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TheSuffering
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Post Thu, 25.May.06, 23:57      Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hallo Exclamation
Da der gesamte Text den ich vorbereitet habe die Zeichenbegrenzung für einen Forumsbeitrag doch eindeutig überschreitet, und ich nicht in der Rubrik „Lange Beiträge“ landen will, habe ich den Kernteil des Textes auf meinem eigenen Webspace untergebracht. Hier der Link!
Für all jene die der lange Text abschreckt, die nicht so viel Zeit haben oder einfach nur faul sind: Lest wenigstens das was hier (auf dieser Seite) im Forum steht!
Wer vor hat auch den Hauptteil duchzulesen sollte das an dieser Stelle tun. Das Nachfolgende hier im Forum war eigentlich der Schluss des Gesamttextes.


Arrow
Ich muss endlich raus aus diesem Drecksloch einer Familie, sonst geht das nicht mehr lange gut mit mir. Und dazu brauche ich euren Rat: Was kann ein zerstreuter, gesellschaftsunfähiger, total unmotivierter Low-Personality-Typ in dieser Situation tun? Ich lese nun schon einige Tage in diesem Forum, und es ist wirklich ein entlastendes Gefühl wenn man merkt, dass man mit seinen Problemen nicht alleine dasteht. Doch die meisten, die mit ähnlichen soziophoben Schwierigkeiten kämpfen, haben wenigstens irgendein Ziel, irgendetwas das ihnen halt gibt; beispielsweise eine Arbeit, die Schule, ... Tiefer wie ich kann man ja gar nicht sinken:
Keine Aussichten auf einen Job, keinen Anspruch auf Arbeitslosen, …
Total abhängig von Eltern, deren Anwesenheit meiner Psyche schon genug Schaden zugefügt hat (ich frag mich nur was sich mein Vater dabei gedacht hat als er 4 Kinder auf diese Welt setzte?).
Keinen geregelten Tagesablauf, den ganzen Tag müde und schlaff, keine Freunde, Singlestress, …

Wie gesagt: Mein einziges Ziel das ich zur Zeit verfolge, ist auf schnellstem Weg dieses Haus zu verslassen! Ich kann mir gerade zwar überhaupt noch nicht vorstellen wie ich das anstellen sollte, aber wenn ihr mir helft meine folgenden Vorschläge zu diskreditieren, sehe ich da doch noch ein Fünkchen Hoffnung für mich.
Hier nun die Vorschläge:
    Arztbesuch (den hätten mir wahrscheinlich eh die meisten nahe gelegt). Doch wie soll ich das angehen? Was soll ich im sagen? Wenn ich mit niemandem über meine Probleme reden kann, werde ich es in diesem Fall auch nicht können.

    Therapie? Welche? Wer bezahlt die?

    Antrag auf Arbeitsunfähigkeit zum erhalt einer Invaliditätsrente? Hab schon gegoogled, find aber nix. Hat da irgendwer Erfahrung?

    Arbeiten in einem Wiedereingliederungsbetrieb für psychisch Kranke? Zwar sind die Tätigkeiten die dort angeboten werden sicher weit unter meinem geistigen Niveau, aber was soll ich sonst tun, besser als Selbstmord. Außerdem hab ich für anspruchsvolleres im Moment sowieso keinen Kopf. Konnte im Gym mit verdammt wenig Lernaufwand 10 Mathe Einser in Folge schreiben. Und die Leute die damals so vom Lehrer durchgedrückt wurden sind mir heute in jeder Hinsicht überlegen.

    Hört sich zwar recht krank an, aber wenn gar nichts anderes mehr hilft: Begehen eines Kriminaldeliktes und versuchen dabei erwischt zu werden? Die Behörden würden meine kritische Situation sicher besser einschätzten als alle Personen die mir "nahe stehen"! Vielleicht komme ich so zu meiner Therapie? Auf jeden Fall würde ich wieder zu einem geregelten Tagesablauf finden, der mir nur helfen kann!

    Für weitere Vorschläge sind meine Ohren (bzw Augen) offen.


