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Nita81
Helferlein
102
Trier W, 26
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Thu, 06.Apr.06, 19:01 Kombinierte Persönlichkeitsstörung??? |
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Hallo an alle!
Ich habe jetzt nach 6 Jahren Therapie und jeder Menge verschiedener Diagnosen (Depression, Zwangserkrankung, Angststörung.....) eine neue Diagnose erhalten: Kombinierte Persönlichkeitsstörung.
Nur leider hab' ich keine Ahnung was ich mit diesem Begriff anfangen soll, irgendwie hört sich das für mich so nach "alles und nichts" oder nach "Mülleimer-Kategorie" an...d.h. da man nicht weiss wohin mit mir werde ich einfach mal in diese Schublade gesteckt.
Eigentlich ist es mir ja völlig gleichgültig wie das was ich habe nun heisst, mein Problem liegt vielmehr darin dass man gegen diese Störung eigentlich nicht viel tun kann. Auf die Idee, dass mir nichts hilft bin ich allerdings auch schon vor dieser Diagnose gekommen, da weder Medikamente noch Therapien bei mir wirklich eine Wirkung gezeigt haben.
Nur: vor dieser Diagnose hatte ich wenigstens noch die kleine Hoffnung dass mein Zustand sich irgendwann verbessern wird...und die ist jetzt nicht mehr da.
Das einzige was ich also meiner Meinung nach tun kann ist, mit meiner Symptomatik zu leben, und das kann ich nicht, befürchte ich.
Es ist nämlich so dass ich mit dem ständigen Drang lebe, mich umzubringen, und mich ständig ungewollt mit Selbstmordgedanken quäle.
Damit zu leben wäre quasi unmöglich.
Fällt irgend jemandem was zu diesem Thema ein?
L.G,
Nita
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Philipp1982
Forums-InsiderIn
169
Groningen M, 23
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Thu, 06.Apr.06, 20:13 Re: Kombinierte Persönlichkeitsstörung??? |
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Hallo Nita,
ich kenne das sehr gut mit den unterschiedlichen Symptomen. So funktioniert die analytische Therapie auch ein bisschen. Ich ging dahin wegen einer Sozialphobie. Die wurde auch erfolgreich behandelt. Jedoch sind dann durch das Aufwühlen andere Symptome entstanden, die DID ähneln. Ich würde dir raten, wenn dich jemand anspricht: Ja, wie heisst denn deine Störung nun eigentlich?, wähle einfach eines der Symptome aus, die du gerade hast. Oder du machst es kompliziert und zählst alle auf Oder du redest nicht darüber. Ich kenne diesen Zwang, sich selber in eine Kategorie stecken zu wollen: Endlich eine Diagnose! Aber nach beinahe sechs Jahren Erfahrung mit Analyse denke ich mir, so funktioniert der Mensch einfach nicht. Er hat Symptome und die können sich auch von einer Therapiestunde auf die nächste in andere verwandeln (Symptomverschiebung) oder sie bleiben irgendwann weg, was bei mir bei manchen Symptomen sogar schon passiert ist Am Anfang meines Therapieweges, das war 1999, dachte ich auch: Nix hilft! Ich war zuerst bei nem Psychiater Medis schlucken, danach bei nem Verhaltenstherapeuten, danach bei ner Systemischen Therapeutin. Hat mir alles nicht so gefallen. Bei der Analyse fand ich zum ersten Mal jemand, den ich für schlau genug hielt meine Probleme zu enttarnen (und es sind nicht wenige ). Ich möchte dir vor diesem Hintergrund auch raten: Lass dich nicht zu schnell entmutigen! Probiere alles aus: Mann, Frau, unterschiedliche Therapierichtungen, unterschiedliche Foren Das mit den Selbstmordgedanken ist ziemlich krass. Ich hatte diese auch zeitweise. Ich habe gelernt selber so ne Art besorgte! Mutter/Vater in meiner eigenen Person zu entwickeln. Wenn ich mal nicht mehr weiter weiss im Leben, frage ich mich, was würde eine liebevolle/besorgte Person (von denen es leider viel zu wenige gibt) jetzt mir raten und ich denke mir dann aus, was sie sagen würde. So Sätze wie: Jetzt kümmer dich mal um dich, wenns dir so schlecht geht! Spann mal nen ganzen Tag aus! Hör mal einfach nur gute Musik! Du musst jetzt nichts machen, wenns dir schlecht geht! Mach dir mal keinen Druck! Ich wünsche dir, dass du auch eine solche liebevolle Stimme in dir entwickeln kannst. Liebe Grüße
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_________________ Wir rennen vor dem Leben weg. (Erich Fromm) |
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nightwish45
Helferlein
35
Oberhausen W, 45
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Fri, 05.May.06, 13:06 Re: Kombinierte Persönlichkeitsstörung??? |
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Hallo Nita,
wer kennt das nicht, man geht mit einem Symptom zum Doc und kommt zurück mit zig Diagnosen. Die Hauptsache ist doch, dass man sich helfen lässt, egal wie das Dingen jetzt nun heisst und solange kann ich auch nur empfehlen: Take it easy, entspanne Dich, gönn Dir Ruhe, versuch zu Dir selbst zu finden! Den Schritt zu wagen sich therapieren zu lassen ist einfach schon der halbe Weg. Nur jetzt nicht umdrehen, das Ziel ist schon sichtbar, egal über wieviele Umwege man das erreicht.
Ich wünsch Dir alles Gute!
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