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leandra99
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Post Mon, 08.May.06, 10:17      Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Ich bin essgestört und zwar eigentlich schon immer. Ich war immer schon zu dick und brachte es mit 14 Jahren schließlich auf 100 kg. Damals habe ich auch mit dem kotzen begonnen. Habe dann auch 30 kg abgenommen und immer entweder nichts gegessen, bis dann die Fressattacke kam. Als ich dann mit meinem Freund kennen lernte wurde es weniger und ich behielt meistens mein Essen. Letztlich habe ich fast alles wieder zugenommen.

Seit ca. 3 Jahren halte ich Diät, was heißt ich esse nichts und dann kommts ja wieder zur Fressattacke. Aber nach insgesamt sieben Jahren hat sich etwas verändert, eh schon länger. Inzwischen ist es so, dass das Kotzen normal ist und zum Essen dazugehört. Ich esse den ganzen Tag nix und wenn ich von der Arbeit nachhause komme fresse ich mich voll bis mir richtig schlecht ist und mir alles weh tut und dann ab aufs Klo. Fressattacken, im herkömmlichen Sinn, dass ich nicht widerstehen kann und als Resultat dann kotze kommt selten vor. Eigentlich ist es wirklich jeden Tag so, dass ich das bewusst mache. Ich habe eigentlich gar nicht das Verlangen so viel zu essen, aber ich tu es, damit sich das Kotzen auszahlt und ich abnehme.
Hab inzwischen echt keine Ahnung mehr was ich tun soll und kenne auch niemanden, der sowas kennt oder erlebt hat.
Wenn mir jemand helfen kann, oder mir einen Rat geben kann, dann tut es bitte.
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die_zarte
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Post Mon, 08.May.06, 10:56      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Hallo Leandra99!
grinsend

es macht mich etwas traurig, wenn ich lese wie schlecht du mit deinen Körper umgehst Sad

Stösst wahrscheinlich jetzt auf taube Ohren, ich kenne das Wink

Offensichtlich hast du ein "normales Eßverhalten" vollkommen verlernt ??!
Sehr schade, da Essen in geselliger Runde so etwas Genußvolles sein kann! (Ich muß auch erst wieder lernen "richtig" zu essen..)

In meiner bulimischen Zeit, hatte ich ebensolche Phasen wie du sie beschreibst.
Den ganzen Tag minimal gegessen, weil ich wußte am Abend "zelebriere" ich meinen FA- der gehörte einfach nach einen Arbeitstag dazu.
In meiner Mittagspause habe ich mir mein Essen für abends besorgt und konnte es manchmal kaum abwarten ...

Man muß es schon wirklich wollen, dann schafft man es den Teufelskreis (wenigstens etwas) zu durchbrechen - vorallem regelmäßig essen!!

Wenn man abnehmen möchte/ wer dünn bleiben will, muß Essen!
(Ist zu meinen Mantra geworden Wink )

Liebe Grüße
die zarte
grinsend
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Marya
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Post Mon, 08.May.06, 14:16      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Vielleicht hilft es ja schon, wenn du anfängst deine Gewohnheiten zu ändern... einfach versuchst aus diesem (mittlerweile Alltäglichen) auszubrechen.
Kann mir auch vorstellen, dass es zusätzlich noch eine enorme finanzielle Belastung darstellt.

Darf ich fragen ob du dich der Zeit in therapeutischer Behandlung begibst ? Hast du schon mal eine Thera gemacht?

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"Let me die on my footsteps" B.Dylan
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leandra99
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Post Tue, 09.May.06, 7:38      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Danke für eure Antworten.
Ein normales Essverhalten hatte ich noch nie, bereits als ich ein Baby war hat mich meine Mutter auf Diät gesetzt.

Eine Therapie hab ich noch nie gemacht.

