Hass gegen Großstädte und die Bewohner

sporadischer Gast 11 Wien W, 27

hallo,

ich empfinde gegenüber grossen städten und der "gesellschaft" darin einen ziemlichen hass. am liebsten würde ich irgendwo auf dem land leben, zurück gezogen, ohne jeglichen schnick schnack, ohne hochhäusern, ohne kaufhäuser, ohne vielen lichtern, ohne ubahn, ect..
ich hab sogar mal überlegt dass amish sein gut sein könnte für mich.
dann fühlte ich mich zum buddhismus hinzugezogen.
wenn ich in der strassenbahn sitze, regen mich einfach alle leute auf... am liebsten würde ich wegrennen oder jedem meine meinung ins gesicht sagen, wie ich empfinde.. sie gehn mir irgendwie alle gegen den strich.
besonders spüre ich diesen hass im hals... (irgendwie seltsam.. so ne art übel werden..und am liebsten losheulen..)
in der arbeit mag ich auch niemanden, am liebsten verkrümel ich mich und bin froh, wenn mich niemand anspricht..
woher kann das kommen?
bevor ich mein leben umkrempel (was allerdings so und so nicht so leicht möglich ist) würde ich ganz gerne wissen ob jemand damit erfahrung gemacht hat, oder ob es euch auch so ergeht, und das auf meine (seit 10 jahren) ängste und dazugekommenen depris zurückzuführen ist.

freu mich auf eure antworten!

Forums-InsiderIn 273 wien M, 31

hallo fheywen!

das gefühl kenn ich auch ein bissl.

spez. 8:00 montag früh im ubahn-gewurl, jeder schaut angefressen, ellbogen wo man hinschaut...

wie wärs wenn Du Dir nen mp3-player reinhaust und gute musik hörst oder Dich in einem buch verkriechst?

hast Du schon mal in der einöde gewohnt (urlaub...)?
bist Du sicher dass Dir das gefällt Embarassed

>>>>>woher kann das kommen?
kann viele gründe haben, vermutlich hats was mit Deiner kindheit zu tun, erzähl mal ein bissl.

lg, richie

sporadischer Gast 11 Wien W, 27

hi,

danke für deine antwort, hab mich echt gefreut.. !!

mit dem buch und der musik.. naja, beim lesen hab ich generell schwierigkeiten, da mich nichts wirklich fesselt..bei der musik: ich vergess andaunerd batterien zu kaufen (ich weiss, das ist keine ausrede..) aber das wär schön, etwas zu haben, wobei man alles rund um sich vergisst. (ausser der liebe, aber die kann man ja nicht immer dabei haben, aber das ist zb etwas, was mich (fast) alles vergessen lässt.. grinsend

dann wären alle meine ängste behoben, wenns nur was gäbe! die tabletten helfen auch nicht wirklich.. aber vielleicht kommts ja noch.

kann mich von meiner kindheit an fast gar nichts mehr erinnern, die meisten sachen nur aus erzählungen..

ich war ein ziemlich neidisches kind, aufmerksamkeitsgeil, eine heulsuse durch und durch, ab und wann hysterisch, willen meistens durchgesetzt durch heulen und auszucken ect.

die ersten jahre meiner kindheit habe ich am land verbracht (überhaupt keine erinnerung mehr daran).. danach sind wir nach wien und innerhalb von wien einige male umgezogen..danach jahrelang wo geblieben. in einer wohnhausanlage mit grossem garten. wir waren als kinder aber trotzdem sehr extrem viel in der natur. jedes wochenende wandern, jede freie minute im grünen oder irgendwo am land.
vielleicht fehlt mir das? aber woher dann der hass auf die ganze städtische gesellschaft, die sich hier meiner meinung nach ein leben aufbaut, das von neurosen, grauen mauern und stress beherrscht wird? eigentlich müsst ich ihnen ja helfen, aber nein, ich hab abgrundtiefen hass dagegen Rolling Eyes

auf urlaub in der einöde.. nein, eigentlich noch nicht, ich stells mir aber wunderschön vor.. also nicht ganz allein, sondern halt mit partner...

jedenfalls, verstehe ichs nicht, wie man sich freiwillig ein leben in der grosstadt antun kann..bei mir gehts nicht anders, weil ich nicht genug geld habe..

lg Embarassed

Forums-InsiderIn 273 wien M, 31

welche bücher hast Du denn zuletzt gelesen?
schon illuminati von dan brown gelesen?

