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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Fri, 24.Feb.06, 16:20 Das Leben nach Therapieende |
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Hallo an alle!
Ich weiß, dass es schon ein paar Threads zum Thema Therapieende gibt...Mich würde jetzt aber interessieren, was aus den ganzen Leuten geworden ist die z.B. vor einem Jahr gerade in der Endphase ihrer Therapie waren. Wie ist es euch kurz nach der Beendigung der Therapie ergangen? Wie ging es euch 1 Jahr später...und wie geht es euch jetzt damit?
Ich dachte mir, dass ich diesen Thread neu aufmache, weil es zu mühsam gewesen wäre, bei jedem einzelnen Thread nachzufragen, wie es den Leuten ergangen ist.
Mich würden eure Erfahrungen sehr interessieren, weil bei mir auch demnächst das Ende meiner Therapie ansteht und ich jetzt schon panische Angst davor habe und mir ein Leben nach der Therapie und vor allem ohne meine Therapeutin einfach nicht mehr vorstellen kann.
Freue mich auf eure Berichte!
Liebe Grüße
Morgaine
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woeh1
Helferlein
77
Wien M, 38
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Sat, 25.Feb.06, 7:10 Re: Das Leben nach Therapieende |
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hallo
war es eine ambulante oder stationäre therapie ?
bereitet der therapeut dich nicht mit dir zusammen darauf vor ?
wovor hast du angst ?
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Sinja
Forums-InsiderIn
438
NRW W, 29
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Sat, 25.Feb.06, 10:05 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Hallo liebe Morgaine,
ich kann mir auch gar nicht vorstellen wie es ohne Therapie ist.
Habe zwar nicht direkt Angst davor, aber mir würde etwas fehlen. Jemand, der mich in und auswendig kennt, mit dem ich über alles reden kann, der mich versteht. Gut, mit meinem Freund kann ich auch reden und er gibt sich auch die größte Mühe, aber es gibt eben Dinge die kann er einfach nicht verstehen...weil er sowas eben nicht kennt.
Ich habe 1999 mit meiner Therapie angefangen. Nach 80 Stunden ( ca. 2 Jahren) war die Therapie von der Krankenkasse aus zu Ende. Ich habe dann jedoch selber gezahlt und bin weiterhin hingegangen...so einmal im Monat, wenn es mir gut ging und alle 2 Wochen wenn es mir nicht so gut ging.
Nach 2 Jahren Pause habe ich dann nochmal 40 Stunden bewilligt bekommen...wobei ich da auch nur alle zwei Wochen hingegangen bin und somit länger mit meinen Stunden ausgekommen bin(ca. 1,5 Jahre).
Diese 40 Stunden sind jetzt rum und ich zahle wieder selbst. So einmal im Monat kann ich mir finanziell erlauben, dann muss ich halt woanders sparen. Wobei ich die letzten Male doch wieder im 2 Wochen Rhythmus da war...je nachdem ob etwas Wichtiges anliegt oder es mir gut geht.
Momentan klappt es finanziell auch...und ich will im Moment nicht komplett aufhören.
Ob ich es überhaupt jemals will, ist die Frage. Und wenn ich dann nur noch alle zwei Monate gehe. Warum soll ich auch aufhören, wenn es mir doch gut tut und ich es mir finanziell erlauben kann?
Abhängig bin ich von meiner Thera nicht...ich bin mir sicher, ich würde es ohne schaffen....aber mir würde eben was fehlen...und ich möchte auch nicht drauf verzichten. So toll wie mir ihr kann ich halt mit keinem reden.
Wie sieht es denn bei Dir aus? Könntest Du evtl. auch selber zahlen?
Wieviel Stunden hattest Du denn jetzt?
Wie geht es Dir?
Liebe Grüße
Sinja
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Last edited by Sinja on Mon, 27.Feb.06, 19:43; edited 3 times in total |
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Sat, 25.Feb.06, 10:11 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Hallo Woeh1!
