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vallée
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Post Tue, 28.Mar.06, 16:55      TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo,
kann man eigentlich zu inkompetent für eine Therapie sein? (Ok, rethorische Frage, weiter zum Thema.)
Probleme über mich zu sprechen habe ich durchaus. (Es sei denn, es handelt sich um mein durchaus erfolgreiches Studium und Job. Laughing ) das ist mir nicht neu. Ich traue mich auch nicht der Therapeutin zu sagen, was ich ihr gerne sagen würde, schleppe mich schon seit Stunden damit rum.
Und in der letzten Stunde habe ich dann auch noch die Unwahrheit gesagt.

Ich hatte nie das Problem zwanghaft zu lügen. Im Gegenteil. Wenn ich denke, es wäre jetzt besser zu lügen, dann kann ich es nichtmal. Ich kann das höchstens (ver)schweigen, aber lügen? Geht nicht.

Und jetzt ist es mir doch in der Therapie passiert. Ich hatte das absolut nicht geplant und doch ist mir dann diese Lüge herausgerutscht. Eine Ergänzung zu einem Ereignis, dass ich erzählt habe.
Es ist mir auch erst Stunden später bewusst geworden, dass ich gelogen habe und seit dem fühle ich mich ganz elend.

Mir ist schon klar, warum ich das erzählt habe. In dem ich ein anderes Problem dramatisiert habe und ich dabei gut wegkam, konnte ich von meinen Problemen und Gefühlen ablenken. Auf der anderen Seite ähnelte das von mir beschriebene Problem einem meiner Probleme.

Aber beknackt ist es doch trotzdem. Jetzt fühle ich mich ganz schlecht, habe Angst die (noch nicht mal existente) Vertrauensbeziehung zur Therapeutin könnte beschädigt sein, unmöglich werden. Dabei weiß ich ja nicht mal ob sie es überhaupt gemerkt hat. (Ich denke mir ja doch, aber sie hat erstmal so getan, als würde sie es glauben.)
Und meine eigentlichen Probleme werden davon natürlich auch nicht besser.

Ist doch echt total bescheuert. Kann man doch niemandem erzählen. kopfwand:

Und jetzt? So tun als wäre es nie passiert? Geht das? Es war ja wirklich nur eine Ausschmückung. Aber da ich eigentlich garnicht Lügen kann, werde ich nächste Stunde vielleicht noch nervöser sein als sonst.

Jetzt denkt ihr wohl ich bin total behämmert. Erst erzählt vallée eine kleine sinnlose Lüge und dann macht sie sich selbst deswegen fertig.

Ist euch sowas auch schon mal passiert? Das ihr unabsichtlich oder absichtlich gelogen habt? Wie habt ihr euch gefühlt? Habt ihr es gestanden? Wie hat der/die TherapeutIn reagiert?

Danke fürs lesen.
vallée
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Yeti
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Post Tue, 28.Mar.06, 18:40      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo vallee

Sag ihr einfach, wie es gewesen ist, daß Du etwas aus der letzten Stunde richtig stellen möchtest, daß es Dir erst im Nachhinein als falsch bewußt wurde. Vielleicht sagst Du ihr auch, daß Du damit der anderen Sache wohl halbbewußt ausweichen wolltest.
Keine Angst, diese Ehrlichkeit wird Dich wieder auszeichnen. Manches geschieht mehr unbewußt als bewußt, und das wird auch deine Thera wissen. Sie wird es auch sicher kennen bewußt angelogen zu werden, weil da jemand die Wahrheit einfach noch nicht seelisch aushält.

Ich bin einmal meiner Thera bewußt mit einer Antwort auf ihre Frage ausgewichen. SIe hat mich nur angeschaut und gesagt, das war keine Antwort auf meine Frage.
Also inflaggranti erwischt sozusagen. Wink Ich habe auch erst gar nicht geleugnet, sondern ihr gesagt, warum ich da ausgewichen bin.

Also deine Therapeutin wird Dir sicher nicht den Kopf abreißen, sondern sich über dein Vertrauen freuen, daß Du diese Sache schon bei nächster Gelegenheit wieder richtig stellst. grinsend

LG Yeti
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Post Tue, 28.Mar.06, 18:50      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo vallée,

Quote:
Ist euch sowas auch schon mal passiert?

Nein, aber vielleicht darf ich dennoch etwas dazu sagen... zwinkernd..

Quote:
Probleme über mich zu sprechen habe ich durchaus...

Ich auch...

Quote:
Ich traue mich auch nicht der Therapeutin zu sagen, was ich ihr gerne sagen würde, schleppe mich schon seit Stunden damit rum.
Und in der letzten Stunde habe ich dann auch noch die Unwahrheit gesagt.

...deswegen habe ich ein paar Zeilen zu ein paar Punkten schriftlich verfasst, was bereits begonnen wurde zu besprechen... Zu Unwahrheiten neige ich allerdings nicht, weil ich mich damit ja ins eigene Fleisch schneiden würde => so in der Art: auf die falsche Fährte gelockt und nicht die eigentlichen Probs bearbeitet...

