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die_zarte
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Post Sat, 18.Mar.06, 12:45      Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich ? Reply with quoteBack to top

Hallo, ihr Lieben !
Very Happy

mein Problem ist, daß mein Arzt(Neurologe&Therapheut) möchte, daß ich erst stationär gehen sollte, bevor ich eine Psychotherapie beginne.

Wir hatten jetzt mehrere Vorgespräche gehabt, indem ich sehr offen über meine 8-jährige Ess-Störung berichtet habe.
Mein Arzt meinte, aufgrund meines Untergewichts wäre ein stationärer Aufenthalt unumgänglich. Er könnte das nicht verantworten, da man jetzt sehr anfällig wäre für Infektionen etc und das Gewicht noch weiter umkippen könnte etc

Nun, ich fühle mich körperlich ganz gut. Möchte eventuell durch einer Psychotherapie mich langsam an das Thema "Klinik" herantasten.

Meine Sorge zur stationären Aufenthalt ist:

Wenn man nicht 500g in der Woche zunimmt, daß man eine Magensonde eingeführt bekommt !!
(Eine größere Demütigung und Entmündung kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen Sad )

In der Klinik wird aus einen Essproblem ein Gewichtsproblem gemacht, aber ich hab doch psychische Probleme, daher die Ess-Störung, oder sehe ich das falsch ?!

Auch kann ich mir nicht vorstellen, mehrere Wochen ein Zimmer mit anderen Personen zu teilen. Mir würde meine Privatssphäre, meine Rückzugsmöglichkeiten enorm fehlen. Ich bin nun mal am liebsten bei mir zuhause Wink

Ich würde gerne wissen, ob man erst zur Theraphie "zugelassen"
wird, wenn das Gewicht "akzeptabel" ist ?!

Freue mich über jeden Beitrag
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Michelle1983
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Post Sat, 18.Mar.06, 13:34      Re: Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich ? Reply with quoteBack to top

Hallo Zarte,

also, rein rechtlich gesehen, darf ambulant unter einem BMI von 15 nicht mehr ambulant therapiert werden. allerdings sieht das jeder Therapeut ein wenig anders.
Ich habe selbst mit einem BMI von 12 noch ambulante Thera gemacht . damals wog ich 35 kilo bei 1,67 m. Allerdings war es eine Therapie auf Probe. Ich mußte ambulant zunehmen und wenn ich das nicht geschafft hätte, hätte ich auch ins Krankenhaus gemußt.

LG, Michelle
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die_zarte
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Post Sun, 19.Mar.06, 10:21      Re: Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich ? Reply with quoteBack to top

Hallo Michelle1983 !
Very Happy

vielen Dank für die Info! Das bringt mich schon etwas weiter!

Bin demzufolge bin ich ein Grenzfall.

Wie geht es dir heute, "Michelle" ?
Konntest du zunehmen und wie hat man das "kontrolliert" ?
Ein BMI von nur 12 ist schon seehr besorgniserregend..
Auf welches Gewicht habt ihr euch geeignet ?
Hast/Hattest du einen Therapeuten mit Spezialisierung auf Ess-Störungen ?
Weißt du auch, ab welchen BMI eine Zwangseinweisung erfolgen könnte ?

!!Hoffe, ich bin dir nicht zu neugierig!! Rolling Eyes

Am Montag habe ich wieder eine Sitzung. Erst wollte ich "die Treffen" von meiner Seite aus beenden, da ich für einen Klinikaufenthalt noch nicht bereit bin.
(Auch, weil mein Thera ziemlich aufbrausend reagiert hat, aufgrund meiner "Uneinsichtigkeit").
Nun lasse ich den Dingen ihren Lauf und sehe zu, wie sie sich entwickeln und werde mich noch nach einen anderen Therapeuten umsehen.
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Whoopie
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Post Sun, 19.Mar.06, 12:19      Re: Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich ? Reply with quoteBack to top

Hallo Zarte,

ich litt zwar nie unter Magersucht, kann aber total nachvollziehen, warum Du nicht in eine Klinik willst. Ich fänd es auch entmündigend, wenn man mir einfach gegen meinen Willen eine Sonde einführt. Das wäre ja geradezu Folter. Und ich hätte auch keine Lust in der schon belastenden Situation auch noch mit Fremden in einem Zimmer liegen zu müssen. Sollte allerdings Dein Gewicht zu einer Lebensbedrohung werden, könnte man Dich auch zwangseinweisen. Glaube ich zumindest.

