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Ozean
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Post Sun, 14.May.06, 9:58      Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

ich weiss nicht wo ich anfangen soll...

in meiner familie ist es so, dass unsere mutter meinen vater, meinen jüngeren heute 19-jährigen bruder und mich (24) vor fast 10 jahren verlassen hat. sie ist zurück in ihre heimat gegangen, weil sie es selber nicht mehr ausgehalten hat.

wir sind alle damit nicht klar gekommen, weil meine mutter unsere bezugsperson ist/war und mein vater uns weder sicherheit, noch einen geregelten alltag bieten konnte. (er ist ein langzeitarbeitsloser)

ich konnte gottseidank mit 16 jahren dieser konstellation entfliehen und hatte freunde die mich unterstützten. ich fühle mich immer noch nicht so, als ob ich es überwunden hätte (angstzustände, depression, usw)

aber eigentlich geht es hier nicht um mich. mein bruder ist vor ein paar tagen komplett ausgerastet. er lebte die ganze zeit mit seinem vater zusammen, ohne viel kontakt zur aussenwelt, die schule hat er schon mit ca. 13 jahren abgebrochen.

er hört stimmen, die ihm sagen, dass er sich umbringen soll und hat agressionsschübe und redet wirres zeugs. ich hatte selber wenig kontakt zu beiden, da mich das ganze auch immer wieder überfordert hat (habe starke schuldgefühle deswegen). mittlerweile bin ich mir der akutheit des ganzen bewusst und wir haben hilfe gesucht, daraufhin wurde er leider in einer psychatrischen klink zwangseingewiesen.

heute werde ich ihn besuchen und mit der ärztin reden, aber man hat schon eine psychotische schizophrenie (oder so ähnlich, ich kenne mich leider mit den fachtermini nicht aus) festgestellt, nachdem sie ihn nur kurz gesehen hatten.

meine fragen: wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten? ich kann seine zustände fast schon zu gut nachvollziehen und kann es sein, dass der kontakt mit mir auch etwas auslöst? (wir hatten ja wenig kontakt) unsere mutter möchte auch wieder nach österreich kommen um bei ihm zu sein (der bezug zu ihr ist jedoch momentan nicht gegeben), wäre das auch eine überforderung? soll sie noch ein wenig warten? sie möchte, dass er zu ihr in ein anderes land kommt, was die beste möglichkeit wäre, weil er nicht bei meinem vater weiter bleiben soll/kann.
wie kann ich ihm am besten helfen?

ich weiss es ist schwer eine ferndiagnose zu stellen, aber ich möchte alles mögliche tun, um ihm zu helfen. ich denke eine medikamentöse behandlung mit anschliessender oder zeitgleicher therapie wäre erstmal das beste...
ich hab grosse angst um ihn. ich bin für jede anmerkung oder jeden tipp dankbar !!!
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nightwish45
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Post Sun, 14.May.06, 11:12      Re: bruder mit psychose (?) Reply with quoteBack to top

Hallo Ozean,

ich kann Deine Ängste sehr gut nachvollziehen und auch die Probleme, die zum Zustand Deines Bruders geführt haben.
Ich denke, Du solltest, bevor Du Deinen Bruder besuchst auf jeden Fall mit seinen Ärzten darüber reden und evtl. mit einem Besuch warten, bis sich seine psychische Verfassung etwas stabilisiert hat. Frag doch mal nach, was evtl. von Schriftverkehr zu halten ist? Evtl. am Anfang nur ganz kurze Briefe, damit Du ihm zeigst, dass Du für den Fall, dass er reden möchte, für ihn da bist.
Wichtig für ihn selber wird sein, dass er seine Vergangenheit aufarbeitet.
Eine fachkundige Betreuung ist in dem Fall einfach das Beste und die hat er ja schon mal. Das ist der wichtigste Schritt überhaupt, denke ich.
Ermutige ihn da, einfach weiterzumachen, auch wenn er dabei sicherlich oft an seine Grenzen stossen wird.
Ich drück Dir feste die Daumen, dass Dein Bruder es schafft und ihr beide
euch wieder annähern könnt.