Ich danke schon im voraus all jenen, die sich die Mühe gemacht haben das alles durchzulesen! Bitte antwortet zahlreich und vor allem so, dass es mir weiterhilft, denn ein zweiter Hilferuf in dieser Form wird mir wahrscheinlich nicht mehr gelingen. Es geht mir schlechter als manch einer durch das Lesen dieses Textes zu denken vermag, darum bitte ich wirklich den Ernst meiner Lage nicht zu unterschätzen. Sad
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zwerg8
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Post Fri, 26.May.06, 0:47      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Tja, Suffering

Sieht ja tatsächlich schwierig für dich aus.
Ohne dich diskreditieren zu wollen , kann ich ja anfangen, mit dir einige deiner Varianten zu diskutieren zwinkernd.. die du selbst aufgezeigt hast:
Quote:
Arztbesuch ... Doch wie soll ich das angehen? Was soll ich im sagen? Wenn ich mit niemandem über meine Probleme reden kann, werde ich es in diesem Fall auch nicht können.
Ganz einfach. Druck deine story aus, geh hin und gib sie ihm, wenn du dich nicht mündlich äußern kannst. Er wird's verstehn wenn er's gelesen hat und entsprechend reagieren. - Oder send's ihm per e-mail, wenn das bei ihm möglich ist, mit der Bitte es 1.) zu lesen und 2.) dir nen Beratungstermin zu geben.

Quote:
Therapie? Welche? Wer bezahlt die?
Das mit der Art der Therapie wird wahrscheinlich dein Arzt nach dem Lesen dann selbst rausknobeln, welche die passende für dich ist.
Und was das bezahlen angeht: am besten mal bei deiner Krankenkasse erkundigen. In Deutschland zahlts die Kasse in den allermeisten Fällen, in Österreich weiß ich nicht wie's dort ist.

Wir hier können nur mehr oder weniger im Nebel stochern.
Und dir "zuhören", und vielleicht den einen oder anderen Rat gemäß unseren bißchen Lebenserfahrung geben.
Aber eine professionelle Hilfe anzunehmen, wäre keine soo schlechte Idee. Weil die können dir echt helfen, wenn du's zulässt.

Schönen Gruß
vom "zwerg"

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Post Fri, 26.May.06, 1:49      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hi

ich habe mir deinen Text durchgelesen. Teilweise erkenne ich parallelen zu mir. Ich leide auch unter Angstzuständen.
Ich hänge auch seit geraumer Zeit in einem Abgrund fest, aus dem ich einfach nicht mehr herauskomme.
ich kann jetzt gerade nichts längeres schreiben da ich weg muss, aber ein tipp noch:

Ich würde dir auch raten (wenn dies möglich ist), zu einem Arzt zu gehen.
Aber: Ich würde nicht zu einem Hausarzt oder dergleichen gehen, denn jemand der nicht selber unter Sozialphobie leiden bzw. sich umfassend damit befasst hat, kann so etwas nicht verstehen. Ich bin mit meinen Problemen auch schon mehrmals auf eiskalte Ablehnung und Belächelung gestossen, das hat mir gereicht.

Ich würde dir raten, zu einem Neurologen oder Psychologen zu gehen!!
Die kennen alle Sozialphobie und wissen das du sehr leidest. Wenn du Glück hast weist der dich in eine von der Krankenkasse bezahlte Therapie ein. Ich würde einfach den Text den du geschrieben hast ausdrucken und ihm den geben. dann kannst du sagen das du einfach mal dein Leben hier schriftlich festgehalten hast, das dir das große Probleme macht etc..

Ich glaube das bei dir Antidepressiva eine gute Verbesserung erzielen können! Hier ist auch ein Neurloge der richtige Ansprechpartner.

Ein Auszug von zuhause ist, wie du auch schon selber erkannt hast, gerade in deinem Fall sehr wichtig. Es ist wichtig ein EIGENES Leben zu führen, eine eigene Meinung zu haben, unabhängig zu werden, für sich ganz alleine sorgen zu können...
Das geht sicher nicht von heute auf morgen, aber bestimmt schrittweise und stetig.