Quote:
Es ist mir auch erst Stunden später bewusst geworden, dass ich gelogen habe und seit dem fühle ich mich ganz elend.

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wieso dir das später erst bewusst wurde. Kann es daran liegen, dass es nur ein kleiner Aspekt ist? Zumindest hört sich die Ausschmückung nicht nach gezielt geplant an...

Quote:
Mir ist schon klar, warum ich das erzählt habe. In dem ich ein anderes Problem dramatisiert habe und ich dabei gut wegkam, konnte ich von meinen Problemen und Gefühlen ablenken. Auf der anderen Seite ähnelte das von mir beschriebene Problem einem meiner Probleme.

Ich denke, wenn du das so begründest, versteht das die Thera - ohne dass das Vertrauen darunter leidet, wie von dir befürchtet... Das zeigt ja, warum du so gehandelt hast; dass du dir dessen bewusst bist und auch, dass du gut reflektieren kannst... Ich denke, sie wird es vielleicht sogar positiv aufnehmen, wenn du dich um eine Richtigstellung bemühst, weil dazu gehört schon etwas...

Wie wäre es, wenn du ihr einfach sagen würdest, dass du gerne mit ihr über etwas reden würdest; du kannst aber noch nicht und würdest es daher gerne noch etwas hinten anstellen? So hat die Thera zumindest schon mal einen kleinen Aufhänger und ich in solchen Punkten wurde ich bisher noch nie bedrängt oder dgl. - au contraire...

Bevor ich beginne, etwas auszuschmücken, verstocke ich eher - so dass man sicher merkt, dass "etwas im Busch ist". Oder ich sage, dass es mir schwer fällt darüber zu reden... und dann wird der Therapeut vorsichtiger oder bricht - wenn nötig - auch mal ab...

Quote:
Dabei weiß ich ja nicht mal ob sie es überhaupt gemerkt hat. (Ich denke mir ja doch, aber sie hat erstmal so getan, als würde sie es glauben.)

Das wäre ein Grund mehr, es offenzulegen...

Quote:
Und meine eigentlichen Probleme werden davon natürlich auch nicht besser.

...und das sowieso. Klar verstehe ich, dass es unangenehm ist, das nochmals aufzurollen, aber es ist sicherlich der hilfreichste Weg.

Viel Mut dazu und liebe Grüsse wünscht

Sternenmeer
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Post Tue, 28.Mar.06, 19:42      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo vallée,
musste ziemlich grinsen, als ich deinen Beitrag gelesen hab. Mir ist sowas nämlich auch passiert. Ich bin eigentlich sehr bedacht drauf, nicht zu lügen und gerade meinem Therapeuten gegenüber hab ich gedacht, würd ich mir damit nur ins eigene Fleisch schneiden... naja, irgendwann hat er mir ne Frage gestellt und ich hab "nein" geantwortet, ganz ohne zu überlegen und ihm damit ins Gesicht gelogen. Genau wie Dir, ist mir das Stunden später wieder eingefallen und ich hab mich in Grund und Boden geschämt, ganz abgesehen davon, dass es mir leid tat, weil ich Lügen als sehr verletzend empfinde (ich kann sehr gut ab, wenn mir jemand ne Aussage verweigert, aber Lügen...)
Naja, dann hab ich hin und her überlegt, ob ich´s einfach übergehen soll (er ist ja Therapeut und wird vermutlich nicht selten angelogen... ganz abegesehen davon, dass das Lügen bei ihm ja nicht die selbe Wirkung entfalten muss, wie bei mir) oder ob ich´s ihm sagen soll. Hab mich für zweiteres entschieden und mich dann gefragt, warum... also warum es mir so wichtig ist, ihm die "Wahrheit" zu sagen. Da kam dann sowas wie "Angst davor, dass ich mich irgendwann doch verplapper" bei rum oder auch dass er´s von dritten erfährt... der ausschlaggebende Punkt, denn die zwei anderen waren nicht sonderlich wahrscheinlich, war aber der, den Du auch angesprochen hast: Vertrauen.
Er hat sehr einfühlsam reagiert, musste zwar am Anfang n bisschen schmunzeln (meine Einleitung war: "Ich muss ihnen was beichten: ich hab Sie angelogen..."), aber es hat sich ein sehr "ertragreiches" (Gott klingt das hässlich, mir fällt aber grad kein besseres Wort ein) Gespräch entwickelt und ich bin sehr froh, dass ich... fast hätte ich gesagt gelogen hab ;o) Nein, das find ich immer noch nicht so toll, aber dass ich´s angesprochen hab.
Wünsch Dir, dass Du die richtigen Entscheidung für Dich treffen wirst und bin zugegebenermaßen gespannt, wie sie ausfällt.
Lieben Gruß, Panther

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Post Wed, 29.Mar.06, 8:35      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Quote:
Nein, aber vielleicht darf ich dennoch etwas dazu sagen...


