Interessiere mich für nichts wirklich

Helferlein 60 Wien W, 27

Hi,

Also, möcht echt gern mal wissen, ob es denn anderen auch so geht. Ich kann mich für nichts wirklich interessieren. Es gab früher schon mal ein paar Sachen (z.B. Knight Rider...) aber sehr schnell wurde mir immer alles schlecht gemacht (v.a. von meiner Oma) aber ich wurde auch immer wieder ohne Mitwirkung anderer desillusioniert und enttäuscht...

Jetzt hab ich schon so eine Einstellung, dass nichts wirklich super sein kann. Finde, man kann sich nichts erwarten. Nichts begeistert mich wirklich bzw. wenn, dann hält es nur extrem kurz an...

Das macht mir ernsthafte Problem: z.B. in der Berufswahl, in der Partnerwahl, in der Wahl einer Wohnung oder sogar dem Land in dem ich Leben möchte. Nichts ist einfach wirklich toll.
Auch bei eher Kleinigkeiten, das selbe Phenomen... da fällt es auch schwer Zugehörigkeit zu anderen zu entwickeln... selbst eine Freundesgruppe ist für mich sehr schwierig zu halten, da meine Interessen nirgendwo in die Tiefe gehen, ist es schwer Gleichgesinnte zu finden - außer andere, die keine Interessen haben.... aber da ist der Gesprächsstoff halt auch nicht so gross....

Kennt das denn jemand, oder ist da vielleicht jemand sogar wieder raus gekommen?

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 36

Hallo,
klingt zwar etwas komisch, aber kann es sein, dass Du viel TV schaust und dabei rumzappst? Ich komme darauf, weil Du bei Interessen Knight Rider nanntest.

Wann hast Du Dich das letzte mal so richtig in ein Buch vertieft?
Ich kenne dieses Gefühl, aber nur Phasenweise.

Ich gehe gern bewusst durch die Welt und geniesse die Natur oder beobachte Menschen.

Lass Dir doch von anderen Menschen nicht vorschreiben was gut oder richtig ist!

LG blues years

sporadischer Gast 19 niedersachsen M, 25

ich kann richtig mit dir mitfühlen fontana!

ich habe haargenau die selben empfindungen. nichts!!! macht mir richtig spaß (und ich meine so richtig, dass man sich freuen kann wie damals als kleines kind zu weihnachten).
manche dinge sind ganz nett, nutzen sich aber dann schnell ab.
auch bei der berufswahl: man soll das machen, was einem spass macht, einen interessiert wird ja immer geraten. nur hab ich da bisher nichts gefunden.
ich weiß eher immer was ich nicht will, aber nicht was ich will.
oft erwisch ich mich auch dabei wie ich denke: eigentlich solltest du dich jetzt freuen, glücklich sein, gute laune haben. aber die krieg ich sehr schwer.

ich habe mittlerweile die vermutung, es liegt daran, dass ein oder mehrere große probleme alles überschatten, bei mir z.b. momentan die berufliche unsicherheit (finde ich eine neue anstellung?), könnte das bei dir auch der fall sein?

ich will mich endlich wieder freuen können. kann man positive gefühle verlernen?

Helferlein 60 Wien W, 27

@blues years: Nee, schau eigentlich kaum TV - da interessiert mich ja auch nichts mehr wirklich... die TV-Serie war nur ein Beispiel, etwas von sehr wenigem, das mich mal interessierte... aber ich wurde halt desillusioniert... und Bücher und so: wenn ich Zeit habe, dann lese ich schon und es kam vor, dass ich ein Buch "recht gut" finde, aber halt, naja, nur grad während ich es lese und es gibt soo viele; ich könnte z.B. kein Lieblingsbuch od so nennen... oder, dass ich z.B. alle Bücher eines Autors lesen würde - nee, is nich drin...
Und Natur: auch ok, aber nach ein paar Stunden kann mir das auch langweilig werden und auch die meisten Menschen langweilen mich auf Dauer....

@lost24: ja, denke auch, dass ein oder mehrere große Probleme alles überschatten könnten... Wegen Job: hab seit letzter Woche einen neuen und rein objektiv gesehen sehr guten Job. Sollte mich eigentlich freuen, aber so 100% perfekt ist er natürlich auch nicht, wer/was ist das schon? Naja, und bemerke auch schon,dass es mir schwer fällt mich richtig einzuarbeiten... weil so interessant sind die Details auch wieder nicht.... oder, dass ich mir alle neuen Namen und Gesichter merken muss... ob ich einfach zu faul bin? Hab eher das Gefühl, das mir das Ínteresse fehlt..... kann man sich selbst dazu bringen, sich zu interessieren??