gute nacht

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Wenn man Pilze sprechen hört, weis man wie Wolken schmecken
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Therese28
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Post Fri, 26.May.06, 20:59      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich würde dir auch raten (wenn dies möglich ist), zu einem Arzt zu gehen.
Aber: Ich würde nicht zu einem Hausarzt oder dergleichen gehen, denn jemand der nicht selber unter Sozialphobie leiden bzw. sich umfassend damit befasst hat, kann so etwas nicht verstehen


arzt JA - hausarzt ausschließen NEIN. klar sind allgemeinmediziner nicht so spezialisiert; als erste anlaufstelle m.e. aber durchaus geeignet. hausärzte können dir a)medikamente verschreiben(krankenkasse), die dir eine vorläufige besserung ermöglichen und b)dich auch an geeignete ärzte weitervermitteln. bei mir jedenfalls als "vertrauensperson" die 1.wahl.


alles gute auch weiterhin
menis
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Birdie28
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Post Fri, 26.May.06, 21:09      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hallo, es tut mir echt leid für dich, wenn ich das alles lese. Vor allem die Eltern, die zu einem sagen man solle schon längst außer Haus sein, obwohl man von denen eigentlich erwarten sollte, dass sie einen verstehen. Na ja, es sind nicht nur deine so Wink
Streitereien im Elternhaus sind auch unumgänglich, vielleicht gibt es ja die perfekte Familie, ich hab sie noch nie getroffen, und ich hab schon einige Leute kennen gelernt.

Nun zu deiner Situation. Ich kann dir nachfühlen wie einsam du bist. Mountainbiken ist halt auch nicht grad ein Gesellschaftssport, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie gut man sich nach so einer Tour fühlt.

Was das mit dem Jahr Auszeit betrifft, in dem sich alles ändern sollte und es sich dann jedoch nichts änderte und alles nur noch schlimmer wurde, ich glaube das liegt daran, dass du nie aus dem Haus gegangen bist. Ich weiß, dass einiges dazu gehört sich zum Beispiel bei einem Verein anzumelden oder irgendwelche Teamspielarten anzufangen, aber hast du den ersten Schritt mal gewagt, dann steht tollen Freundschaften nichts mehr im weg.
Glaub mir bitte, der Mensch ist ein "Rudeltier" sozusagen und kann sich alleine nicht weiterwickeln. Man braucht soziale Kontakte und gute Freunde. Aus deiner Sicht klingt das jetzt wahrscheinlich nicht grad aufbauend, da du glaubst keine zu haben, aber um einen guten Freund zu finden, muss man selber ein guter Freund sein.

Was deine Ausbildung betrifft, würde ich dir echt raten gut zu überlegen was du machen möchtest. Es muss ja nicht unbedingt ein Studium sein. Du kannst ja auch einen Lehre machen, mit Matura rechnet man dir da auch was an. Wie wärs mit PC-Technik oder so was ähnlichem? Da hast du ja auch nichts mit Menschen zu tun und kannst mit Computern arbeiten. Sicher ein Zukunftsmarkt.

Ich glaube ja nicht, dass du einen Arzt brauchst, denn du hast deine Probleme schon selber erkannt und bist auch sehr Selbstbewusst im Umgang damit.

Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute und dass du bald eine Lösung findest.

lg B
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supasabs
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Post Fri, 26.May.06, 22:44      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

hallo,

manches in deinem beitrag kommt mir auch sehr bekannt vor. ich habe andere schwierige verhältnisse von zu hause mitbekommen u. habe jetzt mit 29 zu studieren begonnen u. mich dabei selber verloren - oder sollte ich besser sagen mich nicht wie gehofft gefunden. als alles zu schwer wurde u. auch die dinge des tägl. alltags nicht mehr zu bewältigen waren, habe ich mich an die psychologische studienberatung gewandt. dort mache ich jetzt auch mit einer ganz netten psychologien eine therapie. und auch wenn ich noch weit von einem ende entfernt bin, so ist allein das wissen etwas gegen diese innere lähmng zu tun schon gut.

was ich dir raten will ist: hol dir hilfe.
frag bei der krankenkasse nach. oder frag am arbeitsamt wo du vielleicht berufseignungstest machen kannst u. dann ergibt sich daraus etwas das dir weiter hilft (ein weiterer kontakt) du wirst deine situation nicht von heute auf morgen verändern können. aber ich denke, wenn du bereit bist dich dir zu stellen, dann bist du auf dem richtigen weg.

ich wünsche dir alles gute & gib die hoffnung nicht auf

lg von einer die selbst auf der suche ist
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BulldogNose
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Post Fri, 26.May.06, 22:52      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hallo TheSuffering!