Aber immer doch. zwinkernd.. You’re welcome! Very Happy

Quote:
Kann es daran liegen, dass es nur ein kleiner Aspekt ist? Zumindest hört sich die Ausschmückung nicht nach gezielt geplant an...


Sag ich ja. Ich hatte es weder vor, noch während der Stunde geplant. Die ganze Geschichte, die ich da erzählt hatte war eh ein halbes Ablenkungsmanöver. Hatte das zwar schon geplant zu erzählen, aber wollte mich nicht die ganze Stunde daran aufhängen. Habs dann doch getan und dann auch noch eine Sache Ausgeschmückt.

Quote:
Bevor ich beginne, etwas auszuschmücken, verstocke ich eher - so dass man sicher merkt, dass "etwas im Busch ist". Oder ich sage, dass es mir schwer fällt darüber zu reden... und dann wird der Therapeut vorsichtiger oder bricht - wenn nötig - auch mal ab...


Passiert mir sonst auch. Na ja ich hab schon mal eine Ablenkungsstory, ein Pseudoproblem erzählt, so vor mich hingeplappert. Aber das war halt auch nicht ausgeschmückt und die Story wollte ich ihr auch erzählen, weil es für mich schon belastend war. (Jetzt nicht mehr, weshalb ich es wohl auch hätte lassen können.)


@Yeti, sternenmeer, panther77:
Ich weiß selbst, dass ich es ansprechen sollte. Für mich und mein Vertrauen. Angst mich zu verplappern habe ich eigentlich weniger, schon deshalb weil das ganze Thema derart peripher war, dass es wohl nie wieder zur Sprache kommen wird. Und irgendwie denke ich mir auch, sie wird es irgendwo verstehen. Das sagt mein Verstand.
Aber Fakt ist auch, dass ich bisher nicht den Mut hatte sie die 2-3 Sachen zu fragen, die mir schon seit Wochen durch den Kopf gehen und die wirklich ganz simpel sind, sein sollten. Und dann soll ich ihr sagen, dass ich sie angelogen habe? Wie unbedeutend die Lüge auch immer gewesen sein mag. Und sobald ich es gesagt habe wird es wohl darum gehen was genau die Lüge war und warum ich sie erzählt habe. Und dann werde ich über meine Gefühle sprechen müssen. Da geht es an ein Kernthema ran. Sie hatte mich zwar noch in der Stunde gefragt ob ich über meine Gedanken/Gefühle dazu reden will, aber ich habe klar gesagt, nein. Mist, schon wenn ich daran denke es anzusprechen, kommen mir die Tränen.

An einer ganz anderen Stelle hatte sie mich mal gefragt, warum ich den Umstand das und aus welchem Grund ich Therapie mache einer bestimmten Person erzählen will. Und ich habe gesagt, weil sie mich fragen wird was in letzter Zeit mit mir los war und lügen kann ich nicht.

Ich habe mir nun eine Strategie überlegt erst eine der Fragen anzubringen, die mir sehr wichtig ist und dann die Lüge zuzugeben. Morgen früh ist Sitzung. Good Lord. Hoffentlich schaffe ich das.

Vielen Dank für euren Zuspruch. Den Mut werde ich auf jeden Fall brauchen.

Viele Grüße
vallée
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Post Wed, 29.Mar.06, 9:34      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Ums noch mal deutlicher zu formulieren:
Ich wollte Dir nicht den Eindruck vermitteln, du müsstest ihr das erzählen. Wenn Du über den befürchteten Rattenschwanz noch nicht sprechen willst, ist das vollkommen ok. Ich hab manche Sachen auch wochenlang mit mir rumgeschleppt und auf den richtigen Zeitpunkt gewartet (der dann auch irgendwann da war). Als ich es meinem Therapeuten gestanden hab, ging´s auch nicht so sehr darum warum ich gelogen hatte (ich hab ihm zwar gesagt, dass es war, weil ich einfach nicht weiter über das Thema sprechen wollte und genau das nicht aussprechen konnte/wollte), sondern darum, warum ich es aufdecken wollte. Es ging also ums Thema Vertrauen und das wiederum war halt ne gute Basis weiter mit ihm sprechen zu können.
Kannst Du ihr eigentlich Mails schreiben? Ich hab die Möglichkeit oft genutzt, wenn ich meine Gefühle nicht bei ihm zulassen konnte, sie aber später hochgekommen sind und ich sie ihm mitteilen wollte.
Also für morgen ganz viel Glück und alles Gute, Panther

