Sind das schon Halluzinationen?

sporadischer Gast 15 NÖ W, 25

Hallo ihr Lieben,

vorweg: ich bin seit ca. einem halben Jahr mit Depressionen in Behandlung.

Seit einigen Tagen geht es mir jedoch wieder schlecht. Was mich beunruhigt ist, dass ich jetzt manchmal Dinge sehe (vor allem Personen) die nicht da sind.

Ein typischer Fall. Ich komme morgens im Büro. Ich sehe ganz kurz eine Gestalt die auf einem der Stühle sitzt. Es dauert immer nur ganz kurz und ich erkenne keine Gesichter oder so... Wenn ich diese Dinge sehe erschrecke ich ganz heftig.

Ich hatte früher schon mal so eine Phase. War aber froh dass es vorbei war - hab da eigentlich auch mit niemanden jetzt bei der Diagnose Depressionen gsprochen, weil ich es einfach schon vergessen hatte/bzw. es war schon so weit zurück dass ich einfacht nicht mehr daran dachte,...

Hatte damals auch furchtbare Angst im Dunklen - weil ich hochgeschreckt bin, weil ich dachte es sei jemand im Haus....

Hat jemand Erfahrungen damit?

Ich hab jetzt mit noch niemandem gesprochen. Mein Problem ist auch, dass ich irgendwie noch keinen Therapeuten gefunden habe mit dem ich richtig kann,...

lg

Helferlein 100 Österreich M, 26

Hm, vorab nimmst du Medikamente? die können so etwas auch verursachen und es wäre wohl die einfachste Lösung.

Ansonsten ist es schwer dem Herr zu werden. Man kann zum einen versuchen die "Illusionen" zu unterdrücken, man kann sich auch mit ihnen "anfreunden" was aber in gewisser weise ein wenig an Wahnsinn grenzt, aber es ist eine Möglichkeit.

Ich würde die Halluzinationen zum teil auf geistige Erschöpfung zurückführen. Ich kenne das wenn ich übermüdet bin oder sonst erschöpft.

Du musst dir nur im Klaren darüber sein, dass es nur Einbildung ist und sie dir nichts tun können. In der Dunkelheit zu erschrecken ist ganz normal es geht mir auch so, aber je länger ich mich dann in der Dunkelheit aufhalte desto geringer wird die Angst und irgendwie fühlt man sich dann in der Dunkelheit wohl.

Das sind natürlich alles nur Vorschläge aber ich hoffe du kannst wenigstens ein bisschen einen Nutzen aus dem hier stehenden ziehen.

sporadischer Gast 15 NÖ W, 25

danke für die rasche antwort!

ich nehme medikamente - ich hatte aber so eine phase mit diesen sinnenstäuschungen vorher ohne medikamente

ich fühle mich derzeit eben sehr schlecht, mich setzen situationen die für andere normal sind irrsinnigung unter druck - ich denke dass diese sinnestäuschungen eine stressreaktion sind

leider bin ich momentan die meiste zeit alleine (mein partner hat schichtarbeit) - dh ich liege nachts voll angst wach im bett... ich schäme mich dafür - eine erwachsene frau die angst im dunklen hat? er ist der einzige mit dem ich völlig offen über meine probleme reden kann...

mit meiner familie will ich nicht drüber reden - die hatten schon kein verständnis dafür wenn ich als kind ängste hatte (was für kinder doch mal normal ist denke ich)

naja ich möchte mir nur mal meinen derzeitigen frust von der seele schreiben - vielleicht bringt mir das etws erleichterung

viele grüsse und alles gute

Forums-InsiderIn 365 Hessen M, 39

Hallo, ihr

Tja purzelchen

Quote:

ich liege nachts voll angst wach im bett... ich schäme mich dafür - eine erwachsene frau die angst im dunklen hat?

Da brauchst du dich nicht zu schämen, nachts, wenn der Körper seine Ruhe hat, schlägt das Gehirn Purzelbäume und - grade wenn du schon mal beunruhigende Sachen wahrgenommen hast /empfänglich für was auch immer bist (will jetzt nicht ins esoterische ehen, obwohl die Begründung auch da liegen könnte) - sieht in den "harmlosesten Sachen" irgendwas Furchterregendes.
Mir ist auch schon ähnliches passiert, nur da haben meine Frau und ich gleichzeitig die selben "Sinnestäuschungen" gehabt. Visuell, wie du - aber auch ein mal akustisch, wo wir beide ihre älteste Tochter wütend zur Wohnung reinpoltern gehört haben, und als ich hingehn wollte um zu fragen was denn los ist war sie nicht da, sondern kam erst ne halbe Stunde später in Wirklichkeit rein mit der Erzählung dass sie eben um die Zeit wo wir beide sie "gehört" haben tatsächlich wütend war, sich aber schnell wieder beruhigt hätte so als wäre sie daheim gewesen... gruebel

Keiner von uns hat zu dem Zeitpunkt weder Drogen noch Alk noch irgendwelche Medikamente in dieser Richtung eingenommen, und außer dem allgemeinen Alltagswahnsinn der entsteht wenn man 'ne Familie hat und ne Menge Arbeit, und ein bisschen Offenheit dafür, dass "es mehr Dinge (gibt) im Himmel und auf Erden als unsre Schulweisheit sich träumen lässt" gabs auch keine erkennbaren Psychostörungen oder Erschöpfungen... Einfach was für die X-Files zwinkernd..

würde ich sagen

Tarengrim wrote:

Du musst dir nur im Klaren darüber sein, dass es nur Einbildung ist und sie dir nichts tun können.

