Vielleicht bin ich nur arrogant...

sporadischer Gast 7 Österreich W, 28

Also, ich hab seit einiger Zeit nicht wirklich gute Freunde, denen ich mich öffnen kann und denen ich vollkommen vertraue.

Es ist so, dass mich manche Leute irrsinnig schnell langweilen und ich bei profanen Themen einfach keine Lust habe mitzureden. Meistens, wenn ich neue Leute kennen lerne und mir denke, mit denen könnte man einen Freundschaft oder ähnliches aufbauen, bin ich nach einiger Zeit wieder gelangweilt. Ist das vielleicht weil ich arrogant bin?

Ich halte mich selbst eigentlich für sehr umgänglich und auch freundlich, nur weiß ich ja nicht wie ich auf andere Leute wirke. Wie kann man das herausfinden ohne direkt danach zu fragen?

Alles in allem bin ich ja nicht unzufrieden mit meinem Leben. Es könnte nur mehr passieren und wie gesagt, ich hätte halt gerne Menschen um mich, mit denen ich mich unterhalten und was unternehmen kann.

Na ja, vielleicht kann mir jemand was raten.

lg B

Helferlein 76 Deutschland W, 25

Mir geht es genau so wie dir. Ich kann mit den meisten Leuten einfach nichts anfangen. Allerdings kommt bei mir immer das Gefühl hinzu, dass man mich eh nicht verstehen würde und das ich sowieso mit niemandem auf einer Wellenlänge liege. Wie man das jetzt ändern könnte, kann ich leider auch nicht sagen. Confused

Helferlein 135 irgendwo W, 50

Ich bin auch nicht (mehr) für große Cliquen gemacht - auchmich langweilt das. Ich finde das absolut normal, daß man nur mit wenigen Menschen eine gute Beziehung (Freundschaft) beibehält, der Rest geht irgendwie immer verloren.
Da ist nix arrogantes dabei. ich möchte einfach meine Freizeit mit Leuten verbringen, die mich weder nerven noch anöden.

sporadischer Gast 28 Nordamerika W, 27

Hallo,

geht mir ähnlich - bzw. ging mir ähnlich. In der Schule hatte ich quasi keine Freunde. Das wurde dann anders, als ich in eine Stadt gezogen bin und das Glück hatte Menschen kennenzulernen die ähnliche Interessen und Erfahrungen wie ich gemacht haben und die auch mal gerne über nicht-standard-themen reden.

viele grüße,
D*

sporadischer Gast 16 Mannheim W, 19

Noch jemand im Club Cool

Bei mir ist es so, dass Leute wahnsinnig schnell auf mich "anspringen" und ich auch gerne unter Leuten bin, einen Job habe der das auch verlangt etc.

Ich erwische mich oft dabei, dass ich denke :

"Endlich ! Das wird mal tiefgründiger !"

Aber nach gut 3 Wochen ist die Luft raus.
Wie hier schon gesagt wurde, mir wird das Ganze dann zu einseitig, langweilig... Mir kommt es auch immer so vor, als könnten viele einfach nicht auf Dauer Gesprächsthemen "bieten", die den Schwung erhalten.

Das Interesse scheint mir auch dort schnell verflogen.

Mir fehlt der Zündstoff bei Diskussionen etc., die Interessen sind plötzlich doch nicht mehr die gleichen..
Habe viele lockere Bekannte, Freunde sehr wenige, was ich auch nicht unbedingt als schlecht bezeichnen will.

Forums-InsiderIn 294 in der Stadt W, 23

Hallo

Quote:

Wie hier schon gesagt wurde, mir wird das Ganze dann zu einseitig, langweilig... Mir kommt es auch immer so vor, als könnten viele einfach nicht auf Dauer Gesprächsthemen "bieten", die den Schwung erhalten.

Ich denke nicht, dass es in einer guten Freundschaft darum geht dem anderen immer neue und interesante Gesprächsthemen bieten zu können.
Und man darf von anderen auch nicht erwarten, dass sie für einen quasi den Alleinunterhalter spielen.
Man könnte ja auch selbst mal interessante Gesprächsthemen bieten oder?

