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Catwoman
Forums-InsiderIn
249
Bayern W, 23
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Wed, 29.Mar.06, 13:18 Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Ich beschäftige mich zusammen mit meinem Therapeuten schon länger mit meinem Selbstbewusstsein. Jetzt möchte ich einmal eure Meinung wissen. Ich hoffe, ich kann mich klar genug ausdrücken, dass man versteht, was ich meine, es ist ein wenig schwierig:
Auf der einen Seite finde ich mich selbstbewusst genug: Ich kann ohne Scheu vor fremden Leuten reden, bin im Allgemeinen schnell beliebt (hauptsächlich bei Männern, das soll jetzt aber keine Rolle spielen) und in Gruppen bin ich eine Führungspersönlichkeit. Ich kann Kritik vertragen, sehe auch mal eigene Fehler ein, noch dazu ist mir so gut wie überhaupt nichts peinlich und auf den Mund gefallen bin ich auch nicht.
Ich finde es toll, dass ich diesen Schritt geschafft habe, in der Schule war ich quasi das Mauerblümchen, dass sich nicht getraut hat, auch nur eine Silbe vor der ganzen Klasse zu sprechen.
Ganz anders sieht das aber leider in meiner Beziehung aus. Hier werde ich regelmäßig "degradiert", ohne dass ich das möchte. Und hier liegt der Knackpunkt: Kann man sich von außen klein machen lassen, obwohl man eigentlich viel Selbstsicherheit besitzt? Dass man praktisch gezwungen ist, klein zu sein?
Mein Therapeut meint, wenn ich wirklich so viel Selbstbewusstsein hätte, dann würde mich die teilweise beleidigende und respektlose Behandlung meines Partners kalt lassen.
Ich sehe das etwas anders. Im Inneren bin ich groß und er macht mich klein, ohne dass ich es verhindern könnte. So heißt es beispielsweise: "Schau dich an - schlechtes Zeugnis, keine Ausbildung, lange arbeitslos - du kriegst keinen Job mehr!". Das ist zwar die Wahrheit, meine persönliche Meinung ist aber, dass ich diesbezüglich vielleicht doch noch Glück haben könnte und ich vertraue in die Zukunft. Ich kann versuchen, so etwas klar zu stellen, ich kann dagegen anschreien, ich kann mir denken "das kannst du dir doch nicht bieten lassen" oder "ich habe auch Respekt verdient", aber es ändert sich nichts. In seinen Augen bin ich weiterhin das kleine Sch***häufchen, das überhaupt nichts kann und das sich bei diesen Zukunftschancen am besten gleich von der Brücke stürzt.
Ich fühle mich hier wirklich "gezwungen herabgesetzt". Gibt es sowas? Und wie könnte jemandem so eine ungerechtfertigte Degradierung vollkommen kalt lassen?
Ich will mich nicht herabsetzen lassen!!! Das ist der Punkt. Aber wieso geschieht es trotzdem? Und wie kann ich es verhindern?
Was meint ihr?
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Iblis
Helferlein
49
Hamburg M, 35
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Wed, 29.Mar.06, 13:43 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Ich meine dass eine Ursache für öffentliches Selbstbewusstsein eine geistige Unabhängigkeit vom Gegenüber ist. Eigentlich kann dir ja niemand was antun, womit du nicht umgehen kannst, sei es im Job oder beim Flirten, denn im schlimmsten Fall kannst du immer noch den Finger zeigen und gehen.
Bei deinem Männe funktioniert diese Schutzhaltung aber nicht, weil Du ja auch etwas von ihm willst. Schließlich heißt Beziehung eingehen ja gerade auch auf Unabhängigkeit und damit Distanz zu verzichten. Darum tut es viel mehr weh, wenn er dich kritisiert.
Selbstzitat->"Männer könnten mich schlimmstenfalls zum Krüppel schlagen oder mich umbringen, Frauen können mir weh tun!"