Liebe Grüße

nightwish45
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Ozean
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Post Sun, 14.May.06, 21:46      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

danke nightwish für deine worte !!

ich war heute zu besuch bei ihm und es hat ihm offensichtlich sehr gut getan. den kontakt mit unserer mutter möchte er derzeit noch vermeiden, weil es ihn einfach zu sehr aufwühlen würde...

die schwierigkeit bei dem ganzen liegt dabei, meinen bruder zu überzeugen, dass er hilfe benötigt und diese annehmen muss; d.h. dass er zumindest ein paar wochen behandlung braucht. in manchen momenten kommt es mir vor, als ob er das auch einsieht, in anderen wieder jedoch gar nicht.

ich bin dabei den geigneten platz (klinik) für ihn zu finden, was gar nicht so leicht ist...
ich frage mich, ob er als 19-jähriger besser in einer klinik für kinder und jugendliche aufgehoben wäre. die derzeitige klinik überzeugt mich wenig, das pflegepersonal ist irgendwie abgestumpft und schreit patienten an (z.b. weil sie keyboard spielen und das ist ja ein krankenhaus und keine disco !!) die ärztin ist zwar ganz kompetent, aber auch nur alle heiligen zeiten da.

die wichtigste frage jedoch ist eben: wie kann ich ihn davon überzeugen, dass er wirklich hilfe braucht und annehmen muss?? wann wäre er für z.b. eine betreute community/wg bereit (diesen wunsch hat er geäussert), was heissen würde, dass er nicht bei eltern und professionellem krankenhauspersonal wäre.

achja die derzeitige diagnose ist psychotischer wahn (wahnvorstellungen und paranoia) und verdacht auf schizophrenie. (alle diese krankheitsbilder ziehen sich zumindest mütterlicherseits durch die gesamte familie)

ich fühle mich so hilflos und muss so viel verantwortung übernehmen, meine eltern und co fragen mich dauernd um rat und ich muss einen klaren kopf bewahren, weil sonst kann ich niemandem helfen !!!

bitte weiterhin um rat, jeder funken licht und jedes wort geben mir sehr viel hoffnung und kraft!

danke
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nightwish45
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Post Sun, 14.May.06, 23:56      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

Hallo Ozean,

das alles kann ich sehr gut nachempfinden, ich habe selber einen Partner
mit massiven psychischen Problemen, wie Du ja vielleicht schon hier im Forum gelesen hast.
Die Schwierigkeit ist immer die Überzeugung des Kranken selber, dass
er Hilfe braucht, da hilft leider die Erkenntnis von uns Angehörigen recht wenig. Dein Bruder scheint aber doch Einsicht zu zeigen, was das angeht und ich finde das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Hast Du Dich, nachdem Du die Diagnose jetzt ja weisst, mal umgesehen, welche Fachkliniken sich auf den Schwerpunkt spezialisiert haben?
Altersmässig ist Dein Bruder, denke ich, besser in einer Klinik für Jugendlich aufgehoben, da werden auch einige Dinge lockerer betrachtet und es gibt auch spezielle Freizeitangebote für diese Altersgruppe.
Ich weiss, wie gesagt, wie man sich als Angehöriger in der Lage fühlt und
auch mir geht es so, dass ich für jeden Rat dankbar bin.
Leider fehlt meinem Partner völlig die Erkenntnis, dass er krank seien könnte. Er ist normal, alle anderen sind krank!
Trotz allem habe ich die Hoffnung, dass ein Zusammenleben weiterhin klappt, ich denke das Wichtigste ist, dass man sich selber abgrenzt, seine eigene Leistungsfähigkeit erkennt, seine Interessen und sich selber nicht vernachlässigt und auch nicht bedingungslos alles schluckt.
Zum Verständnis hilft es Dir sicher etwas über die Krankheit Deines Bruders zu lesen, gerade Selbsterfahrungsberichte Betroffener finde ich äusserst interessant, da wir "Gesunden" die Denkweise und das Gefühl unserer kranken Angehörigen so nicht nachvollziehen können.
Ich denke auch mittlerweile, dass Mitleid nicht angebracht ist, eher Verständnis, aber auch klare Grenzen setzen, wo es unsere Kräfte übersteigt.

