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zwerg8
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Post Thu, 23.Mar.06, 17:50      Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Seit längerer Zeit habe ich ein Problem: ich bin zwar nach körperlicher Arbeit ordentlich müde, aber sonst voll auf der Höhe. Doch kommt zwischenmenschlicher Ärger oder ein (von mir so verstandener) Überschwang an Emotionen hinzu, bin ich ausgepowert als hätte ich 18 - 20 Stunden nonstop im Steinbruch geschafft - inklusive extremem Schlafbedürfnis und allem.
Ich bin sonst ziemlich emotionsarm und introvertiert, und als ich im Januar in Halle (kurz bevor ich in Darmstadt Arbeit bekam) endlich einen Termin beim Therapeuten hatte zum Erstgespräch, sagte er mir dass ich in Sachen Umgang mit Emotionen so wäre wie ein Erstklässler, der vor der Aufgabe steht, Integralrechnungen oder so was zu lösen.
Nun frage ich mich (während ich wohl wieder Monate auf ein Erstgespräch warten darf), gibt es jemanden unter euch, der/die irgendwie Erfahrungen mit solcher Art seelischer Erschöpfung hat(te)? Hat das was mit Burn-Out zu tun wovon ich mal am Rande gelesen hatte?
Wie kriege ich das baldmöglichst weg? Wink (Pille/Tropfen irgendwas ich will nicht ewig so bleiben zwinkernd.. )
Am besten wäre meiner Fantasie nach:> Backup aller Erinnerungen, >Gehirn löschen, >Upload neuer Emotionen und ihrer richtigen Verarbeitung, Upload der Erinnerungen. Laughing
Confused Ich weiß das ist Blödsinn. Rolling Eyes Aber ist das Hirn nicht auch bloß eine Art - wenn auch organischer - Computer? Leistungsstärker, mit höherer Aufnahme- und Verarbeitungskapazität als jeder andere zur Zeit vorhandene auf Silizium basierende Rechner, mit sonstwieviel sensorischen "Inputs" pro Sekunde, Querverweisen zu Erinnerungen schlimmer als in jeder Datenbank Question - aber es hat trotzdem schlimmere Bugs als jeder Microschrott-rechner!!! Evil or Very Mad
Sorry wegen diesem Vergleich der vielleicht manche verletzen könnte.
(Das mit dem unabsichtlichen verbalen Verletzen ist auch so'ne Eigenart von mir... Confused Embarassed )
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Linea
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Post Thu, 23.Mar.06, 20:32      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Hallo zwerg8!

Ich kann dein Problem zu nachvollziehen. Mich erschöpfen negative Gefühle, Auseinandersetzungen, Streit, Ärger, auch viel mehr als körperliche Tätigkeiten.

Dass es für dich belastend ist, mit deinen Gefühlen nicht zurechtzukommen verstehe ich. Aber ich denke nicht, dass du Pillen nehmen solltest.
In welcher Situation, bzw. durch welche Ereignisse oder Menschen hast du denn meistens solche negativen, belastenden Gefühle? Lebst du in einer Partnerschaft? Wie wäre es, wenn du es schaffen könntest, deine Gefühle zu verarbeiten und sie weniger zu einem Streßfaktor werden zu lassen? Klar, leichter gesagt, als getan, aber die Entscheidung zu einer Psychotherapie ist schon mal ein guter Schritt!

Natürlich kann bei dir kein Therapeut einen kompletten "Reset" machen, ein bisschen Geduld wirst du schon aufbringen müssen.

Für den Anfang könntest du dir überlegen, wie du am besten Streß abbauen kannst. Du schreibst, du wirst so müde. Hast du denn einen erholsamen Schlaf?
Vielleicht kann dir Sport helfen, Aggressionen abzubauen?

Wenn du magst, schreib doch ein bisschen, bei welchen Gelegenheiten du so in seelischen Streß gerätst.

Liebe Grüße, Linea

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Post Fri, 07.Apr.06, 21:27      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Hallo, Linea! Du hast ja ne Menge Fragen - mal sehen ob und wie ich die alle beantworten kann.
Ich geb dir schon recht wenn du sagst:
Quote:
Natürlich kann bei dir kein Therapeut einen kompletten "Reset" machen, ein bisschen Geduld wirst du schon aufbringen müssen.