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redrose
Forums-InsiderIn
252
Deutschland W, 32
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Wed, 29.Mar.06, 13:50 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Quote: | Mein Therapeut meint, wenn ich wirklich so viel Selbstbewusstsein hätte, dann würde mich die teilweise beleidigende und respektlose Behandlung meines Partners kalt lassen. |
Hallo Catwoman,
einen richtigen Rat kann ich dir (noch) nicht geben. Ich verlasse gerade eine Beziehung wo auch Achtung und Respekt fehlte, und auch ich weiss nicht, warum ich mich so in diese "Opferrolle" begab, denn ich war ebenfalls immer sehr selbstbewußt.
Ich denke es ist aber einfach ein großer Unterschied ob eine Beleidigung von einer Person kommt, die man liebt, oder von Außen.
Gerade wenn derartiges von einer Person kommt die man liebt, trifft das am aller meisten. Erstens will man ja gerade speziell auf die geliebte Person gut wirken, und das erzeugte bei mit immer zweifel an dessen Liebe. Und man hat auch ein immenses Vertrauen in die Person die man liebt. Also vertraut man auch in dessen Urteilsvermögen. Kritik nimmt man eben von eng vertrauten Menschen stärker an. und wenn das dann Demütigungen sind treffen diese eben sehr hart.
Ich werde da selbst noch ein paar Gespräche führen denn ich möchte nie wieder derart an mir zweifeln, und derartiges jahrelang über mich ergehen lassen.
Wie man das verhindern kann, weiss ich nicht. Ich weiss aber, das dadurch bei mir die Gefühle zu meinem Mann nach Jahren kaputt gegangen sind. Und jetzt kann mein Mann mich nicht mehr mit seinen Demütigungen treffen. Sagen wir mal, dadurch das man keine Gefühle mehr hat, kann man dem entgehen. Aber damit geht auch die Beziehung kaputt.
Hast du denn deinem Partner mal gesagt was er da mit deinem Innenleben anstellt?
Liebe Grüße
Resrose
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_________________ Ein Traum ist ein Traum, aber ein Ziel ist ein Traum mit Termin |
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Catwoman
Forums-InsiderIn
249
Bayern W, 23
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Wed, 29.Mar.06, 16:05 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Ihr sprecht wahre Worte.
Einen Satz von mir muss ich an dieser Stelle korrigieren: Mein Therapeut meint, wenn ich wirklich so viel Selbstbewusstsein hätte, dann könnte ich über beleidigende und respektlose Behandlung HINWEGSEHEN, es würde meiner Selbstsicherheit keinen Abbruch tun und ich würde mich immer noch positiv fühlen.
Das "kalt lassen" war keine gute Wortwahl.
Quote: | Sagen wir mal, dadurch das man keine Gefühle mehr hat, kann man dem entgehen. Aber damit geht auch die Beziehung kaputt.
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Ja, das ist es ja gerade. Entweder man erträgt es oder man versucht eine du-kannst-mich-mal Einstellung zu bekommen, wenn die beleidigende Person ihren Fehler nicht sieht. Für die Beziehung ist aber nichts davon von Vorteil
Quote: | Hast du denn deinem Partner mal gesagt was er da mit deinem Innenleben anstellt? |
Ich kann gar sie schon nicht mehr zählen, so viele Gespräche gab es schon darüber. Er ist ein sehr negativ denkender Mensch und das überträgt er auf mich. Für seine/meine/unsere Zukunft hat er nicht einen positiven Gedanken übrig. Und er ist permanent unzufrieden, er möchte immer genau das haben, was jetzt im Moment nicht möglich ist (gerade ist wieder aktuell: Ich will ein neues Auto, dann bin ich zufrieden. Wenn er das dann hätte, dann möchte er einen Großbildfernseher und immer so weiter... würde man ihm 1 Million Euro geben, wäre er immer noch unzufrieden und würde sagen: Ich will 10 Millionen. Er ist wirklich auch sehr materiell veranlagt.).
