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Paulchen82
sporadischer Gast
7
Karlsruhe M, 25
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Wed, 22.Mar.06, 21:55 Selbstgespräche / Traumwelt |
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Hallo
Ich habe seit einiger Zeit immer so komische Gedanken es sind Selbstgespräche die eigentlich einer Traumwelt ähnlich sind sie handeln von Gesprächen mit anderen Menschen und von Zukunftsperspektiven die vollkommen Unrealistisch sind während diesen Gedanken bin ich immer wie wegetreten und Starr ins leere. Weiss jemand was das sein könnte und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt?
Vielen Dank
Paulchen
(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Was hat das zu bedeuten?" auf obige praezisiert.)
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mizzy7
Forums-InsiderIn
284
Berlin W, 40
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Thu, 23.Mar.06, 10:21 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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hallo paulchen,
was sind das denn für leute, mit denen du redest? Und was meinst du mit unrealistisch? Und seit wann ist das so?
Ich habe schon immer mit schwer kontrollierbaren tagträumereien (selbstgespräche, weggetretensein, fantasiereisen) zu tun. Sie hängen mit eingebildeten beziehungen zu bestimmten personen zusammen. Ich habe das problem bisher nicht wirklich in den griff bekommen. Ich glaube, es wird mich mein leben lang begleiten.
lieben gruß!
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Paulchen82
sporadischer Gast
7
Karlsruhe M, 25
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Thu, 23.Mar.06, 19:39 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Hallo
Also die Menschen in meiner Umgebung mit denen ich zu tun habe aber ich rede nicht direkt mit Ihnen sondern es sind Gedanken im Kopf so wie Situationen die schon passiert sind oder so ähnlich vorgekommen sind. Sie sind keine direkten Gespräche ich Sage nichts es sind einfach nur störende Gedanken. Und mit Unrealistisch meine ich eigentlich dinge wie Gitarren spielen eben Sachen die ich eigentlich noch gar nicht kann aber können will.
Aber wieso glaubst du dass du nicht geheilt werden kannst ?
Wurde bei dir schon einmal eine Therapie vorgenommen?
Paulchen
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MonaLisa162
Helferlein
76
Deutschland W, 25
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Thu, 23.Mar.06, 20:41 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Ich habe das eigentlich schon mein Leben lang, dass ich mir Gespräche mit Personen, bzw. irgendwelche unrealistischen Situationen vorstelle. Das fing eigentlich schon an, als ich noch ein Kind war. Bei mir sind das dann in der Regel aber eher Situationen, die ich gerne erleben würde. Ich denke, es ist dann eine Art Flucht vor der Realität. Bei mir ist nur das Blöde, dass ich manche Sachen dann halblaut vor mich hin sage. Das kann ganz schön peinlich sein, wenn man in der Bahn sitzt und einen die Leute auf einmal anstarren....
Ich denke mal aber, dass die meisten Menschen Gespräche im Kopf durchspielen, auch wenn die Situation eigentlich unrealistisch ist. Das haben mir zumindest schon mehrere gesagt. Ich denke mal, dass jeder solche Tagträumereien hat. Die einen eben mehr, die anderen weniger. Ich würde mir da nicht so viele Gedanken drüber machen, es sei denn, dass es dich wirklich stark belastet.
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Tagträumer_78
sporadischer Gast
6
Wien M, 27
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Mon, 27.Mar.06, 14:24 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Auch ich drifte immer in meine "eigene Welt" ab. In den letzten Jahren immer häufiger. Aber das tue ich schon seit meiner Kindheit. Das reale Leben erscheint mir wie ein Kampf, und ich weis mir dort nicht recht was anzufangen da gibts einfach nichts schönes und deswegen drifte ich ab. Entweder ich schalte ganz ab, oder ich denke an irgendetwas relativ schönes aus der Vergangenheit.
