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püppi
sporadischer Gast
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Post Thu, 30.Mar.06, 18:57      Depressive Phase nach Trauerfall Reply with quoteBack to top

Hallo!

Also, diese komische Phase hat angefangen etwa Ende Jänner. Da war es aber noch mehr ein Gefühl des Erschöpft-Seins, hab die Weihnachtsferien auch nur mit Skripten-Schreiben zugebracht. Und als die Ferien zu Ende waren und die Uni in ihre letzte Semesterphase ging, war ich richtiggehend erschöpft, kaputt und zu Prüfungen gar nicht mehr in der Lage.

Gut, ich hab eben dann nicht so viele Prüfungen gemacht, und mir gedacht, dann genieß ich eben mal die Ferien, fahr eine Woche zu einem sehr lieben Freund (mittlerweile is mehr draus geworden) und dann start ich wieder voll ins neue Semester. Nun, es kam alles anders. Mein Opi kam ins Spital, weil er kaum mehr Luft bekam und sein Herz auch nicht mehr so recht mit machte. So begannen die ersten Ferientage mit Spitalsaufenthalt. Eine Woche später ist er verstorben. Ich hab sehr viel mit ihm "geredet" und mich richtig von ihm verabschiedet. So schien es mir auch, daß ich wohl ganz gut mit der Situation zurechtkam. ja, es schien so. Mittlerweile is aber die Uni wieder in vollem Gange, ich aber überhaupt nicht.

Es fehlt komplett an Motivation, Antrieb,... Wenn ich dann mal an etwas dran sitze, dann kann es schon passieren, daß ich beim kleinsten Problem ausflippe, zu weinen beginn und dann gar nicht mehr weitermachen kann. Das ist aber nicht das einzige. Um mich von dem ganzen "Alltagsdruck" - ich glaub so läßt es sich am ehesten für mich ausdrücken - abzulenken, hab ich schon gelegentlich was zum Trinken am Schreibtisch stehen. Leider kommt das in letzter Zeit häufiger vor, und das macht mir schon ziemlich Sorgen. Ausserdem hab ich mit dem Essen auch ziemliche Schwierigkeiten. Ich genieß es zwar in dem Moment, wo ich es zu mir nehme, kann es aber nachher nicht für mich behalten. Das schaff ich einfach nicht.

Weiß echt nicht, wie ich da raus kommen soll. Spiel mich jetzt schon wirklich ernsthaft mit dem Gedanken ne Therapie zu machen, weil ich das Gefühl hab, allein komm ich da nicht raus. Und ich will mein Studium nicht schleifen lassen, zu mal ich da jetzt auch schön langsam mal ein Ende finden sollte. Is nicht Überzeit, aber es soll halt net gerade jetzt schleifen.

So, jetzt is mir echt ein bissl leichter. Is viel Ballast, ich weiß, aber es tut sehr gut, sich mal ausschreiben zu können.

Liebe Grüße noch,
Betty!

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Philipp1982
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Post Fri, 07.Apr.06, 0:48      Re: Depressive Phase nach Trauerfall Reply with quoteBack to top

Da scheint mir doch die Trauer über den verstorbenen Großvater noch nicht ganz verarbeitet zu sein. Es ist oft so, dass sich die Leute die Trauer nicht eingestehen oder sie unterdrücken. Dann kommt sie an anderen Stellen wieder zum Vorschein. Ich würde dir raten eine Gruppe zu suchen, in der gemeinsam getrauert wird oder zu einer Psychologin/einem Studienberater (die haben oft ein psychologisches Studium) zu gehen. Es muss ja nicht sofort eine Therapie sein. Viel Erfolg!

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Wir rennen vor dem Leben weg. (Erich Fromm)
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Sonja1972
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Post Mon, 15.May.06, 10:57      Re: Depressive Phase nach Trauerfall Reply with quoteBack to top

Ich bekam meine Depression auch durch einen persönlichen Schicksalschlag

Ich kann Dir nur raten: Gehe zum Arzt. Oder hole Dir anderswo Hilfe. Am besten, wenn möglich, direkt zum Spezialisten. Ich hatte zuerst wahnsinnige Angst davor: Der Arzt lacht mich aus oder sagt ich wäre verrückt, oder ich sollte mich nicht so anstellen.

Das 100% Gegenteil war der Fall. Er klärte mich sehr sachlich über die Krankheit auf, bevor er einen Behandlungsplan mit mir ausarbeitete. Alleine die Tatsache, dass er mir alles erklärte und mich ernst nahm, hat mir sehr geholfen.

Es muss ja nicht unbedingt Medikamente oder Therapie sein, die Dir helfen. Es gibt doch bestimmt bei Euch auch Trauergruppen. Schaue mal im INternet nach.

Umso länger Du wartest, umso schlimmer kann es werden. Und Alkohol ist keine Lösung. Sonst potenziert sich Dein Problem nur noch. Bei mir fing es relativ harmlos vor ein paar Monaten an: Gereiztheit, ewige Müdigkeit, Appetitlosigkeit.

Am Ende weinte ich nur noch und stand überhaupt nicht mehr auf. Jetzt sehe ich wieder den Silberstreifen am Horizont. Deswegen kann ich nur jedem empfehlen: suche hilfe. Du musst das nicht alleine durchstehen!

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Der Tod ist eine endgültige Lösung für ein nur vorübergehendes Problem.
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