Sex mit Fremden

neu an Bord! 3 offenburg W, 23

Hallo,
ich bin 24 jahre alt und bin seit über drei jahren in einer festen beziehung.
die beziehung läuft sehr gut und ich bin glücklich mit ihm, aber unser sexleben ist merkwürdig. ich habe selten lust auf ihn. um so vertrater er mir wird umso mehr denke ich an ex mit anderen männern.
meine sexuellen erfahrungen sind nicht sehr groß. ich hatte mit 16 ein 2 jährige beziehung und bin am ende dieser fremd gegangen. bei meiner jetzigen beziehung bin ich auch einmal ganz am anfang fremd gegangen.
in letzter zeit habe ich auch sehr große lust auf frauen.
diese erfahrung habe ich allerdings noch nicht gemacht.
mein freund leidet sehr darunter, dass wir so selten sex haben.
ich möchte die beziehung auf gar keinen fall beenden, denn ich liebe ihn sehr.
was soll ich denn machen.
sexuell wäre ich sehr aufgeschlossen und experimentierfreudig. aber mein freund sieht das ganz anders. dreier oder ähnliches sind für ihn betrug. auch wenn ich mit einer frau... wäre für ihn nicht in ordnung.
warum machen mich männer die ich nicht kenne, mehr an als mein eigener feund den ich so sehr vertrauen kann?
hat vielleicht jemand ähnliche probleme?

danke für antworten
gruß bibi

Forums-InsiderIn 363 Deutschland M, 41

Wenn ich einen Bericht über eine Beziehung lese, der (häufig) so anfängt: "habe (eigentlich) eine schöne Beziehung, sie läuft sehr gut, ABER...", dann graust es mir schon beim Weiterlesen. Denn was dann kommt, stellt für mich der Horror einer Beziehung dar und besitzt kein Funken des Schönen wie es aus meiner Sicht sein sollte.

Also, ich bin sehr glücklich. So wie ich bin und so wie alles läuft ist es sehr gut. Lediglich ein paar Kleinigkeiten sind da ab und zu zugegen. Z.B. denke ich täglich 3 Mal an Suizid, nehme Psychopharmaka, habe meinen Job verloren, meine Freundin hat Schluß gemacht, mein Opa ist gestorben, der Pfandleier war letzte Woche da, seit Hartz IV muss ich mein Auto verkaufen, keiner meiner Freunde will mehr was mit mir zu tun haben und den Kontakt zu meinen Eltern und Geschwistern habe ich endgültig und für immer beendet.

Ansonsten ist alles völlig in Ordnung Smile

Hat einer einen Tipp, wie es noch prächtiger laufen kann?

Oder hat vielleicht jemand ähnliche Probleme?

Wie gesagt: ich bin glücklich und ALLES läuft SEHR GUT!

Cheers

Jetlag

P.S.: wie kann das "Vertrauensverhältnis" "gut" sein oder gar "immer besser" werden, wenn der Partner immer uninteressanter - gar im Vergleich zu Fremden - wird? Ist über diese Sache schon gesprochen worden oder reicht das "dolle" - wie nanntest Du es? - äh... "Vertrauensverhältnis" für SOLCHE Themen nu doch nicht aus???

P.P.S.: Unter "Vertrauen" verstehe ich, dass man gerade die wichtigen, die wesentlichen, die einen beschäftigenden Themen besprechen kann. Und zwar auf der Basis von Gegenseitigkeit.

Helferlein 113 Österreich W, 26

@Jetlag

Stimmt, das ist mir auch schon sehr oft untergekommen, dieses "alles ist super, allerdings habe ich da dieses riesige, unüberwindbare Problem, aber trotzdem ist alles bestens" und das auch immer in dieser Reihenfolge grinsend

Versuchen manche, auf die Art ihr Problem runterzuspielen oder glauben sie wirklich dass es nicht so schlimm ist und schon wieder werden wird? Das widerspricht sich irgendwie extrem.
Ich denke mir, wenn jemand so grundlegende Probleme hat, dann taucht dieses Thema ja regelmäßig immer wieder auf in der Beziehung (oder ist überhaupt immer, latent oder auch nicht, da), und dann ist eigentlich gar nichts super.

