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Beavis
Forums-InsiderIn
151
Hamburg W, 21
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Thu, 12.Jun.03, 19:15 Zynisch und voller Selbsthass… |
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September 2002
Ich bringe Tod und Schmerz, ich trage sie in mir und jeder, der denkt es ist nicht so, weiß es nurnoch nicht.
Erfahrung zeigt, ich bin geboren um Menschen die mir doch nur so schwer liebgewonnen werden können, zu verletzen, sie zu zerstören. Hass hat meine Gefühle gefressen, bis keine mehr existierten, bis sogar der Hass verschwand. Welch Genugtuung.
Ich hasse nicht mehr. Ich kann nicht mehr hassen, denn Hass ist ein starkes Gefühl, dass ich so lange unterdrückte bis es sich selbst fraß.
Ohne Hass kann Liebe nicht existieren.
Liebe ist Magie. Magie ist nur so lange Magie, bis sie zur Wissenschaft gemacht wurde. Liebe bedeutet Sex. Sex ist Wissenschaft.
Es gibt niemals Lösungen, Probleme bestehen aus Rechnungen. Der Mensch hat viele Probleme, Rechnungen gehen meistens auf. Aus Rechnungen folgen Lösungen, Lösungen ergeben eine neue Rechnung, bis alle Rechnungen aufgelöst sind. Tod.
Jede neue Lösung ergibt ein neues Problem.
In mir, ist nurnoch ein Gefühl, ein Gefühl, dass nachweislich Instinkt ist. Gefühle sind Emotionen, Emotionen sind kein Instinkt. Schmerz ist Instinkt. Es schmerzt mich.
Es ist heiß und schwer in meinem Magen, um mein Herz. Feuchtigkeit verdampft, meine Tränen sind Kondens.
Meine offenen Wunden sind Ablass von zu viel Kondens.
Es kocht sonst über. Heißer Stein. Heißes Öl versengt meine Seele, Flammen erhitzen mein Herz.
Klingen. Schwärze. Keine Lösung. Hass.
Die Menschen sind Ignorant. Sie merken erst wenn das äußerste passiert, dass es jemanden nicht gut ging.
Sie sind egoistisch, merken nicht, was um sie geschieht.
Konsum hat sie zerstört. Medien sind ihre Götter.
Jesus ist ein nichts, geboren von niemanden, niemandes Sohn. Glaube ist Illusion, Liebe ist Glaube, Liebe ist Illusion, Liebe ist leben, das leben ist zu einer Illusion verkommen. Heile Welt. Diesen Ausdruck würde es nicht geben, wenn es kein Gegenbeispiel dazu gäbe. Ironie.
Tod ist in mir. Er strahlt aus in meinem Körper, zerstört langsam Organe, frisst mein Hirn. Ich bin dünn und habe Angst davor, dass es noch jemand sieht, dass es bewiesen wird. Tod. Hass. Illusion. Liebe. Ironie.
Es ist eng, ich bekomme keine Luft, es zerdrückt mich, klaustrophobie- eng. Eng. Das Leben.
Es ist aus. Vorbei. Schon lange. Die Tatsache, das ich zu sehr Hoffte, das es Glaube gibt, dass ich wieder Leben kann, ließ mich nur an andere Menschen binden, die ich nun mit ins Unglück reiße.
Es ist vorbei. Und zu spät.
Ich wünschte, ich wäre Tod. Alles Glück ist nur Schein, zu leben wie die Masse, mir unmöglich. Es geht einfach nicht, und ich explodiere.
Leben ist etwas für andere, vielleicht hätte man jemand fragen sollen, der sich damit auskennt.
Zynisch und voller Selbsthass…
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sven77
sporadischer Gast
23
Tja.. wenn ich das wüsste. Deggingen oder Herrenalb... möchte jedenfalls nach Göppingen ziehen ,
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Ein sehr schönes- melancholisches Gedicht...
Nachvollziehbar und schmerzhaft.
Vielleicht geht es vielen hier ähnlich... mir schon-
Du bist gefühlvoll, bist intelligent...
Warum müssen Menschen wie du so leiden ?
Wird man erst durch das Leid zu dem, was man ist?
Wer wärst du ohne diesen Selbsthass?
Ich weiss, auf ein Gedicht antwortet man nicht, aber ich musste dir einfach sagen wie gut ich deine gedankengänge verstehe.....
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Beavis
Forums-InsiderIn
151
Hamburg W, 21
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Klar, wieso sollte man nicht auf ein gedicht antworten? Ich finde es schön von Leuten hier zu hören, die mich verstehen und meine Gedankenegänge verfolgen können. Dann fühle ich mich wenigstens nicht so alleine
Ich weiss nicht wie ich ohne selbsthass wäre, wahrscheinlich so, wie ich bin, wenn es mir normal geht (nicht gut). Dann bin ich eigendlich lustig (oder irre wie es meine Freunde nennen) fühle mich zwar nicht immer so, aber ich möchte meine 'schlechte Seite' nicht immer so rauskehren und andere vielleicht belasten oder so.
Es ist ja aber, wem auch immer sei dank, nicht immer so das es mir schlecht geht!
Vielen Dank für dein "offenes Ohr" bzw. Auge
Beavis
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BadForGood
Forums-InsiderIn
413
Away, beyond, above... M, 22
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Hi Beavis,
das hat mir mal wieder gefallen! Technisch ist es ziemlich anders als das, was ich immer mache, aber ich find's trotzdem einfach total gut, weil ich doch einiges darin nachvollziehen kann.
Dabei fällt mir ein, wie ein Kumpel von mir immer gesagt hat, er muss mal wieder "auf's Papier bluten". Damit hat er keineswegs irgendeine Form der Selbstverletzung gemint, sondern er meinte einfach, dass er mal wieder in Gedichtform all das aufschreiben muss, was ihn bedrückt und fertig macht. Ich finde diesen Vergleich sehr passend, weil ich werde auch meist von "solchen Umständen" zum Schreiben getrieben. Und so wie Dein Gedicht aussieht, war das bei Dir hier auch der Fall.
Bye,
Nils
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