Helferlein 60 Wien W, 27

nochmal@lost24: du führst den Vergleich an, sich zu freuen wie ein kleines Kind zu Weihnachten.... ist es nicht so, dass kleine Kinder sich zwar kurz freuen, dann aber oft das Spielzeug etc. schnell in einer Ecke liegen lassen und nicht mehr beachten?
Also manchmal freu ich mich schon ganz kurz - aber es hält halt nicht an... vielleicht ist das eh normal und ich (wir) erwarten uns zuviel?

sporadischer Gast 19 niedersachsen M, 25

ja, guter punkt mit dem schnell verschwindenden interesse kleiner kinder.

aber mir würde auch ein eher kurzer gefühlspush im positiven ab und zu schon reichen. ich dümpel so vom gefühlslevel eher so auf dem 0-punkt konstant, mit gelegentlichen ausschlägen in´s negative, wie scham, angst, unbehagen. v.a. zukunftsängste etc.

ob wir zuviel erwarten kann ich nicht sagen, man hat ja leider keinen vergleichsmaßstab mit anderen erwachsenen, die können zwar versuchen zu beschreiben, wie sie fühlen, aber richtig nachempfinden kann man´s nicht.
jeder erlebt die welt ja nun mal subjektiv.

ich habe die hoffnung ja noch nicht aufgegeben, aber wenn da nicht mehr viel kommt dann gute nacht. ich hänge ja immer noch der idee hinterher, dass ich eines tages die richtige partnerin für mich finde. erfüllung in einer beziehung zu einer person die man liebt zu finden halte ich momentan für den einzig möglichen sinn des lebens. wofür arbeiten? wofür geld verdienen? dann kauf ich mir halt den porsche - und dann? aber ich schreibe wieder wirres zeug hier.

Helferlein 60 Wien W, 27

hey,

nein, das ist kein wirres Zeug. Bin ganz deiner Meinung, mein oberstes Ziel ist auch Erfüllung in einer Partnerschaft... möchte auch eine glückliche Beziehung, die hält und die Stabilität bietet und gesunde, glückliche Kinder. Ja, abgesehen davon finde auch ich, dass nichts wirklich Sinn macht.

Dass die Freude auch bei Kindern nicht lange anhält... naja, bin da selbst von meiner Argumentation nicht mehr so überzeugt, weil mein Problem ist ja eher, dass ich kein tieferes Interesse entwickeln kann... da sollte man als Erwachsener schon mehr Ausdauer haben vielleicht...

Wozu arbeiten etc:? Naja, wie gesagt, ich arbeite jetzt noch nicht mal eine Woche, aber ich merk schon, dass ich dadurch etwas zufriedener bin... einfach, weil ich halt eine halbwegs sinnvolle Aufgabe habe, wenn ich dann am Abend heimkomme, weiß ich, dass ich was getan habe... ich glaub, das ist der soziale Druck irgendwie... und mehr Geld ist halt auch nicht schlecht, weil freu mich grad schon, dass ich mir was leisten kann ohne schlechtes Gewissen zu haben... (bin sicher das Gefühl vergeht auch wieder wenn/falls ich mich dran gewöhne) und naja, irgendwie ist dadurch halt schon etwas Druck weniger und ich fühl mich ein bisschen "aufgeräumter"... vielleicht ist das ja auch ein Schritt in Richtung funktionierende Partnerschaft.... kanns nur hoffen.......

Helferlein 103 W

vielleicht bist du unterfordert?

vielleicht waren die arbeiten tatsächlich total langweilig für dich, weil du einfach mehr drauf hast. möglicherweise wirst du überall im leben zu wenig gefordert. das langweilt natürlich.

Helferlein 60 Wien W, 27

Das könnte natürlich sein Laughing

... aber merk manchmal wirklich, dass ich mich auf Sparflamme durchs Leben bewege...
Aber wenn ich "überall im Leben zu wenig gefordert werde" - wie komm ich da denn raus... phasenweise häufe ich mir (tatsächlich aus Langeweile) zu viele Aufgaben auf.... aber Überfordern möchte ich mich auch keinesfalls lassen.... ist ne schwierige Gradwanderung....