Ab heute versuche ich wieder Mal etwas zu behalten, da ich gestern einen sehr unangenehmen Zwischenfall hatte.
Ich und mein Freund gingen Running Sushi essen und ich hab mich natürlich richtig vollgefressen und ging dann aufs Klo. Danach hatte ich dann furchtbare Halsschmerzen und auch heute noch. Wieder mal aufgeätzt. Ich habe Angst, dass ich mich wirklich total zerstöre und es ist eigentlich lächerlich, es gibt soviele kranke Menschen, die für einen gesunden Körper alles machen würden und ich mach meinen kaputt.

Kennt irgendjemand eigentlich noch andere gesundheitliche Folgen, außer die Üblichen, wie eben die Verätzungen, die Zähne und natürlich die Magenschmerzen?

lg leandra
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Cirrus
sporadischer Gast
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Wohnort NRW
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Post Tue, 09.May.06, 8:07      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Hallo leandra,

ich könnte dir jetzt die lange, lange Liste der weiteren gesundheitlichen Folgen auflisten, aber ich denke, dass würde nicht viel mehr bringen.
Wichtig ist, dass du dich an dieses Forum gewendet hast, weil du ja einsiehst, dass du ein Problem hast, mit dem du dich fast schon systematisch kaputt machst.

Auch aus persönlicher Erfahrung kann ich dir nur raten dich nach einem Therapieplatz umzusehen, oder vielleicht - da du sagst, dass du nie ein "normales" Essverhalten hattest - ein Grundliegendes Essverhalten in einer Klinik lernen!!
Das solltest du dir wert sein!!
Vielleicht könnte ein erster Schritt zu deinem Hausarzt sein, damit erst mal abgeklärt werden kann, ob es vielleicht schon Folgeschäden gibt, die aufgehalten/geheilt werden müssen - und vielleicht kann der dir weiterhelfen? (z.B. dich an eine/n TherapeutIN weitervermitteln)

Alles Gute und viel Mut wünsche ich Dir

glg
Cirrus
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leandra99
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Post Tue, 09.May.06, 14:27      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Eines muss ich euch sagen!
Ich verstehe das alles nicht wirklich, wieso ist es für andere kein Problem einfach normal zu essen und warum muss ich immer soviel essen? Es kann doch nicht sein, weils mir schmeckt, dass ich solche Unmengen fressen muss. Mir ist schon klar, dass das einfach einen psychologischen Hintergrund hat, aber was soll ich dagegen tun?
Ich verstehe nicht, was Essen mir gibt?

Ich verstehe mich nicht. Ich habe einen tollen Job der mir Spaß macht, ich habe keine finanziellen Probleme, ich habe einen supersüßen Freund, mit dem ich seit 4 Jahren zusammen bin und eigentlich alles was man sich wünscht, aber ich schaffe es einfach nicht glücklich zu sein und mein Leben zu genießen.

Immer nur wenn ich das geschafft habe, dann wieder was anderes. Ich stecke mir seit meiner Kindheit immer Ziele wann ich dann glücklich bin, aber was soll das? Jetzt nicht irgendwann. Ich könnte jeden Tag tod sein und dann???? Auf was warte ich und wie kann ich endlich mein Leben genießen und mich nicht mehr von meiner Vergangenheit verfolgen lassen, sodass mich jede Kleinigkeit umhaut????
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zwecke
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Post Tue, 09.May.06, 15:45      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Hallo Leandra,

was sagt dein Freund überhaupt dazu?
Hast du mal an eine Ernährungsberatungsstelle gedacht?

lg zwecke
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Marya
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Post Tue, 09.May.06, 15:58      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Hi,
Quote:
Ich verstehe nicht, was Essen mir gibt?

Genau das ist eines der Dinge, die es gilt in einer Therapie herraus zu finden.
Essen ist oftmals eine Substitution für andere Dinge, die einen fehlen.