In diesem Sinne, viel Erfolg Euch, schreib ruhig weiter, wenn Dir das hilft,
ich kenne das und auch mir tut der Austausch sehr gut.

nightwish45
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Post Mon, 15.May.06, 8:23      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

liebe nightwish, danke wieder einmal für deine antwort !

ich habe nun etwas in dem anderen thread über deinen partner und dich gelesen und möchte dir aus meiner unerfahrenen perspektive versuchen etwas mitzugeben.

ich habe keine erfahrung mit borderline, hab versucht eine definition darüber herauszufinden, habe aber das gefühl, dass es irgendwie ziemlich unspezifisch ist, oder habe ich es nicht richtig verstanden? hab hierzu einen link zu einem online-test gefunden: http://www.borderline-plattform.de/html/test.html

in meinem fall ist es so, dass ich die einzige frau in der familie bin, die (bis jetzt) nicht unter schizophrenie, psychosen oder manisch-depressiven erkrankungen leidet (jedoch kein borderline in der familie). soweit ich es verstanden habe, ist jedoch eine erbliche veranlagung gegeben und seltsamerweise kann ich vielleicht deswegen diese krankheiten sehr gut nachempfinden, sei es durch grenzerfahrungen oder in dem fall meines bruders durch das selbe elternhaus, was ja auch eine grosse rolle spielt neben der "biologischen" ursache...

wie dem auch sei, ich lebe auch in einer beziehung und mein partner ist sehr geduldig und muss viel mit mir durchmachen. die erfahrungen die du mit deinem partner beschrieben hast, kommen mir selber auch sehr bekannt vor, nur in dem fall bin ich der "zerstörerische" part in unserer beziehung. ich werde, je nach laune, sehr wütend, verletze ihn dann, schmeisse sachen durch die gegend, oder mache ihn nieder, provoziere und werde sarkastisch oder drohe dass ich ihn verlasse.
diese ausbrüche sind jedoch bei mir von kurzer dauer, weil ich mich dann versuche zu kontrollieren und auch genau weiss warum ich diese sachen tue und dass sie AUF KEINEN FALL gegen meinen liebsten als person gerichtet sind, sondern eigentlich gegen mich selber (was natürlich auch keine entschuldigung ist). beziehungsweise entstehen durch verlustängste und durch unsere nähe wieder andere ängste, die auch in wut umschlagen können, wo ich alles zerstören will.

du brauchst jedoch keine schuldgefühle zu haben, wenn du ihn verlassen hast oder möchtest oder dir das auch nur manchmal überlegst, weil du es nicht mehr aushälst. du könntest ihm sowieso nicht helfen, wenn es dir selber durch eure beziehung nur noch schlechter geht. wichtig bist DU !! er kann sich leider nur selber helfen und ER muss auch die verantwortung für sich und sein handeln übernehmen !!

ich kenne die hintergrund geschichte deines partners nicht, aber ich bin der meinung dass man alles ganz klar und ehrlich ansprechen sollte, auch wenn es noch so weh tut. es wundert mich etwas, dass du deine befürchtung ihm gegenüber noch nie (?) erwähnt hast. redet ihr manchmal über seine vergangenheit oder traumatische erfahrungen ? das wäre essentiell, nur indem er sich als gesamten menschen versteht, kann er auch erst vielleicht erkennen, dass er hilfe benötigt !! ich weiss, dass ist alles leicht dahin gesagt und dass du dir dieser sachen sicher bewusst bist...
im endeffekt ist es denke ich so, dass es sich nicht bessern wird, wenn er nicht reflektiert oder sich damit auseinandersetzt. da kannst du noch so sehr das tun, was er von dir erwartet oder dich so verhalten, dass du seine ausbrüche nicht provozierst. diese haben im endeffekt nichts mit dir zu tun !!