Mich würd interessieren, wie ihr so mit eurem Leben zufrieden seid, in der realen Welt. Hattet ihr villeicht auch keine schöne Vergangenheit ? Geht es euch auch besser wenn ihr euch in eure eingene Welt hineinträumt?
Tagträumer
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MonaLisa162
Helferlein
76
Deutschland W, 25
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Mon, 27.Mar.06, 18:26 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Tagträumer_78 wrote: |
Mich würd interessieren, wie ihr so mit eurem Leben zufrieden seid, in der realen Welt. Hattet ihr villeicht auch keine schöne Vergangenheit ? Geht es euch auch besser wenn ihr euch in eure eingene Welt hineinträumt?
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Ich bin mit meinem realen Leben eigentlich halbwegs zufrieden. Nicht unbedingt vollkommen, aber es könnte bei Weitem schlechter sein. Ich habe ein paar Probleme, aber größtenteils komme ich momentan ganz gut damit klar. Es ist nur so, dass ich ein ziemlich introvertierter Mensch bin, mit vielen Menschen nicht gut zurechtkomme, insgesamt sowieso der Meinung bin, dass mich kaum jemand richtig verstehen kann und mich deshalb vielleicht ein bisschen mehr in meine „Traumwelt“ zurückziehe.
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Tagträumer_78
sporadischer Gast
6
Wien M, 27
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Tue, 28.Mar.06, 19:46 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Quote: | Es ist nur so, dass ich ein ziemlich introvertierter Mensch bin, mit vielen Menschen nicht gut zurechtkomme, insgesamt sowieso der Meinung bin, dass mich kaum jemand richtig verstehen kann und mich deshalb vielleicht ein bisschen mehr in meine „Traumwelt“ zurückziehe.
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Ja, das kann ich gut verstehen.
Aber was ist das für eine Krankheit dieses geistige Wegtreren. ist das vergleichbar mit einer Depri, oder eine Schutzfunktion. Lassen sich diese Phasen der abwesenheit irgendwie in Grenzen bringen ?
Tagträumer
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mizzy7
Forums-InsiderIn
284
Berlin W, 40
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Wed, 29.Mar.06, 8:58 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Hallo ihr,
Quote: | Aber was ist das für eine Krankheit dieses geistige Wegtreren. ist das vergleichbar mit einer Depri, oder eine Schutzfunktion. |
Es gibt tatsächlich den ausdruck "süchtiges tagträumen". Das wird dann als krankheit angesehen. Meine tagträumaktivität betrachte ich als krankhaft. Denn oft komme ich meinem alltag nur schlecht hinterher, ich habe konzentrationsprobleme und andere probleme. Ich glaube, jeder kann nur für sich sagen, ob das tagträumen ein problem ist oder nicht. Sich ein bisschen aus dem alltag ausklinken, ist wohl ziemlich "normal". Wenn's nicht kontrollierbar ist, wird es schwierig.
Bei mir ist es auch so, dass ich mich in depri-phasen mehr wegträume, aber das ist alles ziemlich verwickelt. Wenn ich wirklich schlecht drauf bin kann ich gar nicht gut träumen. Fange ich an, mich in die träume hineinzusteigern, ist eine weile "party" und um so härter das ankommen in der grauen realität. Die könnte bei mir sicher auch noch grauer sein, aber ich habe ziemliche probleme mit sozialen beziehungen und meinem selbstwert. Die träume sind beziehungsträume und deshalb drücken sie einen inneren mangel aus.
Therapien habe ich hinter mir und auch manches gelernt, aber das grundmuster ist halt da. Tja ...
liebe grüße
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MonaLisa162
Helferlein
76
Deutschland W, 25
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Wed, 29.Mar.06, 12:26 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Ich habe mir bis jetzt noch keine Gedanken darüber gemacht, ob mein Tagträumen krankhaft sein könnte oder nicht. Es gehört einfach zu meiner Person und meinem Charakter und ich kann es mir nicht vorstellen ohne zu leben.