Und das alles, obwohl es uns eigentlich ganz gut geht. Ich bekomme zwar Arbeitslosenhilfe, aber wir haben trotzdem 2 Autos, eine schicke Wohnung und können uns ab und an sogar mal kleine Extraausgaben leisten, weil wir noch dazu ziemlich gut mit Geld umgehen können.
Ich verstehe überhaupt nicht, was er hat.
Meine Versuche a la "Hab doch ein wenig Vertrauen, das kriegen wir schon hin" prallen total ab.
Bei ihm bekommt man auch immer das Gefühl, das wirklich alles für die Katz ist. Ich möchte mir beispielsweise wieder einen Job suchen. Klar, hauptsächlich möchte ich das für mich - ich will wieder arbeiten und Geld verdienen. Doch das ist keine komplett egoistische Sache - wenn ich wieder einen Job habe, dann gehts uns beiden doch besser? Aber er sieht überhaupt keinen Sinn darin, dann gehts wieder los "Du bekommst doch keinen Job mehr" oder "Ohne Ausbildung bekommst du sowieso nicht so viel Geld, da kommt nicht viel mehr dabei raus, als du jetzt bekommst, also kannst du gleich daheim bleiben".
Egal was oder welche Situation es ist - er findet immer etwas, um es ins negative zu ziehen. Zermürbend.
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redrose
Forums-InsiderIn
252
Deutschland W, 32
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Wed, 29.Mar.06, 16:31 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Quote: | wenn ich wirklich so viel Selbstbewusstsein hätte, dann könnte ich über beleidigende und respektlose Behandlung HINWEGSEHEN, es würde meiner Selbstsicherheit keinen Abbruch tun und ich würde mich immer noch positiv fühlen.
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Vielleicht ist das ja wirklich so. Aber da braucht man wirklich extrem viel Selbstbewußtsein, wenn man da wirklich immer darüber stehen will. Bei manchen sieht das nach Außen ja so aus, aber wenn man ehrlich ist, trifft doch so einiges mehr als das man es erkennen läßt.
Jedoch sehe ich das innerhalb einer Beziehung dennoch etwas anders.
Das beginnt ja meist nicht sofort mit respektlosen Beleidungen.
Das beginnt ja eher mit immer häufig werdender Kritik. Und Kritik ist ja auch etwas, das nicht einfach abprallen soll.
Und dann kommt die eben immer öfter von einer Person, die man liebt, und man beginnt dann eventuell doch langsam an sich zu zweifeln.
Denn man glaubt ja nicht, das die Person einen treffen möchte damit.
Man vertraut eben. Nur wenn sich das dann immer steigert sinkt das Selbstwertgefühl eben auch etwas mit.
Bis es dann zu echten Demütigungen kommt, hat man dann eh schon ein geschwächtes Selbstwertgefühl.
Dein Freund scheint ein sehr pessimistischer Zeitgenosse zu sein, oder er ist mit sich und seinem Leben unzufrieden.
Das überträgt er dann auch auf dich. Vielleicht ist er sich gar nicht bewußt, das er dich damit so trifft.
Er traut sich selbst nichts zu, und dir dann eben auch nicht.
Du sagst du besprichst das mit einem Psychologen. Wie wäre es denn, wenn du deinen Freund da mal mit nimmst?
Quote: | a, das ist es ja gerade. Entweder man erträgt es oder man versucht eine du-kannst-mich-mal Einstellung zu bekommen, wenn die beleidigende Person ihren Fehler nicht sieht. Für die Beziehung ist aber nichts davon von Vorteil |
Naja, "du kannst mich mal" hab ich eigentlich nie gedacht. Leider, denn das hätte mir viel Leid erspart. Im Gegenteil.
Ich hab mich darin gefangen, und versucht mich permanent zu beweisen aber es war nie gut genug.
ich habe so oft versucht zu ergründen warum er das tut, wollte darüber reden, wurde aber auch immer abgeblockt.
