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at_lantis
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Post Tue, 02.May.06, 20:22      Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brauche? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr lieben LeserInnen,
ich bin ganz neu hier und habe eine Frage, die mich schon eine Weile beschäftigt: Bilde ich mir nur ein, dass ich weiter die Therapie brauche?

Seit ungefähr einem Jahr gehe ich einmal in der Woche zu einer Therapie. Es ging in der Zeit vor allem darum, dass ich mit mir selbst nicht klar komme, ziemlich ruppig zu mir bin, mich selbst fertig mache, manchmal ganz am Boden bin und auf alles "scheiße" dann wieder alles alleine "hinkriegen" will, mir auf der einen Seite nichts zutraue und auf der anderen Seite ziemlich überheblich zu anderen bin. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich richtig Spaß habe. Ein fettes Problem, das mir immer ziemlich peinlich war, habe ich verstehen gelernt: den ewigen Streß mit meiner Mutter, obwohl ich seit zehn Jahren nicht mehr da wohne. OK, bevor es hier zu lang wird - das sind so die Basics.

Viele meiner Gefühle verstehe ich jetzt besser - bzw. es fällt mir endlich auf, wenn Situationen auftreten, in denen ich früher GANZ hilflos war. Seit einer Weile habe ich das Gefühl mich im Kreis zu drehen. Ich bringe oft ähnliche Themen in anderen Variationen an. Das ist dieser Zwiespalt:
a) "wenn ich das Thema jetzt wieder anschleppe, dann MUSS da noch was dran sein".
b) Im nächsten Moment sage ich mir "meine Gute, du rennst du ja bloß jede Woche hin, weil du Angst hast, alleine fertig werden zu müssen, das ist ja so bequem jemanden volljammern zu können. Du musst das alleine hinkriegen."

Außerdem denke ich, dass ich mein Gegenüber total nerve und langweile und Zeit stehle. Ab und zu entschuldige ich mich in der nächsten Sitzung auch für mein ätzendes Verhalten und Gelabere. Dann höre ich, dass es so schlimm nicht gewesen wäre. Aufgefallen ist natürlich auch schon dieses Hin- und Her, Entweder-oder (und das Gelabere, wenn mir keine prägnanten Themen einfallen oder ich mich wiederhole)

Kennt jemand das?
Kann es echt sein, dass ich eigentlich mich nur davor drücke allein mit meinem Leben zurecht zu kommen? Es kann ja in einer Therapie wohl auch nicht darum gehen, mich als völlig 100% glücklichen Menschen zu entlassen.

Kann es sein, dass ich mein Unwohlsein nicht prägnant formuliert bekomme, weil einfach noch nicht der Zeitpunkt ist? Ist da nur Geduld angesagt und genaues Beobachten? Oder bin ich nur theatralisch und dramatisiere popelige Problemchen, um weiter einmal die Woche einen kompetenten und sympathischen Gesprächspartner zu haben?

Viele Fragen. Und ich freue mich total auf Antworten oder Erfahrung von anderen.
Grüße, anchoa
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Jelka
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Post Tue, 02.May.06, 21:50      Re: Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brau Reply with quoteBack to top

Hast du das alles denn so mal mit deinem Therapeuten besprochen? Also nicht nur die Entschuldigungen, sondern deine gesamten Gedanken zur Therapie? Was sagt er denn dazu?

_________________
Irgendwie wird das alles schon funktionieren...
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Anne1997
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Post Tue, 02.May.06, 22:21      Re: Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brau Reply with quoteBack to top

Hallo Anchoa,

Deine Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen, mir ging es manhmal auch schon so ("laber immer das gleiche", "das hab ich schon mal vor drei Monaten gesagt") etc. und die Frage stelle ich mir auch manchmal (zumal ich die Therapie auch noch selbst bezahle).