dass du selber eine psychologische beratung machen möchtest, finde ich toll, das ist ein grosser schritt... ich habe selber fast 2 jahre therapie gemacht und sie dann aber abgebrochen weil ich mich noch zu unreif oder zu jung oder wasauchimmer fühle für eine ständige auseinandersetzung mit meinen gefühlen. das ist harte arbeit, aber mir wurden wege geöffnet, die ich vorher nicht kannte und an die ich mich langsam herantasten kann.

to be continued...
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Post Mon, 15.May.06, 8:25      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

......

ich halte übrigens auch nicht viel von mitleid, eher von mitgefühl... wie du sagst, manche dinge sind sehr schwer nachvollziehbar, aber man kann versuchen sie nachzuempfinden ohne sich selber aus den augen zu verlieren. diese grenze zu ziehen ist mehr als schwierig, vor allem wenn man selber so involviert ist !!

ich bin der meinung, dass es immer hoffnung gibt auch was meinen bruder betrifft möchte ich nie die hoffnung aufgeben. gut, ich bin noch jung, aber ich möchte mir das eigentlich immer beibehalten !

ich denke auch, dass mein bruder unter jugendlichen besser aufgehoben wäre. leider haben wir nicht das nötige kleingeld um ihn in einer tollen, spezialisierten klinik unterzubringen, aber es wird sich schon etwas finden.

und noch apropos verantwortung: ich bin ein mensch, dem es etwas schwer fällt nein zu sagen. ich versuche das jedoch gerade jetzt wieder verstärkt zu lernen, weil es in dieser kristensituation so ist, dass meine eltern versuchen ihre elterliche verantwortung auf mich abzuwälzen (das war immer schon ein thema)
ich hab schon damals wie meine mutter uns verlassen hat eigentlich etwas sehr "gesundes" getan: ich habe eben nicht die mutter-rolle übernommen sondern habe versucht mein leben auf die reihe zu bekommen und mich selbst zu retten. die schuldgefühle, die ich in mir trage, sind wieder eine andere sache...
aber trotzdem, mein appell an dich: übernimm nicht die verantwortung für deinen partner !!! das würde alles eher verschlimmern !! du kannst für ihn da sein, ihn unterstützen, mit ihm reden, geniessen uswusw. frag ihn, ob er glücklich ist, rege ihn dazu an, über sich und sein leben nachzudenken. das könnte sehr schlimm für ihn sein und seinen zustand auch verschlechtern, aber längerfristig gesehen kann es ihm nur helfen !!

so genug geschrieben, ich habe meinen beitrag schon auf 2 verteilen müssen zwinkernd..

ich wünsch dir alles liebe und viel kraft !!!!
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Post Mon, 15.May.06, 12:01      Re: bruder mit psychose (?) Reply with quoteBack to top

nightwish45 wrote:
Ich denke, Du solltest, bevor Du Deinen Bruder besuchst auf jeden Fall mit seinen Ärzten darüber reden und evtl. mit einem Besuch warten, bis sich seine psychische Verfassung etwas stabilisiert hat. Frag doch mal nach, was evtl. von Schriftverkehr zu halten ist? Evtl. am Anfang nur ganz kurze Briefe, damit Du ihm zeigst, dass Du für den Fall, dass er reden möchte, für ihn da bist.


ich hätte noch eine ganz wichtige frage diesbezüglich. es hat sich ja herausgestellt, dass meine besuche und der kontakt mit meinem bruder sich positiv auf ihn auswirken.

anders sieht es jedoch zwischen seiner mutter und meinem bruder aus... ich glaube, es wäre sicher noch zuviel für ihn wenn er sie jetzt sehen würde (allein wenn ich erwähne ob sie kommen soll, bekommt er schweissausbrüche und herzrasen), aber kommt er sich dann nicht verlassen vor, wenn sie nicht da ist?? sie ist ja momentan nicht mal im lande, aber wäre die tatsache, dass sie nach 10jahren wieder in österreich ist nicht schon zuviel für ihn?

fragen über fragen.... fragen, die mir ja eigentlich nicht mal die ärzte beantworten können...

lg
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Post Mon, 15.May.06, 12:59      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