Als Kurzvorstellung: die Probleme kenne / kannte ich auch. Eine zeitlang war ich max. fähig den Rasen zu mähen. Aber ich will nicht "wer unterbietet wen" spielen. Meine Kommentare dazu:

* Du hast Angst. Angst, mit der Situation nicht fertig zu werden. Angst, hungernd als Bettler auf der Straße sterben zu müssen. Das hatte wohl jeder mal. Jeder hat Angst. Die Frage ist nur, wie du damit umgehst.

* Du läuftst vor deinen Problemen davon. Die Angst wird letztendlich schlimmer werden und dir im Nacken bleiben.

* Du mußt früher oder später deine Probleme offensiv angehen. Hat folgende Vorteile:

** Wenn du ihenn direkt ins Auge schaust, verlieren sie einen Teil ihres Schreckens, da du zumindest, wenn auch schwierig wirkende, erste Lösungswege siehst

** Du entdeckst neue, alternative Lösungsmöglichkeiten, an die du vorher noch nicht gedacht hast

** Du erkennst, daß du tatsächlich eine Vielzahl an Möglichkeiten hast, du mußt nur die Verantwortung dafür übernehmen

* Du unterschätzt deine Fähigkeiten gnadenlos. Diese "Schwierigkeiten" sind Möglichkeiten, an denen du dich messen kannst, wachsen, reifen. Das ist deine Zeit der Prüfung. Du wirst erstaunt sein, wie du über dich hinauswachsen wirst.

* Besorg dir ein Vorbild, mit dem du dich identifizierst, und beschäftige dich mit dessen Lebenslauf, Schwierigkeiten, Prüfungen. Helen Keller, Ghandi, Nehberg ... gibt viele davon

* Lies viel Literatur zu dem Thema, die dich anspricht.
Populär: Csikszentmihalyi (Flow), Carnegie, Susan Jeffers (Feel the fear and do it anyway)
wissenschaftlich: Fritz Riemann (Grundformen der Angst), Martin E. P. Seligman (Erlernte Hilflosigkeit)

* Versuche den Kreislauf der neg. Gedanken und Selbstvorwürfe zu durchbrechen, die sich sinnlos selbständig gemacht haben. Informiere dich über Methoden pos. Denkens, Affirmationen, Reframing ...

* Wenn du ausziehen willst, dann tu es. Wird dir ein neues, ungeahntes Erfolgserlebnis geben. Ich verspreche dir: du wirst nicht verhungern oder anderes eintreten, was du dir ausmalst

Bei konkreten Fragen bitte nochmals melden.
Viel Kraft wünscht Dir
BDN

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Post Sat, 27.May.06, 15:41      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Na Toll, ich schaffs einfach nicht die 4000 Zeichen Grenze einzuhalten.
Aus disem Grund werde ich einiege meiner Reaktionen auf die Antworten erst später posten!

Danke erst mal für eure Beiträge. Ihr seit mir eine sehr große Hilfe! Jetzt da ich aufhöre alles einfach nur zu verdrängen, wird mir klar dass eine professionelle Hilfe unumgänglich ist.
@ zwerg8, Hilfesuchender, Menis und BulldogNose: Vielen Dank dass ihr mir bei meinen Entscheidungsschwierigkeiten Rückenwind verschafft.

Wenn ich mich nun einem Seelenklempner zuwende, würde mir der mit Sicherheit eine spezielle Heilmethode „verschreiben“ (es wäre einfach nur fahrlässig von ihm/ihr, mich in dieser Verfassung meinen Problemen selbst zu überlassen).