Quote: | war es eine ambulante oder stationäre therapie ? |
Ich mache gerade noch eine ambulante Therapie (VT) und habe noch 17h...
Quote: | bereitet der therapeut dich nicht mit dir zusammen darauf vor ? |
Naja, das ist etwas problematisch...meine 1. Therapeutin hat es jedenfalls überhaupt nicht getan... Als ich die letzte Stunde bei ihr hatte, wusste ich es noch nicht einmal...Erst hinterher war mir klar, dass es das jetzt gewesen war...Wobei ich das irgendwie noch aushalten konnte, weil ich (durch Wohnortwechsel) dann zu meiner jetzigen Therapeutin gekommen bin.
Allerdings habe ich auch jetzt schon das Problem, dass ich meine 1. Therapeutin sehr vermisse, ständig an sie denke...und es oft sehr weh tut, dass sie nicht mehr da ist...
Meine jetzige Therapeutin wird mich sicher schon auf das Ende vorbereiten...das Problem ist nur, dass ich im Prinzip meine ganzen verbleibenden 17h dafür benötigen würde und dann zu keinen anderen Themen mehr kommen würde...
Quote: | wovor hast du angst ? |
Ich habe Angst,...
...meine Therapeutin nach der Therapie so sehr zu vermissen, dass es mir richtig schlecht geht
...dass ich meine ganzen Probleme nicht in der kurzen Zeit gelöst bekomme (Meine Therapeutin meinte zwar, dass man diesen Zustand eh nie erreicht und das es mehr das Ziel der Therapie ist, dass man weiß, auch alleine mit Problemen klar zu kommen...)
...dass ich direkt nach der Therapie wieder einen Rückfall habe...
...nicht ohne die Sicherheit, die mir meine Therapeutin gibt, zurecht zu kommen
...allgemein davor, wieder "gesund" zu sein und die volle Verantwortung für mein Leben zu übernehmen....Klar, die muss ich jetzt auch übernehmen, aber wenn ich wieder "gesund" bin, dann wird auch viel mehr von mir erwartet werden und ich habe Angst, dass ich das nicht leisten kann
...Ich kann mir gerade auch noch gar nicht vorstellen, meine psychischen Probleme ganz "abzugeben"...so merkwürdig das auch klingen mag, aber ich habe Angst vor einem Leben ohne Probleme...Wie wird das denn aussehen? Die letzten Jahre drehte sich mein ganzes Leben nur um meine Probleme...wenn das plötzlich weg ist...was ist denn dann mein Lebensinhalt?
Das sind meine Ängst grob zusammengefasst...Ich werde auch auf jeden Fall mit meiner Therapeutin darüber sprechen...Ich habe nur die Befürchtung, dass sie mir nicht wirklich helfen kann und mir die Angst auch nicht nehmen kann...Das Einzige, wie sie mir die Angst nehmen könnte, wäre indem sie sagt, dass ich immer zu ihr kommen kann und z.B. nach der Kassentherapie als Selbstzahlerin...Aber dann hätte ich auch wieder Angst, dass ich nie von ihr und der Therapie loskomme...
Mich würde daher interessieren, wie andere den Abschied vom Therapeuten und der Therapie erfolgreich hinter sich gebracht haben...Das wird zwar von Person zu Person auch serh verschieden sein...Aber vielleicht hat doch jemand ein paar Tipps, damit der Abschied nicht ganz so schmerzhaft wird?
Vielen Dank schonmal!
Liebe Grüße
Morgaine
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Sat, 25.Feb.06, 10:35 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Hallo Sinja!
Habe deinen Beitrag erst gesehen, als ich meine Antwort schon abgeschickt hatte .
Quote: | Ob ich es überhaupt jemals will, ist die Frage. Und wenn ich dann nur noch alle zwei Monate gehe. Warum soll ich auch aufhören, wenn es mir doch gut tut und ich es mir finanziell erlauben kann? |
So würde es mir sicher auch gehen, wenn ich selbst zahlen würde...Und das ist auch meine Angst, dass ich einfach nie von der Therapie loskommen werde und es immer brauchen werde, damit es mir gut geht.
