Arbeit und alleine

neu an Bord! 4 Wien M, 41

Hallo!
Ich bin neu hier im Forum und versuche es einmal mit einem eigenen Posting.
Ich bin depressiv, habe eine - erfolglose - Therapie hinter mir und habe vor allem im Sozialen Probleme. Meine Arbeit hält mich zusammen, aber danach bin ich völlig geschafft, und die Depri schlägt sozusagen zurück. Meine alten Cliuquen haben sich nach meinem Studium aufgelöst, die Leute, die ich aus der Arbeit kenne, haben alle Freundinnen, Frauen und ohnehin schon jede Menge Freunde. Mit meiner letzten Beziehung ist es seit längerem aus. Mir fällt es auch schwer, in irgendwelchen Singelclubs trotz Depri den Lustigen zu spielen, falls ich es überhaupt hinschaffe. In der Arbeit die Deprssionen zu überspiel kostet mich schon die ganze Kraft , aber vor allem die Wochenenden alleine sind ein Horror... da wuchern die Deprssionen, bin mit meinen Gedanken alleine, die dann ins Uferlose wachesen...
Kennt jemand ähnliche Problem? Oder hat vielleicht jemand Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen?
Wo kann man hingehen, wenn man k.o ist? Oder Beziehungsangst hat, und trotzdem nicht in der Einsamkeit herumhängen will...?

Forums-InsiderIn 175 NÖ/Wien M, 33

Gegen Einsamkeit hilft eventuell Sport, bzw. noch besser ein Klub wo man den Sport betreiben kann. Da findet man Gleichgesinnte und kann so auch Kontakte knüpfen.

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Es gibt - falls Du Dich dafür erwärmen kannst - Gemeinden, die einsame, depressive Menschen gut auffangen können.

Du kannst auch als Suchender an den Gottesdiensten teilnehmen; sie tun gut in der Regel. Atheist solltest Du eventuell lieber nicht sein Wink

Ich lebe auch allein, habe eine Arbeit wie Du, die mich "auffrisst", mich aber auch "zusammenhält", wie Du es gut ausdrückst. Und die Wochenenden waren früher oft wirklich schlimm. Ich fühle mich erst wohler, seit ich diese Gemeinde gefunden habe, in der ich mittlerweile zuhause bin.

L. G., Eve

Helferlein 135 irgendwo W, 50

Was würdest Du denn gerne unternehmen? Was würde Dir Spaß machen?

neu an Bord! 4 Wien M, 41

Danke mal für Eure Anregungen. Was würde ich gerne tun - nun, wenn ich k.o, sprich depressiv bin, bin wäre eine Gruppe gut, wo ich sozusagen "herumhänge", also keine übertriebenen Anforderungen, aber doch nicht alleine. Muß gar nicht die super "äktschn" sein. Also ständig Party, Fallschirmspringen, Gipfel besteigen u.ä ist da meines nicht so sehr... Früher hatte ich Freunde, mit denen konnte man auch mal dasitzen und nichts sagen, oder nur blödsinn, und hat sich doch verstanden, ...
So etwas wie die Kirchengemiende wäre schon die richtige Richtung, nun, ich bin zwar nicht gerade Atheist, aber mit dem Gott habe ich schon oft meine Probleme. Ich glaube die Kirche hat mir in der Kindheit auch genung Schuldgefühle etc. implantiert. Oft frage ich mich, ist das jetzt Gott oder nur mein strenges "Über-Ich"? Problem ist vielleicht auch, dauernd über Gott zu reden, da hab ich dann immer das Gefühl ich muß jetztimmer gut sein oder so...
Sport ist an sich auch gut, aber da braucht man schon auch Energie, sozusagen etwas, wenn ich ein wenig besser drauf bin...Laufgruppe für Langsamläufer oder so Very Happy

Helferlein 135 irgendwo W, 50

Ich denke mal, du suchst einfach Leute, mit denen du dich verstehst...
Ich würde von Selbsthilfegruppen in deinem Fall abraten - oder willst du immer und ewig auf den Problemen herumkauen? ich denke, es wätre besser, den Kopf frei zu kriegen und einfach unbefangen IRGENDWAS zu machen (langsamlaufen Wink

)

neu an Bord! 1 Göttingen W, 37

@Seebewohner

...ich kann absolut nachvollziehen wie es dir gehen mag. Ich bin in eine Stadt gezogen, um vor meinem Ex Partner zu flüchten. Das war letztes Jahr im Mai. Seitdem habe ich jedoch erfolglos versucht, hier einen Job zu finden.

Mittlerweile habe ich wohl wieder Depressionen. Ich kann nicht zum Arzt, weil ich nicht krankenversichert bin. Ich habe es auch nicht geschafft, hier Freunde zu finden. Wenn man so schlecht drauf ist, hat man auch keine Lust, in einen Sportverein oder ähnliches zu gehen, da man sich natürlich Gedanken macht, wie man mit heruntergezogenen Mundwinkeln und diesem "toten" Gefühl in sich drin, die anderen nicht vielleicht nervt und überfordert. Man erzählt ja auch nicht gerne sofort jedermann, was los ist.

So geht es mir zumindest. Ich habe mich inzwischen schon wieder von den letzten Freunden oder Bekannten aus meiner Heimatstadt distanziert, mit denen ich sowieso nur telefonischen Kontakt gehalten habe und weiß jetzt ehrlich gesagt nicht mehr, wie es weiter gehen soll. Einen Rat für dich habe ich demnach nicht nixweiss

, aber du hast dich ja auch an die gewandt, die ungefähr in der gleichen Lage sind wie du Confused

Liebe Grüße von mir und alles Gute hug

Helferlein 144 Österreich W, 34

Oder dir einfach Sachen und Hobbys suchen und machen, die dir Spaß machen....auch wenn es vorerst in den eigenen vier Wänden ist...
Hauptsache du fühlst dich mal besser und dann klappt es auch schneller mit neuen eigenen Ideen.

