Darf ein Therapeut zur Trennung raten?

neu an Bord! 2 wien M, 48

Hallo an Alle!

Ich bin neu hier,ein interessantes Forum mit sehr vielen hilfreichen
Themen.
Ich hätte da eine allgemeine Frage zur Psychotherapie:
Mein Partner hat eine Therapie gemacht,davon hatte ich aber keine
Kenntniss.
Grund dafür dürften Depressionen gewesen sein,deren Verursacher
ich sein sollte.
Nun will sich mein Partner auf Anraten des Therapeuten von mir
trennen,so sagt man zumindest.

Was mich interessieren würde,darf ein Psychotherapeut überhaupt so
vorgehen ?
Oder hätte mich der Therapeut zumindest nicht auch mal anhören sollen ?
Wie kann man zu so einer Aussage gelangen,ohne mich einzubeziehen ?
Kommt mir irgendwie eigenartig vor!

Denn immerhin stehen hier Existenzen auf dem Spiel....

mfG Chufu

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Frage zu Psychotherapie" auf obige praezisiert.)

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

chufu wrote:

Nun will sich mein Partner auf Anraten des Therapeuten von mir
trennen,so sagt man zumindest.

Ich vermute, dass es eher mit Unterstützung als auf Anraten ist, könnte das sein?

Quote:

Oder hätte mich der Therapeut zumindest nicht auch mal anhören sollen ?
Wie kann man zu so einer Aussage gelangen,ohne mich einzubeziehen ?

Nö. Es handelt sich ja um eine Einzeltherapie und da erarbeitet sich der Patient, was das Beste für ihn ist. Das Wohlergehen anderer Leute hat da nichts zu suchen.

Das ist nicht zu verwechseln mit einer Paartherapie, bei der es möglichst um eine Fortsetzung der Beziehung geht.

neu an Bord! 2 wien M, 48

@Jelka,

...das kann ich leider nicht sagen...

Nun,dass es sich um keine Paartherapie handelt,ist mir schon klar.

Jedoch bin ich nicht irgendwer,sondern der Ehemann,den dies
betrifft,und auch meinen Sohn.

Wie auch immer,jedenfalls danke für die Antwort!

mfG Chufu

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo chufu,

falls der Therapeut Deiner Frau dazu geraten haben sollte, wird er das auch nicht leichtfertig gemacht haben. Vielleicht sind viele Dinge, wie sie fühlt, denkt, wie sie beeinträchtigt wird, usw. so deutlich, daß es naheliegend war (daß es Dir nicht so deutlich ist, ist vielleicht Teil des Problems). Also, ich will nicht sagen, daß es bei Dir so ist, Du hast ja nur wenige Informationen gegeben, aber das wäre ein mögliches Szenario.
Aber vielleicht sagt sie Dir ja noch etwas dazu oder ihr könnt bei einem THerapeuten darüber reden, so daß Du es in Ansätzen verstehst, so daß ihr im Guten auseinandergehen könnt.

Viele Grüße
Stöpsel

Helferlein 45 Wien W, 25

hallo chufu,

meine ehemalige therapeutin riet mir auch zur trennung, formulierte aber immer so: "eigentlich darf ich das ja nicht tun, aber ich rate ihnen zur trennung usw. usw."

sie hat mir dann ja also schon dazu geraten, obwohl sie meinte, daß es schlecht ist und sie es nicht darf.... Rolling Eyes

ich glaube, wenn man einigermaßen sicher ist, was die beziehung betrifft, würde man sich aber nicht zu etwas drängen lassen, was man nicht will...

ich konnte trotz wiederholter aufforderung widerstehen, also sei optimistisch chufu, außer du ahnst schon selbst, daß es berechtigte gründe für eine trennung gibt Neutral

grüße, mariechen

Helferlein 131 Süddeutschland M, 33

Hm, also dass ein Therapeut einfach so zur Trennung rät, wenn wie hier das Paar verheiratet ist und sogar ein gemeinsames Kind hat, und das ohne Kenntnis der Person des Ehepartners - das finde ich schon gewagt und eine ziemliche Chuzpe.

