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kisskate
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Post Wed, 01.Mar.06, 13:03      Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Hallo allerseits Wink

mein Gott, was bin ich froh, ein passendes Forum gefunden zu haben.
Ich (32/w) bin die Partnerin eines schwer dessiven Mannes (42), der seine 4.te wöchentliche Individualtherapiestunde besucht.

wie geht ihr damit um, Grenzen zu setzen, Kraft zu geben, aber auch nicht auf euch zu vergessen?

bei uns sieht es so aus, dass er seit 22.12.05 in Krankenstand ist.
Diagnose Bourn out.
diverse andere körperliche Symptome (Rückenschmerzen etc)
Ende Jänner eskalierte die Situaton erstmalig.
Ich zog mich zwei Tage zurück (musste lernen).
(wir wohnen noch getrennt)
er kriegte Panikattaken, schüttete sich mit Morphium zu (er ist selber Arzt, was nicht unbedingt förderlich ist), 43 Anrufe in 12h, heulte, schrie, drohte vom Dach zu springen.
Ich schickte ihm die Rettung (im wahnwitzigen Glauben, er würde merken wie schlecht es ihm gehe und Hilfe annehmen).
er schaffte es, die Sanitäter wegzuschicken, tat den Anruf als Scherz seiner Partnerin ab (war dann noch stolz drauf) und redete sich mit seinem Ärzteausweis aus der Situation.
Stundenlange Gespräche folgten, begleitete ihn zu seinem Hausarzt, Krankschreibung bis 6.März dJ, suchen einer passenden Therapeutin. Gefunden. dem Himmel sei Dank.
Der Ersteskalation folgten nun mindestens zwei mal wöchentlich neu.
(wegen Nichtigkeiten). Aus dem Nichts fühlt er sich plötzlich zurückgewiesen od emotional abgelehnt.
Ich glaube an ihn/uns und ich liebe ihn. dringe in diesen Momenten (die 24h dauern können) nicht druch.....auf keiner Ebene....es zehrt auch sehr an meiner Kraft (meinem Alltag,meinen Pflichten, hab auch eine kl. Tochter).

wie sieht es mit Euren Erfahrungen als Partner od Partnerinnen Depressiver aus?

Er verliert dann völlig jeglichen Realitätsbezug, fühlt sich nicht geliebt und ergibt sich seinem Elend.

Natürlich kommen jetzt existentielle Dinge noch hinzu.
(Umschuldung, er kann seine Miete nicht mehr zahlen, die Leasingraten des Autos sind nicht mehr bezahlt, die Kreditkarte wurde gesperrt etc etc)

Er sieht mich als seine Bezugsperson, isoliert sich völlig, ist auch emotional mit seiner 6-jährigen Tochter überfordert, sodass er auch hier total an mir klammert und über unsere Kinder arbeitet.

mir geht die Kraft aus....ihn verunsichere ich dadurch nur noch mehr....wenn er tagsüber schlafen geht, bin ich mucksmäuschen still, nur damit es nicht wieder zu irgendeinem Gefühl bei ihm kommt.

Ich habe das Gefühl, sämtliche stunden- und nächtelange Gespräche verhallen im Nirwana.....

danke fürs Zuhören,

Alles Liebe

kisskate
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sm
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Post Thu, 02.Mar.06, 0:46      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Hallo,

Quote:
er schaffte es, die Sanitäter wegzuschicken, tat den Anruf als Scherz seiner Partnerin ab (war dann noch stolz drauf) und redete sich mit seinem Ärzteausweis aus der Situation.

Also, da kann ich nur den Kopf schütteln...schlechter Scherz!!!

Quote:
suchen einer passenden Therapeutin. Gefunden. dem Himmel sei Dank.

Das ist schon mal der erste Schritt. Gut! Aber was ich aus deinem Beitrag herauslese, ist, dass du unter der Situation auch sehr leidest. Hast du schon mal darüber nachgedacht, ebenfalls eine Therapie zu beginnen? Denn es belastet dich emotional sehr stark - du kannst nicht nur geben...

Liebe Grüsse
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kisskate
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Post Fri, 03.Mar.06, 9:12      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Liebes Sternenmeer Wink


vielen Dank für deine Antwort.
Ja, ich denke darüber nach, selbst nach Unterstützung zu suchen (Therapeut).....hab auch schon sämtliche Selbsthilfegruppen recherchiert...werd nächste Woche die Emotions anoymous aufsuchen....

vielen Dank auf jeden Fall.