Quote: | Abhängig bin ich von meiner Thera nicht...ich bin mir sicher, ich würde es ohne schaffen....aber mir würde eben was fehlen...und ich möchte auch nicht drauf verzichten. So toll wie mir ihr kann ich halt mit keinem reden. |
Ich glaube, ich bin schon abhängig...Klar, schaffen würde ich es auch ohne sie...aber mir würde auch etwas fehlen, ich würde sie vermissen...
Quote: | Wie sieht es denn bei Dir aus? Könntest Du evtl. auch selber zahlen? |
Ja, ich könnte schon selbst zahlen...Aber ich weiß nicht, ob sich meine Therapeutin darauf einlassen würde...Sie möchte versuchen, dass ich möglichst bald wieder alleine klar komme....
Quote: | Wieviel Stunden hattest Du denn jetzt? |
Ich hatte ja schon mal selbst gezahlt. Da hatte ich 80 Stunden. Jetzt hatte ich 43 Stunden und warte, dass mir die KK nochmal 15 Stunden genehmigt..
Mir geht es an sich ganz ok...deshalb habe ich auch das Gefühl, dass ich nicht mehr "das Recht habe", in Therapie zu sein...
Liebe Grüße
Morgaine
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woeh1
Helferlein
77
Wien M, 38
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Sat, 25.Feb.06, 11:33 Re: Das Leben nach Therapieende |
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was ist denn deine diagnose oder was hast du für probleme ? waren deine probleme wirklich dein einziger lebensinhalt ? baust du immer ein abhängigkeitsverhältniss zu anderen menschen auf ?
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Sat, 25.Feb.06, 11:55 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Quote: | was ist denn deine diagnose oder was hast du für probleme ? |
Ich hatte verschiedene Diagnosen bekommen:
Depression, ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, Essstörung hatte ich auch mal, das ist aber vorbei....SVV (aber relativ selten), ...meine Therapeutin meinte auch mal, dass sie bei mir Borderline-Anteile sehen würde...aber ich würde nicht sagen, dass ich wirklich Borderline habe...
Quote: | waren deine probleme wirklich dein einziger lebensinhalt ? |
In den letzten 4 Jahren ja...und an die Zeit davor kann ich mich nicht mehr erinnern...
Quote: | baust du immer ein abhängigkeitsverhältniss zu anderen menschen auf ? |
Eigentlich nicht...zumindest ist es mir nicht bewusst...Wobei ich mich schon stark auf einzelne Personen fixieren kann...Aber eigentlich ist es mehr so, dass ich andere Menschen meist erst gar nicht nah an mich heranlasse...aber meiner Therapeutin gegenüber habe ich mich dann geöffnet und sie sehr nah an mich herangelassen.
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woeh1
Helferlein
77
Wien M, 38
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Sat, 25.Feb.06, 13:20 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Sat, 25.Feb.06, 13:25 Re: Das Leben nach Therapieende |
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SVV = selbst verletzendes Verhalten
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Steppenwölfin
sporadischer Gast
15
woanders W, 49
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Fri, 17.Mar.06, 16:45 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Hallo Morgaine,
ich bin gerade zufällig auf diesen Thread gestoßen. Es kam mir zum Teil recht bekannt vor, was du geschrieben hast. Mittlerweile habe ich mein beihilferechtlich genehmigtes Kontingent von 100 Stunden verbraucht und zahle, abgesehen von einem gewissen Krankenkassenzuschuss, überwiegend selbst, weil es mir soviel wert ist. Ich habe immer wieder versucht, mich innerlich auf den Abschied vorzubereiten, aber es ist mir bis heute nicht gelungen. Da ich Thera gegenüber auch immer wieder zu verstehen gebe, dass ich noch kein Ende möchte, bleibt das Ende in zeitlicher Hinsicht nach wie vor offen, zumindest wahrscheinlich so lange bis es mich finanziell doch zu sehr belastet. Zunächst versuche ich es mit Stunden nur alle zwei Wochen.