Quote:

aber das wär schön, etwas zu haben, wobei man alles rund um sich vergisst

buch, dicke sonnenbrille Cool

und/oder walkman Laughing

gameboy und co. helfen da sicher auch.

wovor genau hast Du denn angst in der großstadt?

wie verbringst Du Deine freizeit, Wochenenden?

Quote:

das von neurosen, grauen mauern und stress beherrscht wird?

nur weil man auf einen baum und wiese guckt ist auch nicht alles eitel wonne Wink

auch das landleben hat nachteile (auf das auto angewiesen, nachbarn, kleinstadt-flair, kino = weltweise Laughing

...)

also ich find das großstadtleben nicht schlecht.

ich hab innerhalb von 5 min.: 2 eisgeschäfte, 1 mäci, 3 pizzarien, 2 chinesen, ich bin in 10 min. in div. einkaufsstrassen, eine festplatte kaufen ist keine staatsaffäre, wenn ich ausländischen besuch hab ist das nicht dorfgespräch etc.

schon daran gedacht innerhalb von wien an den rand ins grüne zu ziehen?

lg und gn8, ric

PS: erzähl mehr Embarassed

Forums-InsiderIn 302 Deutschland W, 36

Quote:

woher dann der hass auf die ganze städtische gesellschaft, die sich hier meiner meinung nach ein leben aufbaut, das von neurosen, grauen mauern und stress beherrscht wird?

ich glaube, da liegt der hund begraben:

Quote:

ich war ein ziemlich neidisches kind, aufmerksamkeitsgeil, eine heulsuse durch und durch, ab und wann hysterisch, willen meistens durchgesetzt durch heulen und auszucken ect.

mein eindruck ist, du wünschst dir, ja beanspruchst fast für dich uneingeschränkte aufmerksamkeit von der außenwelt. und sowas ist in großstädten natürlich nicht möglich!
du fühlst dich unbeachtet und allein - dabei bist du alles andere als eine einzelgängerin.
du sehnst dich nach einem, zwar nicht allzukleinen, aber überschaubaren rahmen ("sogar mal überlegt dass amish sein gut sein könnte"), einer lebensform, in der jeder für jeden da ist...

unterm strich bleibt imho: du hast enorme angst vor dem alleinsein und diese angst äußert sich dann in deiner abneigung und deinem zorn gegen die anonymen großstädte mit ihren bewohnern.

ich glaube, in einem dorf irgendwo im süden wärst du ganz gut aufgehoben. eben dort, wo familiensippschaft und nachbarlicher zusammenhalt noch an erster stelle stehn. es muß ja nicht gleich amish sein...

Quote:

jedenfalls, verstehe ichs nicht, wie man sich freiwillig ein leben in der grosstadt antun kann..

ich bin vor einigen jahren von einer kleinstadt in die großstadt gezogen. neben den vorzügen, die richie bereits genannt hat u.a. eben auch aus dem grund, dass ich etwas anonymer sein wollte... so unterschiedlich sind die bedürfnisse der menschen. Wink

für dich wäre es imho aber wirklich ratsam, dich in absehbarer zeit in richtung "ländliche umgebung" zu machen...

[nicht mehr wegzudenken] 1370 Bayern W, 30

fheywen wrote:

hallo,

Grüß Dich!

ich empfinde gegenüber grossen städten und der "gesellschaft" darin einen ziemlichen hass.

Hass ist ein sehr starkes Wort. Shocked

Meinst Du nicht, Du kanalisierst da sehr extrem etwas anderes? Deine (mögliche) Einsamkeit z. B.?

am liebsten würde ich irgendwo auf dem land leben, zurück gezogen, ohne jeglichen schnick schnack, ohne hochhäusern, ohne kaufhäuser, ohne vielen lichtern, ohne ubahn, ect..
ich hab sogar mal überlegt dass amish sein gut sein könnte für mich.

Wieso machst Du das nicht? Aber ich würde Dir raten, dem Gefühl "Hass" auf den Grund zu gehen. Mir drängt sich eben der Verdacht auf, dass Du total verlagerst. Auf Dauer nicht gut für Dich! Sad

dann fühlte ich mich zum buddhismus hinzugezogen.
wenn ich in der strassenbahn sitze, regen mich einfach alle leute auf... am liebsten würde ich wegrennen oder jedem meine meinung ins gesicht sagen, wie ich empfinde.. sie gehn mir irgendwie alle gegen den strich.