Und irgendwann nach Jahren hab ich dann resigniert, und es einfach über mich ergehen lassen. Und nun ist eben alles kaputt. Nein für die Beziehung ist es nicht von Vorteil. Es ist eher Hilflosigkeit gewesen.
Versuche aber weiterhin deinen Freund zu Gesprächen zu bewegen, und ergib dich nur nie diesem Schicksal.
Das war mein größter Fehler dabei.
Aber was du jetzt da so schreibst, klingt mal noch nicht nach Demütigungen. Das klingt nur, als habe er sich aufgegeben und traut sich nichts mehr zu, und das bezieht er auf dich mit.
Ich würde ihn wirklich mal zum Therapeuten mitnehmen.
Liebe Grüße
Redrose
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_________________ Ein Traum ist ein Traum, aber ein Ziel ist ein Traum mit Termin |
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Wed, 29.Mar.06, 18:49 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Hallo,
Quote: | Kann man sich von außen klein machen lassen, obwohl man eigentlich viel Selbstsicherheit besitzt? Dass man praktisch gezwungen ist, klein zu sein? |
Nein. Dann ist die Selbstsicherheit nicht ausgepärgt genug. Man IST nicht gezwungen, man lässt zu, weil man den Verlust des Partners als schlimmer empfindet.
Quote: | Im Inneren bin ich groß und er macht mich klein, ohne dass ich es verhindern könnte. |
Wenn Du im Inneren groß wärst (bezieht sich auf Dein Selbstwertgefühl, nicht auf Deine wahren Fähigkeiten), könnte er Dich nicht klein machen.
Quote: | So heißt es beispielsweise: "Schau dich an - schlechtes Zeugnis, keine Ausbildung, lange arbeitslos - du kriegst keinen Job mehr!". |
Er braucht das Dich runterzuputzen, weil er anscheinend selbst ein sehr geringes Selbstwertgefühl hat. Er putzt sich runter, weil er sich selbst nicht anders aufwerten kann.
Quote: | In seinen Augen bin ich weiterhin das kleine Sch***häufchen |
Das wird solange so bleiben, solange es keine Konsequenzen hat.
Quote: | Ich fühle mich hier wirklich "gezwungen herabgesetzt". Gibt es sowas? |
Du lässt es zu. Es hat keine Konsequenzen für ihn.
Quote: | Ich will mich nicht herabsetzen lassen!!! Das ist der Punkt. Aber wieso geschieht es trotzdem? Und wie kann ich es verhindern? |
Weil Du es zulässt. Du kannst es durch Konsequenzen verhindern. Du musst für Dich entscheiden, was Dir wichtiger ist, Deine "Beziehung" zu ihm oder Dein Selbstwertgefühl. Ist es die Beziehung, dann wirst Du weiterhin Abstriche machen müssen.
Quote: | Zitat:
Sagen wir mal, dadurch das man keine Gefühle mehr hat, kann man dem entgehen. Aber damit geht auch die Beziehung kaputt. |
Stimmt. Was ist Dir wichtiger? An welcher Stelle ist der Leidensdruck größer?
Quote: | Ich verstehe überhaupt nicht, was er hat. |
Ich kann Dir sagen, was er nicht hat: Selbstwertgefühl.
Quote: | Egal was oder welche Situation es ist - er findet immer etwas, um es ins negative zu ziehen. Zermürbend. |
Er wird sich nicht ändern, wenn alles so weiterläuft.
Gruß
whoopie
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Wed, 29.Mar.06, 18:52 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Korrektur:
Quote: | Er putzt sich runter, weil er sich selbst nicht anders aufwerten kann. |
Er putzt DICH runter.....
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jovenilia
Helferlein
135
irgendwo W, 50
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Wed, 29.Mar.06, 22:12 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Ja das gibts, daß man trotz starken Selbstbewußtsein sich in solchen Situationen klein und minderwertig fühlt. Sogar WEIL man selbstbewußt ist und sich generell als stark empfindet. Wenn Du mit jemandem zusammen ist, der dich permanent niedermacht, heißt das für mich, daß man Du ihm mit viel Mühe und Leiden die Bestätigung abtrotzen willst, daß Du ok bist. Und je mieser er Dich macht umso mehr strudelst Du Dich ab udn machst Dich immer weiter fertig.
