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iris78
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Post Sun, 12.Mar.06, 12:54      extreme paranoia Reply with quoteBack to top

hallo,

ich hab vor einiger zeit schon mal einen beitrag geschrieben über meine mutter.....mittlerweile ist viel passiert. und ich bin heute wieder an einem punkt, wo ich nicht weiter weiß.

meine mutter hat extreme wahnvorstellungen, im januar hat sie sich versucht umzubringen. das war dann die erste mögliche gelegenheit, die ich dann auch genutzt habe, sie in eine therapie zu bringen....da war sie dann auch. diagnose anhaltende wahnhafte störung. sie hat tabletten bekommen, diese nimmt sie zum glück auch noch, da sie von den tabletten gut schlafen kann (sie bekommt antidepressiva und neuroleptika). sie war nach dem selbstmordversuch ca 1 monat in stationärer behandlung, zuerst neurologie dann 3 wochen psychiatrie. das problem, sie hat keine krankheitseinsicht. wenn sie ihre diagnose liest, lacht sie die ärzte aus, was die für einen scheiß sagen oder je nach stimmung reagiert sie auch aggressiv.

naja inzwischen gings eigentlich recht normal dahin.....allerdings hatte sie einen vorstellungstermin für einen job und seit dem redet sie wieder ununterbrochen, dass es so nicht weiter gehen kann. (da alle ja bescheid wissen und sie mobben etc.) ...würde jetzt zu lang dauern da alles zu schildern, sind sehr extreme wahngedanken. auf jeden fall redet sie jetzt wieder vom umbringen (auch konkret wie sie es machen könnte), als einzige lösung, sagt mir wie sie bestattet werden will etc. als ich dann am telefon geweint hab, hat sie dann gemeint, eine lösung weiß sie noch,einen schritt den sie noch versuchen möchte und sie schreibt mir einen brief...was ich tun sollte....weil sie wird ja abgehört und hat einen chip im körper und macht das daher nur schriftlich.

auf jeden fall....abgesehen dass ich nicht weiß was ich machen soll, wie es mit ihr weiter gehen soll....und ich im grunde von allen ärzten immer nur zu hören bekomme, wenn sie nicht will, kann man nix machen etc. für einweisung reichts nicht ....ok damit versuch ich mich abzufinden....aber ich weiß nicht, wie ich reagieren soll,wenn ich den brief erhalte und sie mir irgendetwas absurdes anweist, ich glaub es geht wohl um ein außergerichtliches verfahren oder irgend etwas ...sie wollte nix sagen....da sie ja abgehört wird. was mach ich? wenn ich ihr sage, nein das kann ich nicht machen, weil halt unrealistisch, das stimmt alles nicht....dann mißtraut sie mir wieder und sie hat niemanden mit dem sie reden kann....die ärzte haben ja auch nie gesagt sie spinnt oder bildet sich das ein....weil sie sonst wieder allein auf der welt ist und das noch eher zum nächsten selbstmordversuch führt.

sorry für das verwirrende, lange post.

für mich auf langer sicht gesehen ...gibts nur ein ziel, sie irgendwo unterzubringen, dauerhauft...heim etc. ....aber wie? ärzte haben mir zwar gesagt, sie wird immer einen aufpasser brauchen.....aber für einweisung etc. reicht es nicht.....aber ich kann doch nicht dauernd auf sie aufpassen (ich wohn außerdem in einer anderen stadt) und mich mit ihr dauernd in diese wahnwelt begeben.

freu mich über jeden ratschlag oder tipp
danke schon im voraus
lg n.
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richie
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Post Sun, 12.Mar.06, 21:09      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

hallo alien!

tut mir leid dass Deine mutter solche probleme hat!

hab leider keine erfahrung damit.
hier mal ein paar spontane ideen und gedanken:

kann sein dass sie nur nach aufmerksamkeit giert?
dass sie so im mittelpunkt steht und beachtet wird? dass sie so zuneigung erhält?

wie ist ihr leben sonst so?
hat sie keine freunde....?

was hältst Du davon ihr ein hobby zu suchen?
kirchenrunde, kartenspielen, theaterclub, tanzen...
keine ahnung.