Ja, es laugt mich sehr aus...
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picciridda
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Post Fri, 03.Mar.06, 12:54      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Hallo,
mein Freund ist auch depressiv, allerdings weit nicht so schlimm wie bei deinem Partner (abgesehen davon dass es ihm im Moment sehr gut geht). Also so Härtefälle hab ich noch nicht erlebt aber ich hab schon bemerkt dass ich mit der Hilflosigkeit (nicht helfen zu können) und auch mit der Wut darüber dass einfach nichts geht und ich nichts tun kann in schlimmeren Phasen nicht allein sein will/kann. Ich glaub auch dass eine Selbsthilfegruppe der beste Weg ist. Therapie im engeren Sinne glaub ich nicht sondern einfach der Austausch mit Leuten denen es ähnlich geht, erfahren wie sie damit umgehen, nicht allein mit dem Problem zu sein, wie sie es schaffen sich abzugrenzen und trotzdem für den Partner da zu sein...
Hmmm... mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Kraft.
lg,
picciridda
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josch
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Post Sun, 05.Mar.06, 1:41      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Hallo kisskate,

Da scheint mehr dahinter zu sein,als nur eine Depression.
Meine Vermutung eher eine Manie,Schulden und über den Verhältnissen zu leben weisen darauf hin. Die Depritypen sind eher die Vorsichtigen..

Gehört Er zu den Unbelehrbaren,der über alles drübersteht?

LG josch Wink

_________________
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kisskate
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Post Sun, 05.Mar.06, 9:50      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Lieber Josch,

danke für deine Antwort (bin die letzten Tage beim ´Nachlesen`eures 38-seitigen Bournout-treads....wird noch ein bisserl dauern, bis ich durch bin)...hilft mir irgendwie, zu verstehen.

Natürlich ist er unbelehrbar, alles war in seinem ´System´immer richtig, nach seinen Aussagen, bricht jetzt alles zusammen...Angst, Angst und nochmal Angst.....

wir hatten gestern den ganzen Tag Gespräche/Diskussion.
Ich versuchte vorsichtig und einfühlsam, das Thema stationären Aufenthalt anzusprechen (eventuell auch in einem anderen Bundesland od so)....er klappte komplett zusammen.....ich komm dann nur mit Körperlichkeit an ihn ran (dann fühlt er sich geborgen, angenommen u vorallem geliebt)....
ich sprach die Schwermut an und fragte ihn (ob er das nicht selbst als Arzt sehen könne), die Sinnlosigkeit, die depressive Grundstimmung.

Dann rückter er damit raus, dass seine Therapeutin bei der letzten Sitzung ihn darauf aufmerksam gemacht hat, dass er in eine Depression rutsche und sie gern Medikamente einsetzen würde...er hätte Zeit sich das bis zum Nächsten Mal lzu überlegen.

Prinzipiell lehnt er alles ab, was seine Psyche beeinflusse und ihn (nach Eigenaussagen) die Kontrolle über sich verlieren lasse.

Nach unserem Gespräch meinte er, er werde sich auf die Medikamente einlassen.

Er sitzt dann vor mir, die Tränen laufen ihm über das Gesicht, umarme und streichle ich ihn, hör ich ihn jammern: ich hab so Angst, so große Angst, ich hab so Angst.....
Alle seine Muskeln beginnen sich anzuspannen, völlig unkontrolliert zuckt alles, verkrampft und am ganzen Körper zitternd hängt er in meinem Arm und weint.

Am meisten haßt er sich dafür, sich jetzt (seine Ansagen) eingestehen zu müssen, sich 20 Jahre ´in den Sack gelogen zu haben`, dass keine seiner sonstigen, ach so eingeübten Verhaltens- und Abwehrmuster greifen.

an anderen Verzweiflungstagen bin ich die Schuldige, da ihn meine Liebe zu mir so verwundbar gemacht habe und daher alles aufgebrochen sei....

In den letzten 2 Monaten seines Krankenstandes vermehrte sich der Alkoholkonsum (täglich Bier und abends 1 Fl. Wein)....kapriziert er sich voll auf mich und ich kann/will nicht gleich springen, sind es 2 Flaschen am Stück + Schlaftabletten....er meint, der innerliche Druck, die innere Anspannung bringe ihn fast um und der Alkohol lindere ein wenig, dass das der falsche Weg sei, wisse er auch.

Hab ihn gestern auch auf das Thema angesprochen und einfülsam nachgefragt, ob er sich seiner Therapeutin mitgeteilt hätte.

Dieses Wochenende verstärkt sich jegliche Überlebensangst und alle seine anderen Symptome, da er am Montag (6.3.) wieder seinen ersten Arbeitstag antreten muss (und natürlich im KH gemobbt wird usw).

Ich mach mir große Sorgen um ihn.
Geduld sich selbst gegenüber ist ihm ein Greul.

Also, lieber Josch, die bisherigen Diagnosen (Bourout und Depressionen) stehen am Anfang der Therapie und oder Heilung......