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Post Wed, 29.Mar.06, 10:15      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo panther,
nee über den Rattenschwanz will ich nicht wirklich reden und das kann ich sicher auch gut so sagen, das weiß sie sicher auch. Ebene über Vertrauen will ich reden.
Aber ich hab halt trotzdem Angst, dass es doch das brisante Thema anscheidet. Es reicht ja, dass ich weiß, warum ich gelogen habe. Natürlich kann ich sagen, ich will es nicht sagen, aber dann kann es schon zu spät sein. Und überhaupt, sollte sie es gemerkt haben, wird sie sich wohl auch denken können warum.
Ich weiß ich muss nichts erzählen, eigentlich. Uneigentlich sollte ich natürlich das aufkeimende Vertrauensgefühl, das ich mir selbst sabotiert habe wieder herstellen. Es bedrückt mich ja auch selbst dermaßen und ich denke, es zu sagen wäre der einzige Weg mich daraus zu befreien.
Und uneigentlich kann einem auch keine TherapeutIn helfen, wenn man nicht spricht oder die Unwahrheit sagt.
Über Mails haben wir noch nicht gesprochen, nur über die generelle Möglichkeit etwas aufzuschreiben. Wäre auch nicht so mein Ding, denke ich. Angesprochen wird es ja dann eh und das wird dann ähnlich schwer, als wenn ich es direkt anspreche. Außerdem geht es für mich auch darum zu lernen Probleme und Gefühle anzusprechen.

Danke für deine Gedanken
vallée
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Post Wed, 29.Mar.06, 13:44      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo vallee,

Quote:
Ich weiß ich muss nichts erzählen, eigentlich. Uneigentlich sollte ich natürlich das aufkeimende Vertrauensgefühl, das ich mir selbst sabotiert habe wieder herstellen.

Ich glaube, dass ist der springende Punkt. Wenn ich versuche, mich in deine Lage zu versetzen, so würde es mir wie folgt gehen:

- ich würde mich öfters fragen, ob und warum ich ihr nicht soweit vertraue, dass ich gleich die Wahrheit erzählt habe und warum es mir so schwer fällt, das wieder gerade zu biegen

- ich hätte öfters ein schlechtes Gewissen, weil ich eben etwas ausgeschmückt habe, was sooo nicht zur Debatte gestanden hat. Selbst wenn sie nichts gemerkt hatte, würde mich ständig mein Gewissen beißen und mich irgendwo blockieren

- ich hätte Bedenken, mich zu verpappeln, wobei es zwei Alternativen gibt
a) ich muss zwecks Konsistenz der "Stories" ständig auf der Hut sein, dass ich aufpasse was ich sage und mich nicht verquatsche..., was hinderlich sein kann
b) meine Worte durchlaufen das Sprachorgan vor dem Hirn und es passiert => dann wird es doppelt schwer aus dieser Nummer wieder herauszukommen

Quote:
Über Mails haben wir noch nicht gesprochen, nur über die generelle Möglichkeit etwas aufzuschreiben. Wäre auch nicht so mein Ding, denke ich. Angesprochen wird es ja dann eh und das wird dann ähnlich schwer, als wenn ich es direkt anspreche.

Jein. Natürlich wäre es mir auch lieber gewesen, wenn ich manches hätte aussprechen können. Der Punkt ist aber, dass ich es bei manchen Aspekten eben nicht gekonnt hätte. Wenn der Anfang gemacht ist, dann fällt es mir im weiteren Verlauf leichter darüber zu reden - hoffe ich zumindest, bisher war es zumindest so, wenngleich ich schon teilweise etwas kurz angebunden war...

Quote:
Außerdem geht es für mich auch darum zu lernen Probleme und Gefühle anzusprechen.

Ja, das ist richtig und wichtig. Ich persönlich versuche jedoch meine Anforderungen an mich auch in der Therapie etwas herunterzuschrauben, was auch meint: Ich muss nicht sofort alles perfekt können, sondern versuche schrittweise vorzugehen. Also wenn ich etwas aufschreibe und dann darüber gesprochen wird, dann ist das auch schon viel wert... zumindest für meinen Teil besser als die eigentlich wichtigen Themen erst gegen Therapieende zu tangieren...

Quote:
Die ganze Geschichte, die ich da erzählt hatte war eh ein halbes Ablenkungsmanöver. ...

Ich gestehe: Das habe ich auch schon ein paar mal versucht Embarassed ..., was ich als Ausweichverhalten interpretiere. Manchmal ist es auch "gelungen" - mit dem Effekt, dass ich mich nachher darüber geärgert habe, dem aus dem Weg gegangen zu sein. Manchmal hat mich der Therapeut auch "zurückgeholt", so in der Art: Wir sprachen gerade über xyz und... weitere Frage back to the topic...

Quote:
schon deshalb weil das ganze Thema derart peripher war, dass es wohl nie wieder zur Sprache kommen wird. ...

Ja, stimmt schon... Aber die Frage ist: Wie kommst DU im weiteren Therapieverlauf damit klar (siehe oben) - selbst oder gerade wenn das Thema nicht mehr von sich aus zur Sprache kommen wird... Mich würde es vermutlich blockieren... vermutlich nur eicht, wenn es eine Kleinigkeit wäre
- und vielleicht wäre es für dich auch eine wichtige Lernerfahrung, dass das dein grundsätzliches Vertauen von der Therapeutin nicht enttäuscht wird, wenn du die Ausschmückung richtig stellst?