Hallo Ozean,

die Fragen stelle auch ich mir täglich. Tu ich meinem Freund gut, wäre er alleine vielleicht eher gezwungen Verantwortung für sich zu übernehmen.
Konfrontiere ich ihn zu sehr mit Dingen, die ihm unangenehm sind oder mit denen er nicht umgehen kann? Letztendlich, hat das alles weiterhin Sinn? Ist er überhaupt in der Lage wirklich Gefühle für andere Menschen zu haben usw.
Ich denke, man muss in erster Linie wohl sich selbst treu bleiben und das tun, was die eigene innere Eingebung sagt. Ich will mich nicht verbiegen oder verändern wegen ihm, aber ich will ihn auch nicht verlieren.
Kann also Deine Gedanken nachvollziehen. Wenn Dein Bruder Probleme damit hat, seine Mutter zu sehen oder auch nur von ihr zu hören, denke ich auch da solltest Du vorsichtshalber mit den Ärzten drüber reden. Überhaupt ist ein enger Kontakt zu seinen Betreuern für Dich sicherlich der beste Weg. Die können aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen sicherlich die wertvollsten Tipps geben.
Ich selber bin auch immer wieder total verunsichert im umgang mit meinem Freund, habe aber gemerkt, dass es nichts hilft, wenn ich mich bewusst zurücknehme, denn auch das eskaliert, nicht wegen mir, sondern
weil seine Krankheit einfach so ist.
Je mehr ich für mich selber tue und mir selber egenüber treu bleibe umso besser, denke ich mal, denn nur so lernt er Konsequenz und die Verantwortung eben selber zu übernehmen für die Dinge, die er tut.
Es wird sicherlich für dich noch ein weiter beschwerlicher Weg werden, nur verstell Dich nicht und mache Dir keine Vorwürfe, falls Du mal was Falsches sagst. Wir Angehörige sind auch nur "Menschen".
Liebe Grüße

nightwish45
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Post Mon, 15.May.06, 16:15      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

du hast vollkommen recht mit dem was du schreibst !!

dem ist momentan nichts mehr hinzuzufügen,

danke und alles gute !!
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Post Mon, 15.May.06, 19:59      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

Danke Ozean,

das wünsche ich dir auch.
Wir müssen wohl leider im Leben Entsceidungen treffen, manchmal unliebsame gegen unser Herz, dafür mit dem Verstand. Ich hoffe, dass
Du das bei Deinem Bruder nie haben wirst. Ich drück Euch feste die Daumen für die Therapie und würde mich freuen, wenn Du ab und an mal hier schreibst, wie es weitergeht bei Euch!

Liebe Grüße

nightwish45
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Post Mon, 15.May.06, 22:30      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

das werde ich auf jeden fall machen... ich hoffe du auch Wink
reden tut der seele gut und ich finde es immer sehr spannend verschiedene standpunkte zu lesen/hören, somit werden einem einblicke in dinge gewährt, die man selber vielleicht nie so gesehen oder gefunden hätte.

momentan sagt mir mein verstand, aber auch mein herz, dass ich zeit für mich brauche um mich zu regenerieren. ich habe viele möglichkeiten ausgelotet und möchte was meinen bruder betrifft für ihn da sein und weiter daran arbeiten. die entscheidungen was jedoch letztendlich zu tun ist möchte und muss ich sowohl meinen eltern als auch vor allem meinem bruder überlassen.

ich bin sehr froh, dieses forum gefunden zu haben und finde dass es echt eine notwendige möglichkeit ist um sich auszutauschen !

liebe grüsse an dich liebe nightwish und an euch andere forenkinder Smile
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Post Tue, 16.May.06, 10:36      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