Ich weiß, dass der Weg sehr lang ist, ich spüre jedoch, dass das meinem Freund innerlich keineswegs bewußt ist, er setzt sich mit allem völlig unter Druck, tanzt auf allen Hochzeiten.

und ist jetzt auch noch von der Angst besessen, ich könnte ihn verlassen, dann hätte sein Leben keinen Sinn (er wehrt eine stationäre Behandlung auch damit begründet ab, dass er es nicht überlebt, von mir getrennt zu sein - auch wenn ich ihm versichere, ihn täglich zu besuchen)

es ist sehr schwierig für mich, ihm ausreichend das Gefühl zu vermitteln, an ihn zu glauben, bzw da zu sein.....ich dringe immer weniger durch.


als dann, zuversichtliche Grüße

kisskate
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Crazy Horse
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Post Sun, 05.Mar.06, 17:44      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Liebe Kisskate,Ich habe zwar keinen Angehörigen der Depressiv und Angstkrank ist,sondern bin es selber.Ich kann mir gut vorstellen was du durch machen musst.Ich lebe seit 13 Jahren mit dieser Krankheit,und kann mir vorstellen was meine Frau und meine Kinder mit machen müssen.Ich habe mich immer mehr zurück gezogen um über meine "Krankheiten" nach zu grübeln,und je mehr man grübelt um so mehr Krankheiten habe ich.Es ging so weit,das ich zum Alkoholiker wurde durch diese Angst,und dein Partner ist auf dem besten Wege dorthin.Meine Frau hat sich damals von mir getrennt,und ich habe gedach ich überlebe das nicht.Doch ich habe dann in meiner wohnung aufgehört zu trinken,und bin jetzt seit 4 Jahren trocken.Solange dein Partner weiß das du alles mit machst,wird er so weiter machen.Dann wird er dich mit runterziehen und dich auch kaputt machen.Ich weis wo von ich spreche denn ich bin genau so wie dein Partner und beneide meine Frau das sie so viel mit mir erduldet.Ich glaube aber nicht das sie das mit machen würde was du gerade durch machst. mit freundlichem gruß jemand der es gut mit dir meint.
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sm
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Post Sun, 05.Mar.06, 18:13      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Hallo,

Quote:
Dann rückter er damit raus, dass seine Therapeutin bei der letzten Sitzung ihn darauf aufmerksam gemacht hat, dass er in eine Depression rutsche und sie gern Medikamente einsetzen würde...er hätte Zeit sich das bis zum Nächsten Mal lzu überlegen.

Prinzipiell lehnt er alles ab, was seine Psyche beeinflusse und ihn (nach Eigenaussagen) die Kontrolle über sich verlieren lasse.

Nach unserem Gespräch meinte er, er werde sich auf die Medikamente einlassen.

Versuche ihn darin zu bestärken, dass er die Medis nimmt, denn das hört sich gar nicht gut an. Soweit er Antidepressiva nimmt lassen diese ihn nicht die Kontrolle über ihn verlieren - ich nehme selbst welche... Sie federn die depressiven Symptome ab. Vorher hatte ich öfters Weinanfälle, was seitdem kaum mehr vorkommt. Sie machen es also erträglicher, indem sie quasi die Stimmungsspitzen ausgleichen ohne die Persönlichkeit zu verändern. Mir wäre es auch lieber, ich würde ohne auskommen (wer schluckt schon gerne Pillen...), aber wieso soll ich unnötig leiden? Wie diese biologisch wirken, dürfte er als Arzt selbst am besten wissen - z.B. indem sie die Serotoninkonzentration (Neurotransmitter) im Gehirn erhöhen. Und auch die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen... also in jedem Fall besser als das Leiden mit Alkohol zu bekämpfen...

Liebe Grüsse
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Helferlein
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Post Sun, 05.Mar.06, 18:20      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Hallo Aber solange er so viel Alkohol trinkt werden ihm Antidepessiva nicht viel nützen
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josch
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Post Sun, 05.Mar.06, 22:00      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Guten Abend,

fünf Minuten vor zwölf,da gibts nicht viel Möglichkeiten,entweder diese Flucht oder...Dieser Mann kennt seine Situation genau.


Therapievorschläge sind meines Erachtens sinnlos.

Grüße josch Rolling Eyes

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kisskate
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Post Mon, 06.Mar.06, 7:53      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Guten Morgen!

*seufz*
" fünf vor zwölf schlägts seit Wochen"
und ich frag mich, welch Katastrophe muss passieren, um endlich einen anderen Blickwinkel zu erreichen....

Persönlich schmerzt es mich sehr, zuzusehen und zu spüren, dass er selbst den Ernst der Lage nicht verinnerlicht......ist der Leidensdruck noch nicht groß genug?

@crazy horse
danke für deine Ehrlichkeit.