Richtig. Na gut, Einbildung würde ich das noch nicht mal immer nennen, aber es stimmt, tun können diese Wahrnehmungen nichts - deine Träume können dir doch auch bloß nichts tun, oder? Und ich seh diese Art Sachen als was ähnliches wie'n Wachtraum, und akzeptier's als durchaus normal wenn auch ungewöhnlich. So wie die Imaginären Freunde von Kindern, oder Visionen von manchen Geistlichen.
Vielleicht grenzt es in gewisser Weise an Wahnsinn Wink

dass ich diese Sachen akzeptiere, aber es gibt so viele Sachen, die unerklärbar und trotzdem Teil dieser Welt sind, da kommts auf die Akzeptanz oder Nichtakzeptanz dieser Sachen auch nicht mehr an.
Wie du, purzelchen, diese Wahrnehmungen betrachten willst, ob als Vision, Wachtraum, Halluzination, oder als Ergebnis eines überreizten Gehirns, ist dir selbst überlassen. Wenn auch ich persönlich - im Gegensatz zu Tarengrim - glaube, dass das letztere am seltensten in solchen Fällen eintrifft. Aber nimm eine Erklärung dafür wo du selbst am besten mit leben kannst. Kannst du allerdings tatsächlich nicht mit diesen "Illusionen" umgehen, also dass sie dich stören bzw. dein Weltbild beeinträchtigen, würde ich u.U. doch mal Rat bei nem Psychologen suchen

Gruß
der "zwerg"

Helferlein 100 Österreich M, 26

Ach mach dir keinen Kopf darüber, jeder Mensch hat in der Dunkelheit angst. das ist ganz natürlich und du musst dich deswegen weder schämen noch fragen ob das normal ist.

Es ist sogar so, dass sehr viele der "psychischen Störungen" erst dadurch wirklich verstärkt werden weil man Angst davor hat. Also man hat angst davor psychisch kaputt zu sein und somit kein gesunder Mensch mehr zu sein.
Durch eben diese angst denkt man immer häufiger an die Krankheit, den zwang oder was auch immer und wie mit der Dunkelheit ist es so, Je länger man hineinstarrt, desto größer wird die Chance, dass etwas daraus zurück blickt.

Von daher kann ich nur sagen die furcht akzeptieren, aber ihr nicht die Kontrolle überlassen.

Kann es sein, dass du mehr alleine bist seit du die Einbildungen hast? Vielleicht hängt es ja damit zusammen, dass du nicht alleine sein möchtest und sich dein Geist so einen Ausweg sucht um eben nicht mehr nur auf sich gestellt zu sein?

sporadischer Gast 15 NÖ W, 25

hallo ihr lieben,

ich hab halt die befürchtung, dass das eine vorstufe zu etwas schlimmeren ist....

aber vielleicht habt ihr ja recht, dass sich das schämen dafür bzw. die furcht die ganze sache noch verschlimmert

ich kann mich leider nicht mehr genau erinnerin in welchen situationen ich diese sinnestäuschungen früher hatte

lg

Helferlein 100 Österreich M, 26

Genau, bloß nicht unterkriegen lassen. Natürlich solltest du vielleicht professionelle Hilfe in Anspruch nehmen wenn es wirklich schlimm und unerträglich wird, aber jedes mal wenn du jemand anderen benötigst um deine Probleme zu lösen verlierst du etwas von deiner Eigenständigkeit.

Aber das wird schon, schlimmsten falls immer irgendwo den Frust von der Seele reden oder schreiben das hilft ein wenig um den Druck abzubauen.

Forums-InsiderIn 365 Hessen M, 39

Tarengrim wrote:

... aber jedes mal wenn du jemand anderen benötigst um deine Probleme zu lösen verlierst du etwas von deiner Eigenständigkeit.

Ääöhm - Tarengrim?
Schonmal von Hilfe zur Selbsthilfe gehört? Bist du unselbständig, nur weil du wegen ner Panne den ADAC anrufst, oder zu wenig eigenständig wenn du bei nem Zahnproblem zum Dentisten rennst? Ich glaub nicht.
Ich glaube, dass wenn man seelisch mit irgendwas ein Problem hat, sollte man durchaus auch damit zum Spezialisten gehn, wie wenn man ein körperliches Problem hat. Was ist so schlimm daran kein Allroundgenie zu sein? Hat man von was keine Ahnung oder kann man sich nicht alleine helfen, kontaktiert man halt jemanden der sich damit auskennt. Ich seh nicht dass man dabei seine Eigenständigkeit verliert.