Trotzdem, bevor ich diesen Psychologenbesuch in Angriff nehmen kann, gilt es noch eine ganz große Hürde zu überwinden: Wie soll ich das meiner Familie beibringen? Ich kann ja nicht einfach von heut auf morgen das Elterhaus verlassen, und mich nie wieder blicken lassen (obwohl mir das gerade am liebsten wäre). Hier hab ich mein bisheriges Leben verbracht, und all das jetzt hinter mir zu lassen ist glaub ich auch nicht der richtige Weg.
Im Forum habe ich bis jetzt nur schlechtes über meine Eltern berichtet. Doch eigentlich sind es 2 herzensgute Menschen, die eben auch nur das Produkt ihrer Umgebung sind. Sie haben mir doch so viel gutes getan! Meine Geschwister hab ich auch sehr gerne.
Ich würde mich einfach total schämen wenn ich ihnen sagen müsste, dass ich in die Irrenanstalt gehe. Das einzige was mir dazu einfällt: ihnen das ganze schriftlich mitzuteilen. Für den Moment wäre das am einfachsten, aber spätestens beim nächsten Aufeinandertreffen würden sie mich darauf ansprechen (allein an diese Situation zu denken lässt mich schon im Boden versinken; und auf die Bemutterung die mir dann zu Teil würde, kann ich ehrlich gesagt auch verzichten).
Quote:
Glaub mir bitte, der Mensch ist ein "Rudeltier" sozusagen und kann sich alleine nicht weiterwickeln.

Was glaubst du wie sehr ich mich nach etwas Gesellschaft sehne. Nur; immer wenn ich sie dann habe, möchte ich doch lieber allein sein. Dazu sind einfach die Symptome meiner sozialen Phobie zu weit fortgeschritten: Angefangen hat’s in der Schule. Wenn ich zu Wort kam hatte ich meist rasendes Herzklopfen und ich war dann total verspannt. Wenn ich heute zum Beispiel mit Bekannten an einem Tisch sitze, wird mir ganz plötzlich sehr heiß, und ich beginne zu Schwitzen.
Beim Sprechen mit anderen Menschen verliere ich oft den Faden oder habe Schwierigkeiten einem Gespräch zu folgen. Es kommt dann zu so was wie einem geistigen Blackout; die einfachsten Dinge werden für mich unlösbar.
Ich kann aus meinen komplexen Gedankenbildern einfach nicht schnell genug deutsche Sätze bilden. Das führt dann in etwas anspruchsvolleren Gesprächen zu extremen Stresssituationen. Oft stammle ich dann nur irgendeinen Schwachsinn und trage keineswegs meine Überzeugung vor.
Also nicht nur das ich blockiert bin mit Menschen über bestimmte Dinge zu sprechen (Ängste, Sorgen, Probleme,…), nein sondern zusätzlich belasten mich noch gravierende Artikulationsbeschwerden. Mit der Zeit habe ich anscheinend aufgegeben mich in irgendeiner Richtung zu bemühen meine Meinung zu äußern, und mittlerweile ist mein Hirn total auf Sparflamme (wie schon gesagt: der lebende Tote).

@zwerg8: Danke das du mich nicht diskreditierst. Vielmehr meinte ich doch konkretisieren! Rolling Eyes

@Bulldog Nose: Das mit dem Vorbild (Gandhi oder Buddha find ich da recht ansprechend) und der Literatur sind recht gute Vorschläge! Nur hast du ja selbst geschrieben, dass du Zeiten hattest, wo Rasenmähen so das höchste war dass du auf die Beine stellen konntest. Ich befinde mich gerade in so einer „Rasenmähperiode“. Erst wenn ich wieder klar denken kann, werde ich mich solchen Themen zuwenden.

Bitte helft mir die Gitterstäbe des Käfigs meiner Gedanken zu durchbrechen. Ich will endlich wieder Frei sein!
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Post Sat, 27.May.06, 16:20      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hallo, TheSuffering!
Quote:
Ich würde mich einfach total schämen wenn ich ihnen sagen müsste, dass ich in die Irrenanstalt gehe.
Erstens, ein Besuch beim Psychotherapeut heißt nicht in die "Irrenanstalt" zu gehen. Die haben ihre normalen Praxen wie die restlichen Mediziner auch. Zweitens heißt jetzt auch die Irrenanstalt anders (glaube ich zwinkernd.. ) und ist im Normalfall auch nicht sooo viel anders als ne "normale" Klinik - nur dass da eben die Leute nicht an ihrem Körper sondern an ihrer Seele krank sind.
Und drittens ist ja der Besuch beim "Seelenklempner" (die berühmte Couch gibts da wohl ab und zu tatsächlich auch!) mittlerweite so normal, dass es - wenn man die Berühmtheiten jedenfalls sieht - fast schon unnormal zu sein scheint, wenn man da noch nicht mal wenigstens drüber nachgedacht hat hinzugehn.
Also eins kann ich dir gleich sagen: das habe ich hier im Forum, und auch von meinem Therapeuten gelernt: Es gibt (leider) keine Medizin, die man einnimmt, und schwupps ist die Seele gesund. Aber es kann passieren, dass ne kranke Seele den Körper auch krank machen kann. Weil es gehört ja beides zusammen, Psyche und Körper.
Brich wegen deiner Family nichts übers Knie, TheSuffering. Aber nimm die Hilfe des "Seelenklempners" bald in Anspruch. Vielleicht ändert sich im Lauf der Therapie auch deine Sicht auf Dinge, die du zur Zeit nur nervig und stressig siehst auf eine Art und Weise, dass du damit umgehen kannst.