@sternenmeer
diese Woche gibt´s Einstellung auf Antidepressiva.

kk
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Post Mon, 06.Mar.06, 8:12      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

josch wrote:
..Dieser Mann kennt seine Situation genau.


spinne ich diese Aussage als meinen Gedanken weiter, so hör ich mich innerlich sagen, er hat bereits gewählt.....die Flucht


um das zu verinnerlichen brauch ich noch ZEIT...
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Post Fri, 10.Mar.06, 21:00      trennungsgespräch bei therapeutin Reply with quoteBack to top

Abend,

hab den aktuellen Stand schon mal ausführlicher beschrieben siehe: http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=26900


ich merke zusehends wie ich mich von ihm distanziere....hab viel zu tun und verwende das natürlich gerne um es vorzuschieben, da ich keine neuerlichen Diskussionen, und vorallem Selbstmorddrohungen, Panikanfälle und sonstige emotionale Erpressungen heraufbeschwören will....ich brauchte den Abstand um über ein´uns´und meine Gefühle nachdenken zu können und sie zu spüren.

unsere Beziehung ist noch so !jung (6Monate)....4 davon waren sehr schön, doch die letzten zwei haben mich völlig erschlagen und täglich wächst der emotionale Druck auf mich, dass alles an mir hänge, ich Kraft geben müsse und jegliches Nähebedürfnis aufzufangen und abzudecken hätte usw.

jetzt kommt noch dazu, dass er sich völlig darauf versteift, dass - wenn wir im Herbst zusammenziehen - sprachen mal davon - sowieso alles gut wird.

genau hier fängt für mich die nächste Pein an.....ich will nicht mehr zusammenziehen, ich weiß gar nicht mehr wofür kämpfen, stillhalten, zurückstecken.....

Aussagen wie "ich brauch dich, weil ich dich liebe und nicht weil ich allein nicht könnte".....kommen bei mir wie "ich missbrauche dich" rüber.

ich bin die letzten Tage sehr in mich gegangen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich diese Last nicht tragen will und kann.

Sobald er (natürlich äußert sensibel) meine absichtlich aufgebaute Distanz gespürt hat, hat er natürlich nachgebohrt.....dass ich ihm sagen soll, dass ich ihn noch liebe, (sofort heulend kommt dann, verlass mich nicht)l....ich hab echt große Mühe, nicht gleich mit der Wahrheit rauszurücken....es geht aber nicht ....dann kommen die totalen Verzweiflungsattaken, Selbstmorddrohungen etc.

Hab ihn um die Nummer seiner Therapeutin gebeten und sie angerufen und ihr aufs Band gesprochen, dass ich über meine emotionale Unsicherheit, die für ihn keineswegs förderlich ist, gerne mit ihr reden möchte.

Sie hat ihn angerufen, um Erlaubnis gefragt (da er ihr Klient ist) und dann hat sie mit mir geredet (er ist ja mit allem einverstanden, Hauptsache es hilft ´uns´)

So, nun bin ich bei der nächsten Stunde mit dabei (sie möchte sich ansehen, wie wir miteinander umgehen und wenn ich will, kann ich dann eine eigene Stunde haben).....

Momentan führ ich jetzt innere Dialoge, wie ich ihm in der Stunde sage, dass ich mich nicht als Partnerin an seiner Seite sehe....

es wird ein Fiasko werden.....
das einzige, was mich beruhigt ist, dass die Therapeutin dann die Verantwortung hat und nicht ich....

Ich weiß eigentlich gar nicht welche Antworten, Ratschläge od was auch immer ich mir erwarte...aber das Schreiben hilft mir

danke trotzdem

lg kk
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engi
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Post Fri, 10.Mar.06, 22:14      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

liebe kisskate !

Ich kann Dir so nachfühlen, diese Ohnmacht, die man da erfährt. Mein Bruder ist seit langer Zeit (ich glaub mind. seit 3 Jahren) arbeitslos und hat sich total von seiner Familie zurückgezogen.
Er befindet sich auch in einer Depression, weigert sich allerdings eine Therapie zu machen. Ich kenne das so gut, wenn der Betroffene überhaupt nicht krankheitseinsichtig ist - wenn man das Gefühl hat, dass er nicht mehr selbst für sich sorgen kann. Ich habe mir bei HPE einen Beratungstermin ausgemacht, doch wenn der Betroffene nichts aktives machen möchte, steht man handlungsunfähig daneben.

Auch mir ist die Kraft immer mehr abhanden gekommen - ich war selbst beruflich auch in dieser Situation nicht mehr so belastbar,... einfach ein Teufelskreis !
Ich kann Dir nur den Ratschlag geben: höre auf dein Herz !

Viel Kraft und ganz liebe Grüße

Engi
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Post Fri, 10.Mar.06, 22:17      Re: Angehörige (PartnerInnen) depressiver Menschen Reply with quoteBack to top

Wie alt ist Dein Bruder Engi?

LG Josef Wink

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