sehnsucht nach Kontakt

sporadischer Gast 9 Frankfurt am Main M, 24

Hallo an Alle,

so etwa seit vier Monaten geht es mir nicht sehr gut (merk ich selbst an mir). Der Auslöser ist ein Frau gewesen wegen der ich sehr lange bis zur Selbstaufgabe kämpfte, so dass ich nicht mehr konnte und DAS mit ihr beendete. Seit dem bekomme ich sie nicht aus meinen Gedanken, werde bei meiner Arbeit nachlässig, fange mit Tagträumen. Wirklich drüber hinweg komme ich manchmal schon.

Generell bin ich eher ruhig, zurückhaltend was es nicht grad leichter macht. Ich komm einfach nicht drauf warum ich solche Probleme hab KOntakte zu anderen zu finden, mich in Lagen bringe die schon fast einen Therapeuten brauchen. Warum hänge ich so sehr an anderen, warum diese Angst?

Viele Grüße
toroes

Forums-Gruftie 531 Germany W, 39

Hallo Du,

ich weiß nicht wie Dein Leben sonst aussieht, ob Dein Beruf viele Kontakte mit sich bringt oder ob Du allein an einem Schreibtisch sitzt , oder, oder..., darum sind meine Aussagen vielleicht auch völlig daneben. Ich versuche es trotzdem.
Es ist denke ich menschlich normal das, wenn man sich ernsthaft verliebt, sich mit demjenigen intensiv beschäftigt. Und wenn es dann nicht klappt, kann man schon das Gefühl haben lebendig eingemauert worden zu sein und darüber sehr deprimiert sein . Vielleicht verlangst Du zu viel von Dir, bist mit Dir nicht freundlich genug. Sei freundlich zu Dir, hab Verständnis für Dich selbst. Es dauert seine Zeit.
Mein Tipp wäre: Übung macht locker. Ich selbst neige auch dazu, mich einzuigeln und nur mit wenigen Auserwählten in Kontakt zu sein. Das ist aber auf Dauer nicht gut, weil die eigene Entwicklung als Mensch besser funktioniert wenn man in mehreren Bindungen zu Hause ist. Ein Freund von mir hat nach seiner Scheidung folgende Strategie gewählt: Um in Übung zu bleiben, ging er mit allen möglichen Frauen aus. Er betrachtete das wie Schauspielerei. Um sich selbst zu schützen, fing er mit einer Frau an, die ihm nicht besonders gefiel.
Und so füllte er seine Freizeit mit verschiedensten Verabredungen, ohne einen besonderen Anspruch, nur um zu Üben. Mit der Zeit kamen dann Bekanntschaften zustande, die sich zu Freundschaften entwickelten. Und jetzt hat er wieder eine Freundin.
So ähnlich habe ich das auch mal praktiziert. Mit Männern und Frauen. Ich habe Kontakte gesucht, wie eine Entdeckungsreise, ohne zu wissen wie es sich entwickelt, wie sich der jeweilige Mensch offenbart. Anlass für ein Gespräch kann eine Gemeinsamkeit sein, wie das gemeinsame Schlangestehen beim Bäcker, oder man ruft frühere Bekannte an, geht auf Vernissagen oder sonst etwas, was Dich interessiert. Was auch nützt: Sport treiben! Ob Du im Wald joggst, oder in ein Sportstudio gehst: Das hilft gegen Ängste, weil Du rein körperlich Stress abbaust und Du triffst Leute. Und was die Angst angeht: Das ist glaube ich ein Teufelskreis, je mehr Du Dich isolierst, desto mehr beobachtest Du Dich, desto mehr Angst hast Du davor wie andere Dich sehen. Beobachte doch mal die anderen und stell Dir vor, das jeder von denen auch Angst hat wie er bei anderen ankommt. Willst Du ein gutes Werk tun, umschmeichle eine Frau mit Deinem wohlwollenden Blick. Gib anderen etwas von Dir, beschenke Menschen mit Freundlichkeit. Du bist völlig normal, Du bist nur in Trauer und isoliert. Du kommst wieder in Übung, wenn Du mit Dir diszipliniert umgehst, Dir Aktivitäten vornimmst. Ich belasse es mal dabei, denn womöglich liege ich völlig falsch. Ich hoffe Du kannst was damit anfangen,
freundliche Grüße
Very Happy

sporadischer Gast 9 Frankfurt am Main M, 24

Hallo,

dumme an meiner Situation ist das ich mir dessen bewusst bin und andererseits mir zuwider handel. Ich bestätige mir sehr oft was mir nicht gut tut. Irgendwas läuft bei mir schief, da ich schon extremer Züge an mir besitze die mich deprimiert machen.... ich weiß nicht ob das jemand versteht?

Forums-Gruftie 531 Germany W, 39

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, tatsächlich therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen? Da ja offenbar viele Fragen in Dir über Dich sind, kann das wirklich ein guter Weg sein. Mir hat es sehr, sehr geholfen, als ich in einer ähnlichen Schleife gefangen war.

sporadischer Gast 9 Frankfurt am Main M, 24

Ich bin bereits in therapeutischer Behandlung gewesen. Es zeigte insofern seine Wirkung als das es mir besser ging. Doch irgendwie hat es sich verschlechtert. Besonders auffälig ist das ich keinen Schutz davor hab das mich andere Leute mit ihren Problemen, mit ihrer Arbeit bedrücken... weswegen ich dann immer wieder darin ende das ich mit mir nicht zufrieden bin... teufelskreis.

sporadischer Gast 6 Deutschland M, 26

Ich war in letzter Zeit zu oft zuhause. Ging kaum raus und wenn dann mit Angstgefühlen. Das legt sich dann aber etwas. Je mehr man alleine ist umso ängstlicher wird man und verschlossener. Mir ist es peinlich das andere Erfahren das ich alleine bin. Das kann sich kein Mensch vorstellen wenn man mich sehen würde das ich keine Freunde habe. Sehe ganz normal und gut aus.

An einem Tag ging ich einkaufen und ich versuchte nicht wie immer schnell durch die Stadt zu flitzen sondern langsamer und lässiger. Man merkt auf einmal das man mehr Blickkontakte bekommt. Also von Frauen. Ich denke das ist auch wichtig das man nicht auf der Flucht ist.

Man sollte sich gewöhnen spazieren zu gehen und nicht zu "flüchten".

Das habe ich bemekt und denke ist eine Hilfe in die richtige Richtung

sporadischer Gast 9 Frankfurt am Main M, 24

Mir geht's gerade so richtig sch.... ich bin wieder in der Situation das ich weg will aber keinen kenne oder erreiche. Sonst melden sich die Leute und das Hasse ich mittlerweile. Wenn ich jemanden erreichen will scheine ich die flasche Zeit auszusuchen... naja, ein Abend vorm PC tut's auch. Bekomme echte Depri bei sowas....

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