Immerhin scheinst Du Dein Problem mit Deiner Mutter besser verstehen gelernt zu haben - dafür lohnt sich der Aufwand allemal.
Gehst Du immer noch so ruppig mit Dir um bzw. machst Dich selbst fertig?
Das kenne ich "perfekt" Wink, habe mich mit den besten Schimpfwörten (Du A... etc.) sehr oft in der Stunde beschimpft und mich immer gewundert, dass sich Leute für mich interessieren. Hat sich etwas gebessert. Das sich dauernd komplett in Frage stellen ist zumindest reduziert.

anchoa wrote:
Viele meiner Gefühle verstehe ich jetzt besser - ..wenn Sit. auftreten, in denen ich früher GANZ hilflos war. Seit einer Weile (..) bringe (ich) oft ähnliche Themen in anderen Variationen ...
(....) sage ich mir "meine Gute, du rennst du ja jede Woche hin, weil du Angst hast, alleine fertig werden zu müssen, das ist ja ..bequem jemanden volljammern zu können. Du musst das alleine hinkriegen."

Das Gefühl kenne ich gut: momentan genieße ich den Luxus, jemanden einfach mal alle paar Wochen für mich zu haben. Es ist immer noch mehr als ein Gespräch mit den besten Freunden. Stelle mir auch die Frage, ob ich überhaupt "lebenstüchtig" bin.
Dadurch, dass Du Deine Gefühle nun besser kennst, mit Deiner Mutter anders klar kommst denke ich jedoch, dass dies eine sehr große Entwicklung ist!!! - bedenkt man die Jahre davor.

Das Entschuldigen für die Sitzungen davor ("mein Gelabere" praktiziere ich manchmal heute noch (habe es früher einen großen Teil der Sitzung "durchgehalten": "ich bin so blöd, rede nur, merk gar nix, scheiße, heute sag ich gar nix" usw.) und ernte(te) ähnliche Antworten wie du. Schäme mich fast, das hier hin zu schreiben...

Ich versuche mit mir jetzt etwas behutsamer umzugehen, damit ich nicht mit diesen "Sch... - Kommentaren" beginnen "muss" - würde es aber, wenn es mir gerade so geht, genauso machen. Es kam in letzter Zeit überhaupt nicht mehr vor.

Klar, eine Therapie entlässt keine 100% glücklichen Menschen, sondern wenn es gut geht, einen Menschen, der sich selbst mehr wahrnehmen und (noch mehr) akzeptieren kann (auch in dem , was einen nervt).
Quote:

Kann es sein, dass ich mein Unwohlsein nicht prägnant formuliert bekomme, weil einfach noch nicht der Zeitpunkt ist? Ist da nur Geduld angesagt und genaues Beobachten? Oder bin ich nur theatralisch und dramatisiere popelige Problemchen, um weiter einmal die Woche einen kompetenten und sympathischen Gesprächspartner zu haben?

Oh, Deine Fragen "treffen" mich echt alles sehr Wink ...
Schwierig zu sagen. Ich wollte auch schon längst "fertig" sein. Es kommen immer neue Themen, allerdings z.T. sehr drängende, die ich schon immer spürte, momentan eines, das mir sehr, sehr peinlich ist und ich noch nicht genau schildern kann.
Als ich einmal den Eindruck hatte, dass ich nichts erzählen kann, weil ich nur "Käse" und "Unwichtiges" erzählen würde, habe ich die Sitzung abgesagt. Momentan komme ich nur alle zwei / drei Wochen (was manchmal schwer auszuhalten ist...), beobachte mich aber genauer und schreibe Tagebuch, um meine Themen zu "finden" / zu haben. Damit fahre ich ganz gut: bin wesentlich besser "vorbereitet", auch wenn ich "unvorbereitet" komme.