Ich als Therapeut hätte da eher erstmal eine Paar-Therapie vorgeschlagen oder mindestens, dass man sich mal für eine Sitzung gemeinsam trifft, einfach um den Ehepartner kennenzulernen und ein genaueres Bild von der Lage zu bekommen.

War im konkreten Fall vielleicht schwierig, da der Threadersteller offenbar nach dem Willen seiner Frau nichts von der Therapie wissen sollte. Aber ich meine, der Rat sich zu trennen ist doch, wenn die Partnerin des Threaderstellers tatsächlich auf die Ratschläge ihres Psychologen hört, im vorliegenden Fall von kaum zu überschätzender Tragweite.

Tipp für den Threadersteller: Vielleicht kannst Du Deine Frau überreden, wenigstens mal von anderen Personen (Freunde, ein weiterer Psychotherapeut, ein Eheberater etc.) eine "Zweitmeinung" einzuholen. Vielleicht hilft es auch, wenn Du Dich bereiterklärst, eine Paar-Therapie mitzumachen, eine solche vielleicht sogar einforderst angesichts der Tatsache, dass eine Trennung ja schon weitreichende Konsequenzen in jeder Hinsicht hätte.

Gruß, sultan

Forums-InsiderIn 389 unwesentlich W, 35

Hallo Chufu,
auf deine Frage weiß ich keine so rechte Antwort. Vor allem weil irgendwie völlig unklar ist, welche Probleme zwischen euch bestehen und was überhaupt der Grund für eine Trennung sein könnte.

Was mich auch wundert ist, dass deine Frau heimlich eine Therapie macht weil sie angeblich Depressionen hatte und das angeblich wegen dir?

Von all dem hast du nichts mitbekommen und nun eröffnet sie dir, dass sie sich trennen will und das der Rat des Theras ist? Davor warst du völlig ahnungslos? Ev. willst du etwas mehr darüber schreiben.

An deiner Stelle würde ich mich in dem Fall etwas völlig anderes fragen. Nämlich warum will meine Frau sich trennen? Warum hat sie Depris? Warum hat sie mit mir nie darüber gesprochen? Warum habe ich nie etwas bemerkt?

Ich weiß nicht, ob es wirklich so relevant ist, ob deine Frau für sich alleine oder mit Hilfe eines Therapeuten herausfand, dass sie die Trennung möchte. Das was dahintersteckt ist doch die eigentliche Frage. Oder nicht?

LG
Juli

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Hallo,

ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Therapeut aus eigener Motivation so direktiv vorgeht, indem er sagt: "Trennen sie sich von Ihrem Mann!". Was ich mir eher vorstellen kann, ist, dass ein Therapeut die Wünsche des Patienten erforscht und/oder ggf. bestärkt/unterstützt. Das meint: Ich vermute, dass deine Partnerin diesen Wunsch in sich trägt und den Therapeuten "vorschiebt". Was daher von zentralerer Bedeutung ist, ist die Frage, wie es soweit kommen konnte, vgl. Jelkas/Julis Postings...

Liebe Grüsse

sporadischer Gast 15 nähe Freiburg W, 25

Es geht aber um deinen Mann, nicht um deine Frau, oder? Oder hab ich das falsch verstanden?
Also ich hab´s auf jeden Fall so verstanden, weil du von deinem Partner schreibst, nicht von Partnerin, oder Frau.

Was er in der Therapie bespricht und beschließt kannst du natürlich nicht beeinflussen oder ändern. Aber wenn sein Therapeut ihn wirklich bei der Entscheidungsfindung unterstützt hat, hat er ihm sicher auch gesagt, daß er mit dir auch über alles reden soll!

So wie es sich anhört, hast du aber absolut kein klärendes Gespräch bekommen, oder? Nur die Begründung, daß der Therapeut eben zur Trennung rät. Für mich hört sich das nach Flucht an. Keine Begründung geben müssen, sich um das klärende Gespräch drücken, indem man einfach sagt, der Therapeut hat es geraten. So gibt es keine Diskussion mehr. (Welch Irrglaube!)

Ist einfach nur unfair und rücksichtslos, dir gegenüber, und auch deinem Sohn gegenüber!

Wie lange seid ihr denn zusammen? Und wie ist die Situation im Moment? Seid ihr schon getrennt?

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