3 Jahre Thera nichts gebracht?!

sporadischer Gast 18 W

Hallo zusammen

ich gehe nun seit mehr als 3 Jahre in eine Thera, meine Probleme haben ishc jedoch nur verschlimmert. ratet ihr mir den thera zu wechseln? oderliegt es an mir? Habt ihr änliche Erfahrungen gemacht?

eure kiddie

Site Admin 1270 Wien M

Liebe kiddie,

ich glaube kaum, dass jemand Ihre Frage auf der Basis von einer Textzeile (sinnvoll) beantworten kann ... dies ist schon mit einer umfangreicheren Beschreibung schwierig genug. Kaffeetrink..

Moechten Sie evt. ein ganz klein wenig mehr erzaehlen? zwinkernd..

mfg
rlf (admin)

sporadischer Gast 29 Mond W, 24

liebe kiddie,

du hast leider wirklich sehr wenig geschrieben... warum denkst du dass die therapie nichts gebracht hat? hast du wirklich nichts daraus mitnehmen können, wenn du es dir genau überlegst ?

das gefühl, dass du hast, nämlich dass sich dein zustand verschlechtert hat, kenne ich gut.
für mich selber hab ich mir diese erklärung aus den fingern gesaugt: zwinkernd..

ich bin ein meister im verdrängen. ich habe ja auch einen alltag zu bewältigen und muss "funktionieren", da kann ich nicht einfach loslassen oder mich ständig mit gefühlen, ängsten und schlimmen traumatas auseinandersetzen (das ist auch der grund, warum ich, leider, mit der therapie nach eineinhalb jahren aufgehört habe)
in der therapie musste ich mich jedoch mit vielen dieser dinge auseinandersetzen, und klar tut das weh. das hat mich eigentlich auch ziemlich verärgert, weil ich dachte, hey muss man jetzt dauernd ein paar runden leiden, damit man sich selbst findet und verwirklichen kann??

mir ist es auch schlechter damit gegangen. ich musste mich mir und meinen problemen stellen, also die harte-arbeit variante. das ist kein honigschlecken.

aber: ich kann mir echt nicht vorstellen, dass die therapie trotzdem nichts gebracht hat. rückblickend hat es mir sehr viel gebracht. jeder hat auch sein tempo und seine art dinge zu bewältigen, da kommen sachen hoch, die einen selber sehr verwundern !! und eben auch schmerzhaftes...

vielleicht magst du wirklich noch ein bisschen mehr darüber schreiben.

ich wünsch dir alles gute und viel kraft !

ozean

sporadischer Gast 11 Portawestfalica W, 26

hallo kiddie

darf ich mal fragen was für eine art terapie du seit drei jahren mast?
ich weis das jede art von beandlung sehr anstengent ist und einen auch viel abverlangt zb sich verschidenen dingen zu stehlen.ich habe meine erste therapie erfarung mit 9 jahren gemacht.ich habe oft neues aus probiert . du must aber auch in der therapie ernst haft mit arbeiten ich weis nicht ob du das getan hast ? wen du magst erzähl mir mer .würd mich freuen.

neu an Bord! 3 AT M, 22

lass mal raten: dein therapeut gehört zur schule der psychoanalyse oder tiefenpsychologie.
ich bin kein experte (vor denen man auch nicht grundsätzlich ehrfurcht habe sollte) aber ich habe einen haufen sachen gelesen -> es scheint eine breite kritik an diesen schulen zu bestehen. da haben leute ganze bücher darüber geschrieben wie beschissen und nicht-heilsam das war als patient.

kurz gesagt:
du gehst zu einem menschen der ein experte ist und du willst dass es dir besser geht. nach *jahren* geht es dir noch immer nicht unbedingt besser.
such doch mal die schuld am psychotherapeuten oder an der schule - ich meine kennst du das gefühl wenn du mal mit einem engen freund ein tiefes gutes gespräch geführt hast? stell dir vor du hast jede woche ein tiefes 1stündiges gespräch mit einem guten freund. whatever, proffessionelle hilfe sollte nicht nur positiv sondern noch besser als ein freund sein.

ich würde dir empfehlen dich mal etwas in kritik der psychoanalyse und den verschiedenen psychotherapie-schulen einzulesen. googlen und bücher kaufen.

Forums-Gruftie 536 BRD W, 39

Quote:

lass mal raten: dein therapeut gehört zur schule der psychoanalyse oder tiefenpsychologie

Hallo AntiMike!

Ich bin auch nicht gerade ein großer Anhänger der Analyse. Aber es ist echt faszinierend, was in gerade mal 3 Sätzen von kiddie alles so reininterpretiert wird. Ich bezweifle sehr, dass Du mit dieser undifferenzierten Betrachtungweise, ohne irgendeine Ahnung zu haben, worum es kiddie geht, kiddie in irgendeiner Weise hilfst.