Viel Mut bei deiner Entscheidungsfindung

wünscht
der "zwerg"

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Post Sat, 27.May.06, 17:31      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

@TheSuffering

Ein Problem was ich sehe ist, daß (scheinbar) alle Probleme gleichzeitig auf einen einstürzen, und alles ein unüberwältigbarer Berg zu sein scheint. So geht es mir zumindest.

Was Du tun könntest:
* Mach eine Liste alle deiner Probleme
* Gib jedem Problem eine Priorität oder Wichtigkeit
* Schreibe dir spontan zu jedem Problem brainstormartig 3 Lösungsansätze auf, egal wie abwegig


Nun hast du erstmals eine gute Übersicht. Allein das sollte schon Erleichterung verschaffen, da es vieles von der nebulösen, allgemeinen Angst wegnimmt.

Im nächsten Schritt kannst Du zu den dringlichsten Problemen die Schritte in kleinere, konkrete Babysteps unterteilen. Sei es, daß du dich erst mehr darüber informieren mußt, deine finanziellen Möglichkeiten klären mußt etc.

Gebe dir einen entsprechenden Zeitrahmen für die Aufgaben, je nach Dringlichkeit. Gehe sie dann an, breche sie soweit runter, daß sie quasi mundgerecht sind.

Auf die Art kommst du langsam, aber stetig voran. Und bist damit im Endeffekt am schnellsten. (Vergleiche dazu Aesops Fabel The Tortoise and the Hare

Mögliche Alternativen zu einem Klinikaufenthalt:
* Ambulante Beratung / Hilfe
* Selbsthilfegruppen (Emotions Anonymous, gibt die in Ö?)

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Post Sat, 27.May.06, 22:21      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hi Suffering. Ist dein Bild echt? So ähnlich habe ich in dem Alter auch ausgesehen. Die letzten drei Klassen im Gymnasium hab ich in Mathe nur Einser geschrieben. Bau keine Scheiße. Es bessert sich.
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Post Sat, 27.May.06, 23:57      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Gute Nacht Exclamation
@Birdie28: Danke dass du mir so viel zutraust! Aber deine Vorschläge erinnern mich irgendwie an den Teil meiner innern Stimme, die immer nur Verdrängt, die mir ständig einzureden versucht, dass meine schlimme Situation gar nicht so schlimm ist, und ich sie selbst in den Griff bekommen werde! Aber genau das soll jetzt ein Ende haben!
Quote:
Ich glaube ja nicht, dass du einen Arzt brauchst, denn du hast deine Probleme schon selber erkannt und bist auch sehr Selbstbewusst im Umgang damit.

Einerseits hast du recht, andererseits aber auch nicht!
Meine Probleme und die Ursachen dafür erkenne ich. Genau deshalb brauche ich zum Beispiel keinen Arzt oder Psychologen, der mit mir meine Vergangenheit ausschlachtet! Auf die Frage warum ich so bin, weiß ich Antworten, aber was bringt mir das Erkennen meiner Probleme, wenn ich machtlos bin etwas dagegen zu tun: Aus diesem Grund wäre irgendwas in Richtung Verhaltenstherapie sicher ganz gut für mich.
Aber auf keinen Fall kann die rede von selbstbewusstem Umgang mit meinen Problemen sein: Sprechen kann ich wie gesagt mit keinem darüber. Und das ist ja genau mein großes Handykap: Diese verschwiegene eher nachdenkliche Art.
Quote:
frag bei der krankenkasse nach. oder frag am arbeitsamt wo du vielleicht berufseignungstest machen kannst u. dann ergibt sich daraus etwas das dir weiter hilft

