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salami10
sporadischer Gast
9
NRW W, 33
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Sat, 18.Mar.06, 21:08 Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hallo,
ich bin eine der Führungskräfte in einem Familienunternehmen und unsere Firma gerät völlig aus den Fugen. Wir haben seit einiger Zeit einen neuen Inhaber, der auch noch eine zweite Firma hat. Am Anfang lief alles super aber nun bekommen wir nur noch jedes Jahr ein neues Umsatzziel und alles andere läuft ungeregelt vor sich hin. Es haben sich viele Dinge geändert, die aber alle nur halb besprochen sind, meistens nur die ein paar eingeworfene Sätze des Inhabers und dann soll alles laufen. Mittlerweile ist das Betriebsklima sehr schlecht und ich habe ständig Mitarbeiter am Schreibtisch stehen, die total überfordert und führungslos sind, da zwar das Ziel bekannt ist aber keinerlei Strategie, wie dieses zu erreichen ist. Beide Firmen sollen eng zusammenarbeiten, aber keiner hat einen Plan wie dieses funktionieren soll. Ich habe mehrfach Themen beim Inhaber angesprochen, teilweise auch sehr drastisch im Klartext (nicht unhöflich), da sich die Kollegen untereinander bzw. zwischen den Firmen nur noch anschreien, resultierend aus der Hilflosigkeit das keiner eigentlich so richtig weiß wo es langgeht. Aber es erfolgt keine Hilfestellung oder Steuerung. Wenn man eigene Entscheidungen trifft erfolgt das Feedback zwar sehr rasch, aber meistens in der Form das die Entscheidung die falsche war und wie man so etwas anordnen kann. Meine Güte, dann sag uns doch wo der Weg hingehen soll und dann kann man sich daran orientieren. So werden wir auf Dauer alle krank. Der Krankenstand ist enorm und mittlerweile sind wir alle recht verzweifelt. Ich habe mir nun überlegt ob es sinn machen könnte einen persönlichen Brief an den Inhaber zu schreiben und dort noch einmal die Probleme zusammenzufassen und wirklich regelrecht schriftlich um Hilfe zu bitten, da ja alles reden nichts nützt. Ansonsten sehe ich für mich nur noch den Weg mich auszuklinken und neu zu orientieren. Das fällt mir sehr schwer, da ich weiß das diese Firma auch mit diesen Mitarbeitern sehr gut funktionieren kann, so wie es in der Vergangenheit auch war. Aber so kann ich dort nicht bleiben, da mittlerweile auch mein Privatleben auf der Strecke bleibt, da ich überhaupt nicht mehr abschalten kann und auch auf nichts mehr Lust habe. Ich hatte nie ein Problem damit die Verantwortung als Führungskraft zu tragen, aber ich kann es nicht ertragen so viele Kollegen frustriert und unglücklich zu sehen einschließlich mich selbst ohne die Hoffnung zu haben etwas bewegen zu können.
Wahr jemand schon einmal in ähnlicher Situation und kann mir vielleicht einen Tipp geben?. Danke
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sat, 18.Mar.06, 21:52 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hallo,
ich möchte erst einmal fragen:
1. Gibt es einen Betriebsrat?
2. Gibt es andere Führungskräfte, die es ähnlich sehen?
Ich finde, Du solltest das nicht alleine angehen, nachher bist Du der Buhmann, die Buhfrau. Das mit dem Schreiben finde ich gut, dann habt Ihr was in Händen. Ihr solltet dort die Probleme aufführen und zusätzlich Punkte benennen, an denen das Unternehmen bereits gelitten hat.
Zu erwähnen, wo bereits Verluste zu verzeichnen sind wird wohl am besten ziehen. Vielleicht sollte Ihr auch Vorschläge machen, damit das Ganze nicht zu negativ rüberkommt und der Inhaber merkt, Ihr wollt nicht nur meckern, sondern mit ihm Lösungen suchen. Ein Unternehmensberater z. B. oder einen Supervisor. Supervisor wäre vielleicht noch besser, da Ihr Eure Arbeit ja bereits beherrscht.
Auf drohende und bestehende finanzielle Verluste hinweisen wird wohl am ehesten ziehen. Aber tue Dir echt einen Gefallen, verfasst und unterschreibt diesen Brief mit mehreren. Es kann ganz schnell passieren, dass man es gut meint und dann alleine da steht.