evtl. ihr ein haustier, hund ab besten zu kaufen. da ist sie beschäftigt, bekommt liebe, hat verantwortung, ihr leben hat einen sinn, "was wird aus fifi wenn ich nicht mehr bin, der braucht mich ja"

gibt es einen auslöser für ihren zustand?
seit wann ist sie so?

lg und schick Dir mal ne portion kraft,
richie
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Post Sun, 12.Mar.06, 21:37      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

danke richie für deine antwort, sicher lieb gemeint....aber es ist leider schon etwas ernster.

sie lebt in einer eigenen welt, ihre welt sieht so aus, dass sie verfolgt wird, sie verknüpft dinge falsch, gewisse zahlen haben eine bestimmte bedeutung für sie etc. jeder und alles gehört ziemlich schnell in diese verschwörung.....(ich bin momentan da wieder außen vor, sie hat aber auch schon mich in dieser verschwörung gesehen...das hat sich wohl durch ihren selbstmordversuch verändert...weil ich da immer für sie da war und frei genommen hab)
sie bricht jegliche kontakte, sei es private oder berufliche ab...weil für sie jeder darin involviert ist. schwer das umfassend zu erklären.

nein es ist nicht nach aufmerksamkeit gieren.....auch wenn es oft so scheint...sie ist krank, wie gesagt ihre diagnose: anhaltende wahnhafte störung.
und das hat sie sicher schon einige jahre, so extrem, dass es nach außen offensichtlich ist circa seit 1 jahr.

sie hat übrigens einen hund. aber wenn es ihr mies geht, kümmert sie sich nicht um ihn...wie auch....sie ist dann in einer schweren depression....liegt oft 2 tage nur im bett und weint. und macht nichts....und sie sagt mir auch jetzt, dass sie kraftlos ist, sie kann nix machen, außer grade mal kochen ....sie hat auch an nichts mehr freude. an nichts. es ist ihr alles egal (trotz tabletten). ABER ihre begründung: der grund für all das, ist eben diese verschwörung gegen sie (sehr sehr komplex und hat sich in die jahre sehr verwandelt, von damals realistisch in heute sehr sehr absurd). wie gesagt sie glaubt, ihr wurde ein chip eingebaut, und sie wird so abgehört etc. und sie ist felsenfest davon überzeugt, sie hat das auch vor allen ärzten etc. verteidigt und argumentiert. fest steht: das wird bleiben...die ärzte meinten, man könnte maximal ihre gedanken in den hintergrund drängen....aber nachdem sie keine einsicht hat und therapie ablehnt.....ist auch das nicht möglich.

aber gut...mit ihrer krankheit...hab ich mich mittlerweile ganz gut arrangiert oder versuche damit umzugehen. nur leider fängt sie wieder mit selbstmord-gedanken an.....UND weil sie glaubt, das ist alles real und echt...will sie noch einen rechtlichen schritt versuchen (weiß noch nix genaues)....nur will sie mich damit beauftragen....nur das kann ich ja nicht machen.....und was soll ich ihr sagen...wenn ich sage nein, das mach ich nicht, dann bedeutet das für ihre welt, ich gehöre auch zur verschwörung und will ihr was böses. und wenn sie dann niemanden mehr hat, und jetzt schon keinen sinn mehr im leben sieht...dann wird sie wieder hoffentlich nur versuchen und damit keinen erfolg haben, sich umzubringen.

nun ja ich müßte x-seiten schreiben, um das umfassend alles schildern zu können....und selbst dann könnte ich es wohl nicht.
lg n.
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richie
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Post Sun, 12.Mar.06, 21:51      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

wenn sie so krank ist, warum wird sie dann nicht stationär aufgenommen? woran scheitert das?

>>>>ihr wurde ein chip eingebaut
*naivfrag* wieso operiert man ihr dann nicht diesen chip raus? sei es nur "virtuell", sprich man redet ihr ein, dass der chip raus kommt...

hast Du Dich schon in das thema eingelesen?
gibts da keine infos und tips im netz, büchern...?