Wenn ich ehrlich bin, ziehe ich das Ende hinaus, nicht weil ich noch so furchtbar viele Probleme hätte, sondern weil ich meine, nicht verkraften zu können Thera nicht mehr zu sehen. Es zerlegt mich bei der Vorstellung dort zum letzten Mal zur Tür herauszugehen. Auf der Gefühlsebene ist in der therapeutischen Beziehung auf meiner Seite soviel entstanden, was sich auch nicht mehr „wegarbeiten“ ließ. Abhängigkeit ist da noch ein schwaches Wort dafür. Es wurde Alles thematisiert, wirklich Alles und trotzdem schaffe ich es nicht.
Und die Angst davor, wie das Leben ist, wenn man plötzlich keine Probleme mehr hätte, kenn ich auch nur zu gut. Ich bin depressiv und habe somatoforme Schmerzstörungen. Wenn ich es mal ironisch ausdrücke hört sich das dann etwa so an: „Es geht mir nicht gut, wenn es mir nicht schlecht geht.“ Wenn ich diese Empfindungen nicht hätte, kommt es mir vor, als sei alles irgendwie leer. Eine Leere, die sich durch nichts anderes auffüllen lässt. Ich hatte sogar in der Therapie Angst, dass mir von den Problemen etwas genommen wird und ich dann eigentlich keine Rechtfertigung für Therapie mehr hätte. Und dabei hatte ich die Therapie aus den genannten Problemen heraus begonnen.
Ich weiß nicht wie ein Ende aussehen könnte, schon gar nicht ein gelungenes. Damit ist das was ich hier schreibe, ja eigentlich auch nicht gerade hilfreich im Sinne deiner Frage, aber ich schick es trotzdem mal ab. Was im Moment auch Alles so schwierig für mich macht, ist die Beziehung zwischen Thera und mir. Vernünftigerweise sollte ich wohl dann beenden, wenn ich den Eindruck habe, dass „die Chemie „ zwischen uns stimmt, dann wäre es wohl ein guter Abschied. Aber wenn wieder mal das große Harmoniegefühl oder wie auch immer man es nennen will da ist, möchte ich keine Trennung, weil es schön ist. Und wenn ich die Beziehung irgendwie als belastet erlebe, kann ich auch keine Trennung vollziehen, weil es dann eine Trennung im „Zorn“ wäre und das wäre bezogen auf die bisherigen Therapieergebnisse und das dann verbleibende Gefühl auch ganz furchtbar. Für mich eine Dilemma, mit anderen Worten ich krieg es nicht hin. Ergänzen muss ich noch, dass Thera mein „ um-das-Ende-herumdrücken“ bis jetzt mitmacht. Und es hat bei ihm absolut nichts mit „Geldgeierigkeit“ zu tun, dafür kenne ich ihn zu gut und habe entsprechende Erfahrungen mit ihm gemacht.
Wie du siehst gehöre ich also auch zu der Gruppe, die von jemand Anderem gerne mal hören würde, wie ein gelungenes Ende abgelaufen ist.
Liebe Grüße
Steppenwölfin
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carö
Forums-InsiderIn
456
Deutschland W, 38
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Fri, 17.Mar.06, 17:20 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Quote: | Abhängigkeit ist da noch ein schwaches Wort dafür. |
Quote: | Wenn ich es mal ironisch ausdrücke hört sich das dann etwa so an: „Es geht mir nicht gut, wenn es mir nicht schlecht geht.“ Wenn ich diese Empfindungen nicht hätte, kommt es mir vor, als sei alles irgendwie leer. Eine Leere, die sich durch nichts anderes auffüllen lässt. |
hallo steppenwölfin,
nach meiner - evt. naiver ??? - ansicht würde ich meinen, dass doch gar keine rede davon sein kann, dass du dich vor einem ende herumdrückst. wenn die zitate von dir, die ich oben angeführt habe, noch geltung haben, dann hast du doch allen grund und berechtigung weiter an dir zu arbeiten... ????? könnte es sein, dass die abhängigkeit und die schlimmen gefühle, die das verursacht, dich zu dem gedanken drängen, du würdest die vor einem ende drücken... ??