Gruß
whoopie
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salami10
sporadischer Gast
9
NRW W, 33
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Sat, 18.Mar.06, 22:01 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Danke für die schnelle Antwort.
Bei uns gibt es keinen Betriebsrat, keinen Tarifvertrag, keinen Arbeitgeberverband... .
Aber deine Idee ist gut....es gibt in der zweiten Fa. Führungskräfte zu denen ich einen guten Draht habe und mit denen ich auch schon öfter über diese Probleme gesprochen habe. Denen werde ich den Vorschlag mit dem Brief unterbreiten. Vielleicht können wir gemeinsam stark sein, ohne das direkt der Eindruck einer Rebellion entsteht. Teilweise hat dort jemand mit Personalverantwortung auch einfach schon aufgegeben und gesagt das er den Karren eben mit vor die Wand setzt und nach ihm die Sinnflut. Aber fand das sehr erschreckend, denn es geht ja nicht nur um mich, sondern um viele Mitarbeiter und Existenzen.
Liebe Grüße
Salami10
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sat, 18.Mar.06, 22:43 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hallo Salami,
Euer Schreiben sollte auch Lösungsvorschläge beinhalten, sonst sieht es nur nach Gemecker aus.
Bin mal gespannt wie das ausgeht. Interessiere mich auch für arbeitsrechtliche Belange.
Gruß
whoopie
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lamer666
sporadischer Gast
24
Deutschland M, 18
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Wed, 29.Mar.06, 4:49 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hi,
ich würde dir Vorschlagen den Brief zu schreiben.
-Darstellung der Probleme
-Mehrere Lösungsvorschläge der Probleme.
-Deine Meinung welche du davon am sinnvollsten hälst.
Ihm vielleicht vorschlagen, ein Meeting über die Strategische Neuaufstellung der Firmen, wie ihr Synergie-effekte nützen könntet, oder ob gar eine Fusion sinnvoll wäre.
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Wed, 29.Mar.06, 8:41 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hallo,
Fusion ist aber meist mit Personaleinsparungen verbunden. Sollte man sich gut überlegen.
Gruß
whoopie
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salami10
sporadischer Gast
9
NRW W, 33
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Sun, 23.Apr.06, 15:36 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hi,
ich wollte nur einmal Rückmeldung geben. Ich habe den Brief geschrieben, zusammen mit unserer Vertrauensperson. Das ist der Betriebsratsersatz. Und es hat geholfen. Es hat ein wirklich konstruktives Gespräch stattgefunden und jetzt mal schauen wie sich alles weiter entwickelt....
Ich berichte.
Danke
Salami
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sun, 23.Apr.06, 19:17 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hi,
schön. Wäre toll, wenn es klappen würde. Ich drücke Euch die Daumen.
Gruß
whoopie
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salami10
sporadischer Gast
9
NRW W, 33
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Thu, 20.Jul.06, 21:02 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hallo,
ich wollte nur einmal News von mir hören lassen.
Wir hatten ja damals diesen Brief geschrieben, es hatte in konstruktives Gespräch stattgefunden und passiert ist NICHTS.
Es hat sich nichts geändert, außer viel Gerede und Versprechungen und nichts dahinter.
Wir sitzen weiter im Hamsterrad und ab und zu werden einem ein paar Brocken vorgeworfen, damit man in der "Betriebsfamilie" bei Laune bleibt....
Dies führt natürlich unweigerlich zu weiterer Frustration, die sich so allmählich auf den ganzen Betrieb ausweitet.
Es macht keinen Spaß, aber noch gegen wir nicht auf.
Liebe Grüße
von Salami
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Thu, 20.Jul.06, 21:43 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hallo Salami,
unter einem KONSTRUKTIVEM Gespräch verstehe ich was anderes, denn bei einem konstruktivem Gespräch kommt was heraus?
Welche Argumente kamen denn?
Gruß whoopie
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global_man
Helferlein
43
Im globalen Raum M, 35
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Sun, 23.Jul.06, 10:50 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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salami10 wrote: | und passiert ist NICHTS.
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Hallo Salami,
also die Situation kenne ich gut. Ich bin eigentlich in einer ähnlichen Situation - Führungskraft in einem Unternehmen, das vom Inhaber geführt wird. Der Unterschied bei uns ist nur, dass es in letzter Zeit keinen Wechsel geben hat.