@bibijania

Für mich klingt das so, als würdest du ihn zwar gern haben, aber im Bett (oder wo auch immer) einfach zu langweilig finden... stimmt das? Oder denkst du, dass es mehr an dir liegt? Es klingt für mich übrigens nicht so, als wüsste er von deinem Seitensprung... ich würde dieses schlechte Gewissen nicht lang aushalten.

Helferlein 74 Siegburg M, 17

Vielleicht reizt es dich auch einfach aufgrund irgendwelcher erfahrungen mehr mit jemanden sex zu haben, den du nicht kennst und "ständig mit dem gleichen" wird, oder ist dir bereits zu langweilig geworden, ich kenne das auch, je mehr ich eine Frau kenne, egal in welcher hinsicht desto mehr fasziniert sie mich (was seeehr selten ist) oder die häufigere Variante es langweilt mich immer mehr, weil es doch irgendwie an spannung verliert..
Dennoch will ich dir hiermit nicht raten fremdzugehen, sei ehrlich zu ihm, das hat er verdient, vll könnt ihr im gemeinsamen Dialog was ändern egal in welcher Hinsicht, sich wegen Sex zu trennen wäre Schwachsinn, imho, soweit ich weiß ist dies auch ein Oberflächlichkeitszeugnis. Vll wirds so ja auch noch besser mit dem "Vertrauensverhältnis" zwinkernd..

lg Helli

Helferlein 30 Hannover W, 38

Hi,
ich kann dich gut verstehen, war auch schon oft in dieser situation:
den mann lieben, eigentlich mit "ihm" all das schoene sexuell erleben wollen, was doch aber leider unerreichbar ist mit genau diesem mann.
dennoch sich nicht loesen koennen und wollen, weil soviel gutes durchaus in der beziehung ist.

ja, das kenne ich gut und es ist ein dilemma. meine erfahrung, die die deine wenigstens an lebensjahren uebersteigt, besagt, dass sich das "mismatching" leider nicht beheben laesst. jedenfalls bei mir war es so, und ich habe das recht oft erlebt.
am ende bin ich immer fremdgegangen, ob im geiste oder in praxi - ich war / bin sexuell immer aufgeschlossen und haette im prinzip alles gern mit ihm erlebt, wurde aber zunehmend frustriert und mein lustgefuehl sank und sank - zumindest meinem freund gegenueber. ich entfaltete dann aber bei anderen maennern genau das, was ich gern mit meinem partner erlebt haette. z.b. reden half nichts, weil die maenner sich schnell auf den schlips getreten fuehlten. hahaaa, ich denke da z.b. noch an meinen exfreund, den ich einmal gebeten habe, doch mal mit mir beim sex zu "reden", jedenfalls mal einen "pieps" zu machen oder irgendwas sonst von sich zu geben beim sex, z.b. meinen namen zu sagen - das war SOWAS von daneben, dass ich SO einen abnormalen wunsch hatte - mit entsprechenden erektilen dysfunktionen, die das nach sich zog.... Razz

hmm, ich blieb, es war fuer beide doof, bis ich dann irgendwann die beziehung beendet habe.
und glaube mir, ich habe versucht, an der sexualitaet mit meinem jeweiligen partner zu arbeiten, aber das fuehrte eher zu noch mehr abstand, weil die lockerheit mehr und mehr auf der strecke blieb.
und war die einmal weg, hat sie sich bei mir nie wieder reaktivieren lassen.
ich habe jetzt (endlich) einen mann gefunden, auf den ich seit 3 jahren gleichbleibend viel lust habe, das ist fuer mich ein novum. denn ich habe wirklich viele jahre keinen schoenen sex gehabt und eben auch zu wenig.

mich hat auch immer stimuliert, mir vorzustellen, mit eher fremden zu schlafen, waehrend mich mein eigener partner eben einfach nicht stimulierte. woran das lag... - schwer zu sagen. ich wuerde es eben mit diesem "mismatching" erklaeren, wenn man einmal enttaeuscht wird, setzt sich das fest und die erwartung schnellt in die hoehe, man wird unsicher und dann in der folge wieder enttaeuscht usw. - und es ist irgendwann nur noch krampfig. oh mann, wie gut ich das kenne!
auf jeden topf passt ja bekanntlich ein deckel. ich war da vermutlich nicht die passende partnerin, mit meinen nachfolgerinnen klappte es vielleicht besser? ich habe dagegen jetzt eben auch den passenden mann gefunden, das signailisert mir jedenfalls in dieser hinsicht mein koerper.
vielleicht ist das ja fuer dich auch ein hinweis.
auf dauer macht schlechter sex aus meier sicht auch den rest guter beziehung kaputt. aber das ist sicher bei anderen auch wieder ganz anders. bei mir war es jedenfalls so.
alles gute
natascha

