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Funmaker1
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Bayern M, 18
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Fri, 31.Mar.06, 21:52 Emotionen |
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Hi,
Ich würde gerne wissen was ihr über die menschlichen Emotionen denkt?
Meine Meinung:
Ich finde, dass die menschlichen Emotionen übertrieben sind und mehr Schaden anrichten als sie nutzen. Emotionen sind im Grunde nichts schlechtes, aber die der Menschen sind einfach zu stark. Wie oft ist es nicht schon vorgekommen, dass Menschen aufgrund von Emotionen andere verletzt haben (psychisch bzw. physisch)?
Durch Emotionen entsteht erst Streit. Ohne ihnen könnten wir sachlich und objektiv streiten. Es würde sicherlich weniger Kriege geben.
Wenn es ein Medikamente gäbe, um Emotionen abzuschwächen würde ich es sofort nehmen. Ihr?
Natürlich können Emotionen wie Liebe auch schön sein. Aber gibt es nicht zu viele Schattenseiten von übtertriebenen Gefühlen.
Mich selbst machen Emotionen fertig. Ich bin übertrieben sensibel und will ja niemanden in Gesprächen verletzen.
Wie ist das bei euch ?
mfg
funmaker1
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sisyphus
Helferlein
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Fri, 31.Mar.06, 22:51 Re: Emotionen |
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Hallo Funmaker1!
Das ist eine echt interessante Frage.
Manchmal mach ich mit meinen Emotionen so viel kaputt, dass ich mir einfach nur wünsch, dass ich diesen Teil von mir "amputieren" könnte. Gleichzeitig sind es aber auch die Gefühle die alles wieder gut machen können
Und mittlerweile hab ich die Erfahrung gemacht, dass es für mich viel schlimmer ist keine Gefühle zu haben, als schmerzhafte oder andere bewegende Gefühle zu haben.
Andererseits hab ich immer auch Angst, dass mich dann diese Gefühle überrollen..........naja, ich muss halt erst lernen wie ich mit meinen Gefühlen "richtig" umgehe.
......aber trotzdem bin ich grundsatzlich dafür
sofern mich mein Gefühl nicht täuscht
lg, sisyphus
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Funmaker1
Forums-InsiderIn
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Bayern M, 18
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Fri, 31.Mar.06, 23:52 Re: Emotionen |
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Eine weitere Frage, die mich sehr interessiert ist ob eigentlich Psychische Störungen nur aufgrund von Gesprächen mit Therapeuten herausgefunden werden. Gibt es auch Beweise durch Gehirnstrommessungen? Würde mich wirklich interessieren, weil Psychologen auch nur Menschen sind. Beim Augenarzt hatte ich zum Beispiel einmal 1 DPt dann 2 DPT dann 0,5dpt.
Das könnte ja in der Psychologie katastrophale Auswirkungen haben oder?
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Suneater
sporadischer Gast
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Nowhere M, 28
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Sat, 01.Apr.06, 1:09 Re: Emotionen |
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Na toll!
Hätte ich deinen Thread zuerst gelesen, hätte ich mir meinen ersten sparen können. Die Frage hätte ich auch hier stellen können. Wie man's macht, ist's falsch.
Ok, was das Thema Emotionen angeht:
Eine Gesellschaft die ohne Emotionen funktioniert, würde sich unweigerlich selbst abschlachten oder langsam dahinvegitieren. Emotionen, egal welcher Art, sind das was die Menschen antreibt. Der Geist lenkt den Körper...nicht anders herum. Und minimiert auf bloße Instikte würde ein Zustand wie bei "Dawn Of The Dead" herrschen. Leute, geht ins Kino.
@Funmaker1
Für die Allgemeinheit herausgefunden? Mit lateinischen Namen und allem, bestimmt. Aber sie können auch offentsichtlich sein, wenn man selber oder andere dabei Schaden nehmen. Da braucht es keine Gehirnstrommessung. Beispiele sind genug in der Presse zu finden, zumindest die extremen Fälle.