Wie Jelka schrieb, würde ich Deinem Therapeuten von Deinen Gedanken erzählen! Finde ich wichtig. Hab' auch schon gesagt: das ist Zeitverschwendung, etc. und er ist darauf eingegangen, oder ich habe mich "sortiert". Diese Phasen gibt's halt.... Wink

Soweit für jetzt! Ich erkannte mich in Deinem Schreiben sehr!
Wünsche Dir alles Gute in der nächsten Therapiestunde und würde mich freuen, nochmals von Dir zu hören!
Best wishes,
Anne
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Post Wed, 03.May.06, 19:13      Re: Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brau Reply with quoteBack to top

Hallo ihr beiden,
danke, ich bin baff so schnell Antworten bekommen zu haben und freue mich schon den ganzen Tag zurückzuantworten!

@Jelka
Nein, so konkret habe ich das noch nie in der Therapie angesprochen. Das Schreiben hier hat das Problem zu einer runderen Sache gemacht. Das ist anders als es nur für mich in ein Tagebuch zu notieren und das ist anders als es Freunden zu erzählen. Ich werde es in der nächsten Sitzung versuchen (und OHNE Entschuldigungen...) und berichten


@Anne:

Quote:
Gehst Du immer noch so ruppig mit Dir um bzw. machst Dich selbst fertig?

Ja, aber ganz ehrlich: ich habe das Gefühl es wird besser und ich schaffe es manchmal netter zu mir sein. Und weil mein Eindruck eben nicht mehr so "ganz schrecklich fürchterlich schlimm" ist, denke ich dann gleich, dass es jetzt reicht mit der Therapie und dass ich jetzt alleine weiter machen muss. Eine meiner Spezialitäten ist es, Dinge halbfertig zu machen oder auf der Hälfte des Weges zurückzugehen, mich zu verstecken bevor ich überhaupt realisiert habe was ich gerade erlebe, etc. Das ist ein gutes Argument weiterzumachen - merke ich gerade.

Quote:
"ich bin so blöd, rede nur, merk gar nix, sch***, heute sag ich gar nix" usw.)

Das kenne ich soooo gut! Auch aus anderen Zusammenhängen (im Büro, mit Freunden, auf Parties, mit Männern) Und allein zu merken DASS es so ein Problem gibt und wann und in welchen Zusammenhängen du so denkst und dann genauer hinzugucken, allein das ist doch eigentlich schon ein Gewinn, oder? Dann ist es vielleicht auch gar nicht die Wiederholung des ständig Gleichen? Dann wird das etwas "durchgekaut" bis es eben erledigt ist.

Ich bin im Forum auf deine Beiträge zur Gestalttherapie gestossen und wollte dir noch schreiben, dass ich ebenfalls zu einem Gestalttherapeuten gehe, das Ganze selbst bezahle und am Anfang quasi den ganzen Bestand der Bibliothek zum Thema gelesen habe. Darüber habe ich nie mit ihm gesprochen (ist mir peinlich so eine Streberin zu sein und ist mir jetzt auch noch peinlich, weil ich das Gefühl habe mich inhaltlich nicht mit ihm darüber auseinandersetzten zu können) Gebracht hat das Lesen auch nicht sooo viel. Ich war beindruckt von den Büchern und dachte immer "ja! so ist es, so soll es sein, wie wunderbar", aber das eigene Erleben von Aha-Erlebnissen ist dann doch was Anderes als die Aha-Erlebnisse in den Büchern.

Bringen dir die Abstände zwischen den Sitzungen viel? Ich habe das ausprobiert und hatte das Gefühl dann den Faden zu verlieren.

Redest du die meiste Zeit und stellst du viele Fragen? (Ich kriege immer zu hören, dass ich ja keine Fragen stellen und nichts fordern würde und er manchmal gar nicht wüßte, was ich von ihm will) und machst du auch "Experimente", Spiele, Malen und so?