Wie ich begonnen hatte den Thread zu lesen, hatte ich den Plan dir dringend von so einem Brief abzuraten. In einer solchen Situation passiert im besten Fall nichts, im schlechtesten geht das massiv gegen dich. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich durch einen solchen Brief etwas in deinem Sinne ändert, ist nach meiner Ansicht gleich Null.
Naja, ohne zynisch zu sein, offensichtlich ist ja das beste Ergebnis herausgekommen.
Der Inhaber hat einen Grund warum er so agiert wie er es tut. Das muss nicht notwendigerweise ein rationeller Grund sein oder ein Grund, der in der Strategie begründet ist oder auch zum Wohl des Unternehmens ist. Das kann auch in der Persönlichkeit liegen. Vielleicht ist das total irrational, vielleicht sogar dumm.
ABER: das ist seine Sache, sein Geld, sein Bier.
Es ist in einer solchen Situation (Eigentümer in Führungsposition) nicht deine Aufgabe als angestellte Führungskraft die grundsätzliche Art und Weise wie das Unternehmen läuft (gegen den "Willen" des Eigentümers) zu verändern.
So, was ich jetzt sage klingt sehr menschenverachtend und zynisch - ist aber absolut nicht so gemeint, sondern nur ein Blickwinkel für mich wie man (du) mit einer solchen Situation umgehen kann:
Es ist auch nicht die Verpflichtung des Eigentümers das Unternehmen so zu führen, dass es für dich oder die Angestellten angenehm, motivierend oder toll dort zu arbeiten ist - wie gesagt sein Geld, seine Sache.
Ihr bekommt dafür bezahlt und wenn es zu schlimm ist, muss man einfach abwägen ob es noch dafür spricht.
Ich habe schon sehr viele Führungskräfte gesehen, die sich total mit dem Unternehmen identifizieren und unter solchen Situationen total leiden.
Ich kann dir nur raten, zu versuchen dich emotional zu lösen. Wenn man solche Sachen in sein Innerstes und Privatleben dringen lässt, macht man sich nur kaputt - und das honoriert einem im Wirtschaftsleben niemand. Weder durch Dank noch mehr Geld.
Mit 33 schon Führungskraft zu sein ist ja super, und ich bin mir sicher, dass es zu schaffen ist, sich nicht fertig zu machen - wenn man es sich vornimmt.
Das mit den frustrierten Mitarbeitern vor deinem Schreibtisch. Da würde ich einfach klar sagen, was Sache ist. Denen braucht man dann auch nicht vorspielen, dass man alles im Griff hat und alle Probleme lösen kann. Ich würde ihnen sagen, dass die Rahmenbedingungen, die durch den Eigentümer geschaffen wurden einfach so sind, wie sie sind. Darüber braucht man auch gar nicht ernsthalt zu diskutieren. Man kann sich vielleicht einmal bei einem Kaffee oder Bier - außerhalb der Firma - "auskotzen". Diese Entscheidungen sind einfach da und in der Firma wäre es verlorene Zeit darüber zu diskutieren ("die Sonne geht auch jeden Tag unter - ob uns das passt oder nicht").
Versuche einfach im Rahmen deiner Möglichkeiten die Motivation so weit als möglich aufrecht zu erhalten (und da gibt es sicher einige). Wenn einmal alle mental akzeptiert haben, dass gewisse Sachen sind, wie sie sind, lässt sich auch leichter damit umgehen.
Allerdings, wenn es gar nicht mehr geht, muss man einfach gehen - sonst macht man sich kaputt.
Tja, das ist so mein Bild der Welt dazu. Ich hoffe ich habe jetzt niemanden beleidigt oder zu sehr geschockt. Ich glaube nur, dass eine gewisse emotionale Distanz zum Beruf nicht so schlecht für die psychische Gesundheit ist.
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sun, 23.Jul.06, 11:09 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hallo global_man,
es ist seine Firma, sein Geld, ist schon richtig, aber er hat sehr wohl eine Verpflichtung seinen Mitarbeitern gegenüber, nämlich die sogenannte Fürsorgepflicht.