Ich kann zwar die Sorge Deines Therapeuten verstehen, aber die Tatsache, dass er aufbrausend reagiert, zeigt dass er überfordert ist. Vielleicht will er Dich auch deshalb erst einmal in eine Klinik schicken, weil er nicht klarkommt. Ich finde ein Therapeut darf da nicht persönlich reagieren, auch wenn Du total blockieren würdest. Er muss damit therapeutisch umgehen können. Kann er das nicht, ist er der falsche. Ich würde mich an Deiner Stelle nicht bedrängen lassen. Wenn er das weiterhin tut, solltest Du echt für Dich überlegen, ob er der richtige Therapeut für Dich ist.

Gruß
whoopie
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die_zarte
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Post Sun, 19.Mar.06, 16:08      Re: Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich ? Reply with quoteBack to top

Hallo Whoopie!
Very Happy

vielen Dank für deinen Beitrag! Fühle mich gerade sehr verstanden von dir ! Das tut gut ! grinsend

Ich bin der Meinung, daß ab einen bestimmten Punkt, eine Zwangseinweisung keine Bedrohung darstellt, sondern eine Hilfe ist um zu überleben !
Bin zwar untergewichtigt, aber wenn ich mich so selbst erlebe, mir geht es doch körperlich ganz gut.

Auch denke ich ,daß mein Therapeut und ich andere Ansätze haben.
Mein "Leitgedanke" wie: Innen so auch Aussen, die Seele muß mitwachsen und das geht für mich in keinen "Hau-Ruck-Verfahren" in einer Klinik.

Liebe Grüße
die_zarte
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Post Mon, 20.Mar.06, 1:02      Re: Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich ? Reply with quoteBack to top

Hallo Zarte,

das klingt vielleicht jetzt extrem, aber ich bin der Meinung, selbst ein Mensch, der sich umbringen will - ist bei Dir nicht der Fall, nur zur Erläuterung - hat das Recht das selbst zu entscheiden. Ich wähle absichtlich ein solch krasses Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich unter Autonomie verstehe. Ich erwarte von niemandem, dass er daneben steht und zusieht, aber was ich tun will, das tue ich.

Man muss selbst entscheiden und Risiken abwägen. Ich sollte neulich zur Kopf-MRT und habe das verweigert, weil ich zumindest in bestimmen Situationen mit Klaustrophobie zu tun habe. Das Risiko, das was übersehen wird, liegt natürlich bei mir. Aber es ist meine Entscheidung. Die Angst vor der Enge war größer als der Nutzen in dem Moment. Man muss abwägen. Bei Tumor-Verdacht wäre das wieder was anderes.

Lasse Dich zu nichts zwingen, das würde nur Wasser auf die Mühlen der Ursache gießen.

Gruß
whoopie
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die_zarte
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Post Mon, 20.Mar.06, 18:40      Re: Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich ? Reply with quoteBack to top

Hallo Whoopie!
Very Happy

dein Beitrag macht mich sicherer, auf meinen Bauchgefühl zu vertrauen.
Ich denke, die Wochen in einer Klinik würden mir eher schaden als helfen.

Mein Therpeut meinte heute, er könne mir nicht helfen.
Er sagte, er sei sich nicht sicher, ob mir 1Stunde Therapie die Woche etwas geben könnte, ohne Zäsur durch eine Klinik.

Bin zwar etwas traurig, liegt aber wahrscheinlich eher daran, daß "Abschied" immer etwas Trauriges an sich hat.
Wir treffen uns trotzdem nochmal nach einigen Wochen. Mal sehen, ob ich dann einen Therapieplatz habe oder wie dann die Welt für mich aussieht.
Es ist der "richtige"Weg für mich ... grinsend
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Post Tue, 21.Mar.06, 0:07      Re: Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich ? Reply with quoteBack to top

Hallo Zarte,

vielleicht ist ein anderer Therapeut die Antwort wie bei mir. Aber egal was Du tust, ich habe das Gefühl, DEIN Gefühl ist stimmig.

Ich drücke Dir die Daumen, egal, was Du tust. Lasse von Dir hören, wenn Du willst.

Gruß
whoopie
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