>>>>>nun ja ich müßte x-seiten schreiben, um das umfassend alles schildern zu können....und selbst dann könnte ich es wohl nicht.

wenn es Dir danach besser geht, schreib es bitte.
ich les es gern!!!

bist Du die einzige Verwandte die sie noch hat?
was sagen die ärzte dazu?

lg, richie
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iris78
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Post Sun, 12.Mar.06, 22:29      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

hallo richie,

normalen stationären aufenthalt muss man selbst wollen - das ist bei meiner mutter nicht der fall. bzw. nach dem selbstmordversuch war sie ja in stationärer behandlung.....aber es bringt nichts, weil sie keine krankheitseinsicht hat. und sie selbst wollte dann eben auch wieder raus, weil es ihr nichts gebracht hat (wie auch, sie sagt ja sie hat keinen wahn).

und zwanghafter stationärer aufenthalt...also eine einweisung funktioniert nur, wenn eine selbst- oder fremdgefährdung vorliegt. hatte davor (vor dem selbstmordversuch) ja schon viele probleme damit und hab mich erkundigt....also keine chance. und selbst wenn bringts auch nichts, dann ist die gefährdung weg, in 1-2 wochen ist sie auf der normalen station und dann geht sie heim. also das bringt alles nichts.

man kann meiner mutter nichts einreden. du kannst 1 stunde argumentieren, dass das nicht sein kann, sie wird immer das letzte wort haben (auch wenns keinen sinn macht ihre worte...für einen normalen menschen, der nicht in ihrer welt lebt).
was soll man rausoperieren? wer sollte sowas spielen? und selbst wenn, was schon idiotisch genug ist, das anzunehmen.....sie vertraut niemanden....es ist IHRE gedankenwelt....danach sagt sie von mir aus so was in der art wie: der hat das und das gemacht

sie geht ja immer von realen dingen aus und verknüpft dinge dazu. der chip wurde laut ihr angeblich bei einer operation damals eingebaut. also wie gesagt sie verknüpft schon reales....sie sagt nicht einfach chip ist da...sonder sie erklärt dir genau, wer wann wie was das gemacht hat und warum etc.

ich beschäftige mich schon sehr lang mit dem thema. und hab ja auch mit den ärzten damals geredet, wo sie stationär gelegen ist etc. gegen ihren wahn kann man nichts tun. medikamente klar, aber die nimmt sie eh.
mein problem momentan ist auch eher....ihre erneuten selbstmordgedanken und -wünsche. bzw. dass sie wieder etwas unternehmen möchte (ich nehm an rechtliche schritte) und ich das für sie machen soll.

ihre krankheit führt ja leider auch zu realen problemen. wie zb. sie wollte ihr haus verkaufen.....dann kann sie sich nicht entscheiden.....oder sie will nicht mehr keine ahnung...auf jedenfall so, dass die käufer sie schon verklagen wollten und schadensersatz geltend machen wollten (wieder komplizierter....aber nur zur veranschaulichung.....da für meine mutter alles real ist....reagiert sie extrem darauf.....und es kommen auch existentielle probleme hinzu).

fortsetzung folgt
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Post Sun, 12.Mar.06, 22:30      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

sie hat verwandte.....aber keinen kontakt. sie hat alles abgebrochen. anfangs dachte sie, die verwandten stecken dahinter (anfangs ich auch, da wars noch realistisch, vor paar jahren). mittlerweile ist es ein anderer, aber im grunde gehören alle dazu. ein beispiel: sie geht zum friseur, die friseurin redet small talk mit ihr und sie zieht aus irgend einem wort, einem thema egal was....dass sie das nur erzählt, um ihr klar zu machen ,dass auch sie bescheid weiß....sie ist nach deutschland gefahren, ohne jemanden bescheid zu geben, als sie zurück gekommen ist, sagte sie die im hotel, die auf der raststätte, alle wußten bescheid und haben ihr das gezeigt. egal wo sie ist, alle sind involviert.

