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lornaundich
Helferlein
52
NRW W, 45
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Thu, 16.Feb.06, 9:22 Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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Moin moin zusammen!
könnt Ihr mir mal sagen, was Ihr unter "Abhängigkeit" vom Therapeuten oder Analytiker versteht? Wo fängt sie an?
Mir fällt auf, daß gern mit dem Wort "Abhängigkeit" operiert wird. In vielen Fällen würde ich aber eher von "ihn-gut-leiden-können", ihn mögen, das Gespräch als hilfreich empfinden, meinetwegen ihn bewundern, idealisieren oder was weiß ich noch alles - sprechen.
Eure Sicht der Dinge interssiert mich.
Einen schönen Tag wünscht
lui
(Hinweis Admin: Betreffzeile von "unterschied zwischen xyz und abhängigkeit" auf obige praezisiert.
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_________________ das ist jetzt erst mal so PUNKT und dann sehen wir weiter |
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prem
Helferlein
61
Hamburg W, 34
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Thu, 16.Feb.06, 10:11 Re: unterschied zwischen xyz und abhängigkeit |
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Liebe lui,
nach meinem Erleben und dem, was mir andere über ihr Erleben erzählt haben, würde ich es so beschreiben:
Ich suche eine/-n Therapeuten/-in auf, wir beginnen uns kennenzulernen, ich vertraue ihm in einem geschützten Rahmen Dinge an, die ich niemals jemandem erzählt habe. Er hört mir zu, er hat Zeit für mich, er spiegelt mich, mit ihm streite ich über Dinge, über die ich mich noch nie auseinandergesetzt habe. Aus dem Kennenlernen wächst für mich im Laufe der Zeit (im günstigsten Fall) eine tiefe Bindung. Es geht mir langsam besser. Ich öffne mich und befinde mich im Laufe des Prozesses irgendwann in einer sehr verletzlichen Position. All mein Schutz ist dahin und der Therapeut scheint der Einzige zu sein, der das versteht und meinen Schutz in dieser Phase übernimmt. In dieser Phase bin ich wohl auch objektiv für eine Weile abhängig, ganz besonders aber in meinem eigenen Erleben. Weil der Therapeut das alles versteht und damit umgehen kann und trotzdem noch da ist und mich nicht im Stich lässt, ist er für mich der tollste und wichtigste Mensch auf Erden. Das geht weit über ein relativ abgeklärtes "ihn-gut-leiden-können" hinaus. Und dann habe ich wahnsinnige Angst, nicht mehr ohne ihn leben zu können und habe noch mehr Angst, ihn zu verlieren. Ich denke, dass dies der Punkt ist, an dem wir unseren Urängsten begegnen. Das ist schmerzhaft, beängstigend und kann sehr bedrohlich wirken. Aber es bringt mich nicht um Alles ist wahr und ich kann in diesem geschützten Raum (er-)wachsen (werden).
Liebe Grüße
prem
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_________________ take action! |
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carö
Forums-InsiderIn
456
Deutschland W, 38
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Thu, 16.Feb.06, 13:58 Re: unterschied zwischen xyz und abhängigkeit |
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liebe prem,
wollte dir schon an manchen anderen stellen schreiben, dass ich deine beiträge als sehr bereichernd empfinde.... danke dafür! sie machen mir hoffnung und mut und drücken so manches aus, was ich so oder ähnlich erlebe...
liebe grüße
caroline
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_________________ Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. |
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Lucinda
Forums-InsiderIn
229
Deutschland W, 31
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Fri, 17.Feb.06, 16:02 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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Liebe Prem,
auch ich war gerade völlig begeistert von Deiner Erklärung,
Du sprichst mir aus der Seele!!
Hab Dank für diese tolle Schilderung!