Aber Geduld, besonders mit mir, und vor allem wenn meine Probleme sich auf meine Arbeitsleistung auswirken (ich werd immer "phlegmatischer"), kann ich mir einfach nicht leisten.
Aber zu meinen Antworten:
Quote:
Lebst du in einer Partnerschaft?
Mehr oder weniger. Ich bin zwar - noch verheiratet, aber aufgrund einer Arbeitsaufnahme in nem anderen Teil Deutschlands lebe ich ca. 25 Tage im Monat von meiner Familie (Frau, 4 Stiefkinder, 2 gemeinsame Kinder) getrennt. Da das nicht das erste Mal war das ich "auf Montage" weg bin, allerdings das erste Mal mit Vollkonti, hat meine Frau gleich mit dem Datum meiner Arbeitsaufnahme die Trennung eingereicht -aber das nur mal am Rande. Abgesehen von der Änderung auf dem Papier ändert sich nichts - die Besuchshäufigkeit kann ich nicht verbessern ohne den Arbeitsplatz zu wechseln, und das Verhältnis zu meiner Frau war eh gespannt. Das führt mich zur Frage:
Quote:
In welcher Situation, bzw. durch welche Ereignisse oder Menschen hast du denn meistens solche negativen, belastenden Gefühle?
So alltägliche Spannungen reichen meist schon aus meine "Rübe" fast zum platzen zu bringen, ich werde reizbar, schlucke aber (nahezu immer) negative Gefühle runter frei nach dem Motto: Ich kann zwar nicht verhindern dass Vögel über meinem Kopf kreisen, aber ich kann verhindern dass sie darauf nisten... Dasselbe gilt für Aggressionen aller Art Evil or Very Mad . In den meisten Fällen bin ich "cool" und emotional unbeteiligt - und das schon seit was weiß ich wie viel Jahren Cool . Obwohl das meine Frau und die Stieftöchter am meisten stört (ich sei herzlos) und ich zu den Beerdigungstagen fast jeden geschockt hatte durch meine "Coolness" - diese fehlende oder eher rudimentäre Emotionalität hat mir schon ein paar mal das Leben gerettet - anderenfalls würde ich nicht hier sitzen und posten sondern seit Jahren entweder tot in der Erde liegen oder Wink mit Zwangsjacke durch die Gummizelle hopsen... Rolling Eyes
Quote:
Wie wäre es, wenn du es schaffen könntest, deine Gefühle zu verarbeiten und sie weniger zu einem Streßfaktor werden zu lassen?
Der Stressfaktor liegt in der Verarbeitung!!! Es ist, um zum Computervergleich zurückzukehren, als wenn die Kompilierung 100% Prozessorleistung verlangt - alle Emotionen, ob meine eigenen oder die meiner Mitmenschen gehen bei mir den Umweg über das rationale Denken (ich weiß das klingt paradox, aber anders kann ich es nicht beschreiben). Dadurch muss ich meinen Kopf anstrengen, wenn ich mehrere Gefühlsäußerungen zu verarbeiten habe und bin dann natürlich am Abend völlig ausgelaugt. Meist brauch ich Stunden um mich vorm Computer oder vorm Fernseher zu entspannen, und das Hirn wieder auf Leerlauf runterzubekommen, ehe ich total müde ins Bett fall und wie'n Toter schlaf (bloß bei weitem nicht so leise ). Nach dem Aufstehen bin ich dan halt immer noch müde (fehlender Schlaf? Fehlende Entspannung?) und der Teufelskreis setzt sich fort. Ich hab - noch zur Mitte der '90er mit verschiedenen Entspannungsübungen probiert meien Kopf klarer zu bekommen, auch mit Kampfkunst, nur hat mir jedes Mal entweder der Alltag oder die Arbeitslage einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Quote:
Dass es für dich belastend ist, mit deinen Gefühlen nicht zurechtzukommen verstehe ich. Aber ich denke nicht, dass du Pillen nehmen solltest.

Was soll ich denn sonst tun wenn mir als die Rübe dröhnt???