ärzte sagen: keine heilung, wahnhafte störung, tabletten hat sie bekommen,also auch neuroleptika, die gedanken irgendwie ordnen sollen....sie nimmt sie auch...aber hilft nicht wirklich. eine ärztin meinte, sie wird immer einen aufpasser brauchen.
aber man kann sie auch nicht festhalten oder einweisen. ein beispiel: meine mutter war eben auf stationär freiwillig...da hatte sie dann am wochenende ausgang....es ging ihr am wochenende wieder mies, am sonntag ist sie nicht zurückgekommen. ich hab meine mutter nicht erreicht telefonisch, ruf im krankenhaus an, die sagen sie ist nicht da. krankenhaus konnte keine polizei einschalten, da keine hinweise auf selbstmordgefährdung (obwohl 3 wochen davor der versuch war).....ich hab dann polizei zu meiner mutter geschickt, um zu wissen was los ist. (wohn in einer anderen stadt).

danke fürs lesen...ist wohl wieder lang geworden

lg n.
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richie
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Post Sun, 12.Mar.06, 22:40      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

lang? nö, war ja ultrakurz.
lang ist wenn ich 5x über den ganzen bilschirm scrollen muss Wink

wie alt ist Deine mutter?
wie war Deine jugend, wie war euer umgang?
was ist mit Deinem vater wenn ich fragen darf...

warum die selbstmordversuche?
weil sie krank ist oder weil ihr der druck zu viel wird? weil sie den verfolgern entwischen will?

denkst Du es würde helfen, wenn sie in eine andere stadt zieht? evtl. in ein kleines abgelegenes dorf mit wenig menschen?


wie geht es eigentlich DIR dabei? Confused
wie sehr nimmt Dich das alles mit?
Wer gibt Dir Kraft damit zurecht zu kommen?

hast Dich schon erkundigt ob es wo therapiegruppen, selbsthilfegruppen gibt?

lg, richie
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Post Sun, 12.Mar.06, 22:47      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

hab nen ganz guten link gefunden:

http://www.neuro24.de/d12.htm

hast Du schon bücher darüber gelesen?
in hollywood-filmen wird dieses thema (verfolgung) auch des öfteren behandelt, schon einige dieser filme gesehen?
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Post Sun, 12.Mar.06, 23:07      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

meine mutter ist ende 40
meine jugend war nicht so toll......(kindheit schon, jugend nicht)...damals hatte sie das aber noch nicht....zumindest nicht in diesen zügen, vielleicht schleichend schon in den anfängen, das weiß ich nicht. aber eher nicht. angefangen hat sie damit so vor ca. 5-6 jahren, dass sie abgehört wird. aber damals wars noch sehr realistisch, mobbing in der arbeit....hätte wirklich sein können. hat sich dann halt gesteigert und die story bzw. ihre begründung hat sich total gewandelt.

sie ist geschieden. die trennung mit meinem vater war sicher ein mit-auslöser. auch der tod ihrer mutter....und halt generell ein starkes mißtrauen menschen gegenüber.
kein kontakt zu meinem vater, weder sie noch ich. sie hatte letzten sommer wieder kontakt zu ihm aufgenommen (wieder eine aktion, unglaublich)...sie wollte ihn zurück, hatte mit ihm wieder sex (obwohl sie einen freund hat...hat das auch offen gesagt)....im nachhinein sagt sie, das war nur ein test......weil nach paar treffen mit ihm, merkte sie halt wieder, dass er ja auch bescheid weiß, involviert ist und so und so ein "falscher hund" ist.

sie hatte "erst" einen versuch, redet aber schon seit circa 7 jahren davon. also mir gegenüber hat sie das schon oft zum ausdruck gebracht.

ja sie sieht keinen sinn mehr im leben.....und das eben, weil sie keine arbeit mehr bekommt (wobei da halt ihre wahnideen schuld dran sind).....bzw. eben das verfolgt werden sie fertig macht. ja und der druck wurde ihr vor einem monat zuviel, sie ist dann falsch auf die autobahn aufgefahren, absichtlich. (und kurz nach dem unfall, sie war körperlich zum glück unversehrt....sagte sie mir immer total niedergeschlagen...dass sie das bedauert, dass es nicht geklappt hat etc.)....erst mit den tabletten änderte sich es dann....aber jetzt kommen die gedanken und wünsche wieder.