So, genug für jetzt! Das Lesen hier hat mir geholfen und ich freue ich mich von dir zu lesen.
Grüße,
anchoa
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Jelka
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Post Wed, 03.May.06, 23:31      Re: Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brau Reply with quoteBack to top

Dann wünsche ich dir viel Erfolg, dass ihr das gut klären könnt, anchoa! grinsend

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Post Thu, 04.May.06, 6:49      Re: Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brau Reply with quoteBack to top

Hallo Anchoa,

danke für Deine Antwort! – Ich musste an einer Stelle so lachen, als du schriebst, dass du den gesamten Bestand der Bibliothek zum Thema Gestalttherapie durchgelesen hast und es ihm nicht erzählt hast, weil es dir peinlich sei, eine „Streberin“ zu sein.
Habe im letzten Jahr so viele Bücher gelesen, Gestalttherapie, Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie, integrative Therapie, Entwicklungspsych., Bücher zu Themen aller Art…. – unfassbar. Man kann das ja gar nicht auf einen Schlag „begreifen“, „schlucken“ – auch mit Studium nicht. Wink
Mein Therapeut weiß zwar, dass ich lese und lese und lese. Manchmal deute ich Titel an, aber das gesamte „Ausmaß“ ahnt er höchstens nur. War mir auch etwas peinlich.
In der Weiterbildung, die ich besuche, bin ich auch die Leseratte („die Anne hat sicherlich schon ein Buch dazu gelesen..“ – was auch meistens so stimmt Wink), aber sie akzeptieren es. Ich muss ja selbst manchmal darüber lachen.

Zu den zeitlichen Abständen der Sitzungen: bin aus finanziellen Gründen auf den 2-Wochen-Abstand gekommen. Und das tut manchmal „weh“. Habe schon mehrmals die Tage rückwärts gezählt, bis zur nächsten Stunde, es dem Therapeuten auch so mitgeteilt („komme mir so vor wie vor Weihnachten: noch 5x schlafen, dann ist es so weit.“ / „Wenn Sie abgesagt hätten, wäre das nicht gerade „nett“ gewesen.“). Er hat die Fassung bewahrt und weiß natürlich, dass mir das wichtig ist.
Bei akuten Problemen, könnte ich anrufen, was ich aber vermeiden will. Ich bin doch erwachsen……*g* - Würde es aber wohl tun, denn es ist auch ein Zeichen von Erkenntnis, dass man zugibt, dass man das nicht aushält (damit meine ich nicht eine Abhängigkeit vom Therapeuten).
Zum Therapieverlauf: tja, ich bringe schon meine Themen, meine aktuellen Gefühle, manche Reminiszenzen an die letzte Stunde (was hat wie nachgewirkt). Also meistens rede ich; versuche langsamer zu reden und auch mal wahrzunehmen, was ich gerade rede. Es entstehen auch Pausen, worüber ich nicht unfroh bin. Daraus ergibt sich fast die ganze Stunde. Er stellt Fragen, verstärkt manche Aussagen von mir, interveniert, was mich wieder zum Nachdenken bringt.
Wenn ich Fragen habe, stelle ich sie.
Wenn er nicht weiß, was ich von ihm will, fasst er meine Aussagen zusammen („Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann…“) und ich kann „überprüfen“ bzw. ergänzen. Oder er „guckt mich an“, lässt mir Zeit, weil er merkt, dass „noch etwas kommt“.
Experimente? Spielen? Malen? Damit tu ich mir schwer, da es viel näher geht, als das Gespräch manchmal. Experimente im Sinne von Rollenspiel, zwei Sitzen ja – aber er wendet das sehr, sehr behutsam an, denn das strengt mich an. Malen: bisher 1x (in der Weiterbildung mehrmals + 1x Tonarbeit), was mir sehr peinlich war. Körperarbeit: bezüglich Wahrnehmung – jedes Mal; Atmen etc., Anspannung usw.; mehr in der Weiterbildung (Bewegung usw.). Spielen? – Nein, außer Rollenwechsel; sich in andere bzw. mich auf anderer Altersstufe hineinversetzen.