Danke natürlich für den Vorschlag, aber Berufseignungstest ist nix für mich! Meine Mutter ist mich damit schon genug angegangen (leider meint sie es auch nur gut und ich kann ihr dafür nicht mal böse sein). Aber ich konnte ihr natürlich nie das sagen was ich wirklich darüber dachte. Hier im Forum kann ich’s ja berichten: Der Grund für meine Ablehnung für so einen Test, ist folgender: das Resultat wäre mir einfach zu demütigend. Auch wenn ich beim Wahrscheinlichkeitsrechnen damals im Gym der Beste war, würden die mich zur zeit als Kloputzer oder Müllsammler einstufen. In meiner jetzigen Verfassung bin ich einfach auf dem immer hart umkämpfteren Arbeitsmarkt schlicht und einfach wettbewerbsunfähig. Aber eben nicht auf Grund von mangelndem geistigen Potential, sonder einfach und allein wegen meiner Gesellschaftsunfähigkeit und meinen sonstigen psychischen Beschwerden.

@Birdie28: Mit ein bisschen Schlussfolgerungsvermögen findest du im obigen Absatz auch die Gründe warum ich mich für keine Lehre entschieden hab!
Quote:
Du kannst ja auch einen Lehre machen, mit Matura rechnet man dir da auch was an.


@marquee: Ja, der Typ auf meinem Avatar bin ich. Das Bild stammt jedoch aus besseren Zeiten (muss so vor 2 Jahren entstanden sein). Da hatte ich noch lange Haare und glaubte noch an das Gute auf dieser Welt. So sehe ich jetzt aus.

Auf die neuen Beiträge von Zwerg8 und BulldogNose werd ich beim nächsten mal eingehen.
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Post Sun, 09.Jul.06, 20:23      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hallo,

normalerweise bin ich in diesem Forum nur passiv anwesend, lese also nur Beiträge, schreibe aber selbst nicht.

Dein Beitrag hat mich dazu veranlasst nun doch zu antworten:
Ich habe mir deine ganze Geschichte durchgelesen und ich kann dich zumindest insofern beruhigen: wenn man deine Fotos (von dir auf deiner verlinkten Seite) betrachtet, käme man nicht auf die Idee, dass diese Zeilen von dir stammen.
Was ich damit sagen will, ist dass du äußerlich völlig "normal" wirkst; ein junger, sportlicher Typ, dem man die inneren Probleme nicht anmerken würde.

Warum ich dir das sage?
Weil es denk ich mal das Vorhaben zu Studienzwecken in eine andere Stadt zu gehen unterstützen würde.
Da kennt keiner deine Vorgeschichte, und - so hab zumindest ich den Eindruck bei deinen wenigen Bildern - du strahlst vielleicht etwas Introvertiertheit aus aber nichts das andere Menschen abschrecken wird, sich mit dir abzugeben.

Du sagst dass du in der Schule in Mathematik gut warst - warum studierst du das nicht?
Beantrage ein Stipendium und lass dir von deinem Vater einen Teil der Familienbeihilfe auszahlen (der Betrag den er für dich erhält).

Mir ging es auch vor der Matura so, dass ich weder Freunde noch Freundin hatte und völlig einsam war.
Das ist im wesentlichen heute noch genauso. Und doch kenne ich zumindest einige Leute flüchtig und hatte sogar drei Kumpel während meiner bisherigen Studienzeit kennengelernt, mit denen ich mich super verstand. (die sind jetzt zwar leider wieder weg, weil sie das studium abgebrochen haben aber so ist das leben - die 2 semester die sie da waren waren jedenfalls schön für mich, da ich zum ersten mal in meinem leben nicht mehr einsam war und mich mit gleichgesinnten leuten unterhalten konnte, nich alleine fortgehen musste etc.

Der zweite wesentliche Aspekt ist, dass ich mir denken kann wenn wieder mal alles scheiße ist, dass bei mir wenigstens der studienerfolg da ist und ich mal ein beruflich erfülltes leben habe und mich nur um den fortschritt in meinem Privatleben (Freundin, Beziehung) kümmern muss.