Ein Vorschlag noch (kann aber auch ins negative abrutschen):
Chatte ein bissal in diversen Foren und Chats....da lernt man jede Menge Leute kennen und man kann sich auch ganz unverfänglich,
wenn man sich besser kennt mal zum Cafe verabreden.
Mir hat das Mal aus einer ziemlich schlimmen Zeit meines Lebens geholfen.
Muss aber auch dazu sagen, dass ich gleich hochgradig süchtig nach dem chatten wurde... Embarassed

Mittlerweile bin ich wieder weg davon...*gg*
Denke aber mal, dass nicht jeder gleich so extrem reagieren muss/wird...

liebe grüße

neu an Bord! 4 Wien M, 41

Sehr weit bin ich noch nicht gekommen mit meinen Versuchen was zu unternehmen, weil mich die Arbeit wieder mal geschafft hat -, aber die Notlösung mit Chatten und daheim sich gutes tun probier ich grade. Ah ja, und tut gut mit gleichgesinnten mal hier über solche Dinge zu posten (bisher kannte ich immer nur das in der Therapie drüber reden für Probleme, weil die meisten nicht betroffenen eh nicht drüber reden wollen oder können.
tut gut, danke für euer feedback Rolling Eyes

Und an weinenden Sonnenschein auch ein hug

Helferlein 70 östereich M, 22

was an deiner arbeit macht dir denn besonders zuschaffen?

neu an Bord! 4 Wien M, 41

Was mamir besonders zu schaffen macht bei der arbeit?ist einerseits, dass es freie Dienstverhältnisse sind, also keine Absicherung (eigentlich auch 2 Jobs). Und dann die ständigen Gedanken "und dann muss ich das noch, und nacher muss ich das noch, und dann das noch..Wahrschinlich auch so ein gedankliches Problem in Verbindung mit Depression- ständig so einen Berg was ich alles muss,.....

sporadischer Gast 28 Wien M, 26

Klinbt für mich alles sehr nach "Burn out" Syndrom... gegen das "Burn Out" Syndrom halfen bei Menschen die ich nur sehr flüchtig kenne eigentlich nur meditieren und Yoga bzw. ein therapeutisches Coaching, wo man schrittweise lernt mit Anforderungen besser zurecht zu kommen und trotzdem in der Freizeit "abzuschalten"

Um das Ganze mal etwas philosophisch zu kommentieren: Das Hauptproblem an der Sache ist wohl, dass du viel und hart arbeitest um ein Einkommen zu erzielen, aber wenn man "nur um Gewinn kämpft, erntet man nichts, wofür es sich lohnt zu leben", wie schon Herr Saint-Exupery so treffend formulierte...

lg,
Chrisi

neu an Bord! 2 Wien W, 42

Lieber Seebewohner,

ich glaube, ich kann in etwa deine Grundstimmung nachvollziehen. Mich würde interessieren: Findest du deine Arbeiten ihrem Inhalt nach wichtig, kannst du dich damit identifizieren? Bei diesen Anzeichen von Überlastung, die du beschreibst, wäre meiner Meinung nach eine grundsätzliche Auseinandersetzung erforderlich (sobald du die Kraft dazu aufbringst).

Was Selbsthilfegruppen betrifft: ich habe eine beim Club D&A in der Schottenfeldgasse besucht. Ich finde Selbsthilfegruppen prinzipiell gut und überlege zur Zeit selbst auch wieder, eine aufzusuchen, da ich ebenfalls nach einer langen burn out-Phase sozial total isoliert bin und schon froh wäre, still in einem Winkerl nur irgendwo dabeizusitzen (unterhaltsamer bin ich zur Zeit nicht). Im Club D&A geriet ich allerdings in eine Gruppe, deren Zusammensetzung sich ständig geändert hat - Resultat war, dass ich den Mund nie aufgemacht habe, weil sich kein Vertrauensverhältnis entwickeln konnte. Aber vielleicht gibt es eine Alternative?

liebe Grüße,
M.

neu an Bord! 4 Wien M, 41

Das Problem ist, dass ich immer mehr in Tätigkeitsbereiche gedrängt werde, für die ich nicht die optimale Ausbildung habe. Für das was ich kann, will offenbar keiner was bezahlen. Und mehr wie den Mindestlohn verdiene ich jetzt auch nicht.
Zu den Selbthilfegruppen - ich habe da etwas Bammel hinzugehen. Was passiert denn da?

Hatte eine Grippe, darum so lange kein Postintg von mir!

neu an Bord! 2 Wien W, 42

Hallo Seebewohner,

ich habe die Selbsthilfegruppe ähnlich erlebt wie dieses Internetforum, nur eben sitzen dort die Leute physisch um dich herum - das hat seine guten Seiten, gerade wenn du zu Isolation neigst, andererseits ist es natürlich auch eine Herausforderung: du kannst dich halt nicht so einfach ausklinken wie das hier möglich ist. Aber du musst auch nicht gleich dein Innerstes offenbaren - das kann niemand von dir verlangen.

Was deine Arbeit(en) betrifft: das Dilemma, in ungeliebte Felder hineingedrängt zu werden, kenne ich sehr gut; immerhin scheinst du aber zu wissen, was du wirklich tun kannst und möchtest, das ist schon einmal etwas - auch wenn dafür zur Zeit niemand bezahlen will (- klingt nach Kulturbereich -?).

liebe Grüße,
Marieanna

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