In einer Doku habe ich mal gesehen das angeblich Psychopathen einen größeren Abstand zwischen ihren Gehirnwindungen vorzuweisen haben als "Normale Menschen". Aber das kann man so einschätzen wie das doppelte Y-Chromosom, welches angeblich für aggresives Verhalten verantwortlich ist. Blödsinn.
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Funmaker1
Forums-InsiderIn
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Bayern M, 18
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Sat, 01.Apr.06, 15:42 Re: Emotionen |
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Ich hasse Emotionen.
Ohne übertriebene Emotionen würden wir viel gerechter handeln.
Ich bin trotzdem sehr skeptisch im Bezug auf Diagnosen.
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sm
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unwesentlich W, 30
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Sat, 01.Apr.06, 16:48 Re: Emotionen |
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Hallo ihr,
Funmaker, du stellst schwierige Fragen: Also, für meinen Teil möchte ich Emotionen nicht missen - sie sind das, was uns von den Tieren unterscheidet (wobei manche den höheren Säugetieren auch ein eingeschränktes Gefühlsrepertoire zusprechen). Klar, niemand sieht sich insbes. schmerzhaften Gefühlen gerne ausgesetzt... aber sie dienen wohl auch dazu, etwas zu verarbeiten.
Nachdem ich mich etwas damit beschäftigt habe (man sagt das auch in der Verhaltenstherapie so ähnlich): Ist der Mensch nicht Opfer seiner Emotionen, sondern man kann diese auch über seine Gedanken bzw. Bewertungen steuern. Sprich: Die gleiche Situation kann dazu führen, dass wir Menschen unterschiedliche Emotionen dazu entwickeln. Ein Beispiel: Situation ist Prüfung: Der eine hat Angst, weil er denkt, er kann nichts. Der andere ist emotional neutral bis erleichtert eingestellt, weil er endlich sein Wissen anbringen kann. Fazit: Nicht die Situation ist für die Emotionen verantwortlich, sondern das, wie wir (selbst) eine Situation bewerten. Und diese Bewertungen kann man durch gewisse Techniken beeinflussen.
( Buchtipp am Rande: Gefühle verstehen Probleme bewältigen von Wolf und Merkle)
"Schlimmer" fand ich den Zustand, in dem ich in meiner Depriphase das "Gefühl" hatte, nicht mehr wirklich fühlen zu können. Das war alles so abgestumpft... gar nicht schön .
Quote: | Eine weitere Frage, die mich sehr interessiert ist ob eigentlich Psychische Störungen nur aufgrund von Gesprächen mit Therapeuten herausgefunden werden. Gibt es auch Beweise durch Gehirnstrommessungen? |
Die Frage, welche dahinter steckt ist folgende: Haben psychische Störungen organische (körperliche) Ursachen bzw. Auswirkungen oder rein psychische... Und darüber streiten sich Mediziner und Therapeuten manchmal vortrefflich. Ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
sisyphus wrote: | Andererseits hab ich immer auch Angst, dass mich dann diese Gefühle überrollen..........naja, ich muss halt erst lernen wie ich mit meinen Gefühlen "richtig" umgehe. |
Das könnte wortwörtlich aus meiner Feder stammen, wie eigentlich dein komplettes Posting .
Ich bin im Moment auch am überlegen, inwieweit ADs Emotionen abflachen. Vielleicht weiß jemand darüber etwas zu berichten . Denn ich habe mittlerweile das Gefühl, sie tun das mehr als mir dzt. lieb ist .
Liebe Grüsse
PS Suneater: Suneater wrote: | Hätte ich deinen Thread zuerst gelesen, hätte ich mir meinen ersten sparen können. Die Frage hätte ich auch hier stellen können. Wie man's macht, ist's falsch. |
Vielleicht kann ein Mod das ja zusammenführen, wenn man ihn lieb darum bittet
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sm
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unwesentlich W, 30
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Sat, 01.Apr.06, 17:28 Re: Emotionen |
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Nachdem mein Skating-Vorhaben soeben ins Wasser fällt (agggrrr...) noch eine kleine Ergänzung:
Funmaker wrote: | Ich hasse Emotionen.