Forums-InsiderIn 365 Hessen M, 39

Guudnaaabnd!!! Laughing

@fontana:

Quote:

... aber merk manchmal wirklich, dass ich mich auf Sparflamme durchs Leben bewege...
Aber wenn ich "überall im Leben zu wenig gefordert werde" - wie komm ich da denn raus... phasenweise häufe ich mir (tatsächlich aus Langeweile) zu viele Aufgaben auf.... aber Überfordern möchte ich mich auch keinesfalls lassen.... ist ne schwierige Gradwanderung....

Kenn ich irgendwie... gruebel

(woher bloß?... unschuldig vor mich hin pfeif...)
Bei mir war das so - nach Exclamation

Achtung:

eigener Diagnose - in der Vergangenheit war ich oft in sachlichen Gebieten unterfordert, dafür in emotionalen Geschichten überfordert. Letzteres bin ich immer noch. Das weiß ich, deshalb bin ich auch so ziemlich auf Distanz zu den Leuten im Real Life. Aber wenn man sich emotional aus diesem Grund nicht an irgendwas festnageln kann, einfach weil der interne Zugang zu den Emotionen irgendwie verschütt gegangen ist, dann ists ja klar das man quasi interesselos durchs Leben läuft.
Nun gut, Bei Kindern ist das ne andere Sache, sie können sehr schnell ihr Interesse von einer Sache auf ne andere fokussieren - natürlich lassen sie die andere dann erst mal links liegen - aber es ist nie so dass sie ohne tatsächliches Interesse wären... ansonsten stimmt bei ihnen irgendwas nicht.
Du schreibst du interessierst dich für nichts wirklich. Gute Formulierung weil sie Platz für Fragen offen lässt: Gibt's da etwas wofür du dich wenigsten ein bisschen - also sozusagen "eigentlich schon" interessierst? Irgend etwas?
Weil bisher, wenn ich die Formulierung "...nicht wirklich..." außer im Kontext von irreal gehört oder gelesen hatte, war da immer noch was ungeklärtes, ein Haken, ein Nachgedanke - du weißt schon was ich meine. zwinkernd..

lg
der "zwerg"

Helferlein 60 Wien W, 27

hey zwerg! guter punkt, von wegen "nicht wirklich" - tja, interessiere mich ja schon etwas...für gewisse Dinge...also es geht halt nicht in die Tiefe. z.B. interessieren mich gewisse Musikrichtungen - aber nie so sehr, dass ich so ein richtiger"Checker" werden könnte... du weißt schon, jemand wo man gleich das Gefühl kriegt: der kennt sich "wirklich" aus, das ist seine Leidenschaft/sein Fachgebiet etc..er weiß wovon er spricht.. bei mir ist es immer etwas oberflächlich, komm ich halt immer wieder in Gesprächen drauf. Also z.B. selbst wenn ich sozusagen ein Fachgebiet habe (durch Studium oder Arbeit bedingt) hab ich immer das Gefühl, dass es da soooviele weiße Flecken gibt, aber gleichzeitig hab ich keine Motivation diese zu füllen... lass mich irgendwie von der menge erschlagen, die ich als undefinierbar und unendlich einschätze... es ist doch nichts eindeutig, nichts sicher... so schnell überholt... deshalb interessieren mich solche "Fakten" auch überhaupt nicht... dadurch fehlt mir halt die Sicherheit, weil ich nie sagen könnte: "DAS IST SO." Hab immer nur so ungefähres Wissen - niemand kann doch etwas mit Bestimmtheit wissen... manche Leute geben das halt vor... und es ärgert mich manchmal 1.) das die das vorgeben, obwohl es doch nicht so ist -> man müßte nur 3X fragen "warum?" und 2.) ärgert mich, dass ich das selbst nicht vorgeben kann..... Weiß nicht ob das wer versteht, oder ob das schon zu weit vom Thema weg ist.... "Ich weiß, dass ich nichts weiß - und nicht mal das so genau"
Versteh halt nicht wie man sich für Dinge interessieren kann, die doch eigentlich uferlos sind... da bleibt wohl nur die Philosophie, doch selbst die würd mich wahnsinnig machen (die Ungewissheit nur verstärken!)

Forums-InsiderIn 365 Hessen M, 39

Ach, fontana
eigentlich sollte doch wohl dein Nick doubt lauten oder? So alles und jedes zu bezweifeln und doch so schnell so tief zu erfassen - ist wohl nicht anders möglich in einem Universum das zu 99,99...% aus Nichts und einem verschwindend geringen Rest aus (Nein nicht Atomen:) Information (!) besteht, die zu Energiesträngen gebündelt ist, woraus sich die kleinsten Teile der Atombausteine zusammenfügen, und die selbst sind von den jeweilig anderen Bausteinen, bezogen auf ihre Größe, voneinander entfernt wie die Erde vom Mond... Nur mal so als kleinen Exkurs in die nihilistische Welt der Quanten. zwinkernd..