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Post Fri, 07.Apr.06, 21:39      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Quote:
alle Emotionen, ob meine eigenen oder die meiner Mitmenschen gehen bei mir den Umweg über das rationale Denken


Was soll das genau heißen? Fühlst du nichts oder lässt du deine Gefühle nicht zu/raus?
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zwerg8
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Post Fri, 07.Apr.06, 21:55      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Gute Frage...

Ich glaube, dass ich so an die "Mauern ums Herz" gewöhnt bin, dass da wirklich nur noch sehr wenig raus und reinkommt - aber abgesehen von sogenannten "starken Emotionen", die irgendwie in abgeschwächter Form (glaube ich) in meiner Eigenwahrnehmung ankommen, ist da tatsächlich ... nichts was ich identifizieren/analysieren kann Neutral

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Post Fri, 07.Apr.06, 22:10      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Aber irgendetwas muss du doch bei dir ankommen, wenn dir am Abend der Schädel vor lauter Nachdenkerei dröhnt?! Oder verstehe ich da etwas falsch? Embarassed Ansonsten fällt mir dazu nur Meditation ein. Kannst du ganz bequem zu Hause mache, entleert die Rübe und dauert nicht so lange! Lg Roanna
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Post Fri, 07.Apr.06, 22:31      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

@roanna
Nein du verstehst das schon mehr oder weniger richtig, es ist nur so: der Psychotherapeut in meiner Heimatstadt, bei dem ich - kurz vor meiner Arbeitsaufnahme ca 500km weiter weg - zu nem Erstgespräch war, sagte mir, dass ich im Umgang mit Emotionen so überfordert wär wie ein Erstklässler der die Aufgabe hat ne Integralrechnung zu lösen.
So, da ich jede - auch meine eigenen - Emotionen erstmal durch"rechnen" muss, kommt halt der Pentium in meinem Schädel erst nachts zur Ruhe wenn überhaupt - und die Alltagsprobleme brauchen natürlich auch ihren Teil meiner Aufmerksamkeit. Ich fühle mich erst richtig entspannt wenn ich mich entweder vollrieseln lassen kann durchs TV z.B. oder rein logische Probleme lösen kann. Zum Beispiel mache ich grad unter KSimus (ein Programm unter Linux) eine Steuerungsschaltung für nen Lift, halt nur so zur Entspannung - das ich nebenher meinem Stiefsohn damit bei seinem SPS helfen kann, ist kollateral.

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Post Fri, 07.Apr.06, 22:35      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Hallo Zwerg,

Quote:
Ich bin sonst ziemlich emotionsarm und introvertiert

Warst du schon immer so oder erst neuerdings?

Die Symptome könnten auf ein Burn-Out oder eine Depression hindeuten - diagnostizieren kann das logischerweise nur ein Therapeut/Arzt. Eine Depression/Burnout kann durchaus das Abflachen der Gefühle nach sich ziehen...

Wenn deine Gefühlsarmut allerdings schon zeitlebens vorhanden war, so könnte das vielleicht auch daran liegen, dass du manche Gefühle sozusagen nicht oder zu selten erhalten hast, und somit nie lernen konntest, damit umzugehen. Wenn dann zuviel auf dich einprallt, überfordert dich das vielleicht gruebel .

Kannst du zuordnen, was das für Emotionen sind, die dich belasten?

Quote:
Ich bin sonst ziemlich emotionsarm und introvertiert, und als ich im Januar in Halle (kurz bevor ich in Darmstadt Arbeit bekam) endlich einen Termin beim Therapeuten hatte zum Erstgespräch, sagte er mir dass ich in Sachen Umgang mit Emotionen so wäre wie ein Erstklässler, der vor der Aufgabe steht, Integralrechnungen oder so was zu lösen.
Nun frage ich mich (während ich wohl wieder Monate auf ein Erstgespräch warten darf),

Wurdest du vom ersten Thera abgelehnt oder auf die Warteliste gesetzt? Bleibe da auf jeden Fall dran. Vielleicht wäre es auch möglich, dass du zur Überbrückung bis zum Therapiebeginn einen Arzt (Psychiater/Neurologen) aufsuchst.