Ich glaube nicht, daß Du das durchhalten wirst. Und was machst Du an dem Tag, an dem er sagt: "Du bist toll"?
Mein Rat: Renn so schnell Du kannst!
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White_Stardust
sporadischer Gast
15
Galaxie W, 30
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Fri, 31.Mar.06, 19:30 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Hallo Catwoman!
Hast Du eigentlich schon mal darüber nachgedacht was dein Freund eigentlich davon hat wenn er dich klein macht?Überleg doch ma!Alles was er will ist ,dass du schön weiter klein bleibst und dich nicht traust arbeiten zu gehen.Wenn du wider arbeiten würdest,hättest du ein grösseres Selbstbewusstsein und glaub mir du würdest kaum noch darüber nachdenken ob du selbstbewusst bist oder nicht,seine dummen sprüche würden an dir abprallen!Aber da du keine arbeit hast,trifft er genau deine achilles ferse und erreicht das was er will:du fühlst dich klein,hast angst ihn zu verlieren und lässt dir das gefallen.Er hat das was er will:du bleibst bei ihm!!So,wenn du arbeiten würdest müsste er befürchten dass du ihn erst recht verlässt!Wenn du zuhause bleibst kannst du ja auch kaum jemand anderen kennenlernen!Er will dich einfach nur abhängig machen.Na ja meiner meinung nach,hast du genug selbstbewusstsein!!! Und das weiss er auch!!Jeder der keine arbeit hat und arbeiten will,fühlt sich irgendwie minderwertig.Du solltest nicht an deinem selbstbewusstsein zweifeln,sondern an seiner Liebe.Sorry!Aber ich sehe das so.Mein ex hat mir jahrelang erzählt,wie klein und blöd ich bin.Als ich meine ausbildung beendete,geld verdiente sprach er oft davon dass ich sehr selbstbewusst geworden bin und hatte angst ich würd ihn verlassen.Als ich mein Studium begonnen hab,hab ich ihn dann verlassen.Mein tip:such dir ein job,mach eine ausbildung,mach dich unabhängig...Irgendwann ist es zu spät.Ohne dich müsste er auf den lebensstandard verzichten denn ihr jetzt habt oder?Dein thera hat schon recht,es müsste an dir abprallen,die folge davon:trennung.Überleg mal ob du dir das wert bist sich so runter machen zu lassen!!!Du bist jung,du hast alle Möglichkeiten und Chancen!Du brauchst jemand der dich in deinen Wünschen und Zielen unterstützt.Und wenn du du nicht aufpasst und noch lange mit ihm bleibst wirst du richtig pessimistisch und verlierst womöglich den rest deines Selbstbewusstseins.Sorry,ich sprech nur aus erfahrung.Alles Gute.White_Stardust
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Pecorin
Helferlein
118
Köln M, 28
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Sat, 01.Apr.06, 14:42 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Ich denke, dass dein Selbsbewußtsein doch nicht so groß ist.
Das mit Vorträge halten etc. das lässt sich antrainieren.
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doco_
sporadischer Gast
15
Wien M, 26
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Wed, 05.Apr.06, 1:12 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Also ich sehe das so ähnlich wie white_stardust. Als dein Freund sollte er dich eigentlich unterstützen und nicht runtermachen. Wenn er dich ständig runtermacht, dann ist er schlecht für dich und du wärst besser dran, wenn du dir jemand anderen suchst.
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Catwoman
Forums-InsiderIn
249
Bayern W, 23
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Wed, 05.Apr.06, 13:30 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Ich hatte vor ein paar Tagen ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit ihm.