Nee du sollst ja nicht gleich zum Experten werden nur weil du dich für was interessierst. Wenn jemand sich z.B. für Briefmarken interessiert, fängt er dann gleich an sich mit den Fehldrucken der Roten und Blauen Mauritius oder ähnlichen exotischen Sachen zu beschäftigen? Nein, er fängt an Briefmarken die ihm gefallen aufzuheben, später lernt er durch Erfahrungsaustausch mit anderen Interessierten wie man sie ordentlich ablöst, welche Alben wofür am besten sind und so weiter.
Wenn man es richtig anfängt (allmählich in die Materie reintastend) dann ist es so, wie wenn du in der Schule langsam erstmal das Einmaleins lernst und später darauf aufbaust. Beschäftigt sich ein Erstklässler der noch an Schule interessiert ist, mit den uferlose Möglichkeiten in der Mathematik? Nein er ist froh wenn er das Einmaleins und die Buchstaben draufhat.
Und gleich bei jedem Gebiet vor dem uferlosen Angst haben - und deshalb sich nicht beschäftigen wollen... Fontana, wer einmal im Schwimmbecken das Schwimmen erlernt hat, dem kann auch das Meer (zumindest in Ufernähe) nichts anhaben. Man muss nicht in jedem Gebiet gleich experte werden, es reicht, wenn man sagen kann: den Stil höre ich gern, die Filme mag ich mehr als die andern, dies und jenes fasziniert mich... - selbst wenn man nicht weiß wieso es so ist. Das ergibt sich nach und nach von selbst.

lg
der "zwerg"

Helferlein 60 Wien W, 27

Ach Zwerg, Wink

Deinen "kleinen Exkurs ind die nihilistische Welt der Quanten" hab ich interessant Smile

, wenn auch nicht wirklich nachvollziehbar gefunden. In diesem Gebiet scheinst du dích ja sehr gut auszukennen... obwohl ich deine "facts" doch einigermaßen bezweifle: wer weiß denn das so genau....z.B. 99,99% und gebündelte Energiestränge...ja,ja..... die Naturwissenschaftler tun sich da wohl leichter sich höchst abstrakte und für den Menschen nicht fassbare Phänomene in anschaulichen Bildern vorzustellen.....

Zu was Konkreterem, deinen Beispielen mit den Briefmarken bzw Schule: Sammle selbst seit meiner Kindheit Briefmarken, hab sehr viele auch aus Sammlungen meiner Mutter - weiß wie man sie ablöst und habe sehr verschiedene Alben... was soll ich sagen, seit Jahren liegen sie bereits unbeachtet im Regal, bin einfach nicht auf dem Laufenden und es ist fast alles unvollständig... (hab z.B. schon ein paar komplette Jahressätze) - also es wäre schon ein Grundstock da, aber ich mach nichts draus... Wenn jetzt also ein "richtiger" Briefmarkenexperte kommen würde, dann könnte ich mich keine 5 min darüber unterhalten...

Und in der Schule war ich immer sehr gut - aber da ich nun kein Erstklässler mehr bin - kann ich mich auch nicht mehr freuen, dass ich die Buchstaben drauf hab....

Es ist doch so, dass irgendwann die Erwartungen höher werden. Weil z.B. zu sagen: "die Filme mag ich mehr als die anderen, aber ich kann keine Kriterien nennen und kenne nichtmal die Klassiker die dieses oder jenes Genre bestimmen" - nee, das ist mir selbst zu oberflächlich.... und trotzdem bin ich halt nicht soweit, dass ich mich hinsetzen würde um tage- und wochenlang all die relevanten Filmen anzuschauen. Vielleicht fehlt mir da halt einfach der Ehrgeiz.... aber, es gibt sooo viele Filme, wer bestimmt, was da relevant ist?? Ich nicht, weil dazu fehlt mir das Interesse den ganzen Müll anzuschauen.....