Gruß, Sanilein
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lornaundich
Helferlein
52
NRW W, 45
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Sat, 18.Feb.06, 9:39 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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Hi Prem und die anderen,
danke für Deine Darstellung. Klingt sehr einleuchtend. Trotzdem frage ich nochmal nach: worin unterscheidet sich die "Abhängigkeit" beispielsweise vom Gefühl des Verliebtseins? Darin, daß die erotisch gefärbte Komponente fehlt? Ist es schon Abhängigkeit, wenn man täglich an den Therapeuten denkt und sich bei vielem, was man denkt und fühlt und tut überlegt, wie er eben dies einordnen und hinterfragen würde? Also, ich hätte schon Angst, meinen Partner zu verlieren, aber deswegen bin ich doch nicht abhängig von ihm? Natürlich freue ich mich auf jede Therapieeinheit (u.a. aus den von Dir geschilderten Gefühl des Verstanden- und vor allem Ernst- und Akzeptiertwerdens), aber des wegen bin ich noch lange nicht abhängig, oder? Mich interessiert dieser minimale(?) Unterschied.
Was meinen Analytiker betrifft: er ist in der Tat der einzige Mensch auf der Welt, der es versteht, mir so zu begegnen, wie ich es mir eigentlich von allen Menschen wünsche und wie auch ich am liebsten denen begegnen würde, die ich gern habe. Aber dafür ist er ja ein Profi: er ist ja nicht so zu mir, weil er mich so toll findet oder weil er mich mag, sondern weil er es gelernt hat, wie es sinnvoll ist, Menschen zu begegnen, die an bestimmten Stellen (massive) Defizite haben. Es ist sein Job. Und den macht er, zumindest soweit ich das beurteilen kann, ausgezeichnet. Ich wäre traurig, wenn ich aus irgendwelchen Gründen nicht mehr zu ihm gehen könnte. Er würde mir fehlen. Unsere Gespräche bedeuten mir sehr viel. Vielleicht idealisiere ich, aber das macht nix, im Gegenteil, es gefällt mir, ein wenig zu idealisieren, ja, ein wenig zu träumen.
Irgendwie entferne ich mich vom Thema "Abhängigkeit"... ich weiß gar nicht mehr, warum ich danach gfragt hatte, im Moment...
Vielleicht fällt mir später noch was dazu ein - oder irgendjemandem sonst...
Einen schönen Samstag wünschen
lornaundich
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_________________ das ist jetzt erst mal so PUNKT und dann sehen wir weiter |
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lornaundich
Helferlein
52
NRW W, 45
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Sat, 18.Feb.06, 11:13 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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... mir ist jetzt tatsächlich noch was eingefallen: es gibt hier im Forum die Frage, wie man "zu starke Abhängigkeit" vom Therapeuten vermeidet.
Entweder man ist abhängig oder man ist unabhängig. Schwanger oder nicht schwanger. Frei oder eben unfrei.
Hat jemand eine Meinung dazu?
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_________________ das ist jetzt erst mal so PUNKT und dann sehen wir weiter |
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Sat, 18.Feb.06, 12:09 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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lornaundich wrote: |
... mir ist jetzt tatsächlich noch was eingefallen: es gibt hier im Forum die Frage, wie man "zu starke Abhängigkeit" vom Therapeuten vermeidet.
Entweder man ist abhängig oder man ist unabhängig. Schwanger oder nicht schwanger. Frei oder eben unfrei.
Hat jemand eine Meinung dazu? |
Also ich sehe das als möglich an. Es gibt ja verschiedene Formen der Anhängigkeit und eine leichtere kann man ja durchaus als angenehm empfinden.
Meine Wohnung zum Beispiel ist unordentlich und ich fühle mich wohl damit. Es kann aber auch vorkommen, dass sie mir zu unordentlich ist, aber deswegen finde ich unordentlich ja nicht auf jeden Fall schlecht, sondern nur, wenn sie einen bestimmten Grad überschreitet.
Es gibt viele dinge, die ich in leichter Forum zu schätzen weiß, aber die extreme Form trotzdem nicht mag.