vielleicht frage ich jetzt zu naiv oder zu sehr aus meiner persönlichen warte heraus, aber ich finde deine o.g. schwierigkeiten nicht gerade banal. und wenn du noch so oft schon darüber gesprochen und nachgedacht hast, dann hast du bisher vielleicht trotzdem etwas wichtiges übersehen oder noch nicht bearbeitet ??? hast du denn keine zeit mehr weiter zu suchen ? drängt dich dein thera aufzuhören ?
ich frag nur mal so .... ist mir nämlich etwas unklar...
lieben gruß + alles gute!
caroline
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_________________ Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. |
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Steppenwölfin
sporadischer Gast
15
woanders W, 49
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Fri, 17.Mar.06, 19:45 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Hallo Caroline,
ich meld mich gleich ganz kurz. Nee, mein Thera drängt mich nicht aufzuhören. Aber es gab schon Sitzungen, in denen er mir vorhielt (ein besseres Wort fällt mir nicht ein), dass ich nicht den Willen hätte mich zu verändern oder auch dass ich mich selbst ehrlich fragen sollte warum ich käme, um mit ihm zu arbeiten oder um ihn zu sehen. Klingt wenn ich es so schreibe schrecklich brutal, so hat er es nicht natürlich auch nicht rübergebracht aber so war es im Kontext gemeint - von mir zumindest so verstanden.
Das Thema mit dem Verlust der Probleme haben wir vor kurzem angerissen, aber es ist vor einem anderen Problem, dass ich in der Aussenwelt habe und vor dessen Lösung ich mich wirklich drücke, zurückgetreten. Für dieses Problem hat er mir einen möglichen Lösungshinweis gegeben und ich bin zu feige so zu verfahren.
Zeit habe ich, so viel ich sie mir nehme, aber ich habe das Gefühl (kann ganz falsch sein, ich weiß) dass Thera mich für nicht mehr weiter therapierbar hält. Das gilt umso mehr, als ich den Lösungshinweis nicht aufnehme - denk ich jedenfalls. Ich sollte ihn deswegen wohl direkt fragen. Ist momentan alles ziemlich schwierig, auch weil nach meinem Empfinden die therapeutische Beziehung wieder mal irgendwie in der Krise steckt. Ich weiss, dass ich mich hier vielleicht ziemlich vage ausdrücke, aber trotz der Tatsache, dass ich im Forum aktiv bin, bleibt immer so ein gewisses Misstrauen hinsichtlich der Anonymität.
Aber irgendwie fand ich den Denkanstoss von dir doch ganz gut, was die Therapiebedürftigkeit anbelangt. Danke für dein Posting.
Ich wünsch dir auch was,
Steppenwölfin
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Zarin2005
sporadischer Gast
29
Thüringen W, 36
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Sat, 18.Mar.06, 10:30 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Hallo!
Das Thema interessiert mich auch brennend....Hoffe auf Reaktion auch von anderen.
Habe wegen Depris,Ängsten und Spannungszuständen 80 Stunden Gesprächstherapie gemacht.Letzte Sitzung vor sieben Monaten.Speziell in den Wochen danach ging es mir oft richtg gut,so gut wie nie zuvor in meinem Leben,richtige Glücksgefühle zum Teil.Die Probleme,deretwegen ich Therapie gemacht habe,sind im wesentlichen geklärt.
Im Moment ist es leider wieder schwieriger,zu viele äußere Stressfaktoren...pubertierender,ober-anstrengender Sohn(habe ich es auch nicht besser gemacht?),aufreibender Job,Arbeitsplatzunsicherheit zerren an meinen Nerven.Schlaflosigkeit,Unruhe usw, sind halt die Folge.