Auch da würde ich Dir empfehlen - so würde ich halt vorgehen - Dich mal näher mit dem Buddhismus zu beschäftigen. Du stellst Dich über andere Menschen mit diesen Gedanken. Warum machst Du das? Wieso meinst Du, das suggerieren mir Deine Worte, Du seist in irgendeiner Form besser, als die anderen Menschen? Das geht nicht zusammen! Confused

besonders spüre ich diesen hass im hals... (irgendwie seltsam.. so ne art übel werden..und am liebsten losheulen..)
in der arbeit mag ich auch niemanden, am liebsten verkrümel ich mich und bin froh, wenn mich niemand anspricht..
woher kann das kommen?

Ich weiß nicht, woher das kommt. Wie bist Du denn aufgewachsen? Du ziehst Dich zurück mit Deinem "Hass" vielleicht bist Du mal sehr enttäuscht worden oder Dir wurde Unrecht angetan.

Und weißt Du was, ich behaupte, selbst wenn Du in einer anderen Gemeinschaft leben würdest, würdest Du so empfinden. Das hat nichts mit der Stadt zu tun! Exclamation

LG Sira

Helferlein 73 nahe zu belanglos M, 39

hi fheywen!

ich hab das gegenteilige kennengelernt. ich bin am land aufgewachsen und mir ist das kulturelle vakuum, der kleingeist, das immergleiche, das eingesperrt sein (es war so ein richtig schönes v-tal) so auf den wecker gegangen. immer wenn ich in einer stadt war, hab ich dann irgendwie aufgeatmet. klingt verrückt, war aber wirklich so.

bin dann mit 19 studieren gegangen (aber nicht nach wien) und das war echt eine befreiung!

bist du so sehr an wien gebunden? wär es dir nicht möglich, auch mal irgendwo anders zu wohnen, zumindest für eine gewisse zeit. ich glaub auch, dass urlaube nicht ausreichen...

lg vom (klein)städter tom

Helferlein 144 Österreich W, 34

Hiii!
Ich wollte mal nur auf dein

Quote:

aber das wär schön, etwas zu haben, wobei man alles rund um sich vergisst. (ausser der liebe, aber die kann man ja nicht immer dabei haben, aber das ist zb etwas, was mich (fast) alles vergessen lässt.. grinsend

dann wären alle meine ängste behoben, wenns nur was gäbe! die tabletten helfen auch nicht wirklich.. aber vielleicht kommts ja noch.

eingehen:
Das kannst du in der Tat erreichen. Und zwar liegt das "in dir".
Ist eine Art Bewusstseinszustand in den du dich selber versetzt und völlig die Welt um dich "vergisst" bzw. nicht mehr störend wahrnimmst.
Das kannst du dir antrainieren. Dann kannst du z.B. in der U-Bahn sitzen und dich selber innerlich auf deinen "Platz beamen" und Kraft schöpfen.
Du musst dich einfach ausklinken...ist schwer zu erklären, aber es funktioniert.
Ist sehr ähnlich wie Tagträumen nur intensiver. Frag mal gestresste Mamis in deiner Umgebung, ich wette die tun das auch, selbst wenn es ihnen gar nicht bewusst ist zwinkernd..

Da gibt es, wenn ich nicht irre, sogar einige Bücher darüber ("Innerer Rückzugsort" oder so ähnlich)
btw....von Tabletten, halte ich diesbezüglich genau nix!

Für mich selbst kann ich folgendes unterschreiben -->

katma wrote:

ich bin vor einigen jahren von einer kleinstadt in die großstadt gezogen. neben den vorzügen, die richie bereits genannt hat u.a. eben auch aus dem grund, dass ich etwas anonymer sein wollte... so unterschiedlich sind die bedürfnisse der menschen. Wink

liebe Grüße

sporadischer Gast 19 Wien W, 21

Hallo!
Ich musste etwas grinsen als ich deinen Beitrag gelesen hab!*g* Mehr oder weniger aus dem selben Grund bin ich von der Provinz in die Großstadt -also Wien- gezogen. Einfach, weil mich diese Langeweile total nervte, das ständige Autofahren, weil man sonst in fast jeder kleineren Stadt ewig warten muss, bis man mal wohinkommt (denn ohne Auto geht da gar nix). Dazu kommt die Engstirnigkeit vieler Provinzler.... die meisten Städte wie zb. Klagenfurt sind im WInter wie ausgestorben, Nebellöcher..man kriegt fast Depressionen!
Und weil ich eben was erleben wollte bzw. woanders hin wo einfach mehr los is, weils mir zu fad wurde, bin ich nach Wien gezogen und mir gefällts noch sehr gut zwinkernd..