Ich muss zu geben, das nicht genau nach fühlen zu können, weil ich mich nie absichtlich übergebe, aber ich kann dir trotzdem nur raten dir professionelle Hilfe zu suchen, dabei kannst du eigentlich nur gewinnen.
Und du sagst ja selbst, dass du Angst hast, dich total kaput zu machen.
Es ist immer schwer gegen eine ES vorzugehen, ganz besonders natürlich wenn man, wie du, mehr Zeit im Leben mit ihr, als ohne sie verbracht hat.
Aber du kannst es schaffen, wenn du dich da voll reinhängst.
Rede mit deinem Freund, vertrau dich ihm an und er wird dich sicher unterstützten.

Liebe Grüße,
Marya

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herzensfrage
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Post Sat, 13.May.06, 9:30      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Liebe Leandra,

das, was Du beschreibst, kommt mir bekannt vor. Also sich vollfressen und kotzen gehört zum Tagesablauf im Gegensatz zu spontanen Fressattacken. Hat sich verselbständigt. Hatte ich auch mal, hatte ein regelrechtes Programm, das habe ich durchgezogen, obwohl ich manchmal gar keine 'Fresslust' hatte. Es war sehr anstrengend, und irgendwann kam der Punkt, wo ich keine Lust mehr hatte.

Das war die Wende. So richtig verstanden habe ich den Mechanismus trotz Therapie nie, mein Verhältnis zum Essen ist auch bestimmt nicht so locker wie bei Menschen, die nie eine Essstörung hatten.

Frag Dich doch einfach beim nächsten Mal, ob Du das wirklich willst. Ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt? Wenn Du schon den ganzen Tag gehungert hast, dann gönn Dir doch eine kleine Portion, die Du nicht auskotzt. Ist viel angenehmer! Und wahrscheinlich nimmst Du dann auch sogar ab!

Alles Gute und liebe Grüße,

Monika
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Irmgard
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Post Sat, 13.May.06, 11:06      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Quote:
Wenn man abnehmen möchte/ wer dünn bleiben will, muß Essen!

naja... mein Mantra ist eher:
"wer nicht fett sein will, muss was für seine Figur tun" ich hab da mal in ner Fernsehserie was gehört: "für die meisten Menschen bedeutet es grosse Anstrenung, ihr Wunschgewicht zu halten". GENAU. Es ist GROSSE ANSTRENGUNG. Nix mit "gönn dir was". Wer zum Dicksein neigt und aber dünn sein will, muss sich ANSTRENGEN. Disziplin in beide Richtungen - essen wenns nötig ist (insofern ist das erste Mantra nicht ganz verkehrt) aber auch zurückhalten, wenns nötig ist.
Ich hab es lang ähnlich gemacht wie du, Leandra. Mir hat NUR geholfen so zu denken wie ichs eben geschrieben hab. Mit Mitleids-Verständnis-Diäthalte-machdochmalSport-gedusel bin ich nicht weitergekommen.

Den Titel "Esssörung mal anders" find ich irreleitend. Er impliziert, dass die "gewöhnliche" ES zu Untergewicht führen würde bzw. im Bereich Magersucht liegt. Das stimmt nicht. Das Statistische Bundesamt sagt ganz klar, Bulimie ist häufiger, und weil wir in Deutschland so extrem hinterherhinken mit der Erforschung von ES, möchte ich nicht schätzen, wie sich die Zahlen verschieben, wenn man mal BED ernst nimmt.
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Marya
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Post Sat, 13.May.06, 12:38      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Also ich finde leandra sollte vielleicht eher versuchen ganz davon weg zu kommen sich ständig um ihre Figur Gedanken zu machen (ich weiß, ist leicht gesagt), aber wenn sie weiterhin versucht auch nur ihr Gewicht zu halten, versucht diszipliniert zu sein, dann endet das relativ schnell wieder da, wo es begonnen hat oder ihre ES entwickelt sich in die entgegengesetzte Richtung.
Ich bin sicherlich die aller Letzte, die den ES-geheilt-Guru miemen kann, aber wenn sie wirklich ohne ES leben möchte, dann gilt es glaub ich eher (wieder) zu lernen Freude am Essen zu haben, sich am besten irgendwann gar keine Gedanken mehr um dieses Thema machen zu müssen.
Wenn sie lernt "normal" zu essen, dann wird sich sicher auch irgendwann ihr Gewicht von alleine auf einen gesunden Level einpendeln.