Wie ich damit umgehen soll,habe ich im Moment wohl einfach vergessen.
Hoffe, es trauen sich noch andere mal,zu berichten.
Liebe Grüße
Zarin
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Whoopie
Forums-InsiderIn
411
BRD W, 44
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Sat, 18.Mar.06, 11:09 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Hallo Steppenwölfin,
ich befinde mich in genau der gleichen Situation. Wir haben in der Therapie immer wieder das Thema Fixiertheit drauf. Es ist uns beiden bewusst. Ich mache große Fortschritte in der Therapie, aber ich kann mich nicht von dem Gedanken lösen nach der Therapie völlig alleine zu sein ohne den Therapeuten. Ich werde das wohl aushalten, aber ich will eben nicht "aushalten" müssen, ich will glücklich sein. Ich bin in vielen Punkten optimistischer geworden, nur was das angeht komme ich nicht weiter. Ich werde ohne ihn leben müssen, aber ich werde nie wirklich glücklich werden, das Gefühl kann ich einfach nicht loswerden.
Mein Therapeut sagt immer, dass sei das tiefe seelische Loch, dass in meiner Kindheit entstanden sei. Ich würde mich danach sehnen, dass das jemand ausfüllt, aber das könnte niemand, noch nicht einmal ein Ehemann und auch kein Therapeut. Man müsste lernen damit zu leben und lernen sich zu freuen, über das viele, was man selbst in sich hat. Das kann stimmen, es ist also immer nur die zweitbeste Lösung. Das macht es mir so schwer mich auf die Zeit "danach" zu freuen. Ich freue mich einfach nicht darauf.
Dass Du den Lösungsvorschlag für das andere Problem nicht angehst, ist mir völlig klar. Ich habe auch das eine oder andere Thema, dass ich angehen müsste und tue es nicht, weil das das Therapieende bedeuten könnte. Ich könnte selbständiger werden, wenn ich das tue, würde dann wie eine Jugendliche in die Welt hinausgeschickt und müsste ohne meinen "Papa" klarkommen, der mir annähernd gibt, was ich immer gesucht habe. Trennung, wenn man gut miteinander auskommt hat sowas paradoxes. Eine Trennung von einem Mann oder Freund, wenn es nicht mehr läuft tut weh, ist aber nachvollziehbar. Aber Trennung von einem Menschen, den man sehr mag??? Klingt paradox und ist für mich deshalb so schwer.
Hallo Zarin,
das klingt für mich vielversprechend. 7 Monate mit vielen Glücksgefühlen meine ich.
Jetzt bist Du in einem Tief, aber ich glaube, dass kann jedem Menschen so gehen, auch wenn die Therapie noch so gut verlaufen ist, ist das keine Garantie dafür, dass es keine schlechten Phasen mehr geben wird. Aber das hast Du ja selbst schon angedeutet. Macht irgendwie etwas Hoffnung. Oder war die Abhängigkeit zu Deinem Therapeuten gar nicht so groß, dass die Trennung hätte schwer werden können?
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Zarin2005
sporadischer Gast
29
Thüringen W, 36
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Sat, 18.Mar.06, 18:50 Re: Das Leben nach Therapieende |
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Hallo,Whoopi!
Natürlich gab es die große Krise zum Therapieende.Ich erinnere mich,dass ich im vorigen Frühjahr wochenlang fast täglich geweint habe,ich dachte,diesen Schmerz nie aushalten zu können....Das Gefühl,nun fallengelassen zu werden,war übermächtig.
Dabei ist das doch gar nicht passiert-sie ist bei mir,jeden Tag.(Ob das so ganz okay ist,frage ich mich schon manchmal...)Sie ist die Mama,die ich mir immer gewünscht habe...Jedenfalls brauche ich diese Sicherheit schon,zu wissen ,sie lebt nicht weit von mir ,ist im Notfall erreichbar.Dazu gehört wohl auch jede Menge Vertrauen.
Kopf hoch,ihr schafft das!
Zarin
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