In letzter Zeit ist es nicht mehr so häufig, aber eigentlich habe ich immer irgendeine „Geschichte“, mit der ich beschäftigt bin. Ich habe dadurch, dass ich geistig weggetreten war schon zwei Auffahrunfälle verursacht (wurde niemand ernsthaft dabei verletzt), und traue mich seitdem nicht mehr, Auto zu fahren. Es ist aber nicht so, dass ich generell eine Konzentrationsschwäche habe. Wenn mich eine Sache interessiert oder etwas dringend erledigt werden muss, dann kann ich mich stundenlang damit beschäftigen ohne wegzutreten, auch wenn ich Schwierigkeiten habe, mit unangenehmen Sachen anzufangen und sie lieber vor mich hinschiebe. Ich habe aber gemerkt, dass es vermehrt auftritt, wenn mir mein Leben langweilig vorkommt. Ich kann mehrere Stunden damit verbringen, einfach in meiner Phantasiewelt zu leben und am Ende des Tages ärgere ich mich dann darüber, dass ich eigentlich nichts weiter gemacht habe. Andererseits lernt man durch Tagträume ja auch die eigenen Bedürfnisse besser kennen. Man sieht, was einem fehlt und was man gerne hätte.
Mich würde jetzt interessieren, ab wann Tagträumen wirklich als krankhaft gelten könnte.
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Avantgarden
Helferlein
113
Österreich W, 26
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Wed, 29.Mar.06, 14:53 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Quote: | Ich habe mir bis jetzt noch keine Gedanken darüber gemacht, ob mein Tagträumen krankhaft sein könnte oder nicht. Es gehört einfach zu meiner Person und meinem Charakter und ich kann es mir nicht vorstellen ohne zu leben. |
Ganz genau so geht es mir auch. Ich habe mich schon manchmal gefragt, ob es anderen vielleicht ähnlich geht (wie man sieht - ja ), weil ich immer dachte, dass es möglicherweise nicht "normal" ist. Aber was ist schon normal? Das ist doch auch eher subjektiv.
Von mir ausgehend kann ich sagen, dass es wohl Wünsche und Sehnsüchte sind, die man im eigentlichen Leben kaum oder nie erfüllt bekommen wird.
Bei mir war es dann so, dass ich, als ich mich schlecht fühlte und depressiv war, dieses Träumen nicht brauchte oder besser gesagt gar nicht träumen konnte weil ich sehr passiv war, mich sozusagen diesem Zustand ausgeliefert fühlte und weil mir da schöne Dinge ziemlich gleichgültig waren.
Ich denke, als krankhaft würde es wahrscheinlich dann gelten, wenn jemand in dieser Welt die er sich selbst erschafft völlig aufgeht und sich weigert die eigentliche Realität zu akzeptieren, so lange, bis er in die Realität nicht mehr zurückfinden kann.
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_________________ 'Das ist nur deine Phantasie' rief ich, 'die macht dich noch mal verrückt'
Da hat sich meine Freundin nach einem Stein gebückt. |
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Andrasta
Forums-InsiderIn
211
Franken W, 42
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Sun, 02.Jul.06, 21:10 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Hallo,
Tagträumen an sich halte ich für etwas völlig normales, bei manchen Menschen gering, bei manchen mehr bis stark ausgeprägt.
Bei mir ist das recht stark ausgeprägt, und das war schon immer so, wie bei MonaLisa. Ich habe es nie als Beeinträchtigung empfunden, und einen Unfall hab ich noch nicht gebaut, verpasse aber schonmal eine Ausfahrt oder Abbiegung
@Avantgarden
wenn ich depressiv bin, kann ich auch nicht mehr träumen, das ist grausam
@Paulchen
Deswegen wundert mich so, dass es sich bei Dir, Paulchen, so anhört, als wäre das völlig neu für Dich!
Hattest Du tatsächlich nie Tagträume und Fantasien, oder beunruhigt Dich, dass die jetzt anders sind, eine andere Art und Qualität haben als vorher?