nein wegziehen bringt gar nichts. wie gesagt egal wo sie hinfährt, sie hat das mehrmals "ausgetestet" wie sie sagt, sie wollte ja schon auswandern etc. sie ist mehrmals irgendwo hingefahren, ohne handy, ohne auto (weil sie meinte zuerst über handy abhören, ortungsgerät im auto etc.) ....und sie merkte überall etwas (sind halt ihre wahngedanken!)....also kamen ihre gedanken dann darauf, es muss ein chip in ihr sein.
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Post Sun, 12.Mar.06, 23:08      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

sie lebt jetzt ja auch isoliert....ihr freund (der nix kapiert und so mit ihr dahinlebt) und ihr hund. wegziehen bringt nichts. wie gesagt sie wollte ja haus verkaufen....nur das würde ja schon nicht funktionieren, sie kann erstens keine entscheidungen in diesem ausmaß mehr treffen, es ist ihr alles zuviel.....sie hat auch keine freude, sie hat keinen willen sich etwas neues zu suchen. sie hat oft jeden tag eine andere meinung.

heute nach dem telefonat mit meiner mutter, gings mir wieder mal mies. ansonsten gings mir nach dem selbstmord versuch eigentlich etwas besser als davor. klingt jetzt komisch, aber irgendwie konnte ich da das erste mal etwas tun, bzw. ich hab jetzt eine diagnose in den händen. bzw. hab jetzt die bestätigung, dass es ein wahn ist. ich nehms auch nicht mehr so schwer, bzw ich weiß, wenn sie sich umbringt, man kann nix tun bzw. ich bin nicht schuld etc.
aber es kommen halt auch immer diese realen probleme hinzu momentan....wobei das mit dem haus glaub ich bzw hoff ich jetzt erledigt ist (drei mal auf holz klopfe).

nun ja es nimmt mich schon sehr mit, aber ich denk nicht immer dran...also ich kann dann schon wieder abschalten. heute war mal wieder ein tiefpunkt.

ich war im sommer auch mal selbst bei einer therapeutin, allerdings nicht lange, da ich mit ihr nicht konnte, sie war nicht sehr verständnisvoll. aber seit damals hab ich kapiert, was los ist. ich war ja selbst schon in dem wahn (zumindest im ansatz, also mißtrauisch........bevor es so absurd wurde mit dem chip)....und ich weiß, dass ich im grund nix machen kann oder nicht schuld bin, wenn etwas passiert. aber klar belastend ist es trotzdem. ich würde schon gerne eine therapie machen, hab aber kein geld dafür momentan bzw. komm ich noch recht gut zurecht bzw. hab schon eine schlechte erfahrung mit einer, ist ja auch zeitaufwand, einen passenden therapeuten zu finden.

kraft gibt mir.....ich mir selbst wahrscheinlich....nachdem ich ja in einer anderen stadt wohne und nur mit meiner mutter telefoniere oder eben mal ein wochenende heim fahr....bin ich da dann oft eh weg vom thema.....hab spaß in der arbeit und treff mich mit freundinnen. aber heute war eben wieder ein tiefpunkt, nach dem komischen telefonat mit meiner mutter, wo sie mir anweisungen für ihre bestattung gegeben hat.

lg n.
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Post Sun, 12.Mar.06, 23:14      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

danke für den link.

ja ich hab schon darüber gelesen. wobei es direkt darüber nicht soviel gibt. ihre diagnose ist ja f22 darüber hab ich im internet gelesen. bücher hab ich über paranoide persönlichkeitsstörungen gelesen (wobei das f60 ist).

hollywood filme? die sind ja generell schon schlecht. aber über verfolgung? ...wie kannst du das mit wahnvorstellungen vergleichen? meine mutter wird NICHT verfolgt...sie glaubt das nur!
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richie
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Post Sun, 12.Mar.06, 23:20      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

>>>>obwohl sie einen freund hat
also ist sie nicht single im moment?
wie geht ihr freund damit um?


was war an Deiner jugend nicht so toll wenn ich fragen darf Embarassed

<naivmodus an>
wieso sagst du ihr nicht ihre verfolger wollen sie nur beschützen, sind so art engel
<naivmodus aus>

ich weiss es ist leicht als nicht betroffener zu sagen und vermutlich würd ich das selbst anders sehen als ich das jetzt sag, aber dennoch:
warum belastet Dich das so, warum nimmt Dich das so mit, warum fühlst Du Dich so verantwortlich, mitschuldig?

sie ist erwachsen, wohnt woanders, hat einen freund...

was wäre wenn sie jeden tag eine flasche vodka trinken würde?
überleg mal wie Du Dich dann verhalten würdest.