Wenn das Betriebsklima durch neue Anweisungen total schlecht geworden ist und die Anweisungen auch unklar sind, so dass das Unternehmen leidet und dadurch sogar eine Gefahr für die Arbeitsplätze entsteht, hat man durchaus das Recht etwas zu unternehmen. Wenn das Unternehmen im schlimmsten Fall wegen der Neurosen eines Chefs (Neurosen sind nur ein Beispiel) oder aus welchen Gründen auch immer in Konkurs geht, betrifft das auch das Leben der Mitarbeiter und der Arbeitsvertrag ist keine einseitige Sache.
Es muss ja nicht gleich zum Äußersten kommen, deshalb finde ich die Lösung oder den Lösungsversuch mit dem Brief richtig, egal, wie das Ergebnis nun aussieht. Es ist besser als nichts zu tun und den Laden und damit die Arbeitsplätze den Bach runtergehen zu lassen.
Was die Situation zwischen ihr und den Mitarbeitern angeht, sehe ich das wie Du. Sie sollte denen reinen Wein einschenken und sich selbst damit aus der Schusslinie nehmen.
Gruß
whoopie
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global_man
Helferlein
43
Im globalen Raum M, 35
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Sun, 23.Jul.06, 11:22 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Whoopie wrote: | nämlich die sogenannte Fürsorgepflicht. |
Was bedeutet "Fürsorgepflicht"? Also das kommt aus dem Gesetzbuch und aus einer ganz anderen Zeit (in Österreich aus der Mitte des 19. Jahrhundert). Und meinem Verständnis nach heißt das, dass der Unternehmer dem Mitarbeiter keinen (physischen) Schaden zufügen darf oder ihn um seinen Lohn betrügen darf.
Da geht es nach meiner Ansicht nicht um Motivation und Wohlbefinden der Mitarbeiter.
Whoopie wrote: | Wenn das Betriebsklima durch neue Anweisungen total schlecht geworden ist und die Anweisungen auch unklar sind, so dass das Unternehmen leidet und dadurch sogar eine Gefahr für die Arbeitsplätze entsteht, hat man durchaus das Recht etwas zu unternehmen. Wenn das Unternehmen im schlimmsten Fall wegen der Neurosen eines Chefs (Neurosen sind nur ein Beispiel) oder aus welchen Gründen auch immer in Konkurs geht, betrifft das auch das Leben der Mitarbeiter und der Arbeitsvertrag ist keine einseitige Sache.
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Also ich halte es nicht für die Pflicht des Unternehmers Arbeitsplätze zu erhalten (auch wenn das natürlich wünschenswert wäre) und diese zu sichern.
Die Zweiseitigkeit des Arbeitsvertrages ist aus meiner Sicht Arbeitsleistung gegen Geld.
Muss ja nicht gleich Konkurs sein, aber ein Eigentümer hat z.B. auch das Recht "auszusteigen". Er kann ja wie jeder Angestellter sagen: die Arbeit macht mir keinen Spaß mehr und ich werde "Maler in Griechenland". Dann legt er sein Unternehmen still, geht seine Wege und die Arbeitsplätze sind auch weg.
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sun, 23.Jul.06, 20:54 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Quote: | Was bedeutet "Fürsorgepflicht"? |
Es beinhaltet u. a. (aus dem Internet):
"Die Pflicht des Schutzes der Persönlichkeit: Der Arbeitgeber hat die Persönlichkeit des Arbeitnehmers zu achten und vor Eingriffen zu schützen."
"Bezüglich der Nebenpflichten ist aus dem Bereich der arbeitsvertraglichen Nebenpflichten insbesondere die sog. Fürsorgepflicht des Arbeitgebers zu nennen. Rechtsgrundlage ist der Arbeitsvertrag i.V.m. dem Grundsatz von Treu und Glauben in § 242 BGB. Die Fürsorgepflicht ist das Gegenstück zur Treuepflicht des Arbeitnehmers. Es geht im wesentlichen um die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme auf die berechtigten Interessen des jeweils anderen Teils."
Aber ist eigentlich auch unerheblich, dass zu diskutieren, da der Brief ja bereits geschrieben und empfangen wurde.
Quote: | Die Zweiseitigkeit des Arbeitsvertrages ist aus meiner Sicht Arbeitsleistung gegen Geld. |
Und wie wir oben sehen: Treuepflicht gegen Fürsorgepflicht.