neu an Bord! 3 offenburg W, 23

Hallo,
also: ich bin wirklich glücklich mit meinem partner. in jeder hinsicht ausser eben der sex. Ich denke dass ich daran schuld bin,. er macht auf gar keinen fall irgendwas falsch. die ersten paar monate hatten wir den besten sex den ich mir vorstellen kann. Wenn wir heute sex haben ist es auch auf gar keinen fall langweilig. Nur habe ich leider nicht mehr so viel lust auf ihn wie m anfang. Natürlich hab ich schon noch lust auf ihn, aber manchmal nur noch 1 x die woche oder gar in zwei wochen. Ich habe habe sogar ein schlechtes gewissen deswegen. ich könnte damit leben, nur 1y die woche miteinander zu schlafen, ihn belastet das aber.
Ich bin mir sehr sicher, dass ich ihn nicht noch einmal betrügen werde. denn ich weiß dass er mir jetzt vertraut und ich ihm nie weh tun wollen.
ganz am anfang unswerer beziehung bin ich fremd gegangen, weil ich dachte, er sieht unsere beziehung nicht so ernst. wir sind sehr schnell zusammen gekommen ohne uns richtig kennen gelernt zu haben.
von dem seitensprung weiß er und zu meiner überrschung war er damals sehr sehr verletzt.
möglicherweise kommt diese lust auf fremde männer, weil ich das gefühl habe als teenie etwas verpasst zu haben...
ich war so schrecklich schüchtern und hatte so wenig selbst bewustsein, dass ich keinem jungen geglaubt habe, dass er sich in mich verliebt hat. ich war so oft furchtbar doll verknallt und habe mich einfach nie getraut. Heutzu tage ärgert mich dass sogar einwenig. Aber jetzt möchte ich das auch nicht mehr nachholen, ich wünschte nur ich hätte damals nur anders gehandelt.
Mit meinem partner rede ich übrigends über meine probleme, er weiß also davon.
Von sex mit anderen personen hält er allerdings gar nix, da meine letzte beziehung an so etwas kaputt gegangen ist.

gruß bibi

Helferlein 131 Süddeutschland M, 33

Hi bibijania,

ich finde die Postings von Dir und natascha ganz interessant, da sie bei scheinbar selbem Problem meines Erachtens doch von unterschiedlichen "Sichtweisen" ausgehen.

Während es mir scheint, dass Du im Grunde an Deiner Beziehung festhalten möchtest, und irgendwie den Punkt Sex (bzw. Dein mangelndes Bedürfnis danach) mit Deinem Partner lösen möchtest, vertritt Natascha eher die Auffassung, schlechten Sex zum Anlass für die Wahl eines neuen Partners zu nehmen.

Zunächst denke ich, dass beide Sichtweisen gleichermaßen legitim sind. Natürlich kann eine Frau genauso die Partnerwahl am Sex festmachen, wie es auch für einen Mann legitim ist, sich seine Frau bzw. Freundin nach dem Kritierium "viel unkomplizierten Sex mit möglichst wenig Nörgelei" auszusuchen.

Ich glaube aber doch, dass man sich bewusst machen sollte, dass dies auch eine Frage der Wertigkeit ist. Eine Partnerschaft besteht aus vielen Aspekten, und "Lustlosigkeit" ist häufig lediglich ein Symptom dafür, dass es in einem vielleicht ganz anderen Bereich (den man sich aber häufig nicht eingestehen will) nicht richtig läuft. Bist Du wirklich sicher, bibijania, dass das "Problem" in Eurer Partnerschaft nicht vielleicht an ganz anderer Stelle zu suchen ist?

Manchmal sind dies ja Themen, die man sich am liebsten selbst nicht eingestehen will (weswegen sie dann in einer körperlichen Symptomatik zu Tage treten). Dann würde es sich vielleicht lohnen, dass Augenmerk darauf zu richten, eh Du eine an sich gute Partnerschaft nur wegen "Lustlosigkeit" in die Tonne trittst.