Ich mag es, wenn es kalt ist, aber nicht, wenn wir - 40 Grad hätten. Das wäre mir zu kalt. Trotzdem kann ich aber ja eine gewisse Form der Kälte als angenehm empfinden.
Und so ist es vielleicht bei einigen auch mit der Abhängigkeit. Eine leichte Form ist angenehm, weil man dadurch auf irgendeine Art eine Bindung hersellt, aber wenn sie zu stark ist, quält sie einen mehr als dass man sie als angenehm empfindet.
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_________________ Irgendwie wird das alles schon funktionieren... |
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Sat, 18.Feb.06, 16:25 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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Hallo loraundich
loraundich wrote: | Hat jemand eine Meinung dazu? |
Ja klar doch - eine Meinung kann ich zu Vielem entwickeln ...
loraundich wrote: | Entweder man ist abhängig oder man ist unabhängig. Schwanger oder nicht schwanger. Frei oder eben unfrei. |
Ja, sicherlich gibt Dinge, da kann man diese Schwarz-Weiß-Malerei betreiben (wie schwanger).
Bei einer Abhängigkeit sind die Grenzen aber fließend, das meint auch: Man ist nicht heute unabhängig und morgen plötzlich abhängig. Nein, meiner bescheidenen Meinung nach sind die Grenzen fließend, und der Weg in die Abhängigkeit bahnt sich allmählich an.
Abhängigkeit (egal ob vom Therapeuten oder einer anderen nahestehenden Person) wird dann gefährlich, wenn man seine eigene Selbständigkeit allmählich aufgibt, indem man sich quasi in die schützende Hände eines anderen gibt, Entscheidungen nicht mehr völlig frei treffen kann, man sich von Ansichten des Therapeuten zu stark beeinflussen lässt, das WIR vor das ICH tritt etc. Ich-Stärke meint hier nicht "Egoismus" (wobei ich dieses negative besetzte Wort, auch positiv verstehen will, denn einen gesunden Egoismus braucht jeder Mensch...)
Dabei ist Wichtig: Bis zu einem gewissen Grad ist eine Abhängigkeit sicherlich notwendig, um eine tragbare Vertrauensbasis erzustellen, in der man sich entfalten kann. Dann aber, wenn man glaubt, das eigene Selbst aufgeben zu müssen, um noch genauso wie vorher angenommen wie vorher zu werden, dann wird es kritisch. Das meint: In eine fruchtbare Beziehung entsteht dadurch, dass beide sich selbst einbringen, ohne sich selbst aufzugeben oder zurückzustellen. Nur so kann aus ICH und DU ein WIR wachsen, welches stärker ist als die Summe der Einzelteile...
Also: Der Mittelweg ist der Königsweg, der grau oder farbig ist, aber nicht entweder schwarz oder weiß.
Liebe Grüsse
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Karola
Forums-InsiderIn
354
Deutschland W, 33
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Sun, 19.Feb.06, 0:36 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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Hallo lornaundich,
der Thread "Wie vermeidet man zu starke Abhängigkeit vom Therapeuten?" war damals von mir. Ich verteufel die Abhängigkeit nicht, sondern ein bestimmter Grad ist in der Therapie sicherlich normal und/oder auch notwendig, um überhaupt ein gewisses Vertrauensverhältnis aufzubauen, wie sternenmeer schon sagte. Nur ich leide eben auch gleichzeitig unter dieser Abhängigkeit, bin z. B. tierisch eifersüchtig auf andere Patienten. Ein Ende der Therapie kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, leider muss ich jetzt meine Stunden reduzieren, da die Kasse nicht mehr zahlt. Frage mich schon, wie ich das aushalten soll .
Wenn Du Dir niemals ein Ende Deiner Therapie vorstellen kannst, sondern Dir wünscht, dass es ewig so weitergeht.... daran kann man m.E. erkennen, ob eine ungesunde Abhängigkeit vorliegt oder nicht. Bei mir ist es leider so gekommen... lebe nur noch von Stunde zu Stunde.