Liebe Grüsse
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Post Thu, 30.Mar.06, 12:49      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo sternenmeer.

Quote:
- ich würde mich öfters fragen, ob und warum ich ihr nicht soweit vertraue, dass ich gleich die Wahrheit erzählt habe und warum es mir so schwer fällt, das wieder gerade zu biegen

Das tue ich. Und ich kenne wohl auch die Antwort.

Quote:
Ich persönlich versuche jedoch meine Anforderungen an mich auch in der Therapie etwas herunterzuschrauben, was auch meint: Ich muss nicht sofort alles perfekt können, sondern versuche schrittweise vorzugehen.

Auch mein Problem. Mein Kopf hat das längst erkannt. Aber zur Zeit läuft eh ziemlich viel gegen meinen Kopf. Auch das. Denn ich denke ja auch, ich habe nicht unendlich viel Zeit. Und es ist mir durchaus bewusst, das meine Probleme nicht gerade klein sind und einige Zeit der Bearbeitung brauchen werden. Also denke ich, wenn ich das nicht mal umfassend darstellen kann, wie soll ich dann weiterkommen?
Und wenn ich zu spät anfange zum Wesentlichen zu kommen?

Quote:
Jein. Natürlich wäre es mir auch lieber gewesen, wenn ich manches hätte aussprechen können. Der Punkt ist aber, dass ich es bei manchen Aspekten eben nicht gekonnt hätte. Wenn der Anfang gemacht ist, dann fällt es mir im weiteren Verlauf leichter darüber zu reden -


Ich habe mir versucht vorzustellen, wie es wäre, wenn ich was aufschreibe und es ihr zu lesen gebe. Da fühle ich mich auch nicht wohl. Da würde ich schon beim Schreiben um jedes Wort feilschen. Und ich könnte es wohl kaum aushalten, dass sie es in meiner Gegenwart liest.
Allerdings habe ich schon überlegt, ob ich ihr einige meiner Gedichte geben sollte. Die sagen auch ganz schön was aus, insbesondere wenn man weiß, was sie weiß.

Quote:
Manchmal ist es auch "gelungen" - mit dem Effekt, dass ich mich nachher darüber geärgert habe, dem aus dem Weg gegangen zu sein. Manchmal hat mich der Therapeut auch "zurückgeholt", so in der Art: Wir sprachen gerade über xyz und... weitere Frage back to the topic...

Läuft bei mir ähnlich. Ich ärgere mich selbst, umso mehr, wenn ich das Gefühl habe es ist mir wirklich gelungen sie auf die falsche Fährte zu führen. Habe ich das Gefühl sie kommt mir auf die Schliche bin ich ein wenig erleichterter, wenngleich ich mich immer noch ärgere fast die ganze Stunde mit Sekundärproblemchen verbracht zu haben.

Quote:
Mich würde es vermutlich blockieren... vermutlich nur eicht, wenn es eine Kleinigkeit wäre
- und vielleicht wäre es für dich auch eine wichtige Lernerfahrung, dass das dein grundsätzliches Vertauen von der Therapeutin nicht enttäuscht wird, wenn du die Ausschmückung richtig stellst?

Ja sicher blockiert es. Obwohl es auch wieder zum Thema Vertrauen hinführt, das für mich wichtig ist, sozusagen auch Therapiethema. Denn, dass ich die Unwahrheit gesagt habe liegt ja nur daran, das ich ihr nicht vertraue und mich so gezwungen sehe Dinge zu verschleiern. Und das ich es nur schwer zugeben kann liegt auch wiederum am mangelnden Vertrauen.

Aber ich darf sagen, ich habe es immerhin zugegeben. Sie hat das Gespräch zwar in eine andere Richtung gelenkt. Es schien ihr nicht wichtig zu wissen, wo ich die Unwahrheit gesagt habe und was nun die Wahrheit ist. Wir haben halt über Vertrauen/Misstrauen gesprochen und über die ganze Therapiesituation. Und ich habe immerhin angedeutet, das da Dinge sind, die ich bisher verschwiegen habe, bzw. versucht habe zu verschleiern. Hab auch einige Beispiele genannt. Es war also ein wirklich gutes Gespräch. Auch wenn ich denke, ich hätte konkret sagen sollen, was Unwahr war. Aber auf der anderen Seite ist es auch wieder egal, weil es ja nur ein Symptom der Vertrauensproblematik war und darüber haben wir tatsächlich offen gesprochen.

Viele Grüße
vallée
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Post Thu, 30.Mar.06, 13:27      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Quote:
Aber auf der anderen Seite ist es auch wieder egal, weil es ja nur ein Symptom der Vertrauensproblematik war und darüber haben wir tatsächlich offen gesprochen.


ok das ist super! gratuliere ... weil genau darum geht´s doch eigentlich wirklich erstmal - bevor anderes drankommt ...

