Lust ist da..aber Orgasmus bleibt aus

neu an Bord! 4 schweiz W, 23

hallo an alle

ich habe im moment ein wenig probleme mit meiner psyche..sprich ich habe panikattacken..allgemeine angstzustände..und depressionen.
leider leide ich wieder unter diesen krankeitszeichen, weil ich meine antidepressiva (zoloft) absetzte.
das ist aber 8 monate her..und bis vor 1 monat erging es mir sehr gut.
bis ich dann eben wieder voll denn rückfall hatte.
okey..alles schon schlimm genug für mich damit umzugehen.
ABER...es ist so..ich mag sex wirklich sehr und geniesse es..und natürlich ist da auch selbsbefriedigung dabei..aber seit ca. 2 wochen bekomme ich nur seeehr schwer einen orgasmus..und damit hatte ich früher eigentlich voll keine probleme...ich weiss ganz genau wie ich funktioniere.
ich bin dann zwar erregt..alles was dazu gehört..aber ich kann einfach nicht kommen ..oder eben halt nur sehr sehr sehr schwer.
ich kann stundenlang...ihr wisst schon..und bin immer kurz davor..schaffe es aber meist nicht..und wenn ich mal wirklich komme..ist es wie NICHTS *sniff*

was ist nur los? der ganze umstand oder das neue medikament? (setralin sandoz)???
bin ziemlich frustriert.

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Hallo Kummerkasten,

Quote:

ABER...es ist so..ich mag sex wirklich sehr und geniesse es..und natürlich ist da auch selbsbefriedigung dabei..aber seit ca. 2 wochen bekomme ich nur seeehr schwer einen orgasmus..und damit hatte ich früher eigentlich voll keine probleme...

Das hört sich in der Tat so an als dass diese Nebenwirkung auf das Medi zurückzuführen ist... kann aber auch Symptom der Depression sein oder ein Zusammenspiel von beiden Faktoren. Rede am Besten mit deinem Arzt darüber - vielleicht kann er dir ja ein alternatives Medi verordnen. Eigenmächtig absetzen würde ich auf keinen Fall. Eine Freundin hat kürzlich erzählt, dass Rückfälle aufgrund verfrühten Absetzens des Medis schwerer zu behandeln sind als die ursprüngliche Erkrankung. Noch ein Grund mehr, dass ich den Ratschlag meines Arztes (die gehabte Dosis noch beizubehalten) befolge - obwohl es mich "jucken" würde, die Dosis leicht zu verringern...

Liebe Grüsse

sporadischer Gast 13 Wien M, 33

Hallo Kummerkasten Wink

Da ich beruflich mit Medikamenten zu tun habe und Sertralin auch schon selbst eingenommen habe:
Wenn Du es erst seit kurzem nimmst, dann ist es sehr wahrscheinlich, daß es durch das Medikament bedingt ist.
Ich selbst hatte auch des öfteren das Problem, daß ich nicht "kommen" konnte, besonders, wenn ich das Sertralin erst begonnen habe einzunehmen.

Ob Zoloft oder Sertralin Sandoz ist übrigens völlig egal - in beiden ist der gleiche Wirkstoff (Sertralin).

Was ich Dir raten würde (aus meiner eigenen Erfahrung):

Wenn Du Sertralin noch nicht lange nimmst: Warte ein paar Wochen ab und beobachte, ob es Dir dann damit besser geht (Du also leichter kommen kannst).
Und setz Dich selbst nicht unter Druck - das ist kontraproduktiv - es kann auch helfen längere Pausen zwischen "dem Vergnügen" zu machen.

Generell ist es leider so, daß diese Wirkstoffgruppe Nebenwirkungen auf den sexuellen Bereich haben kann - meist aber nur zu Beginn. - später tritt zumindest eine deutliche Verbesserung ein.
Das ist ein wenig damit zu erklären, daß die Erregungsschwelle herabgesetzt wird. Das ist natürlich sehr gut in Hinblick auf Panikattacken bzw. Angstzustände aber kontraproduktiv, was sexuelle Erregung betrifft.
Damit Du Dir das vielleicht noch etwas besser vorstellen kannst: Teilweise wird diese Medikamentengruppe auch bei Männern eingesetzt, die am Problem einer frühzeitigen Ejakulation leiden - es bewirkt also eine Ejakulationsverzögerung bzw. Orgasmusverzögerung. Dies ist somit im übertragenen Sinn auch bei Frauen denkbar.

Bei mir persönlich war es bis dato immer so, daß die Probleme nur zu Beginn der Behandlung eintraten und dann (nach mehreren Wochen) völlig verschwanden bzw. zumindest deutlich geringer ausfielen. Diese "problematischen" Wochen habe ich halt in Kauf genommen - da hatte ich aufgrund meiner Stimmungslage ohnehin kaum Lust Wink

.

Sollte es mit diesem Medikament/Wirkstoff überhaupt nicht zufriedenstellend klappen, gibt es auch noch einige Alternativen - ein Arzt oder Neurologe kann Dich da sicher gut beraten.

Und sollte es gar nichts mit dem Medikament zu tun haben, könnte auch die Depression eine Ursache sein - dann würde sich das aber mit der Einnahme des Medikaments eher verbessern. Hier wäre nur zu beachten, daß es auch ein wenig dauert, bis die antidepressive Wirkung eintritt (1-2 Wochen - die volle Wirkung eventuell noch länger).

Also nicht frustriert sein, es gibt für alles eine Erklärung. Ich bin mir sicher, daß Du mit ein wenig Geduld und/oder einer kompetenten Beratung bald wieder Spaß an der Lust haben wirst und zu neuen Höhenflügen ansetzt Wink

!

Achja eines vergaß ich noch:

Es ist in der Tat so, daß es zu Rückfällen betreffend Angst und Depression kommen kann, wenn man zu früh absetzt. Daß eine Behandlung danach problematischer ist, ist mir allerdings nicht bekannt.
Es empfiehlt sich im allgemeinen jedoch, die medikamentöse Behandlung auch noch dann eine zeitlang fortzusetzen, wenn die Beschwerden wie Depression und Angst verschwunden sind. Das vermindert die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls. Sagen wenigstens einige Studien.
Und wenn man wirklich absetzt, dann sollte man das in jedem Fall ausschleichend machen - also die Dosis langsam reduzieren - insbesondere dann, wenn man das Medikament schon länger nimmt. Andernfalls sind Absetzreaktionen möglich (z.B. verstärkte Angst oder Unruhe), die allerdings nichts mit Entzugserscheinungen zu tun haben (Sertralin macht NICHT abhängig). Das ist zwar eher harmlos, nur halt möglicherweise unangenehm.

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