Ich bereue es nicht!

Deshalb rate ich dir, wenn du unbedingt aus der STadt weg willst, dann zieh doch in eine kleinere Stadt, denn am Land würd dir sicher gleich mal zu fad werden! zwinkernd..

Bei sowas sollte man sich nicht zurücknehmen, sondern das tun, was man will! Immerhin sollte man sich ja auch wohlfühlen können! grinsend

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Quote:

bevor ich mein leben umkrempel (was allerdings so und so nicht so leicht möglich ist) würde ich ganz gerne wissen ob jemand damit erfahrung gemacht hat, oder ob es euch auch so ergeht, und das auf meine (seit 10 jahren) ängste und dazugekommenen depris zurückzuführen ist.

Hallo fheywen.

Ich bin raus...vor ein paar Jahren hatte ich abends Angst vorm nächsten Tag, konnte nicht schlafen und bin früh völlig fertig zu einer viel zu schwierigen ganz tollen Arbeit in die Großstadt, kam mir schlecht vor, weil ich nicht allen Normen entsprach und hasste die Menschen...ich hab es gehasst, dieses Leben...und hab es geändert...unerstützt von einigen Katastrophen...

...und morgens steh ich jetzt manchmal 5 oder 6 Uhr auf, einfach, weil die Vögel so schön zwitschern und ich unbedingt kucken muss, wie weit die kleinen Pflänzchen, die Bäumchen und all das andere „seit gestern“ ist. *schmunzel *

Das was ich jetzt tue ist im Wert für mich mehr als damals...und kinderleicht. Nicht, weil ich es besser könnte, aber ich mach es sehr gern. Das eigentliche Problem ist bei mir gewesen, dass ich nicht erkannte, was ich will. Ein riesiger Berg an vorgefertigtem lag davor, den ich von mir nicht unterscheiden konnte. Ich mache inzwischen fast nichts mehr, was ich nicht will. Das kann ich empfehlen. Mein Leben ist leiser geworden, sanfter, ideenreicher, einfacher, es gehören viel mehr Beschäftigungen, mehr Natur, mehr liebe Menschen und geistige, wie körperliche Interessen dazu...es ist nicht toll, und nicht so, dass keiner einen handfesten Makel finden könnte..., aber es macht mir Freude.... *lächel * Und wenn ich vorher gedacht hätte, ich würde jetzt zwar frei aber in „weltlichen Werten“ eingeschränkt sein, hätte ich mich gewaltig getäuscht. Manchmal ist das wahrscheinlich notwendig auszuprobieren. Die Vorgaben „auszuprobieren“ ist scheinbar nicht notwendig, das Leben auszuprobieren aber scheinbar schon. Ohne sein Leben auch tatsächlich zu ändern, ist die rein geistige Durchdringung des Lebens und der eigenen Persönlichkeit m.E. eher frustrierend und man endet wie die meisten... „...ich würde ja gern (leben), aber es geht nicht...“. Deshalb...bitte tu es.

Da fällt mir ein scheinbar simpler Dialog ein, den ich gegen meine Zitierabneigung hier mal zitieren muss:

A:„...Warum bist du so defensiv, so angespannt? Du verbrauchst zu viel Energie für die Selbstkontrolle...“

B: „...Ich arbeite in einem Haifischbecken....“

A:„...Warum fütterst du die Haie? Was bringt dir das? Steig aus!...“

Viele Grüße und ganz viel Mut wünscht dir
Hiob

neu an Bord! 4 Meuro W, 23

Wie drückt sich dein Hasse gegen Großstädter denn aus?
Manchmal hassen wir doch die Menschen am meissten, weil sie etwas an sich haben, was wir an uns selbst nicht mögen...