Ohne übertriebene Emotionen würden wir viel gerechter handeln. |
Jein, das glaube ich nicht unbedingt. Man stelle sich die Menschen ohne Emotionen vor: Der Mensch würde duch Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Schlafen, Fortpflanzung, etc. gelenkt werden. Dass würde die Welt nicht gerechter machen glaube ich, sondern zum totalen Egoismus führen (müssen). Das würde vermutlich zum darwinistischen "survival of the fittest" führen, so in der Art: ... under the complex and sometimes varying conditions of life, will have a better chance of surviving, und thus be naturally selected. (Charles Darwin). Ein menschliches Sozialverhalten z.B. in Form von Unterstützung Bedürftiger hätte ich kaum einen Raum. Denn wenn man keine Emotionen hat, was dürfte die Natur von sich aus dazu bewegen nicht lebenswertes, schwaches Leben zu erhalten und gar noch zu reproduzieren. Nein, gerechter wäre das nicht. Oder gibt es ein Beispiel, in dem die Natur als solche "die Schwachen" gegenüber "den Starken" bevorzugt? Mir fällt keines ein... was aber nicht heißen will, dass es das nicht gibt.
Und juhu, es ein paar Sonnenstrahlen dringen schon wieder durch... soll ich es wagen ...
Liebe Grüsse
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sisyphus
Helferlein
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Sat, 01.Apr.06, 17:38 Re: Emotionen |
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Hallo sternenmeer!
Hab dir eine pn geschickt, bin mir aber nicht sicher, ab sie angekommen ist?!
lg, sisyphus
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vallée
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Sat, 01.Apr.06, 18:09 Re: Emotionen |
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Quote: | Wenn es ein Medikamente gäbe, um Emotionen abzuschwächen würde ich es sofort nehmen. Ihr? |
Jein. Ich lebe schon ziemlich lange mir eingeschränktem Emotionsspektrum, vielleicht schon mein ganzes Leben. Das hat mir nicht nur geschadet. Es hat auch Vorteile. Der Nachteil ist, dass die Emotionen ja nur scheinbar nicht da sind. Sie sind ja da, nur nehme ich sie nicht oder anders war. Ich sehe ja selbst, das ich diverse psychosomatisch getriggerte körperliche Erkrankungen immer wieder kriege. Ich sehe auch, das der Mangel meine eigenen Emotionen wahrzunehmen, mich auch hindern Emotionen anderer wahrzunehmen. Mich belastet das nicht, aber meine Mitmenschen. Und so habe ich schon seit ich denken kann soziale Probleme. Was dann im Endeffekt doch mein Problem ist.
Die Frage stellt sich mir also nicht meine Emotionen abzuschwächen, sondern weiterzuleben wie bisher nur ohne die psychosomatischen und sozialen Folgen oder irgendwie an meine Emotionen rankommen. Da erste Möglichkeit faktisch ausgeschlossen ist, muss ich wohl ran an die Emotionen. Aber so rein theoretisch weiß ich nicht was besser ist, ganz ehrlich. Ich meine mein aktuelles Leben ist ja nicht durch den Mangel an emotionaler Tiefe verkorkst. Im Gegenteil. Ich habe eine lange und stabile Beziehung und wenige, aber lange Freundschaften und bin im Studium sehr erfolgreich. Was will man mehr?
Wenn ich jetzt den emotionalen Turbulenzen ausgesetzt bin, den andere ausgesetzt sind, kann ich dann noch so erfolgreich sein? Ich habe da Zweifel. Ist die Welt wirklich bunter durch Emotionen? Schöner? Keine Ahnung. Meine Welt war bisher auch aufregend und bunt, für mich zumindest.