Herzlichen Gruß,

sultan

neu an Bord! 3 offenburg W, 23

Hallo,

ich deke, dass das problem wirklich nur bei mir liegt. ich glaube nicht, dass es irgendein anderes problem gibt. Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht. möglicherweise sehe ich es auch nicht, ich habe keine ahnung, aber eigentlich würde ich das ausschließen.
zur zeit denke ich darüber nach, ob es vielleicht an meiner kindheit liegt.
ich fühle mich oft missverstanden und hätte einfach gerne bestätigung von anderen.

Als teenie hat sich mein stiefvater einmal sehr komisch an mich ran gemacht. damals habe ich das locker gesehen und mir dabei gar nichts gedacht. Aber im nachhinein danke ich, dass er möglicherweise auf mich steht. heute habe ich zum glück keinen kontakt mehr zu ihm und sie sind auch schon wieder geschieden.
Aber möglichweise ist er ein kleiner grund, warum ich sex mit vertrauten personen nicht so gerne habe.
Der gedanke ist mir eben grade erst gekommen, denn normalerweise denke ich nicht einmal mehr an diese sache.

gruß bibijania

Forums-InsiderIn 363 Deutschland M, 41

Guten Abend Avantgarden,

ich schätze, dass da der Wunsch der Vater des Gedanken ist. Die Betroffenen wünschen es sich, glücklich zu sein, also geben sie es vor. Gemäß dieser mitunter oscar-verdächtigen Schauspiekunst im sich selbst und anderen einen vormachen sind manche sehr geübt. Es gilt wohl so eine Art "Rolle" möglichst perfekt zu spielen.

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Guten Abend Bibijania,

Du meinst also, dass Du "wirklich glücklich" seiest mit Deinem Partner. Tja, wenn ich wirklich glücklich bin, dann gibt es kein erhebliches Problem. Bei Dir sind jedoch gleich mehrere erhebliche Probleme in Deiner Beziehung (und wohl mit Dir selbst auch) gegeben. Dein "ich bin wirklich glücklich" ist für mich reines Wunschdenken. Ein besonderer Hammer ist, dass Dir Dein Partner immer unattraktiver erscheint. Na, was ist denn die Zutat zu einer glücklichen Beziehung. Doch wohl u.a., dass man sich gegenseitig attraktiv findet. Und vor dem Hintergrund von erheblichem Attraktivitätsverlust noch von "bin wirklich glücklich" zu reden ist entkoppelt von der gegebenen Realität.

Vor solchen desolaten Beziehungsverhältnissen noch von "wirklichem Glück" zu reden sagt mir ferner, dass Du anscheinend gar nicht weißt, was Glück bedeutet und wie es sich anfühlt.

Cheers

Jetlag

Helferlein 113 Österreich W, 26

Die Frage ist doch, wo Betrügen beginnt. Für manche nicht erst in einem anderen Bett.

Quote:

Ich bin mir sehr sicher, dass ich ihn nicht noch einmal betrügen werde. denn ich weiß dass er mir jetzt vertraut und ich ihm nie weh tun wollen.

Der Schritt vom Gedanken zur Tat ist oft gar nicht so weit, es muss nur die Gelegenheit passen und der Drang groß genug sein. Das würde mir sehr große Sorgen machen.

Guten Abend Jetlag,

ich denke auch dass es so ist, es kann unter Umständen eine Zeit lang funktionieren, sich etwas vorzumachen, denn wenn man sich nur lange genug etwas einredet, dann glaubt man es selbst (weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung, nur in einem anderen Kontext). Aber irgendwann kommen schon Situationen, die einen sehr schnell in die Realität zurückholen.

Quote:

Es gilt wohl so eine Art "Rolle" möglichst perfekt zu spielen.

In diesem Fall ist es eben so, dass die eine Seite in die Rolle der treuen, liebenden, vertrauenswürdigen Partnerin "gedrängt" wurde, und einsehen muss dass sie in dieser Rolle möglicherweise versagen wird. Natürlich versucht man so lange wie möglich etwas aufrecht zu erhalten, weil man sich, wie du sagst, wünscht, glücklich zu sein. Als gutes Fundament würde ich das allerdings nicht bezeichnen.

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