Liebe Grüsse
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Post Sun, 09.Apr.06, 20:07      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Nun ja, ich wurde auf die Warteliste gesetzt, was sich allerdings mit der Arbeitsaufnahme erledigt hatte. Aber es besteht Hoffnung: am 3.Mai habe ich einen neuen Ersttermin Very Happy , so dass es vielleicht jetzt lagsam vorwärts gehen kann...
@sternenmeer:
Quote:
Warst du schon immer so oder erst neuerdings?
Naja, soweit ich zurückdenken kann... Schon in der Oberstufe der POS (ich stamme aus den Neuen Bundesländern) wurde ich von manchen Mitschülern mit "Spocky" aus StarTrek oder später mit "Alf" verglichen, und das hat sich sehr lange nicht geändert. 91 hat meine damalige Verlobte einmal geschafft meine Emotionen offenzulegen - und als ich etwas durchmachte was sie einen Nervenzusammenbruch nannte, versuchte sie so etwas nie wieder. Allerdings war das nach Jahren das erste Mal - und seitdem das letzte Mal - dass irgendjemand, außer mein eigenes Spiegelbild, Tränen in meinen Augen gesehen hat.
Quote:
Kannst du zuordnen, was das für Emotionen sind, die dich belasten?
Nun ja, eigentlich alle wo ich entweder den Grund oder die "Stärke" der Äußerung nicht einordnen kann... Wenn zum Beispiel jemand wegen Kleinigkeiten erregt ist (sowohl im positiven als auch im negativen gesehen), oder in meinen Augen zu sehr gefühlsbetont reagiert... Ich glaube, um bei StarTrek zu bleiben, mit "Vulkaniern" oder "Borg" hätte ich tatsächlich keine Probleme - ich würde da voll und ganz reinpassen. Wink

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Post Sun, 09.Apr.06, 20:21      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

@Sternenmeer:
Quote:
Wenn deine Gefühlsarmut allerdings schon zeitlebens vorhanden war, so könnte das vielleicht auch daran liegen, dass du manche Gefühle sozusagen nicht oder zu selten erhalten hast, und somit nie lernen konntest, damit umzugehen.

Vielleicht hab ich ja auch nur zu viel von den falschen Emotionen erhalten (Hänseleien und Prügel in der Schule, Schläge als Strafe daheim)? gruebel
Aber das kann's irgendwie trotzdem nicht sein weil ich, seit ich lesen kann, also spätestens seit meinem 5. Lebensjahr, schon immer so introvertiert war, und lieber mit nem gutem Buch im Zimmer hockte als mit anderen Kindern draußen zu spielen... Embarassed
Und seltsamerweise war ich auf Anregen der Schule während der ersten(!) Klasse in der Kinderpsychiatrie, laut Erinnerung meiner Mutter angeblich wegen Suizidverdacht!!! gruebel Question
Also ihr seht ich hab schon zeitlebens nen Schaden weg... Wink

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Post Sun, 09.Apr.06, 20:27      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Wie ich es verstehe, versuchst du deine Gefühle "wegzudenken". Also alles durchzudenken und gedanklich zu zerklauben, zu zergrübeln.
Liege ich da richtig?

Das Fühlen der Gefühle hast du offensichtlich nicht gelernt.

Quote:
91 hat meine damalige Verlobte einmal geschafft meine Emotionen offenzulegen - und als ich etwas durchmachte was sie einen Nervenzusammenbruch nannte, versuchte sie so etwas nie wieder.

Vielleicht hast du auch Angst davor, Gefühle zu erleben, weil sie so stark und unkontrolliert aus dir herausbrechen könnten?

Vielleicht kannst du es aber üben, langsam Gefühle zu zulassen (und vor allem auch RAUS zu lassen), welche auch immer. Wenn du wütend bist, dann schrei einfach und schlag mit der Faust auf den Tisch (soll jetzt keine Anleitung zu aggressivem Verhalten sein), wenn du fröhlich bist, versuch zu lachen, wenn du traurig bist, spür ein bisschen nach, wie sich das anfühlt.
Um den Kopf frei zu bekommen, kann ich mir in deinem Fall auch Meditation, autogenes Training o.ä. vorstellen.

Eine Therapie würde dir aber auf alle Fälle helfen, da raus zu kommen!