Würde mich freuen, auch wieder etwas von dir zu hören!
Alles Gute,
Anne Very Happy
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Post Wed, 10.May.06, 20:26      Re: Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brau Reply with quoteBack to top

Hallo Anne!

so, die Therapiestunde ist vorbei und ich berichte - und beantworte mir meine eigene Frage selbst Laughing tolle Vorgehensweise!!! Laughing
Schon im Lauf der letzten Woche habe ich gemerkt, dass ich diesen Thread eigentlich aus einer meiner Lieblingsmotivationen eröffnet habe: UNGEDULD.

Ich habe die Ungeduld in der letzten Stunde angesprochen und auch meine Angst "nur noch zu labern". Das ging dann eine Weile, bis er mich fragte, ob mir das GERADE JETZT etwas bringen würde. Von mir kam ein etwas erstauntes "Nein!". Ganz klar - denn DAS war jetzt echt Gelabere. Darauf hat er mir ein bisschen erzählt, wie das für ihn ist wenn er merkt, dass ein Klient ausweichen will und labert und dass das bei mir schon ab und zu passiert.

Dazu muss ich sagen, er hat mich ein paar Mal schon derart auflaufen lassen und gar nichts mehr gesagt. Und mir ist dann erst zu Hause oder einen Tag später aufgefallen, dass ich einen ganz schön unbefriedigenden Jammer-Monolog gehalten habe. (und ich habe mir den Kopf zermatert, wofür das gut sein könnte...) Jetzt merke ich irgendwie viel schneller, wenn ich in diese Richtung abdrifte. Geholfen haben da auch ein paar Bilder, die ich gebastelt habe und auf denen sich diverse "anchoas" bekriegen und jegliche zielgerichtete Aktion lähmen.

Das macht mich ungeduldig und grantig, weil ich nicht einordnen kann WAS da gerade passiert. Das ist fürchterlich, weil ich schnell alles negativ deute, mir Horrorszenarien ausmale und so weiter. Naja, und alleine DARAN sehe ich, dass ich ruhig noch weiter zur Therapie gehen kann. Hoffentlich lerne ich noch genauer hinzugucken, wie sich das wirklich in solchen Situationen anfühlt...

Das war diese Stunde ein ganz lockeres und flockiges und fließendes Gespräch und dann tauchte aufeinmal auch noch ein echt fieses Thema auf, das mir so peinlich ist, dass ich mir geschworen hatte nie wieder etwas dazu zu sagen und hoffte es vielleicht auf Umwegen lösen zu können. Blöd, wie man sich manchmal selbst so austricksen kann...

Naja, soviele Antworten von mir zu meiner Frage "brauche ich das weiter?" Ich bin einerseits ganz hibbelig, weil ich ja auch die echt peinlichen Sachen endlich verstehen will, andererseits habe ich Mordsschiß.Aber das kennt hier sicher jeder - den Bammel vor der nächsten Stunde...

Um deine Weiterbildung beneide ich dich ja ein bisschen! Wink Toll! Ich bin schon das eine oder andere Mal im Internet herumgesurft und habe mich über Weiterbildungen informiert, leider habe ich in meinem Job keinen wirklichen Anlass mich jetzt mal dahinterzuklemmen. Aber wer weiß, was noch so kommt?

ich wünsche dir einen schönen Abend!
anchoa
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Post Wed, 10.May.06, 20:28      Re: Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brau Reply with quoteBack to top

Hallo Anne!

so, die Therapiestunde ist vorbei und ich berichte - und beantworte mir meine eigene Frage selbst Laughing tolle Vorgehensweise!!! Laughing
Schon im Lauf der letzten Woche habe ich gemerkt, dass ich diesen Thread eigentlich aus einer meiner Lieblingsmotivationen eröffnet habe: UNGEDULD.