Ich glaube übrigens nicht, das unsere Gesellschaft in Gewalt und Chaos versinken würde ohne Emotionen. Wir würden uns alle verhalten wie ein homo oeconomicus, total rational. Und Selbstzerstörung ist nicht rational. In vielen Situationen ist Kooperation rational. Mancur Olsen beschreibt das ganz gut in seinen Theorien über Kleine Gruppen.
Ich denke eher, das so mancher Bürgerkrieg, ethnische Unstimmigkeit, Ungerechtigkeit rein emotional entstanden und aufrecht erhalten wurde/wird. Ich weiß da durchaus wovon ich spreche.
Das mit dem Augendoc muss aber nichts bedeuten. Geht mir auch so. Neulich erklärte mir die Augenärztin, das sehen aktive Anstrengung ist und das man am Ende eines stressigen Tages oder wenn man eh unter stress steht schon mal 1 dpt schlechter sieht als sonst, besonders jenseits der 25.
Ansonsten können Therapeuten natürlich irren, mit fatalen Folgen, sicher! Aber wer klug genug ist reflektiert und diagnostiziert dich auch selbst.
Fazit: Ohne Emotionen, schön wärs, aber die Realität sieht so aus, was wir uns damit arrangieren müssen, lernen müssen damit sinnvoll umzugehen.
Grüße
vallée
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sm
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Sat, 01.Apr.06, 19:29 Re: Emotionen |
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Hallo ihr,
@sisyphus: Danke für deine PM: Hat mir weitergeholfen und habe soeben geantwortet.
vallee wrote: | Ich glaube übrigens nicht, das unsere Gesellschaft in Gewalt und Chaos versinken würde ohne Emotionen. Wir würden uns alle verhalten wie ein homo oeconomicus, total rational. Und Selbstzerstörung ist nicht rational. In vielen Situationen ist Kooperation rational. Mancur Olsen beschreibt das ganz gut in seinen Theorien über Kleine Gruppen.... |
Zu Mancur Olsen kann ich wenig sagen ... aber zum homo oeconomicus fällt mir folgendes ein. Der homo oeconomicus wird auch öfters in dem Zusammenhang diskutiert, dass die menschlichen Bedürfnisse unendlich sind, die Ressourcen zur Erfüllung der selben jedoch knapp sind (Knappheitsphänonem). Jetzt spinne ich das weiter: Ja, der Mensch wird mit anderen Menschen kooperieren, aber nur soweit der eigene Nutzen, die eigene Bedürfnisbefriedigung (bzw. die der Gruppe) dadurch maximiert werden kann. Wenn man aber an den Punkt kommt, das eine x-beliebige Ressource knapp ist und nicht für alle reicht, läge es dann nicht nahe, dass selektiert werden muss, wenn es nicht für alle reicht. Und wer wird als erstes ausselektioniert: Vermutlich diejenigen, welche am wenigstens zur Erhöhung des Wohlstandes beitragen können, wie z.B. die Schwachen.
Und dann gebe ich zu zusätzlich nochmals in wikepedia gespickt zu haben:
Quote: | In den Wirtschaftswissenschaften werden die Akteure in der Regel als egozentrische Nutzenmaximierer modelliert, ...Der homo oeconomicus wird oftmals als unsoziales oder amoralisches Wesen gesehen. Auch Täuschung und Betrug liegen innerhalb des Spektrums rationaler Handlungsweisen zum eigenen Vorteil. Jedoch lassen sich auch nicht-egozentrische Präferenzen modellieren;...
und Spranger bringt sehr gut auf den Punkt, was ich mit dem homo oeconomicus verbunden habe:
# Der ökonomische Mensch im allgemeinsten Sinne ist also derjenige, der in allen Lebensbeziehungen den Nützlichkeitswert voranstellt. Alles wird für ihn zu Mitteln der Lebenserhaltung, des naturhaften Kampfes ums Dasein und der angenehmen Lebensgestaltung. (S. 148). [...]