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Post Sun, 09.Apr.06, 20:42      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

@Linea
Quote:
Das Fühlen der Gefühle hast du offensichtlich nicht gelernt

Kann das sein dass ich das eventuell verlernt haben kann?
Ich mein jetzt behaupten zu können: ich hab in meinem Leben so viel erlebt, vor allem auch negatives, dass ich mich gefühlsmäßig mehr und mehr eingeigelt hab nur um durchzuhalten; um Schmerz zu ertragen / nicht mehr ranzulassen, und Jähzorn und so was nicht rauszulassen, bis ich schließlich alles abgeblockt hab wie ne Firewall die zu restriktiv eingestellt ist.
Mannomann das Nachdenken über die eigene Emotionalität allein durch diesen Thread, den ich auch noch selbst angefangen hab( was ich zur Zeit bitter bereue Evil or Very Mad ) macht mich ganz wuschig... hammer Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll - gestern brauchte ich zur Beruhigung erstmal nen Drink. Embarassed

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Post Tue, 11.Apr.06, 15:36      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Quote:
(Pille/Tropfen irgendwas ich will nicht ewig so bleiben zwinkernd.... )


ja sowas wäre oft praktisch, aber jetzt mal ernst, hast du es schon mal mit Bachblüten versucht, die verursachen zwar kein Wunder in Richtung - altes ausradieren und neues reinschreiben - aber sie können dich eventuell bei deiner arbeit an dir selbst unterstützen und die selbsterkenntniss und selbsteinschätzung fördern

ich hoffe ich konnte dir helfen

lg cameron

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Post Tue, 11.Apr.06, 16:34      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

Nee, mit Bachblüten hab ich's noch nicht versucht, nur mit Ameisensäure (zumindest glaube ich das so richtig übersetzt zu haben auf diesem Globulifläschchen)
Omg - warum habe ich nur überhaupt hier angefangen zu posten?! grml Evil or Very Mad
Vorher, also bevor ich angefangen hab, mich überhaupt um so Psychotherapie oder so auch nur zu kümmern hatte ich keine Probleme mit meiner Lebensweise - alles war cool, smooth und easy. Cool Wenn es ein Problem gab mit meiner Emotionsarmut, dann war das halt ein "P.A.L.", ein "Problem Anderer Leute", wie Douglas Adams es so schön auszudrücken pflegte. Und wie das mit den "Problemen Anderer Leute" so ist, man kann mit den Füßen draufstehen, und nimmt sie trotzdem nicht wahr. Wink
Ich war immer der große starke Brummbär, der Fels in der Brandung den nichts so schnell aus der Bahn warf, aber auch der Klotz dessen Reaktionen, weil logisch analysiert, meist gut vorhersagbar waren. Wie gesagt, alles cool, smooth und easy. Cool
Aber nun, seit ich mit meinen postings und diesem thread meinen Seelen-Striptease begonnen habe, ist überhaupt nicht mehr alles cool, smooth und easy. Jedesmal wenn ich mich auslogge bin ich extrem aufgewühlt, die Rübe fängt migränemäßig an zu donnern, ich hab das dringende Bedürfnis einen zu trinken, obwohl ich seit '93 keinen Alkohol mehr angerührt hab, nur um dieses Gefühl von cool, smooth und easy wiederzubekommen. kopfwand Mein Inneres ist irgendwie dabei aus dem Gleichgewicht zu geraten. gruebel
Soll ich überhaupt noch hier teilnehmen oder doch nicht? Andererseits ist es mir ein geradezu zwingendes Bedürfnis mich hier einzuloggen und dabeizusein, zu posten oder zu lesen. help2
Apropos Bedürfnis,(nicht lachen bitte - wieso jetzt überhaupt diese Bitte von mir?? Seht ihr was ich meine? -) gestern als ich auf dem Klo einer Tankstelle war fiel mir auf dass das Licht da drin kalt war! Ich mein bläulichwäre normalerweise die einzig adäquate Wahrnehmung/Beurteilung dessen von mir gewesen, aber kalt? Was ist mit mir los? gruebel verwirrt
Wenn ich schon bei euch hier in diesem "quasi-anonymen" Forum mit diesen ganzen Fantasie-nicks so mich am verändern bin, was soll das erst in der Therapie werden? Im Real-Life? Mit einem "richtigen" Gesprächspartner, der nicht nur - wie ihr - auf die geäußerten Worte reagiert, sondern trainiert ist, auch auf die gesamte Körpersprache, Mimik und Gestik zu achten? Werde ich da überhaupt mit der Sprache rausrücken können? Oder nach vierzehn, nein, fast fünfzehn Jahren Coolness den zweiten Nervenzusammenbruch bekommen, wenn er es schafft mich wieder zu öffnen? Nach so langer Zeit vielleicht sogar Tränen zeigen?? Wie uncool. Mad
Fast bin ich versucht, nicht hinzugehen, es schleifenzulassen, so wie ich zur Zeit nahezu alles schleifen lasse: Die dringende Antwort an den Scheidungsanwalt meiner Frau, die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle ab 2.5., die Suche nach einer neuen Wohnung ebenfalls ab 1.5. - momentan bekomme ich nichts auf die Reihe. Ich hab bis einschließlich gestern (seit dem 30.03.!) gebraucht mich arbeitslos zu melden, und erst als es der Vermieterin meines kleinen möblierten Zimmers auffiel dass ich zur Schichtzeit noch da war hab ich ihr meine Kündigung gebeichtet - natürlich wie konnte es anders sein ist das Zimmer an die Zugehörigkeit zur Firma gekoppelt...
Laufe ich grad das durch was bei diesen sogenannten homöopathischen Medikamenten eine "Erstverschlimmerung" genannt wird, dass mir das plötzlich so gar nicht mehr alles am A**** vorbeigeht?? Ich weiß echt nicht mehr weiter. Uncool. Uneasy. Aber faszinierend...
Very Happy Sollte vielleicht doch grad mein Pon-Farr anfangen und ich hab's nur vor 7 1/2 Jahren, während meiner Verliebtheitsphase, irgendwie übersprungen? Wink *grins*