Ich habe die Ungeduld in der letzten Stunde angesprochen und auch meine Angst "nur noch zu labern". Das ging dann eine Weile, bis er mich fragte, ob mir das GERADE JETZT etwas bringen würde. Von mir kam ein etwas erstauntes "Nein!". Ganz klar - denn DAS war jetzt echt Gelabere. Darauf hat er mir ein bisschen erzählt, wie das für ihn ist wenn er merkt, dass ein Klient ausweichen will und labert und dass das bei mir schon ab und zu passiert.

Dazu muss ich sagen, er hat mich ein paar Mal schon derart auflaufen lassen und gar nichts mehr gesagt. Und mir ist dann erst zu Hause oder einen Tag später aufgefallen, dass ich einen ganz schön unbefriedigenden Jammer-Monolog gehalten habe. (und ich habe mir den Kopf zermatert, wofür das gut sein könnte...) Jetzt merke ich irgendwie viel schneller, wenn ich in diese Richtung abdrifte. Geholfen haben da auch ein paar Bilder, die ich gebastelt habe und auf denen sich diverse "anchoas" bekriegen und jegliche zielgerichtete Aktion lähmen.

Das macht mich ungeduldig und grantig, weil ich nicht einordnen kann WAS da gerade passiert. Das ist fürchterlich, weil ich schnell alles negativ deute, mir Horrorszenarien ausmale und so weiter. Naja, und alleine DARAN sehe ich, dass ich ruhig noch weiter zur Therapie gehen kann. Hoffentlich lerne ich noch genauer hinzugucken, wie sich das wirklich in solchen Situationen anfühlt...

Das war diese Stunde ein ganz lockeres und flockiges und fließendes Gespräch und dann tauchte aufeinmal auch noch ein echt fieses Thema auf, das mir so peinlich ist, dass ich mir geschworen hatte nie wieder etwas dazu zu sagen und hoffte es vielleicht auf Umwegen lösen zu können. Blöd, wie man sich manchmal selbst so austricksen kann...

Naja, soviele Antworten von mir zu meiner Frage "brauche ich das weiter?" Ich bin einerseits ganz hibbelig, weil ich ja auch die echt peinlichen Sachen endlich verstehen will, andererseits habe ich Mordsschiß.Aber das kennt hier sicher jeder - den Bammel vor der nächsten Stunde...

Um deine Weiterbildung beneide ich dich ja ein bisschen! Wink Toll! Ich bin schon das eine oder andere Mal im Internet herumgesurft und habe mich über Weiterbildungen informiert, leider habe ich in meinem Job keinen wirklichen Anlass mich jetzt mal dahinterzuklemmen. Aber wer weiß, was noch so kommt?

ich wünsche dir einen schönen Abend!
anchoa
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Post Fri, 19.May.06, 5:28      Re: Bilde ich mir nur ein dass ich weiter Therapie brau Reply with quoteBack to top

Hallo Anchoa,

danke für Deine Schilderung der Therapiestunde. Ich hab mal wieder deutlich gemerkt, dass ich die Therapie brauche. Bei einer Weiterbildung habe ich in einer Phase alle Gefühle (es ging um Intimität) nur abgewehrt, über meine Gefühle gelacht, obwohl ich natürlich total unsicher war. Der Theraput hat sich weit über eine Stunde mit mir beschäftigt, das konnte ich kaum fassen.

In der letzten Therapie hab ich fast nur geweint, weil meine Bedürfnisse SO KLAR sind. Therapeut war gut, da er sie verstand und mir sagt, dass er diese persönlich selbst gut kennt. Wenn ich wollte, sollte ich schon nächste Woche wieder kommen. Noch kein Entschluss. Komme mir dämlich vor, aber evtl. komme ich weiter.

Klar, diese "peinlichen" Themen sind es auch nun bei mir. Habe manchmal Angst, weiß aber , dass ich so sein kann. Ist ein guter Therapeut.

Wünsche Dir, dass Du Deine peinlichen Themen angehen kannst. Es lohnt sich, ruhiger und geduldiger zu werden (das schreibt Dir ein totaler "Spezialist" darin Laughing ....

Alles Gute,
Anne
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