LG
caroline

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Post Thu, 30.Mar.06, 16:43      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo vallée,

Caroline wrote:
Quote:
Aber auf der anderen Seite ist es auch wieder egal, weil es ja nur ein Symptom der Vertrauensproblematik war und darüber haben wir tatsächlich offen gesprochen.

ok das ist super! gratuliere ... weil genau darum geht´s doch eigentlich wirklich erstmal - bevor anderes drankommt ...

Dem kann ich mich voll anschließen ok ...

Quote:
Ich habe mir versucht vorzustellen, wie es wäre, wenn ich was aufschreibe und es ihr zu lesen gebe. Da fühle ich mich auch nicht wohl. Da würde ich schon beim Schreiben um jedes Wort feilschen. Und ich könnte es wohl kaum aushalten, dass sie es in meiner Gegenwart liest. ...

Warum nicht? Meine Zeilen wurden nicht in meiner Anwesenheit vorgelesen, sondern der Therapeut hat sich das zunächst in Ruhe (oder auch nicht zwinkernd.. ) alleine angesehen und sich so seine Gedanken darüber gemacht. Ja und die nächste Stunde wurden dann einzelne Aspekte aufgegriffen, zu einem Teil hat der Therapeut von sich aus was gesagt, zu einem Teil wurden diesbezüglich Fragen gestellt, zum Teil habe ich manches ergänzt, zum Teil wurden Fragen aus einem anderen Kontext heraus gestellt, was wiederum ein Gespräch ergeben hat. Manche (schwereren Dinge) wurden sogar noch ausgespart (hmm, ich bin auf die nächste Stunde gespannt Confused ..., was dann kommt...).

Das ich es als angenehm finde, wenn vielleicht doch mal die eine Passage wörtlich zitiert wird, könnte ich zwar nicht gerade behaupten, aber es bringt mich zumindest doch scheibchenweise weiter... Besser finde ich, dass sich der Therapeut insgesamt ein Bild darüber macht und dass dann auf seine Weise angeht, die meist anders ausfällt als ich mir das vorstelle...

Klar habe ich mich bemüht, das möglichst treffend zu formulieren - aber als "feilschen" würde ich das nicht bezeichnen..., sondern ich versuche möglichst eherlich zu sein. Und ich habe sowieso das Gefühl, dass der Therapeut auch sehr zwischen den Zeilen liest...

Quote:
Allerdings habe ich schon überlegt, ob ich ihr einige meiner Gedichte geben sollte. Die sagen auch ganz schön was aus, insbesondere wenn man weiß, was sie weiß.

Das wäre auch eine Alternative - für meinen Teil wäre aber manches, was ich sagen wollte schwer in Gedichtform zu packen - abgesehen davon, dass es dann vielleicht verklausuliert und schwer zu entschlüsseln wäre... aber das hängt wohl auch vom Prob ab...

Quote:
Denn, dass ich die Unwahrheit gesagt habe liegt ja nur daran, das ich ihr nicht vertraue und mich so gezwungen sehe Dinge zu verschleiern.

Hmm, das hört sich nicht sooo toll an. Das gehört in die Therapie, und auch, ob es ein allgemeines Problem ist von dir ist (das kenne ich von mir auch zum Teil) oder ob es direkt mir der Thera zusammenhängt (was bei nicht zutrifft).

Quote:
Es schien ihr nicht wichtig zu wissen, wo ich die Unwahrheit gesagt habe und was nun die Wahrheit ist.

Genau, das sehe ich genauso...

Quote:
weil es ja nur ein Symptom der Vertrauensproblematik war und darüber haben wir tatsächlich offen gesprochen. ...

Mach weiter so, dann kommt der Rest auch irgendwann!

Liebe Grüsse
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Post Thu, 30.Mar.06, 20:55      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

guten abend vallee,

mit den gedichten möchte ich dir mut machen. das kann auf einfühlsame, spielerische und sehr dichte art und weise eine tür zu dir selbst öffnen.

ich bin lange mit meinen gedichten und figuren in die stunden gegangen und sie haben mehr für mich gesprochen als ich das damals tun konnte. ich bin zunächst seeeeeehr kopfgesteuert an die therapie herangegangen. aber irgendwann war das nicht mehr genug... irgendwann begann es, dass ich einen richtigen „schreibschub“ entwickelte... da musste einfach etwas raus, was mir übers reden nicht möglich war. über die gedichte und die anderen arbeiten konnte ich mich langsam öffnen. vielleicht wäre es für dich ja auch eine gute möglichkeit, näher an dich selbst heranzukommen. aber ohne druck und zwang, nur wenn es dir auch ein bedürfnis ist ......

lieben gruß
caroline

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Post Fri, 31.Mar.06, 12:15      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo vallee und @ all,

Willkommen im Club... da spucke ich in den Postings noch größe Töne und jetzt geht es mir schon fast genauso hammer grottenstugly kopfwand ...