Also, purzelchen, nur zu - wenn du denkst dass du allein nicht klar kommst: du wirst weder in ner Therapiepraxis noch hier im Forum (jedenfalls im allgemeinen nicht) deswegen ausgelacht werden.

Gruß
der "zwerg"

Helferlein 100 Österreich M, 26

Es tut mir leid wenn meine Bemerkung falsch aufgenommen wurde.

Ich wollte weder verletzend noch spötisch klingen.

Forums-InsiderIn 365 Hessen M, 39

Tarengrim wrote:

Es tut mir leid wenn meine Bemerkung falsch aufgenommen wurde.

Ich wollte weder verletzend noch spötisch klingen.

Schon gut, Tarengrim - Konntest ja nicht wissen dass ich an der Stelle noch etwas empfindlich bin... -ich muss selber erst mal damit klarkommen, seit kurzem auch Therapiepatient zu sein. Noch vor nem Vierteljahr hab ich Leute mit seelischen Problemen abgekanzelt, sie sollten sich doch zusammenreißen - nun weiß ich selbst wie's ist, seelische Probleme zu haben u. nen Therapeuten zu brauchen... Und fühl mich momentan gar nicht wohl dabei.

Schönen Gruß
der "zwerg"

sporadischer Gast 28 Lübeck M, 31

Hi zwerg8,

in einem Punkt stimme ich Dir vollkommen zu. Es ist keine Schade, bei psychatrischen/psychologischen Problemen Hilfe von aussen anzunehmen. Im Gegenteil, ich finde, es ist sogar ein Zeichen von Stärke, denn es zeigt, dass man bereit ist, sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzten. Es gehört schon was dazu sich in eine medikamentöse oder therapeutische Behandlung zu begeben. Vor allem, wenn es das erstemal ist.

In einem anderen Punkt stimme ich Dir aber nicht zu. Ich denke man sollte psychatrische/psycholgische Probleme wissenschaftlich betrachten, und die Esoterik aus dem Spiel lassen. Es ist gefährlich, überirdische Erklärungen für bestimmte Erlebnisse zu akzeptieren.

Viele Grüsse,
Justus

Forums-InsiderIn 365 Hessen M, 39

@Justus

Auch wenns in diesem thread den Anschein hat ich wär ein Esoteriker - und dass du diesen Eindruck hast nehm ich dir nicht übel, weil ich weiß jetzt nicht ob ich das schon irgendwo erwähnt hab - möchte ich jetzt offizell klarstellen:
Abgesehen davon, dass ich schon verschiedene Sachen erlebt hab, die

bin ich kein Freund von rein esoterischen Sachen.
Ich bin auch bloß im Materialismus aufgewachsen und hab mich nie wirklich davon getrennt. Aber nachdem ich Zeuge bzw. Beteiligter bei verschiedenen Situationen gewesen bin, die eher in die Parapsychologie als im die Psychologie gehören (die weiter oben erwähnte Situation mit den gemeinsam erlebten "akustischen Halluzinationen" war nur eine von vielen vorher), bin ich nicht mehr bereit zu glauben, es wäre immer alles wissenschaftlich erklärbar.
Aber - das etwas wissenschaftlich nicht erklärbar ist heißt nicht dass es über- oder gar unterirdisch wäre. Ich hab nur die Möglichkeit, es könne sich bei purzelchens Erlebnissen um eine Einbildung handeln, als eine von mehreren, für mich gleichberechtigten Wahrscheinlichkeiten aufzeigen wollen. (oh mann ich hör mich hier fast schon an wie Frau M. aus Frankreich!)
Ich hab aber auch gleich am Anfang gesagt,

Quote:

... ich seh diese Art Sachen als was ähnliches wie'n Wachtraum, und akzeptier's als durchaus normal wenn auch ungewöhnlich.
...
Wie du, purzelchen, diese Wahrnehmungen betrachten willst, ob als Vision, Wachtraum, Halluzination, oder als Ergebnis eines überreizten Gehirns, ist dir selbst überlassen. ... Kannst du allerdings tatsächlich nicht mit diesen "Illusionen" umgehen, also dass sie dich stören bzw. dein Weltbild beeinträchtigen, würde ich u.U. doch mal Rat bei nem Psychologen suchen

Und so Dinge zu sehen und/oder zu hören, die es aus logischem Verständnis nicht in dieser Form und/oder nicht zu dieser Zeit und/oder nicht an diesem Ort geben dürfte, das hat halt nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht nur und nicht bei jedem was mit nem überstrapazierten Gehirn zu tun, sondern kann durchaus auch nicht wissenschaftlich erklärbare Gründe haben
Oh mann einer der am schwersten zu lesenden und buntesten Sätze die ich hier im Forum je geschrieben hab - ich hoffe er ist trotzdem verständlich, deswegen auch die Farben.

LG
der "zwerg"

sporadischer Gast 15 NÖ W, 25

hallo

danke für eure antworten

mich würde interessieren, ob jemand weiss wieviele leute zumindest phasenweise an solchen sinnentäuschungen leiden

lg

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Sind das schon Halluzinationen?