Mich langweilen Leute nicht schnell, nur die besonders oberflächlichen, davon gibt es einige, aber die meisten sind zum Glück doch etwas tiefgründiger und selbst wenn man nicht ständig aufregende Gespräche führt, bedeutet das nicht, dass diese Person dewegen direkt auch langweilig ist.
Ich bin der Meinung, gerade die etwas stilleren Personen, die nicht direkt tausend aufregende Stories einem auftischen, sind letztenlich oft die interessanteren Menschen.
Meine Meinung...

sporadischer Gast 16 Mannheim W, 19

Das hast Du falsch verstanden !

Mir ging es darum, dass auch mal Resonanz kommt !
Ich möchte nicht unterhalten werden, aber wenn jemand schon nicht unbedingt so der große Ideenträger ist, sollte er sich wenigstens beteiligen.

Ich bin auch eher die Schüchterne, obwohl ich immer Leute um mich herum habe, reden kann etc.

Wenn aber in einen Freundeskreis jemand Neues dazustößt und sich nach dem 2. , 3. Treffen nicht mehr mit einbringt...

Helferlein 73 nahe zu belanglos M, 39

hallo birdie (aber natürlich auch alle anderen)

mir wurde auch wirklich vorgeworfen, ich sei arrogant. das hat mich zu dem zeitpunkt wirklich getroffen, aber ich musste mir eingestehen, dass das gar nicht mal so an der wahrheit vorbei geht. ich bin tatsächlich vielen menschen gegenüber uninteressiert und das lass/ließ ich sie auch z.t. spüren.

aber ich versuch daran zu arbeiten. dabei hat mir eine textstelle geholfen, die übrigens aus einem total lässigen buch stammt "anleitung zum faulsein" zugegebenermaßen ein wenig blöder titel, aber eine wunderbare textsammlung zum thema. also da drin steht ein "desiderata". ich geb das hier mal wieder:

"soweit wie immer möglich, und ohne dich selbst aufzugeben, versuche mit allen menschen auszukommen.
rede von deiner wahrheit ruhig und deutlich und hör anderen zu,
selbst wenn sie dir langweilig und unwissen erscheinen,
auch sie haben ihre geschichte."

ich hab das einfach so verstanden, dass viele menschen auch nur an der oberfläche oberflächlich sind ( Very Happy

), sich aber durchaus auch andere gespräche ergeben können, dass da dann vielfach keine freundschaft zustande kommt ist klar, aber warum nicht??

lg
tom

Helferlein 135 irgendwo W, 50

Ich finde es mittlerweile falsch und verlogen, mit allen gut auskommen zu wollen. Man tut sich und den anderen keinen Gefallen damit.
1) sich selbst nicht, weil es total auf das eigene Wohlbefinden drückt, wenn man immer nur genervt und angeödet wird.
2) den anderen nicht, weil die das sehr wohl spüren und dann (durchaus zurecht) aggressiv reagieren.
So entstehen Kriege Exclamation

Es ist besser, Leuten mit denen man einfach nicht kann, aus dem weg zu gehen. Denn die halten einen so und so für "arrogant".

Helferlein 73 nahe zu belanglos M, 39

hi bade_ka,

bis vor kurzem hätte ich wahrscheinlich ähnlich argumentiert wie du. ich möchte aber auch noch kurz darauf hinweisen, dass es natürlich abstufungen gibt:

-soweit wie immer möglich
-ohne sich selbst aufzugeben
-auskommen heißt noch nicht gut auskommen

also mir gehts besser mit diesen kleinen grundsätzen, v.a. auch mit leuten, mit denen ich umgang haben muss --> arbeitsplatz, aber ich glaube auch für den privatbereich ist das nicht so blöd.

es kann jetzt durchaus sein, dass hier eine grundsatzdiskussion entsteht, aber vielleicht ist auch etwas ganz persönliches, ob man versucht das eigene arrogante verhalten abzustellen. für mich hat "arrogant" schon einen sehr negativen beigeschmack und wenn das mehrere personen (von deren meinung ich im übrigen viel halte) von mir sagen, dann muss ich wohl anders agieren.

lg
tom

Helferlein 135 irgendwo W, 50

hi atomo, ich habe nichts gegen Grundsatzdiskussionen Cool

der Satz "auskommen heißt nicht gut auskommen" klingt zwar sehr schön, ist aber nur polemisch. Entweder man kommt mit jemandem aus oder eben nicht. Genauso, wie man nicht ein bisschen schwanger sein kann.
Aber ich weiß, was du meinst Wink