Habe heute in der Therapie an dich gedacht zwinkernd.. ...Ist es dir (oder jemand anderm von euch) auch schon mal passiert, dass ihr untertrieben habt??? ist gleich die 2. und 3. Frage passiert - mein Gespür sagte mir auch, dass der Thera das ansatzweise gemerkt hat - dann ging es aber zum Glück "normal" weiter, abgesehen davon, dass mich manches emotional sehr berührt hat, was schon wieder auffällig gewesen sein dürfte... Nun ja, ich werde es nächste Stunde ansprechen, denn mich würde brennend interessieren, woher das kommt. Hat da vielleicht jemand eine Idee? Vielleicht liegt es daran, dass ich auch in der Therapie nicht ganz Abstand davon nehmen kann, "die Starke" spielen zu müssen... ich weiß es nicht Confused ...

Siehst du vallee: Du bist bei weitem nicht die einzige, der es so geht und auch ich hatte heute ein Gespräch über Vertrauen - aber das hat auch mir gut getan... zwinkernd.. zwinkernd..

Liebe Grüsse
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Post Fri, 31.Mar.06, 16:13      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr zwei.

Quote:
Habe heute in der Therapie an dich gedacht ...Ist es dir (oder jemand anderm von euch) auch schon mal passiert, dass ihr untertrieben habt???

Ständig. Ehrlich.
Sicher hat es damit was zu tun, die Starke spielen zu müssen oder besser: nicht anders können. Bei mir hat es auch etwas mit Vertrauen und Schuldgefühlen zu tun. Aber gut. Es hat auch was mit sich schützen zu tun.
Nun weiß ich nicht wie genau du untertrieben hast und wie wichtig die Antwort war. Aber zwischen Untertreiben, weglassen von Infos usw. und dem Sagen von Unwahrheiten sehe ich schon große Unterschiede.
Schon wenn sie mich fragt, wies mir geht und ich sage „Geht so“ kann das eine Untertreibung sein, weil die Wahrheit vielleicht wäre „Total beschissen“.
Die Therapeutin sagte zu mir, dass es in jeder Beziehung Dinge gibt, die nicht ausgesprochen werden, die ungesagt bleiben, so auch in einer therapeutischen Beziehung. Da habe ich auch kein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Eher mir gegenüber, weil mir natürlich bewusst ist, wenn ich sie um Unklaren über das Ausmaß meiner Verzweiflung lasse, dass ich dann nicht erwarten kann, das ich Hilfestellung bekomme. Und ich will ja ehrlich an mir arbeiten.
Und wenn dann Tränen aufsteigen, die ich versuche wegzudrücken, dann sieht sie das natürlich und weiß, dass ich untertrieben habe oder noch was verschwiegen habe. Aber das alles hat mir (noch) nicht reden können zu tun. Und ich finde es völlig legitim.
Man muss sich halt nur darüber im Klaren, sein, dass man sich auf lange sich selbst damit nicht hilft.

Quote:
mit den gedichten möchte ich dir mut machen. das kann auf einfühlsame, spielerische und sehr dichte art und weise eine tür zu dir selbst öffnen.

Ich schreibe ja schon recht lange. Jedes Gedicht, jede Kurzgeschichte ist ein mehr oder weniger großes Fenster zu meinem Inneren, klar.
Die Frage ist nur, zeige ich ihr das? Ich hatte ja schon mal ein paar Sachen ausgedruckt, aber wenn ich die jetzt so angucke, dann wirkt es so intim. Äußerlich „nur“ politische, sozialkritische Texte, aber sie wird wohl das ahnen, was dahinter steht?
Und dann ist da auch die Frage ob es nicht doch zu verklausuliert, abstrahiert ist. Und es ja auch nicht 1:1 aus meinem Erleben entstanden ist, bzw. ich mir dichterische Freiheit nehme.

Quote:
Hmm, das hört sich nicht sooo toll an. Das gehört in die Therapie, und auch, ob es ein allgemeines Problem ist von dir ist (das kenne ich von mir auch zum Teil) oder ob es direkt mir der Thera zusammenhängt (was bei nicht zutrifft).

Toll ist es wahrlich nicht. Aber es liegt an mir, nicht an der Therapeutin. Und wie gesagt haben wir darüber gesprochen. Geht bei mir ja durchaus (fast) so weit, dass man von einem generalisierten Misstrauen sprechen kann und davon bleibt natürlich auch die Therapeutin nicht verschont.

