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Glückskeks
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Post Sun, 12.Mar.06, 12:20      Alice Miller Reply with quoteBack to top

Ich bin auch von Wutanfällen geplagt, weswegen ich schon eine Therapie mache. Aber der Knoten ist noch nicht ganz aufgegangen. Hilfreich fand ich die Bücher von Alice Miller. Hattet Ihr schon mal mit Therapeuten zu tun, die in diese Richtung arbeiten? Welche Art von Therapie war bei Euch hilfreich? Habt Ihr noch anderes Dinge getan oder gelesen, die hilfreich waren?
Danke&Gruß
der Keks
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carö
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Post Sun, 12.Mar.06, 12:56      Re: Alice Miller Reply with quoteBack to top

hallo glückskeks,

Quote:
Hattet Ihr schon mal mit Therapeuten zu tun, die in diese Richtung arbeiten?


was meinst du damit ? um welche richtung gehts? ich weiss nur, dass miller psychonanalytikerin ... kenne allerdings auch nur ein buch von ihr.

caroline

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Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.
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Hiob
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Post Sun, 12.Mar.06, 21:01      Re: Alice Miller Reply with quoteBack to top

Hallo Glückskeks.

Alice Miller hat sich aber nach und nach entschieden gegen die herkömmliche Psychoanalyse ausgesprochen. Sie ist aufgrund ihrer Arbeit recht heftig angegriffen worden und reichlich versucht worden zu demontieren...die m.E. zweifelhaften Enthüllungen über ihren „Kumpel“ K.Stettbacher (Primärtherapie), tragen m.E. eher die Handschrift von bewusster Zerstörung ihres und dessen Rufes. Aber das kann jeder selbst einschätzen.

A. Millers Werke gingen in die manchmal als humanistisch bezeichnete Psychologie ein, was das konkret ist, weiß ich auch nicht. Mir ist nicht bekannt, ob es direkt auf ihren Kenntnissen aufbauende Therapien mit „eigener Bezeichnung“ gibt...allerdings haben ihre Arbeiten die Arbeits- und Sichtweise in der Psychoanalyse verändert.

Wobei ich hier schon der Meinung bin, es ist wichtiger, dass der Thera ein offenes und selbstkritisches, unpädagogisches Wesen hat, alsdass ich nun auf irgend eine Therapie „schwören“ würde. Vielleicht bequasselst du mit dem Thera deiner (Voraus-)Wahl, neben dem allgemeinen Abtasten auch, was er von A. Miller hält. Ich denke du wirst ihn dann selbst einschätzen können.

Mir hat sie damals für die Arbeit an mir selbst ganzschön die Augen geöffnet mit ihren Texten...und auch wenn ich inzwischen auf ganz anderen Gebieten herumstöbere und arbeite, so helfen mir eigentlich ihre kämpferischen Worte für die Rechte der Kinder immernoch. Ich stelle verwundert, aber eindeutig fest, dass ihre Worte von den Menschen immernoch nicht angenommen werden. Von daher bin ich der Meinung, du hast eine Perle ausgebuddelt.

Auf ganz eigenwillige Weise hat sie die philosophischen Erkenntnisse von Nietzsche oder die psychologische Richtung „von“ Wilhelm Reich fortgesetzt und findet sich bei Alexander Lowen (Körpertherapie/analytische Körpertherapie) oder v.Stepski-Doliwa wieder. Im Grunde hat mir von diesen Menschen alles irgendwie geholfen...auch konkret bei der Wut...wobei es da wirklich immer wieder tief geht...und du, falls du wie ich, keinen Thera findest, in Eigenarbeit ein ganzschönes Schlitzohr werden musst und wirst, um dich nach und nach zu durchleuchten. Hier sind die Arbeiten von Alice Miller leider noch zu unkonkret und zu theoretisch, muss ich zugeben.

Diese Erkenntnisse findest du aber in ganz vielen Gebieten wieder...selbst bei umstrittenen Leuten wie Shree Raijseesh Bhagwan. Mir hilft das alles, weil ich mich nicht aufs Lesen beschränke, auch nicht in eine der Richtungen stopfen lasse...sondern auch solche Größen manchmal kritisch sehe und das für mich wertvoll erscheinende umsetze und die Zusammenhänge zwischen den „verschiedenen“ Gebieten versuche zu erschnüffeln...genau dort, wird einem manches erst so klar...dass es manchmal automatisch manchmal verblüffend heftig „weiter geht“ und damit wirkt.