Jenny

neu an Bord! 1 Hamburg M, 40

Hallo,

man möge mir meinen forschen Ton für meine Erstbeitrag nachsehen, aber eigentlich wollte ich nichts schreiben - tue es nun doch.

Mir lag sogleich die Frage auf der Seele, ob Sie sich mit Ihrer Therapie so "eingehend" befasst haben wie mit Ihrem Eingangs-Posting hier - dann wundert es nicht, dass Sie nach drei Jahren das Gefühl haben, alles war umsonst. Nach 140 Stunden PA (3 x wöchentl.) könnte ich ein Buch schreiben.

By the way - der Anteil männlicher User ist auffallend gering - woran mag das liegen?

Viele Grüße

Helferlein 64 Wien M, 35

Hallo kiddie,
ich weiß jetzt nicht, ob dich das ermutigt oder frustriert aber hier meine Erfahrung.

Ich habe vor 10 Jahren über zwei Jahre (Gruppen-)Therapie gemacht, da ich in großen Schwierigkeiten mit mir selbst war (Depressionen, Einsamkeit und noch viel anderes...).
Die Therapie war anstrengend und hat mir viele Erkenntnisse gebracht. An meinem realen Leben hat sich jedoch scheinbar nichts verändert. Eher im Gegenteil. Das hat sich nach Ende der Therapie noch drei Jahre so fortgesetzt. Dann aber geschahen gar wundersame Dinge. Es gab da einen Auslöser der sehr viel in Bewegung gebracht hat. Und da - anders kann ich es nicht sagen - hat die Therapie eine art Spätwirkung gezeigt. Jetzt bin ich seit 5 Jahren nahzu Symtomfrei und komme auch in schwierigen Situationen gut mit mir und meinem Leben zurecht.
Für mein jetziges Leben hat die Therapie von damals eine ziemlich große Bedeutung. Ich habe damals viel gelernt und viel verstanden was mir heute, gerade in schwierigen Zeiten, sehr hilft. Es hat halt noch ein paar Jahre und auch ziemlich viel Mut gebraucht, bis ich das Erlernte in die Realität umsetzen konnte.
Das war zumindest meine Erfahrung. Bin mir sicher, dass andere Leute da ganz andere Erfahrungen gemacht haben.

Grüße
ratenke

Forums-InsiderIn 444 A Country near Germany M, 41

@kiddie

Das was mir fehlte, konnte mir schlussendlich auch kein Therapeut vermitteln, wobei ich seit 1991/92 bei ca. 10 Therapeuten und Psychiatern war. Deren Beschluss war eindeutig, ich sei austherapiert, ja quasi beratungsresistent.
Sie könnten mir nicht mehr viel mit auf den Weg geben.
Bitte nicht falsch verstehen, ich unterstelle dir nichts, ich rede wirklich nur von mir selbst. Meine mangelnde Lebenserfahrung und meine Charaktermängel waren in der Tat wirklich nicht therapierbar.
Was mir half war die Arbeit, dort konnte ich z.t. dann doch Meriten sammeln, die ich nicht für möglich gehalten habe. Ein Workoholic bin ich nicht unbedingt, einen faulen Sonntag vor dem Fernsehe schätze ich schon auch...
Aber die Erkenntnis, dass es kein Reserveleben gibt, sondern nur das Leben, das ich halt habe, hat mir geholfen.
Therapie sollte irgendwann eben wieder im richtigen Leben münden.
Jeden Donnerstag zum Therapeuten gehen, kann was bringen, muss aber nicht.
Zuletzt war viel Krampf dabei, ich sehe meine Therapeutin die Uhr einstellen, damit sie ja auch nach 45.Min läutet und die Krankenkasse nicht meckert.
Sie tut so, als würde sie mitschreiben, ich kann sehen, dass auf dem Blatt nix steht.
Irgendwann ruft wer an, sie plappert stundenlang (alles meine Zeit, respektive die der Krankenkasse).
Jeden Schwachsinn erklärt sie damit, dass alles im Leben Therapie sei.
Niemals sagt sie etwas substanzielles, keine Diagnose oder ähnliches, nichtmal eine Meinung. Treffe sie zufällig in der Stadt, sie sieht mich nicht, reagiert nicht auf meinen Anruf.
Fazit, es hatte keinen Sinn mit jemand zusammenzuarbeiten, mit dem es rein menschlich nicht passt.
Vll. wollte sie mich mit ihren Mitteln darauf hinweisen, es woanders zu versuchen, keine Ahnung.
Der Versuch mich Abzuwimmeln oder Auflaufen zu lassen, war spürbar.
Der therapeutische Zweck war für mich nicht erkennbar.

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