Aber wenn man an 2 Fronten kämpfen muss so wie du, ist das natürlich gewaltig schlimm für den psychischen Zustand!

Mein Rat wäre: studiere unbedingt und hör auf dir einzureden, dass das wegen deines psychischen Zustandes nicht möglich ist. Psychotherapien nutzen oftmals wenig bis nichts und wenn die familiäre Situation nach wie vor so angespannt ist wirds sogar noch schlimmer werden bei dir!

Du musst raus, nur das ist deine Rettung. Probiere es, du wirst positiv überrascht sein! Vor allem, wenn du was studierst, was du "kannst", ein Fach also, welches dir liegt, so wirst du dir alsbald auch wieder etwas wert sein.
Jeder Mensch braucht Erfolge in seinem Leben.
Und wenn sich erste studentische Erfolge einstellen hat man nur mehr an einer Front zu kämpfen: sein Privatleben / soziale bzw. gesellschaftliche Seite ins Reine zu bringen. Und da habe ich zB noch genug zu tun.

Also tu dir einen Gefallen und lass zumindest eine "Front" wegbrechen.

Was immer du tun wirst, ich wünsche dir jedenfalls Glück.
Denn mir ist es mal ähnlich ergangen...
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Saphire
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Post Thu, 17.Aug.06, 9:22      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hi dieser Forumsbeitrag wurde ja schon länger nicht mehr auf gerufen daher weiss ich nicht ob dieses Thema noch aktuell ist. Aber ich habe dieses Forum erst gestern Abend durch Zufall entdeckt und erst heute diese Leidensgeschichte gelesen . Es ist erstaunlich wie sehr sie meiner eigenen ähneld wenn auch aus anderen Gründen .Aber dieses Gefühl eine "Lebendige Tote" zu sein die nur noch "blind" funktioniert und nach Außenhin auf andere dennoch ganz stabiel wirkt kenne ich zu genüge. Psychotherapien haben mir nie geholfen und ich war schon bei einer Menge Psychologen (ca.13 oder 14) aber erstens erzählen sie einem alle das Gleiche ,zweitens verstehen sie mich so wieso nicht und drittens habe ich eben diese Angewohnheit vor Fremden erstmal auf Heile Welt zu machen. Psychopillen habe ich auch schon ausprobiert aber ausser das mir davon schlecht wurde und ich 2 Kilo abgenommen habe hat das nichts bewirkt. Also TheSuffring wenn du noch hilfe Brauchst vielleicht sollten wir uns hier unterhalten den wer kann ein Problem schon besser nach vollziehen als jemand der es selbst hat? Villeicht können wir von einander provitieren . Das Problem das wenn man neue Leute kennen lernt und dann feststellt das man doch lieber alleine währe weil einem der Kontakt nichts bringt kenne ich übrigens auch und ich dachte doch tatsächlich es ginge nur mir so . Also wie gesagt wenn du mit einer die quasie im selben Boot sitzt reden willst nur zu ,ich denke ich schau jetzt öffer in dieses Forum.

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Nicht verzagen Saphire fragen !
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Post Mon, 16.Oct.06, 19:57      Re: Keine Zukunft !? Reply with quoteBack to top

Hab schon wieder zu viel geschrieben! Sobald die ersten Antworten eingehen, werde ich den Rest des Textes posten.

Ob ihrs glaubt oder nicht, ich lebe noch! Und zwar nicht (wie einige an dieser Stelle wahrscheinlich vermutet hätten) in der Irrenanstalt, sondern in meiner eigenen Wohnung! Wie es dazu kam, ist eine lange Geschichte, die ich hier jetzt gar nicht so öffentlich ausplaudern will!
Ich sag nur soviel: Neben den Antworten in diesem Beitrag, und dem regen PM- oder ICQ-Kontakt zu einigen Forumsmitgliedern, waren und sind es vor allem diese Treffen, die mich vor dem größten Übel bewahrten. Jedenfalls war es dieses Forum, und seine netten Mitglieder, die mir eine Lektion fürs Leben erteilt haben. Diese Gelegenheit möchte ich auch gleich nutzen um mich bei all jenen zu bedanken, die mich ermutigt haben nicht aufzugeben. Smile
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