Ms, Doubt Very Happy

sporadischer Gast 28 Nordamerika W, 27

Hallo Fontana,

Quote:

deshalb interessieren mich solche "Fakten" auch überhaupt nicht... dadurch fehlt mir halt die Sicherheit, weil ich nie sagen könnte: "DAS IST SO." Hab immer nur so ungefähres Wissen - niemand kann doch etwas mit Bestimmtheit wissen... manche Leute geben das halt vor... und es ärgert mich manchmal 1.) das die das vorgeben, obwohl es doch nicht so ist -> man müßte nur 3X fragen "warum?" und 2.) ärgert mich, dass ich das selbst nicht vorgeben kann..... Weiß nicht ob das wer versteht, oder ob das schon zu weit vom Thema weg ist.... "Ich weiß, dass ich nichts weiß - und nicht mal das so genau"

Du sprichst mir aus der Seele! Mir geht's total oft so, daß Leute meinen sie hätten die absolute Anwort - aber eigentlich aus einer totalen Ignoranz heraus als aus aus wirklicher Überzeugung.

Und wenn ich im Studium ein Buch gelesen hab, dann standen da für mich hunderte Fragezeichen, die meine Kommilitonen meistens gar nicht gesehen haben. Hat ne Weile gedauert, bis ich eine handvoll Menschen gefunden hatte, die verstanden was überhaupt mein Problem war.

Das Problem bei der Sache ist für mich, daß man halt auch bestimmte Dinge erstmal als gegeben hinnehmen muß und sich sagen: okay, das hab ich jetzt zwar nicht begründet oder weiß es genau, aber ich gehe erstmal davon aus, daß es sinn macht aus den und den gründen. das ist eine eigenschaft die ich zum beispiel leider nicht besitze. wo ich dann aber wirklich probleme bekomme, ist wenn menschen einfach nicht wahrnehmen können, daß ihre grundannahmen annahmen sind. macht mich fast wahnsinnig, weil ich mir dann ja wie ein kompletter depp vorkomme...

um zu deinem ursprungsposting zurückzukommen: ich finde es auch schwer dinge zu finden, die mich wirklich interessieren und begeistern. meine eltern waren auch immer recht kritisch und haben mich unter anderem bewußt desillusioniert. ich hatte nie das gefühl mal rausfinden zu können was mir spaß macht.

ich habe dann irgendwann mal angefangen ganz bewußt dinge auszuprobieren. das meiste war eher solala, aber ein paar dinge sind dabei, die mir schon etwas mehr spaß machen und mich interessieren. ist kein super glücksgefühl, aber es sind dinge, bei denen es mir gelingt sie zu pflegen und immer wieder spaß daran zu haben.

interessanter weise sind die dinge besonders schön für mich, die sich mehr durch zufall, bzw. langsam ergeben haben. wo ich also nicht im vorfeld denken konnte: macht mir das spaß? sondern ich hab immer mehr darüber gelesen und irgendwann gemerkt, daß ich doch schon (für meine verhältnisse) viel darüber gelesen hab und mehr darüber weiß als meine mitmenschen.

viele grüße.
D*

Helferlein 60 Wien W, 27

Hi darkstar,

Danke, Du hast es auf den Punkt gebracht:

Quote:

Das Problem bei der Sache ist für mich, daß man halt auch bestimmte Dinge erstmal als gegeben hinnehmen muß und sich sagen: okay, das hab ich jetzt zwar nicht begründet oder weiß es genau, aber ich gehe erstmal davon aus, daß es sinn macht aus den und den gründen. das ist eine eigenschaft die ich zum beispiel leider nicht besitze. wo ich dann aber wirklich probleme bekomme, ist wenn menschen einfach nicht wahrnehmen können, daß ihre grundannahmen annahmen sind. macht mich fast wahnsinnig, weil ich mir dann ja wie ein kompletter depp vorkomme...

Genau so geht es mir auch! Ja klar, hundert Fragezeichen in Büchern - und diese Annahmen werden dann mit so einer aufreizenden Sicherheit vorgetragen, obwohl doch alles nicht haltbar und morgen schon überholt sein kann.

Der neuste Stand der Wissenschaft ist auch immer der neueste Stand des Irrtums.

Zum anderen, ich hatte auch nie das Gefühl mal rausfinden zu können was mir Spaß macht. Manche Sachen pflegte/pflege ich über Jahre, aber Ernüchterung tritt doch immer wieder ein. "So toll ist das auch wieder nicht" passt bei mir eigentlich auf (fast) alles....
Ja, bei manchen Dingen weiß sogar ich mehr als andere... Ich glaub, das Hauptproblem ist wirklich, dass ich mich total bescheuert fühle, wenn ich so "Grundannahmen" wie du schreibst, hinterfrage oder auch ganz und gar sinnlos finde - während von 87,2% der Bevölkerung (meine Annahme Laughing

) diese als ganz richtig und selbstverständlich akzeptiert werden....

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