Da ging es darum, wieso er so pessimistisch und verbittert ist. Und endlich gibt es eine Spur: Er ist in seinem Leben vor unserer Beziehung eigentlich nur zum Narren gehalten und immer wieder sitzen gelassen worden, von Freunden und Partnerinnen. Und damit kann er scheinbar bis heute nicht umgehen. Die Tatsache, dass er immer wieder verar***t wurde, hat ihn an einen Punkt gebracht, wo er denkt, alle Menschen wollen ihm etwas böses und wenn jemand ihm doch etwas gutes tut, sieht er das zwar, aber er meint, da wäre dann immer ein Hintergedanke dabei, dass die Leute nur etwas für ihn tun, wenn sie selbst etwas von ihm brauchen.
Nun ja, der Gedanke, dass er eine Therapie eigentlich viel nötiger hätte als ich und dass ich eigentlich die Stärkere in unserer Beziehung bin, begleitet mich schon sehr lange. Was mich zu dieser Frage bringt:
Quote: | Hast Du eigentlich schon mal darüber nachgedacht was dein Freund eigentlich davon hat wenn er dich klein macht? |
Und ich denke, ich habe da eine Ahnung...
Mir scheint, als wollte er einen Rollentausch erzwingen. Er kann es wohl nicht verschmerzen, dass ich die körperlich, seelisch und geistig Stärkere bin. Ich bin auch schon oft zum Narren gehalten worden von Freunden und Partnern, aber ich habe das hinter mir gelassen, es beeinflusst mich heute wenig bis gar nicht. Ich schaffe es, mit den negativen Dingen des Lebens, die einmal geschehen sind oder auch gerade passieren, ziemlich locker umzugehen, sei es Arbeitslosigkeit, fehlendes Geld oder was auch immer. Noch dazu bin ich scheinbar robuster, wenn es darum geht, körperliche Schmerzen auszuhalten.
Und das alles wurmt ihn unglaublich. ER möchte gerne derjenige sein, der quasi die Oberhand hat. Und wenn ich da nicht freiwillig mitspiele, versucht er das immer wieder gewaltsam mit Worten zu erreichen. Anstatt sich auf meine Stärke einzulassen, sich bei mir vielleicht auch etwas "abzuschauen", meine Lockerheit, mein Verhalten zu übernehmen, wenn man sieht, dass mein Weg der bessere, der stressfreiere ist - statt dessen möchte er, vielleicht auch unbewusst, dass ich genau so schwach bin wie er.
Im Moment versuche ich noch, ihm meinen Weg zu zeigen, ihm klar zu machen, dass man es sich im Leben auch einfach machen kann. Bitte keine Moralpredigten a la "Lass ihn doch, wenn er damit zufrieden ist". Denn das ist er eben nicht, das habe ich auch schon oft aus seinem eigenen Mund gehört.
Aber wenn es so weiter geht, wenn er sich den einfachen Weg partout nicht zeigen lassen will, dann wird doch der Zeitpunkt kommen, an dem ich ihn mit seiner Schwäche und seinen Ängsten zurücklassen muss. Momentan versuche ich zu halten, was zu halten ist, doch ich merke langsam, wie mir alles durch die Finger rinnt... Liebe und Respekt schleichen sich davon... Wie soll ich auch einen Menschen respektieren, der total unzufrieden mit allem ist, der keinen Rat annimmt, sich keinen Weg da raus zeigen lassen will und der so schwach ist, dass er scheinbar kein Selbstbewusstsein neben sich ertragen kann???
Edit: Ein kleiner Nachtrag:
Es gab Zeiten, da dachte ich, was schwächeres als mich kann es nicht geben, als ich mir meine persönlichen Ängste klar gemacht habe. Angst vor Autobahnen, Angst vor Kindern, vor Höhe, vor Menschenmassen, vor Krankenhäusern, vor dem Alleinsein... aber das alles scheint wirklich ein Dreck gegen das zu sein, was er mit sich herumschleppt. Diese Ängste sind heute immer noch da, aber trotz dieser Ängste besitze ich eine gewaltige Stärke. Und er hat es eben nicht so weit geschafft, sich trotz Ängsten seine Würde und eine gewisse Stärke zu bewahren.