# Reichtum ist Macht. Der ökonomische Mensch entfaltet zunächst Macht über die Natur, ihre Stoffe, Kräfte, Räume und die technischen Mittel zu ihrer Bewältigung. [...] Mehr haben wollen als der andere, ist eine in der gesellschaftlichen Wirtschaft sich immer wieder von selbst bildende Willensrichtung. Wirtschaftliches Machtstreben erscheint also in der Form der Konkurrenz; sie herrscht von den einfachsten Stufen an und kann nur mit dem wirtschaftlichen Motiv selbst ausgerottet werden. (S. 153/154) |
Was fällt mir als praktisches Bsp. ein: Angenommen Tamiflur wäre das einzige Medi, um den Menschen bei einer Pandemie vor der Grippe zu schützen. Die Medis würden aber nicht für alle reichen... Würde nicht jeder danach streben, die Medis abzubekommen? Und wenn wir keine Emotionen hätten, dann würden sich "die Starken" rational und ohne Moral gegenüber den Schwachen durchsetzen. (...wobei ich gerade nicht wirklich sicher bin, inwieweit Moral ohne Emotio vorhanden wäre. Ich glaube: Ohne Emotio auch keine Moral... aber vielleicht wackelt diese These...).
Somit glaube ich, die Wahrheit liegt mal wieder in der Mitte von Kampf und Kooperation.
Liebe Grüsse
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vallée
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Wolkenkuckucksheim W, 27
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Sat, 01.Apr.06, 20:20 Re: Emotionen |
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Da hast du durchaus recht, sternenmeer. Ich sage auch nicht, dass Kooperation grenzelos wäre. Aber es wäre auch unsinnig durch Kooperation erreichtes zu zerstören. Sicher gäbe es auch Kampf. Aber es gäbe auch Kooperation. Und es gäbe nicht den totalen Kampf, das Blutvergießen. Denn das mündet in Selbstzerstörung, so wie jeder Bürgerkrieg und ist hochgradig emotional und recht irrational.
Mancur Olsen postuliert übriegens die "Ausbeutung" der Starken durch Schwache. Aus eigener Praxis bestätige ich das!
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Therese28
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Sun, 02.Apr.06, 3:14 Re: Emotionen |
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Quote: | Ich hasse Emotionen. Ohne übertriebene Emotionen würden wir viel gerechter handeln.
Es würde sicherlich weniger Kriege geben. |
also, das halte ich wirklich für falschen idealismus.
für mich stellen emotionen -die ganze bandbreite- eine bereicherung dar. was wäre denn das leben ohne unsere empfindungen? die machen das leben doch erst lebenswert.
Quote: | Und mittlerweile hab ich die Erfahrung gemacht, dass es für mich viel schlimmer ist keine Gefühle zu haben, als schmerzhafte oder andere bewegende Gefühle zu haben |
dem stimm ich unbedingt zu.
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Macky
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Sun, 02.Apr.06, 14:00 Re: Emotionen |
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Ohne die menschlichen Emotionen gäbe es heute kein menschliches Leben. Dem Menschen (und nicht nur dem, auch dem Tier), würde die Antriebskraft allen Handelns fehlen.
Emotionen haben sich im Laufe der Evolution entwickelt und sind genetisch determiniert.
Quote: | Ich finde, dass die menschlichen Emotionen übertrieben sind und mehr Schaden anrichten als sie nutzen. |
Das denke ich teilweise auch. Aber unsere Vorfahren brauchten solche "übertriebenen" Emotionen. So war es damals zum Beispiel einfach viel wichtiger als heute, Angst zu empfinden. Unsere Vorfahren lebten in der Wildnis, jederzeit der Gefahr ausgesetzt, von einem wilden Tier angegriffen zu werden. Überlebenschancen hatte nur, wer in der Lage war, angemessen hohe Angst zu empfinden und die damit verbundenen körperlichen Reaktionen wie z.B. Flüchten. Ohne diese Antriebskraft wäre die Menschheit irgendwann ausgestorben. Genauso ist es mit Zuneigung, Liebe und Gemeinschaftsgefühl. Ohne diese würde es uns heute auch nicht geben.