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Post Tue, 11.Apr.06, 18:59      Re: Seelischer Stress schlimmer als körperlicher Stress Reply with quoteBack to top

............ faszinierend, du sagst es ...............

das ist das was mir als erster zu deinem letzten "ausbruch" einfällt!

Quote:
Soll ich überhaupt noch hier teilnehmen oder doch nicht? Andererseits ist es mir ein geradezu zwingendes Bedürfnis mich hier einzuloggen und dabeizusein, zu posten oder zu lesen. help2

leider oder zum glück ist dem menschen ein freier wille eigen, also kannst du dir nur selber eine antwort auf diese frage geben

Quote:
Apropos Bedürfnis,(nicht lachen bitte - wieso jetzt überhaupt diese Bitte von mir?? Seht ihr was ich meine? -) gestern als ich auf dem Klo einer Tankstelle war fiel mir auf dass das Licht da drin kalt war! Ich mein bläulichwäre normalerweise die einzig adäquate Wahrnehmung/Beurteilung dessen von mir gewesen, aber kalt? Was ist mit mir los? gruebel verwirrt

stört dich das, dass du die umwelt deutlicher/anders wahrnimmst?

Quote:
Im Real-Life?
Quote:
Oder nach vierzehn, nein, fast fünfzehn Jahren Coolness

die zwei aussagen sind interessant, was ist real? was ist real für dich?
und du warst seit fast 15 jahren der coole? wundert es dich da nicht das da irgentwann wieder mal emotionen hervorbrechen?!! du bist kein roboter!!!

wenn ich mal ganz frech sein darf, du bist ein intelligenter, feinfühliger, sensibler mensch der um zu überleben einen schutzpanzer um sich aufgebaut hat, der aber langsam etwas bröselig wird, durch was auch immer, und du weisst nicht ob du das zulassen sollst oder nicht.
Also du kannst deine löcher im panzer wieder flicken und weiter so leben mit der konsequenz das du irgentwann mal krank wirst, körperlich krank, wenn man manche dinge nicht wahrhaben will wirkt sich das irgentwann mal auf die gesundheit aus bei manchen früher, bei anderen später.
oder du stellst dich dem, vor dem du dich die letzten 15 jahre (oder länger??!!) versteckt hast und arbeitest daran obwohl dir niemand sagen kann wie lange das dauert und ob du irgentwann damit fertig wirst.

Lg Cameron

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