihnen trieft und tropft es ja vor Gefühlen"...
außerdem hat er mich immer ganz schrecklich gespiegelt - z.B. mein Verlegenheitslächeln, das mir ohnehin schon so peinlich war - ich habe ihm auch gesagt, dass mich das noch mehr verunsichert, - dann hat er mir versprochen, es nicht mehr zu tun, aber er hat es immer wieder gemacht - in jeder sitzung
[..]
Wenn ich zu heulen begann, sagte er einmal süffisant: "und jetzt kommen wieder die Tränen", dabei war er anfangs wirklich nett und ich habe mich wohl gefühlt bei ihm

Krass. Wie gesagt, weiß nicht wie das bei Therapieformen ist, die sich an der Analyse orientieren, mache selbst VT. Aber so heftig…
Gut, in Richtung feindseelig hab ich jüngst auch schon einiges gesagt bekommen, aber doch noch höflicher verpackt. Und auch das Thema Inthronisierung, Abwertung hatte, habe ich gerade, aber in gewählteren Worten.

Quote:

find ich toll, dass ihr daran arbeitet - wie macht dein thera das denn? ich meine, was machst du, wenn du wütend bist in der sitzung?

Ich habe wohl eher das umgekehrte Problem von dir. Ich nehme meine Gefühle insgesamt nicht richtig war oder zu schwach, zu spät, wie auch immer.
Bei Ärger oder Wut schweige ich dann halt oder gebe trotzige Antworten. Ich kann in solchen Momenten das Gefühl auch gar nicht so richtig benennen oder adäquat ausdrücken. Ich merke nur etwas sperrt sich total in mir noch mehr zu sagen oder der Therapeutin mit irgend etwas Recht zu geben. Also werde ich wortkarg und schroff.

Quote:
Schön, sowas zu lesen - ich wünschte ich könnte davon auch so überzeugt sein - obwohl ich wie gesagt keinen schuldigen suche
danke für deine seelische unterstützung!

Das Buch „Tut mein Therapeut mir gut“ könnte dir vielleicht helfen, wenn du es noch nicht kennst. Ich fand da einiges ganz erhellend. Da stand übrigens auch, die KlientIn soll sich auf keinen Fall die Schuldgefühle und die Versagensgefühle aufladen, denn das ist einfach nicht wahr!

Quote:
Nicht klassische Analyse, sondern analytische Gesprächstherapie - aber stimmt, mein thera war sehr fordernd, hat mir nie irgendetwas vorgegeben, im Gegenteil, er sagte sogar einmal zu mir: "ich bin ja nicht Ihr Zirkusdirektor"

Na ja, ich mache VT aber vorgegeben wird mir da auch nichts. In der aller ersten Stunde sagte sie, als ich fragte, was sie denn so "machen" würde. Sie begleitet mich auf meinem Weg, "machen tut SIE gar nichts" Und von diesem Vredo weicht sie kein Millimeter ab.
Aber ich ja auch ok. Irgendwann wird sie nicht merh da sein udn dann muss ich auch selbst klar kommen.

Viele Grüße

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Post Fri, 02.Jun.06, 8:11      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Aus Euren Berichten höre ich raus, dass Ihr öfter scheinbar das Thema Therapieabbruch besprecht. Wie kommt das? Für mich sieht es so aus,mir geht es ja auch manchmal so, dassman "gestreichelt" werden will, nach dem Motto: "Bitte bleibt, ich habe Dich gern" oder so.

Ich hatte mich auch mal sehr über den Thera. geärgert. Ich war richtig wütend und wollte wegen dem Vorfall die Therapie abbrechen. Er wollte es besprechen, damit ich mit einem "positiven Gefühl" aus dieser Angelegenheit gehe. Letztendlich wurde der Streit beigelegt und ich bin noch da. Razz

Manchmal denke ich, es geht nicht voran, aber nun denke ich,bin ich so langsam auf den rechten Weg und weiß was ich für mich brauche.

Viele Grüsse!

Indi

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matrioschka
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Post Fri, 02.Jun.06, 12:09      Re: Zu viele Gefühle für Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo Vallé

danke für den tollen Buchtipp - hab gerade das letzte (!) Exemplar bei Amazon bestellt - ist ja sonst gar nicht mehr lieferbar - die Rezensionen waren auf jeden Fall durchgehend begeisternd!
Also die meisten, die ich kenne, gehen 1x pro Woche in Gesprächstherapie und so wars ja von Anfang an auch bei mir geplant. Aber klar kann sich herausstellen, dass das vielleicht in dem einen oder anderen Fall zu wenig ist - aber du hast vollkommen Recht - die Thera sollte sich schon nach dem Leben richten
Quote:
Bei Ärger oder Wut schweige ich dann halt oder gebe trotzige Antworten. Ich kann in solchen Momenten das Gefühl auch gar nicht so richtig benennen oder adäquat ausdrücken. Ich merke nur etwas sperrt sich total in mir noch mehr zu sagen oder der Therapeutin mit irgend etwas Recht zu geben. Also werde ich wortkarg und schroff.

Ja genau so kenne ich das auch aus meinen Sitzungen - bin auch schweigsam oder patzig geworden - das meinte mein Thera auch mit "Ausleben und Ausagieren" statt "bearbeiten - darüber reden" - wenn das so einfach wäre... aber immerhin weiss ich jetzt, wie er´s gemeint hat, was ich während der Sitzung versuchen könnte - also nicht bloß wütend sein, sondern über meine Wut reden, mein Gefühl verbalisieren - zum Thema machen, aus der Distanz zu betrachten - bekomme jetzt große Lust, das auszuprobieren...
Quote:
Irgendwann wird sie nicht merh da sein udn dann muss ich auch selbst klar kommen.

Was du auch bestimmt schaffen wirst! Genau darauf wollen wir ja alle hinarbeiten - und in deinen Kommentaren glaube ich sehr viel Zuversicht und Selbstvertrauen zu erkennen, das auch zu bewältigen.

Ich freu mich schon auf das Buch - mittlerweile hab ich ja schon durch die Postings hier jede Menge Anregungen und Erhellungen gehabt - das find ich wirklich beeindruckend an diesem Forum - Danke!
matrioschka

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