[quote]Er kann ja wie jeder Angestellter sagen: die Arbeit macht mir keinen Spaß mehr und ich werde "Maler in Griechenland". Dann legt er sein Unternehmen still, geht seine Wege und die Arbeitsplätze sind auch weg.[/z]
Nee, nee, so einfach ist das nicht. Er muss erst allen AN kündigen. Die können dann klagen und bekommen evtl. Abfindungen, abgesehen von der Dauer der Prozesse. Kündigt er ihnen nicht, bleiben die Verträge bestehen und er muss ohne Gegenleistung weiterzahlen. Die Leute haben die Verträge mit ihm, nicht mit dem Unternehmen.
Aber wie gesagt, ist hier ja auch egal, weil der Brief ja schon vorliegt.
Gruß
whoopie
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salami10
sporadischer Gast
9
NRW W, 33
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Fri, 28.Jul.06, 17:13 Re: Inhaber der nicht steuert - wie vorgehen? |
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Hallo,
erst einmal zu dem vermeintlich konstuktiven Gespräch.
Wir haben es tatsächlich so empfunden. Ja, ihr habt ja Recht...ich kann das verstehen...ja, es ist viel zu laut...blablabla....Ich verspreche Abhilfe innerhalb der nächsten zwei Monate.
Tja, das war im Februar. Das Gespräch war wirklich gut und wir hofften auf Besserung. Aber es passierte nichts. Ich habe zwei- oder dreimal noch in einem Einzelgespräch darauf hingewiesen das wir doch was verändert wollten. Beim letzten Mal wurde ich quasi aus dem Chefbüro hinauskomplementiert.
Ich nehme das nicht persönlich. Klar nehme ich die Sorgen manchmal mit nach Hause, aber so schlimm das mich das völlig niederwirft ist es nicht. Man braucht wirklich ein bißchen emotionalen Abstand. Die Kollegen wissen das ich nichts wirklich tun kann und es macht mir auch keiner einen Vorwurf. Ich beschönige nichts wo es nichts schön zu reden gibt. Damit würde ich mich selber komplett unglaubwürdig machen.
Was ich nicht fassen kann und was mich so unglaublich wütend macht ist das ich weiß wie man es besser machen kann. Das ich ständig Vorschläge machen soll wie man es besser machen kann und diese werden auch positiv aufgenommen, aber ich kann und darf nichts davon umsetzen, da alles abgezeichnet werden muss, was aber nie passiert...AARRGGHH
Ich kann nicht verstehen wie man sein Unternehmen so vor die Hunde gehen lassen kann, die Arbeitsplätze der MA dadurch gefährdet und engagierte Mitarbeiter, die etwas verändert wollen, einfach durch Ignoranz und Lethargie so vor die Pumpe laufen lässt das jeder völlig frustiert ist.
Überall bei uns hängen Plakate über unsere Ziele und was wir sind: Mitarbeiterorientiert, Hilfsbereit, mega innovativ. Das lacht mir jeden Tag wie blanker Hohn ins Gesicht.
Und dann kommen so Sprüche wie: Denken Sie dran, hier werden keine Zahlen manipuliert...BITTE?....Ist das schon jemals vorgekommen hab ich gefragt...Nein, aber man kann ja mal darauf hinweisen.... ((...und wenn alle brav sind dann gibt es auch irgendwann mal eine Kaffeemaschine, damit Kunden bewirtet werden können. Nein, privat dürfen Sie keine mitbringen...
Ich schreib mich schon wieder in Rage .
Viele Kollegen sagen mittlerweile, ach was solls, soll er das Ding doch vor die Wand fahren, mir egal. Aber daran hängen über 100 Arbeitsplätze und Existenzen und wenn bevor ich mich auf diese Einstellung einlasse, geh ich lieber.
Mir ist immer nur wichtig, das es nichts mit mir persönlich zu tun hat und das ich nichts dafür kann wenn ein Unternehmer sich überfordert und deswegen alles stagniert. So erhalte ich mein Seelenheil.
Was ich noch tun kann als ständig in der Wunde zu bohren weiß ich allerdings auch nicht mehr. Aber das schlimmste was mir passieren kann ist entlassen zu werden und davon geht meine Welt nicht unter.
Hamburger braten bei Maces wäre mal eine neue Erfahrung *gg*
Liebe Grüße
Salami
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