: Den Umgang aufs Sachliche beschränken und sich ansonsten seinen Teil denken. Aber das ist genau das, was ich mit "aus dem Weg gehen" meine...
Jedenfalls glaube ich, daß wir unter "arroganz" völlig verschiedene Dinge meinen. Ich bin nicht arrogant. Ich vermeide es ziemlich bewußt, andere spüren zu lassen, was ich von ihnen denke (falls meine Gedanken ins unhöfliche abgleiten). Und ich bin der festen Überzeugung, daß Gottes Zoo eben vielfältig sein muß.
Trotzdem werde ich abgelehnt und manchmal sogar angegriffen. Die anderen können eben nicht mit mir! Was ihr gutes Recht ist, nebenbei gesagt. Aber warum soll ich mich dann damit quälen? Warum soll ich um jeden Preis versuchen mir Freunde zu machen, wo dieses Vorhaben sinn- und aussichtslos ist?
Natürlich ist das am Arbeitsplatz, wo man sich nicht aussuchen kann, mit wem man es zu tun hat, sehr schwer. Da gibts keine Lösung. Nur Konflikte.
LG
bade_ka

Helferlein 73 nahe zu belanglos M, 39

hi bade_ka

ja, wir sind in vielen punkten eh derselben meinung. ich glaube auch nicht unbedingt, dass wir unter arroganz etwas unterschiedliches verstehen. es spielt auch eine wichtige rolle, von welchem lebensbereich man spricht. in der arbeitswelt kann man sich arroganz nicht erlauben. im schöneren teil des lebens kann man wiederum den menschen aus dem weg gehen, die man uninteressant findet, oder bei denen man das gefühl hat, die tun einem nicht gut.
dass man sich "um jeden preis" freunde machen muss, kommt ja überhaupt nicht in frage.[vielleicht kann ich das so sagen, da ich wenige freunde habe, aber das glück, dass ich sie als gute freunde bezeichnen kann - zeigt sich gerade in dieser zeit] natürlich muss man in neue freundschaften einiges investieren, dazu muss man aber auch mal einen ersten draht zu anderen menschen bekommen und da ist arroganz halt ganz hinderlich (höchstens man befindet sich im "club arrogantia" Smile

, wie weiter oben jemand geschrieben hat).

übrigens, dein "da gibts keine lösung. nur konflikte" klingt aber auch sehr pessimistisch, könnt direkt von mir sein frown1

atomo

Helferlein 135 irgendwo W, 50

sag mal atomo, glaubst du eigentlich, daß manche leute einfach als "arrogant" abgestempelt werden, weil sie einfach besser sind? Das da einfach nur Neid dahintersteckt?

Helferlein 73 nahe zu belanglos M, 39

also die fragen kann ich mit einem klaren nein beantworten. das würde ja heißen, dass eine person nicht arrogant sein kann, sondern nur die gegenseite das gefühl hat, dass diese person arrogant sei.

das schließe ich deshalb aus (und das ist halt jetzt schon ziemlich subjektiv), weil ich auch manches mal leute arrogant finde und ich verspüre so viel neid, wie ich finger am fuß habe = 0.

schade, dass unsere vorrednerinnen nicht mehr mitmachen bei dieser - find ich interessanten - arroganzdiskussion...

tom

Forums-InsiderIn 395 München M, 22

mal zwei fragen, die mich schon seit geraumer zeit interessieren und zu denen ich gerne eure meinung hören würde^^

"von unten betrachtet sieht niveau immer wie arroganz aus" - was haltet ihr von diesem zitat? ist da was wahres dran? bzw ja, klar....aber wieviel wahrheit steckt da eurer meinung nach drin?

und das zweite: in wie weit hat für euch arroganz mit ´sich dem anderen überlegen fühlen´zu tun? und wie definiert ihr arroganz eigentlich genau? könnte man sagen, arroganz sei ein selbstbild, das nicht durch die realität bestätigt, gedeckt ist? oder ist es auch schon arroganz, wenn man andere den abstand zwischen sich und ihnen absichtlich spüren lässt?

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