fühlst Du Dich mitverantwortlich dass es soweit gekommen ist?
der "auslöser" war ja eine familiensache oder?
magst darüber mehr erzählen?

schlaf gut und bis morgen,
richie
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Post Sun, 12.Mar.06, 23:28      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

hollywood:
teile aus staatsfeind nr. 1
allen voran "A Beautiful Mind" - schon gesehen?
"Dreiundzwanzig - 23 - Die Geschichte des Hackers Karl Koch"

über weitere müsste ich intensiv nachdenken...
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Post Sun, 12.Mar.06, 23:40      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

Ich möchte dir erstmal nur mein herzliches Beileid ausdrücken. Das ich keine Idee habe, wie du deiner Mutter helfen kannst, wird dich wenig überraschen. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, ja, aber wenn du das nicht bereits selber herausgefunden hättest, dann würde dir deine Mutter noch nicht mal in dieser Phase vertrauen.
Was du tun kannst, wenn sie dir schriftlich unsinnige Forderungen stellt?
Ihr ehrlich und aufrichtig mitteilen, dass du nicht darauf eingehen kannst, was bleibt dir sonst übrig.
Versuch ihr mit wenigen klaren Worten verständlich zu machen, warum du es nicht kannst. Dass sie darauf eingehen kann, kommt mir eher unwahrscheinlich vor, aber da sie ja gelernt hat, dass sie dir vertrauen kann, ist es eben so wahrscheinlich, dass sie sich eine Wahnvorstellung bastelt, die dich entschuldigt und schützt, wie es möglich ist, dass sie deine Ehrlichkeit als Ablehnung und Kränkung empfindet.
Je unmittelbarer du ihr dabei gegenübertrittst desto besser die Chancen, dass sie an ihrem Vertrauen an dich festhält. Schriftlich geht auf keinen Fall, im persönlichen Gespräch wäre natürlich ideal.
Irgendwelche Versuche sie zu täuschen um sie zu schützen gehen wohl nach hinten los, da du dann zusätzlich zum komplizierten System ihrer Wahnvorstellungen auch noch auf ein komplexes System deiner Täuschungen Rücksicht nehmen müsstest, das würde dir Authentizität nehmen, was sie auf Dauer mitkriegen würde und das Vertrauen, dass sie in dich empfindet auf mittlere Sicht sicherer zerstören würde als ihr Wahn.

Es könnte Sinn machen einen ambulanten Pflegedienst zu suchen, damit wenigstens regelmäßig jemand nach ihr schaut. Wobei dann allerdings sicher gestellt werden müsste, dass die auch wirklich für den Umgang mit Psychotikern geschultes Personal haben und keine umgeschulten Krankenschwestern schicken - denn natürlich müsste der Pflegedienst erstmal ihr Vertrauen gewinnen.

Und für dich könnte es absolut Sinn machen Kontakt mit Angehörigengruppen zu finden. Teilweise weil vielleicht doch noch ein Wunder geschieht und da jemand eine gute Idee hat, wie du mit deiner Mutter besser umgehen kannst. Vor allem aber damit du Rückhalt hast, wenn der Versuch deiner Mutter zu helfen irgendwann endgültig deine Kräfte übersteigt.

Ich kenne auch die juristische Sachlage in Österreich nicht genau, aber in Deutschland sollte der Zustand deiner Mutter eigentlich ausreichen, damit ein Betreuungsgericht einen gesetzlichen Betreuer einsetzt. Nach dem Versuch das Haus zu verkaufen wäre da mindestens eine Betreuung bezüglich finanzieller Entscheidungen möglich, aber in der Gesamtheit dessen, was du schilderst, wundert mich eigentlich, warum das in Österreich nicht ausreicht, um auch das Recht zur Aufenthaltsbestimmung auf einen gesetzlichen Betreuer zu übertragen.
Die erste logische Person für so einen Betreuer wärst du, da du ja im Prinzip ohnehin bereits begonnen hast, die Verantwortung für sie mit zu übernehmen.
Evtl. hat da eine Angehörigengruppe sogar mehr Fachkompetenz als ein behandelnder Arzt - weil es ja auch um juristische Fragen geht und nicht nur um medizinische und sich die kompetentesten Mediziner manchmal eben auch als ziemliche Fachidioten erweisen. Und wie gesagt, nicht nur deine Mutter braucht Schutz und Zuspruch, auch du. Ein Internetforum ist vielleicht bequemer zu kontaktieren, wird dir aber in einer echten Krise nicht so gut weiterhelfen können, wie der persönliche Austausch und Kontakt mit Menschen, die ähnliche Probleme wie du erlebt haben.
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Post Sun, 12.Mar.06, 23:42      Re: extreme paranoia Reply with quoteBack to top