Dieses Problem kenne ich auch. Musikplayer und lieber inkognito den langen Weg zu Fuß zu nehmen, als im Proletenschlauch (U-Bahn) mit den anderen Koffern (Mitmenschen) zu fahren, gehören bei mir schon zum Standardprogramm. Außerdem stören mich zunehmend die Gerüche der anderen und die Vorstellung darüber, was der andere gemacht hatte, bevor er die Türklinke angegriffen hat, welche ich im Begriff bin, zu betätigen. Das liegt wohl an einer Annahme über mich selbst darüber, wie mich andere sehen. Zu dem kommt noch das manipulierbare, absolut berechenbare, aber vorallem bescheuerte Verhalten der meisten Menschen im öffentlichen Leben, welches mir regelmäßig sauer aufstößt. Im günstigsten Fall habe ich so eine Phase an Wochenenden, denn da kann ich mich zuhause verbarrikadieren ohne jemanden begegnen zu müssen. Im extremsten Fall bin ich ins nächstbeste Taxi eingestiegen um damit die Flucht zu ergreifen. Bei mir ist es bereits Hass, denn die Vorstellung Wien brennen zu sehen, bereitet mir Freude und immerhin hatte ich mal geträumt ganz alleine auf den Straßen unterwegs zu sein. Den gesamten restlichen Tag war ich gut gelaunt. Aus gegebenen Anlass muss ich erwähnen: die Videospiele sind daran Schuld Rolling Eyes

Forums-InsiderIn 456 Deutschland W, 38

Quote:

jedenfalls, verstehe ichs nicht, wie man sich freiwillig ein leben in der grosstadt antun kann..bei mir gehts nicht anders, weil ich nicht genug geld habe..

ich liebe es, in einer großstadt zu wohnen... anonym

ich bin freiwillig

vom kaff in die stadt gezogen... die funkelnden lichter der großstadt Wink

es fühlt sich frei an hier... wunderbar. Cool

wenn du gern auf dem land wohnen möchtest (wo katz, hund, igel und hase gute nacht sagen... um mal ein weiteres klischee zu bemühen Laughing

), dann versuche doch, dir das zu erfüllen. landleben ist meist günstiger als großstadt. zumindest meine erfahrung.

caroline

Forums-InsiderIn 456 Deutschland W, 38

Quote:

aber woher dann der hass auf die ganze städtische gesellschaft, die sich hier meiner meinung nach ein leben aufbaut, das von neurosen, grauen mauern und stress beherrscht wird?

DIE gesellschaft besteht aus vielen menschen, individuen, persönlichkeiten, einzelnen schicksalen... wie kannst du sie hassen, wenn du sie gar nicht kennst? wen oder was hasst du eigentlich ? vielleicht hasst du die situation in der du lebst ?aber die könntest du ja versuchen zu ändern! hass zerstört doch nur dein selbstgefühl - die anderen merken ja nix davon.

caroline

Forums-InsiderIn 317 München M, 41

caroline wrote:

ich liebe es, in einer großstadt zu wohnen... anonym

ich bin freiwillig

vom kaff in die stadt gezogen... die funkelnden lichter der großstadt Wink

es fühlt sich frei an hier... wunderbar. Cool

caroline

Ja genau, so ähnlich ergeht es mir auch. Ich erlebe die besagten negativen Gefühle eher in Kleinstädten und auf dem Land. Denn dort habe ich den Eindruck, eingeengt zu sein. Vor allem empfinde ich im kleinstädtischen und ländlichen Umfeld einen starken Konformitätsdruck, den ich nur schwer ertragen kann.

Ich bin ja in einer ziemlich kleinen Stadt aufgewachsen und konnte es dort kaum aushalten: immer die schiefen Blicke der Nachbarn, wenn man sein Leben nicht der öffentlichen Meinung gemäß gestalten wollte. Immer die latente Ablehnung durch die anderen.

Nestwärme habe ich dort jedenfalls nicht sehr viel zu spüren bekommen. Denn um sie zu spüren musste man "dazugehören". Ich aber war immer schon ein wenig anders und somit ausgegrenzt.

Naja, und das übliche Spektrum an sozialen Ereignissen hat mich leider noch nie recht begeistern können: ich interessiere mich weder für Fußball noch für Trachten. Auch dem Schützenverein und dem Liederkranz konnte ich nicht viel abgewinnen. Mit meinen Interessen hingegen (eine lebendige Theaterszene, vielfältiges Kinoprogramm, Oper, Ausstellungen, ...) konnte ich mir keine Freunde schaffen.

Erst seitdem ich in die Großstadt gezogen bin fühle ich mich wohl und wirklich lebendig.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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