Quote:
Warum nicht? Meine Zeilen wurden nicht in meiner Anwesenheit vorgelesen, sondern der Therapeut hat sich das zunächst in Ruhe (oder auch nicht ) alleine angesehen und sich so seine Gedanken darüber gemacht. Ja und die nächste Stunde wurden dann einzelne Aspekte aufgegriffen, zu einem Teil hat der Therapeut von sich aus was gesagt, zu einem Teil wurden diesbezüglich Fragen gestellt, zum Teil habe ich manches ergänzt, zum Teil wurden Fragen aus einem anderen Kontext heraus gestellt, was wiederum ein Gespräch ergeben hat. Manche (schwereren Dinge) wurden sogar noch ausgespart (hmm, ich bin auf die nächste Stunde gespannt ..., was dann kommt...).


Ich wird noch mal drüber nachdenken. Im Prinzip kenne ich das schreiben ja von mir. Einst habe ich sogar meiner ehemaligen Chefin einen Brief geschrieben, als ich total sauer auf sie war. Weil ich anders nicht kommunizieren konnte.

Viele Grüße
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[nicht mehr wegzudenken]
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Post Fri, 31.Mar.06, 21:01      Re: TherapeutIn angelogen und nun? Reply with quoteBack to top

Hallo vallee,

Quote:
Sicher hat es damit was zu tun, die Starke spielen zu müssen oder besser: nicht anders können. Bei mir hat es auch etwas mit Vertrauen und Schuldgefühlen zu tun. Aber gut. Es hat auch was mit sich schützen zu tun.

Ja, das dürfte es für meinen Teil recht gut treffen, insbes. das mit dem Nicht-anders-können. Schutz und Vertrauen wohl auch, Schuldgefühle eher weniger... dafür ist mir aber manches unangenehm bis peinlich...

Quote:
Nun weiß ich nicht wie genau du untertrieben hast und wie wichtig die Antwort war. Aber zwischen Untertreiben, weglassen von Infos usw. und dem Sagen von Unwahrheiten sehe ich schon große Unterschiede.

Als unwichtig würde ich es nicht bezeichnen, daher werde ich es wohl oder übel nächste Stunde nochmals aufrollen...

Quote:
Schon wenn sie mich fragt, wies mir geht und ich sage „Geht so“ kann das eine Untertreibung sein, weil die Wahrheit vielleicht wäre „Total besch***“.

Das trifft einen nicht soo wichtigen Punkt schon fast... Ich habe (den Tatsachen entsprechend) erwidert, dass es mir heute viel besser geht. Aber irgendwie war ich emotional etwas aufgewühlt. Und zwar so, dass ich -ohne schlecht drauf zu sein und ohne einen für mich erkennbaren Grund- einfach so das Weinen hätte beginnen können... (war schon ein paar mal so). Dachte, dass das gar nicht aufgefallen ist... aber der Thera fragte nach Shocked... und ich, so in der Art: nein, das täuscht kopfwand ... Embarassed . Und das kann ich mir nicht wirklich erklären...

Das nächste war, die Frage worüber ich reden will - ob mich die etwas beschäftigt hat... ja natürlich hat es das... aber warum konnte ich das nicht ansprechen kopfwand ??? Ich vermute, dass lag auch daran, dass ich fest mit gerechnet habe, dass der Therapeut die noch ausgesparten Punkte der vergangenen Stunde von sich aus aufgreift und auch, dass ich wieder mal nicht über meinen eigenen Schatten springen konnte (s.o.). Und dann wären bei manchen (wichtigen) Punkten schon ein paar Ergänzungen angebracht gewesen... aber nachdem das Thema noch nicht erledigt sein dürfte, werde ich das die nächste Stunde schon unterbringen, um nicht auf eine "falschen Fährte" überzuspringen yo kopfwand ...

Quote:
Da habe ich auch kein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Eher mir gegenüber, weil mir natürlich bewusst ist, wenn ich sie um Unklaren über das Ausmaß meiner Verzweiflung lasse, dass ich dann nicht erwarten kann, das ich Hilfestellung bekomme. Und ich will ja ehrlich an mir arbeiten.

Ja genau, deswegen ärgere ich mich ja so darüber... deswegen verfasse ich mir für die nächste Stunde ein paar Stichpunkte, die ich dann in die Therapie mitnehme und ansprechen werden - hoffentlich...

Quote:
Und wenn dann Tränen aufsteigen, die ich versuche wegzudrücken, dann sieht sie das natürlich und weiß, dass ich untertrieben habe oder noch was verschwiegen habe. Aber das alles hat mir (noch) nicht reden können zu tun. Und ich finde es völlig legitim.

Ja, dass stimmt - dann wird es offensichtlich. Dass es "legitim" oder nachvollziehbar ist, versucht mein Therapeut mir auch zu verklickern - aber ich gehe schon manchmal hart mit mir ins Gericht...

Quote:
Die Frage ist nur, zeige ich ihr das? Ich hatte ja schon mal ein paar Sachen ausgedruckt, aber wenn ich die jetzt so angucke, dann wirkt es so intim.

Eigentlich gilt: je intimer, desto besser - man sollte sich so etwas dann eigentlich nicht mehr ansehen und sich einfach mal ein Herz fassen... aber ich weiß: Leichter gesagt als getan...

Ende Teil I
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