ja sie hat einen freund. er kapiert das ganze aber nicht, sie spricht mit ihm auch nicht wirklich über solche dinge. nur mit mir. bzw. man muss sie oft ansprechen auf das, von selbst kommt sie damit nicht.

der selbstmordversuch war ja auch so. sie sagte versehen, unfall. ich hab nachgefragt, dann kams mir komisch vor. ich hab direkt gefragt: hast du das absichtlich gemacht? ...dann kam das erst raus. dann hab ich erst alle verständigt im krankenhaus und polizei....dass es eben kein normaler unfall war. ihr freund hat selbst danach das nicht geschnallt oder er wollte es nicht sehen...keine ahnung. die beiden leben meiner meinung nach mehr in einer zweckgemeinschaft...und er ist ein sehr einfacher mensch ohne ansprüche und auch nicht der intelligenteste. (aber zumindest hat sie jemanden)

meine jugend aus meiner damaligen sicht: meine eltern haben viel gearbeitet, waren nie daheim. haben sich nicht wirklich gekümmert. mein vater so und so nie. meine mutter damals zeitweise auch nicht so. wenn ich mit 16 in der früh sturzbetrunken heimgekommen bin, hat es keinem interessiert. und mit 16 hab ich herausgefunden, dass meine mutter einen freund hatte. (hab erst viel später hintergründe bzw. andere seiten gesehen). mein vater interessiert sich bis heute nicht für mich, er wollte nicht dass ich studiere. ich hab ihn dann auf unterhalt verklagt, mehrmalige gerichtstermine und beschimpfungen seinerseits etc.

naivmodus....stimmt wirklich ja! lach
das kann man ihr leider nicht einreden. ihre wahnwelt ihr system ist ja so ausgeklügelt und komplex......da kommt man ja selber gar nicht mit. versteht die hälfte oft nicht was sie erzählt. da kannst du nicht mit so etwas banalen von außen kommen. das ist IHRE welt. außerdem gehts da um krasse dinge....was ihr angetan wurde und wird und das geht bis ins absurdeste und ich verstehs oft auch nicht ganz.

mich belastet es, weil meine mutter schon viel für mich getan hat. ohne sie hätte ich wahrscheinlich nicht studieren können, da mit vater dagegen war. sie ist meine einzige familie.
verantwortlich bin ich, da ich die einzige person in ihrem leben bin. sprich wenn etwas vorfällt...so wie eben der selbstmordversuch, der unfall....ich muss die dinge regeln. wenn sie mal in ein heim kommen sollte oder was auch immer, sie kein geld mehr etc. bin ich verantwortlich als einziges kind. so wie eltern unterhalt zahlen müssen, müssen zb auch kinder dann zahlen wenn eltern in heim kommen etc. .......und meine mutter ist mir schon irgendwie wichtig, sie war meist (soweit sie konnte) immer für mich da.......mein vater nicht, wäre mein vater in dieser situation, würds mich nicht berühren.

schuldig fühl ich mich nicht.....das hab ich auch abgelegt...oder halts mir immer vor augen, dass ich es nicht bin. aber klar ich hätte schuld, wenn ich zu meiner mutter sagen würde, du spinnst, lass mich in ruh etc. ...und dann bringt sie sich um.....damit könnte ich wohl schwer leben. aber das könnte wohl niemand.

nun ja bei alkholkonsum könnte ich genauso wenig machen. außer versuchen mit ihr zu reden und therapie etc. aber wenn jem. nicht will...gehts halt nicht.
aber es wäre weniger belastend......da ich mir nicht immer ihre kranken gedanken anhören muss bzw. verständlich dass sie das fertig macht verfolgt zu werden, aber ich weiß, dass sie es nicht wird. ist schon ein unterschied zu alkohol.
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