Viele Grüße in der Hoffnung dir vielleicht den ein oder anderen Tipp versteckt zu haben
Hiob
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Glückskeks
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Post Tue, 14.Mar.06, 20:39      Re: Alice Miller Reply with quoteBack to top

Hallo Hiob,
danke für Deine ausführliche Antwort. A. Millers Kritik an der herkömmlichen Psychotherapie kommt ja im Buch ganz gut raus. Nachdem ihre Bücher ja schon relativ alt sind, hätte mich halt interessiert, ob es mittlerweile Therapeuten gibt, die Millers Ansätze in ihre Arbeit integriert haben und ob es dafür einen Richtungsbegriff gibt. Die Sache mit Stettbacher hab ich kürzlich nachgelesen und war entsetzt, wie sehr ihr das geschadet hat. Ihr gehts wohl deswegen auch ziemlich schlecht.
Ich kann tatsächlich einiges mit deinen Tipps anfangen, danke dafür.
Gruß
Keks
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meryem
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Post Mon, 17.Apr.06, 7:31      Re: Alice Miller Reply with quoteBack to top

Hallo Glückskeks

Ich habe auch die Bücher von Alice Miller gelesen und finde sie klasse.
Therapeuten, die so eine Haltung wie sie haben, findet man recht schwierig. Da kannst du wirklich fragen, was sie von Alice Miller halten. Ich glaube, daß Verhaltenstherapie dann für dich gar nicht in Frage kommt, da es da "nur" um das Heute geht.
Gesprächstherapeuten, vielleicht mit einer Zusatzausbildung für EMDR (Behandlung von Traumata) können einen ähnlichen Ansatz wie A.M. haben. Wenn es dir um einen Anwalt geht, einen Zeugen, der dich begleitet, dich stützt.

Alles Gute
PS: von NLP halte ich persönlich nicht viel, viel negatives darüber gehört, das ist aber meine PERSÖNLICHE Meinung
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sm
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Post Mon, 17.Apr.06, 8:08      Re: Alice Miller Reply with quoteBack to top

Hallo ihr,

Quote:
Ich glaube, daß Verhaltenstherapie dann für dich gar nicht in Frage kommt, da es da "nur" um das Heute geht.

Ich bin jetzt zwar überfragt, welche Therapie die passende für Glückskeks ist... und die Verhaltenstherapie ist wohl auch nicht immer die Therapie der ersten Wahl, z.B. wenn es um die Aufarbeitung von Traumata geht. Ich überlege zwar mittlerweile schon, ob das nur bei mir so ist, aber in meiner (Verhaltens-)Therapie stelle ich fest, dass durchaus der eine oder andere Blick in die Vergangenheit geworfen und besprochen wird. Ich weiß nicht, ob meine Sichtweise richtig ist, aber ich sehe das so: Wenn in der Vergangenheit etwas vorgefallen ist, was mich heute beschäftigt, so ist das ein aktuelles Problem, dass grds. auch in einer Verhaltenstherapie bearbeitet werden könnte. Z.B. dadurch, das man Gedanken umstrukturiert und insges. (neue) Wege lernt, wie man damit besser umgehen kann. Subjektiv glaube ich also schon, dass bei "Wutanfällen" eine Verhaltenstherapie Anwendung finden kann: Man schaut auf die auslösenden Ereignisse, die damit verbundenen Emotionen und bekommt Strategien an die Hand, damit besser umgehen zu können... so zumindest meine Meinung...

Liebe Grüsse
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Biltong
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Post Mon, 17.Apr.06, 8:53      Re: Alice Miller Reply with quoteBack to top

Also Alice Miller , ist wirklich gut und eigentlich ist Sie ein Bestandteil von jeder Therapie.
Das Problem das ich sehe das Du wieder etwas mit dem Kopf lösen willst, dies ist im übrigen oft ein Teil von einer Therapie.
Ich habe sehr gute (kann auch kräftigste Wutanf$lle haben ) mit Atemtherapie und Familienaustellungen gemacht. Wenn Du wütend wirst assiert in der mehr etwas in deinem Unterbewussten und dazu musst Du mehr in Deine Gefühle kommen.
Erfolge stellen sich mit der Atemtherpie genau so schnell oder langsam ein jedoch spürst Du mehr was in deinem inneren los ist ohne das Hirn dabei einzuschalten.
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