Du schreibst, dass menschliche Emotionen übertrieben sind. Ich stimme dir zu, dass z.B. diese Art von Angst, die unsere Vorfahren empfunden haben, heute weitestgehend überflüssig ist. Wir sind in unserer Gesellschaft nicht mehr solch großen Gefahren ausgesetzt wie der Steinzeitmensch es war, unser Gehirn und unser Körper reagieren aber noch genauso darauf. Das ist das Erbe, das wir von unseren Vorfahren bekommen haben. Bei "Kleinigkeiten", gemessen an dem, was früher gefährlich war, wie zum Beispiel Prüfungssituationen oder soziale Situationen, empfinden wir noch genauso wie der Steinzeitmensch bei der Begegnung mit einem wilden Tier. Unser Herz fängt an zu rasen, Adrenalin wird frei gesetzt - kurz - der Körper wird für eine Flucht vorbereitet. Oder es passiert, dass man erstarrt (Totstellreflex)
Diese extremen Emotionen mögen heute vielleicht nicht mehr angemessen sein. Aber sie sind der Preis dafür, dass wir damals, als Steinzeitmenschen überlebt haben. So sehe ich das zumindest.
Quote: | Durch Emotionen entsteht erst Streit. Ohne ihnen könnten wir sachlich und objektiv streiten. Es würde sicherlich weniger Kriege geben.
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Du hast recht. Aber du vergisst, dass es ohne Emotionen heute auch gar nicht so etwas wie eine funktionsfähige Gesellschaft gäbe. Außerdem würde man gar nicht erst streiten, auch nicht sachlich und objektiv.
Es wäre alles sozusagen "scheiß egal".
Ein Leben ohne Emotionen wäre gar nicht zu realisieren. Niemand würde sich mehr "fortpflanzen", nach beruflichem oder privatem Erfolg streben oder überhaupt noch irgendetwas tun.
Quote: | Mich selbst machen Emotionen fertig. Ich bin übertrieben sensibel und will ja niemanden in Gesprächen verletzen. |
Das bin ich auch, aber irgendwie ist mir das lieber als gar keine Emotionen zu haben. So eine Leere könnte ich gar nicht ertragen.
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Sun, 02.Apr.06, 14:23 Re: Emotionen |
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Quote: | Eine weitere Frage, die mich sehr interessiert ist ob eigentlich Psychische Störungen nur aufgrund von Gesprächen mit Therapeuten herausgefunden werden. Gibt es auch Beweise durch Gehirnstrommessungen? |
Soweit ich weiß, lassen sich viele psychische oder psychiatrische Erkrankungen wie z.B. Schizophrenie (und ansonsten glaube ich so gut wie alle neuropsychologischen Syndrome und Störungen) auch durch verschiedene Hirnforschungsmethoden nachweisen. Es gibt nicht nur das EEG, sondern auch sog. Bildgebende Verfahren (z.B. CCT, FMRT, PET..), die dafür eingesetzt werden.
Aber ich denke, dass die Störungen, die du meinst, am ehesten (und vor allem in einer Psychotherapie, wo es ja nicht um Forschung, sondern um die Praxis geht)in einem Gespräch oder über einen Fragebogen diagnostiziert werden können. (z.B. Ängste, Depressionen etc..)
Durch die Erkenntnisse, die man aus der Forschung gewonnen hat, kann man auch recht zuverlässige Diagnosen stellen, denke ich. Beachtet wird außerdem, dass viele Störungsbilder irgendwie zusammenhängen oder zusammen auftreten können (z.B. Angst und Depression zusammen)
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Funmaker1
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Mon, 03.Apr.06, 17:18 Re: Emotionen |
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Ich kenne einige Leute, die so denken wie ich und ich kenne einige Leute, die mit meiner Meinung nicht übereinstimmen. Sensibelchen werden meiner Ansicht nach eher meiner Meinung sein.
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