Hallo liebe Ozean,

das geht mir genauso, dass ich im Moment einfach eine Auszeit brauche um mit mir persönlich wieder klarzukommen. Ich will meinem Partner auch helfen und ihn nicht im Stich lassen, aber dazu brauche ich meine gesamte Kraft. Die muss ich erstmal wieder tanken.
Der Austausch mit anderen Betroffenen tut auch mir gut, Menschen die in
Partnerschaften mit "gesunden" Partnern leben, halten mich selbst genauso für bescheuert wie meinen Partner.
Aber im Endeffekt: Sind wir nicht alle ein bißchen Bluna? Smile
Gibt es überhaupt Menschen, die keine "Macke" haben?
Ich denke, wenn man die Vorgeschichte kennt, kann man auch nachvollziehen, warum jemand so ist wie er ist. Gerade die sensibelen Menschen haben oft Probleme mit der Psyche. Sind sie darum "schlechte" Menschen?
Für mich gilt immer in einer Partnerschaft: "in guten und in schlechten Zeiten" da zu sein und genau das versuche ich, damit ich mir selber treu bleibe.
In diesem Sinne

LG nightwish45
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Post Tue, 16.May.06, 10:57      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

hallo liebe nightwish

was heisst bluna ?? Laughing noch nie gehört.

"verrückt" oder "bescheuert" sind wir alle, ich mag nur diese worte nicht, weil sie oft verwendet werden, wenn menschen sich das verhalten mancher anderer menschen nicht erklären können. und deswegen sind wir noch lange keine schlechten menschen.

wir gehören zumindest zu der sorte mensch, die sich mit seinem umfeld und vor allem mit sich selber auseinandersetzen, das man da manchmal leidet oder seelische grausamkeiten erfährt, lässt sich irgendwie nicht vermeiden. Neutral

gerade von einem partner sollte man sich aber auch erwarten können, dass er in guten wie in schlechten zeiten für einen da ist. manchmal mehr manchmal weniger. ist man jedoch so wie du, in einer partnerschaft mit einem borderliner, kommt es einem sicher oft so vor, als würde man nur geben und selber nicht so geliebt werden wie man ist. wie weit du diesen kompromiss gehen kannst, musst du im endeffekt selber wissen oder spüren.
wie du jedoch selber merkst, hängst du noch sehr an ihm. was hat er denn gesagt, was seiner meinung nach der grund für die probleme in eurer beziehung sind?

ich denke schriftlicher kontakt kann euch nicht schlecht tun, immerhin überlegt man sich eher was man schreibt und es kann nicht so leicht zu zerstörerischen ausbrüchen und streits kommen.
ich kenne wie gesagt, das krankheitsbild eines borderliners nicht, aber ich denke schon dass diese auch ehrliche gefühle haben können, korrigiere mich wenn ich falsch liege.

ich wünsch dir weiterhin ganz viel kraft !!

ozean
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Post Tue, 16.May.06, 12:07      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

Hallo Ozean,

ja das hat sich gerade im Moement alles erledigt zwischen uns Sad .
Er hat mir geschrieben, dass er zu der Erkenntnis gekommen ist, dass wir als Liebespaar auf Dauer nicht funktionieren können und ich denke, er hat recht damit.
Er möchte mich gerne als Freund behalten, nur das kann ich im Augenblick nicht! Ich habe ihm gesagt, dass ich versuchen werde, wenn ich emotional mit mir und unserer Beziehung klar bin, mich dann wieder bei ihm zu melden, aber vorläufig ist mir das nicht möglich.
Ich bin unendlich traurig, aber auch ganz ehrlich erleichtert und ich hoffe, dass er sich jetzt auch an die Absprache hält und keinerlei Kontakt zu mir sucht!
Ich werde es überleben! Das habe ich mir fest vorgenommen!

Lieben Gruss an Dich

nightwish45
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Post Tue, 16.May.06, 16:56      Re: Bruder mit Psychose (?) Reply with quoteBack to top

tut mir unendlich leid Sad
ich hatte gehofft, er sieht ein, dass "irgendwas nicht mit ihm stimmt"... es ist vor allem traurig für ihn selber, aber er wird es auch irgendwann mal schaffen...
ich verstehe absolut, dass du momentan keinen kontakt willst.

nightwish45 wrote:
Ich werde es überleben! Das habe ich mir fest vorgenommen! nightwish45


das nehme ich doch mehr als an !!!!! du bist ganz stark und tapfer, ich denke das forum hier kann dir etwas helfen, es zu verstehen und über den verlust hinwegzukommen. ES LIEGT NICHT AN DIR !!

alles liebe

ozean
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