Es hat verdammt lange und viel Energie gekostet den folgenden Satz für mich zu akzeptieren, trotzdem ist es die Wahrheit:

Es gibt wichtigeres als die Figur!!!

Ich hab viel zu lange gebraucht um das zu kapieren und sitz jetzt hier mit meinen 19 Jahren, werde niemals Kinder bekommen können und hab ein kaputes Herz, das Jahre braucht um sich (wenn überhaupt) zu regenerieren.
leandra sollte wirklich versuchen sich eher auf ihre Gesundheit zu konzentrieren als auf ihre Figur, lernen ihren Körper zu akzeptieren und sich in ihm wohl zu fühlen ohne sich sinnlos mit irgendwelchen Lebensmitteln vollzustopfen.

Ich hoffe, sie schafft es.

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Post Sat, 13.May.06, 14:00      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Meiner Erfahrung nach, hat es, wenn man zu Übergewicht neigt, keine Aussicht auf Erfolg, sich gehen zu lassen (sich also keinerlei Gedanken mehr um das Körpergewicht zu machen). Das einzige was in diesem fall passiert, ist, dass man (wieder) fett, will meinen drastisch übergewichtig, wird.

Ich halte das für eine falsche Ideologie, die aggressiv durch viele Therapeuten in die Welt gestreut wird, dass, wenn man nur alles laufen lässst, sich "das" schon irgendwie "einpendelt". Nis ist... nicht ohne Grund gibt es so viele übergewichtige Leute in Deutschland. Und die sind sicher nicht alle essgestört, sondern essen "ganz normal". Das passiert eben, wenn man "ganz normal" isst, und sich keine Gedanken um die Gesundheit macht - man wird von den flaschen Essgewohnheiten, die bei uns üblich sind, fett.
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Post Sat, 13.May.06, 19:22      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Ich meinte ja auch nicht, dass sie sich gehen lassen soll, sondern dass sie ihren Fokus eben aufs Gesund werden und wieder mit "Sinn" essen verlegen soll.
Quote:
Das passiert eben, wenn man "ganz normal" isst, und sich keine Gedanken um die Gesundheit macht - man wird von den flaschen Essgewohnheiten, die bei uns üblich sind, fett.

Ich meinte ja, dass sie sich eben gerade Gedanken um ihre Gesundheit macht.

Hmm... ich denk halt einfach, dass es fatal wäre, wenn sie jetzt anfangen würde gezielt eine Diät zu machen. Sie sollte meiner Meinung nach einfach lernen "normal" und geregelt zu essen und dabei wieder ein Gefühl für zu viel und zu wenig bekommen und dass ohne sich dabei ständig nen Kopf darüber zu machen ob das jetzt denn zu viel oder zu wenig war.
Aber wie gesagt, ist bloß meine Meinung.

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Irmgard
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Post Sat, 13.May.06, 19:52      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Klar Marya, ich versteh dich schon! Nur - ich frag mich halt, ob bei Leuten wie z.B. Leandra oder mir, die wir einfach noch nie wirklich normal essen konnten, es Aussicht hat, zu hoffen, das würde sich jemals ohne harte Kontrolle regulieren lassen.
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Marya
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Post Sat, 13.May.06, 19:58      Re: Essstörung einmal anders! Reply with quoteBack to top

Na ja, dann wünsch ich euch einfach halt nur, dass ihr es irgendwann doch schafft und wenn nicht, ihr einen Weg findet (gefunden habt?) der euch weiter hilft grinsend

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