Andrasta
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Bonsai_112
Forums-InsiderIn
245
Deutschland W, 24
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Mon, 03.Jul.06, 19:13 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Hallo!
Also, ich führe auch schon immer Gespräche in meinen Gedanken. Mit Menschen, die nur in meinem Kopf existieren. Ich mache das ständig.
Schlecht habe ich mich deswegen noch nie gefühlt.
Mir geht es in meiner Gedankenwelt auch besser, als in der Realität. Also, warum sollte ich mich nicht hin und wieder dorthin zurück ziehen? Ich denke, diese Traumwelt hat jeder. Der eine seltener und Andere eben öfter.
Das ist doch auch völlig in Ordnung, denke ich. Natürlich nur, solange man sich damit wohlfühlt.
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Tagträumer_78
sporadischer Gast
6
Wien M, 27
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Tue, 08.Aug.06, 17:24 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Glaubt ihr kann man dieses geistige wegtreten auch mit Dissoziation vergleichen?
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Lucinda
Forums-InsiderIn
229
Deutschland W, 31
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Tue, 08.Aug.06, 18:00 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Hallo Tagträumer!
Ja, soweit ich weiß, zählt diese Tagträumerei auch schon zu den leichten Dissoziationen, genauso wie die "Autobahntrance", Du fährst und fährst, bist gedanklich völlig wo anders, und merkst plötzlich dass Du ja schon an der Ausfahrt bist. Und fragst Dich wie Du da hingekommen bist, ging alles per Autopilot...
Das sind so Alltagsdissoziationen, die jeder hat.
Schlimm wirds erst, wenn Du durch die Dissoziationen richtig "behindert" bist, also wenn die z.B. sehr lange anhalten, oder gefährlich werden...
Aber so lange Du Dich auf Dich verlassen kannst....
Gruß,
Lucinda
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_________________ Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. |
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Alex303
Forums-InsiderIn
389
Mönchengladbach M, 28
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Fri, 01.Sep.06, 14:28 Re: Selbstgespräche / Traumwelt |
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Bei mir ist es manchmal auch so, daß ich auf einmal an Dinge denke, die passieren könnten, wenn auch sehr unwahrscheinlich (andere Dimension), aber manchmal ist es bei mir auch wie Sekundenschlaf, aber am hellichten Tag.
Ich schreck´dann immer auf, und frage mich, was ich gerade gemacht habe, oder alles kommt mir auf einmal anders vor, als wäre ich gerade aufgewacht.
Wenn ich nachts einschlafe, zucke ich manchmal zusammen (das ist aber bei einigen Menchen normal), aber was bei mir dazu kommt, ist, daß ich dann häufig "weiß" sehe, oder ganz kurz einen fremden Raum.
Also, mein Neurologe hat gesagt, es könnten zum einen Dissoziationen sein, aber aufgrund bestimmter anderen Symptome auch Narkolepsie.
Für diese kurzen Erscheinungen beim Einschlafen gibt es auch einen Namen, aber den hab´ich vergessen.
Bei Narkolepsie hat man entweder das Bedürfnis dauernd zu schlafen oder zu träumen, oder es passiert einfach.
http://de.wikipedia.org/wiki/Narkolepsie
Ich hab´mir ne Zeit damit geholfen, viel Kaffee zu trinken, aber das Problem ist, daß es dann irgendwann auch nicht mehr funktioniert.
Eine Zeit lang, als ich mich sozial zurück gezogen hatte, und mit mir selber nicht im reinen war, war diese Traumwelt auch recht stark.
Ich hab´ dann mit Sport angefangen und bin öfters raus gegangen (Spaziergänge), dabei hab´ich immer versucht, mich auf die Geräusche "von draußen" zu konzentrieren. Das hat mir recht gut geholfen, weil ich so meine Aufmerksamkeit nach Außen lenken konnte.
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_________________ Die Summe aller Energien ist 0. |
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