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Last edited by Catwoman on Wed, 05.Apr.06, 13:49; edited 2 times in total |
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Wed, 05.Apr.06, 13:42 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Hallo catwoman,
Quote: | Und endlich gibt es eine Spur: Er ist in seinem Leben vor unserer Beziehung eigentlich nur zum Narren gehalten und immer wieder sitzen gelassen worden, von Freunden und Partnerinnen. Und damit kann er scheinbar bis heute nicht umgehen. |
Also, ich kenne niemanden (was aber nichts heißen muss), der sich nach Enttäuschungen SO verhält wie Dein Freund. Im Gegenteil, Leute die ständig verlassen wurden, werden eher vorsichtig beim nächsten Partner.
Dumme Frage: Kann es sein, dass er ständig verlassen, weil er sich damals schon so verhalten hat? Das würde zwar nicht gegen ein geringes Selbstwertgefühl sprechen, jedoch gegen den ´von Dir vermuteten Grund.
Gruß
whoopie
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Catwoman
Forums-InsiderIn
249
Bayern W, 23
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Wed, 05.Apr.06, 14:03 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Hallo Whoopie!
Also soweit ich weiß (ich kann auch nur das wiedergeben, was er mir gesagt hat), war er früher sogar ein Stück weit selbstlos und ist naiver und mit mehr Vertrauen an die Leute rangegangen.
Er war fröhlich, hat auch mal was für andere Leute getan und vor allen Dingen: Er hatte früher nicht die Erwartung, dass jede Beziehung (egal ob freundschaftlich oder eine Liebesbeziehung) zu seinem Nachteil enden wird. Man muss aber auch dazu sagen, dass scheinbar ausnahmslos JEDER ihn enttäuscht hat. Bekannte, (scheinbare) Freunde, Partnerinnen - es gibt niemanden mehr, an dem er ein gutes Haar lassen kann, alle haben ihn auf die eine oder andere Weise enttäuscht. Und da das wirklich ein ganzer Haufen Leute war, ca. 50 Kumpels, viele Bekannte und mehrere Partnerinnen - ist er wahrscheinlich zu dem Schluss gekommen, dass es keine "guten" Menschen mehr auf der Welt gibt. Und jetzt erwartet er innerlich von mir eigentlich dasselbe, dass auch ich ihn zum Narren halte, denn warum sollte ich anders sein? Er fragt sich, was es für einen Sinn hat, wenn ich etwas für ihn tue, selbst aber keinen Vorteil davon habe. Selbst wenn man ihm immer wieder sagt, man tut etwas einfach nur deswegen, weil man ihn gern hat, kann oder will er das nicht glauben. Das Ganze ist ihm so in Fleisch und Blut übergegangen, dass man es richtig mit der Angst zu tun bekommt...
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Wed, 05.Apr.06, 14:27 Re: Selbstbewusst - und doch wieder nicht? |
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Hallo catwoman,
Quote: | ausnahmslos JEDER ihn enttäuscht hat. Bekannte, (scheinbare) Freunde, Partnerinnen - es gibt niemanden mehr, an dem er ein gutes Haar lassen kann, alle haben ihn auf die eine oder andere Weise enttäuscht. Und da das wirklich ein ganzer Haufen Leute war, ca. 50 Kumpels, viele Bekannte und mehrere Partnerinnen |
Und das gibt Dir nicht zu denken? Ich meine, dass es soviele sind ist kein Beweis für eigenes Verschulden, es liest sich allerdings schon merkwürdig. Kann es wirklich immer nur an den anderen
Außerdem müsste er doch gerade dann Angst haben, Dich zu verlieren. Müsste ihm doch klar sein, dass diese Behandlung keiner ewig mitmacht.
Gruß
whoopie
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