Viele Grüße
Karola
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lornaundich
Helferlein
52
NRW W, 45
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Sun, 19.Feb.06, 7:13 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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Danke Euch allen für Eure Antworten! Gut, @ Jelka und @ Sternenmeer, bewußt habe ich den schwarz-weißen Vergleich mit der Schwangerschaft gemacht - also ganz oder gar nicht: weil ich mich fragte, ob es ein-bißchen-Abhängigkeit gibt. Ihr seid also einhellig der Meinung, incl. Karola, daß dem so ist, sondern daß selbiges auch noch der Vertrauensbildung zuträglich ist oder sein kann.
Um mal was konkreter zu werden: bei mir ist es so, daß ich mich nicht nur auf jede Stunde freue, sondern daß es ab und zu auch Stunden gibt, aus denen ich mit einem sehr warmen Gefühl herausgehe, mir also einbilde, meinen Analytiker in gewisser Weise richtig gern zu haben . Wie man einen Freund oder eine Freundin eben gern hat, wobei natürlich die Vorzeichen bei einer Freundschaft ganz andere sind. Aber das Gefühl ist ähnlich. Auch möchte ich im Moment noch nicht an ein Ende denken, muß ich allerdings auch nicht, ich habe ja gerade erst angefangen und vielleicht 25 Stunden hinter mir, was ja für eine Analyse noch gar nix ist.
Ihr schreibt, dem Tenor nach jedenfalls, daß sich diese "Abhängigkeit" erst im Laufe der Zeit einstellt. Das ist interessant. ich werde genau beobachten, was sich in dieser Hinsicht bei mir tut. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, abhängig im engeren oder weiteren Sinne zu werden: zu klar ist mir, daß er eben seine Job macht und Techniken anwendet, die möglicherweise absolut nichts mit mir zu tun haben, die eben nur zufälligerweise passen und die ich aus diesem Grunde als hilfreich empfinde. Zugegeben: mit dieser Sichtweise schütze ich mich auch vor zu viel Gefühl, vor welchem auch immer.
Einen schönen Sonntag Euch allen,
best, lui
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_________________ das ist jetzt erst mal so PUNKT und dann sehen wir weiter |
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Sun, 19.Feb.06, 12:26 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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Hallo Loraundich,
nach 25h würde ich mir noch nicht zu viele Gedanken machen. Ich mache übrigens keine Analyse, sondern VT, bei der die Stundenzahl von vorneherein limitierter und auch die Methodik eine andere ist - nur so am Rande bemerkt. Aber ich denke, "erwischen" kann's jeden...
loraundich wrote: | Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, abhängig im engeren oder weiteren Sinne zu werden: zu klar ist mir, daß er eben seine Job macht und Techniken anwendet, die möglicherweise absolut nichts mit mir zu tun haben, die eben nur zufälligerweise passen und die ich aus diesem Grunde als hilfreich empfinde. |
Den ersten Teil sage ich mir genauso wie du: Er macht seinen Job und setzt dazu bestimmte Methodiken ein. Und das tut mit gut. Dass diese Methodiken "nichts mit dir zu tun" haben sollen und nur "zufällig" passen, kann ich mir nicht ganz vorstellen . Wenn es ein guter Therapeut ist, setzt er seine Mittel vielmehr gezielt ein. Was bei mir noch hinzukommt, ist, dass ich ein Mensch bin, der (im weiteren oder engeren Sinn) ziemlich viel wert auf seine Autonomie legt, so dass ich diese "Gefahr" für meinen Teil als gering einschätze
loraundich wrote: | Zugegeben: mit dieser Sichtweise schütze ich mich auch vor zu viel Gefühl, vor welchem auch immer. |
Ja, glaube ich schon, dass eine solche Sichtweise "schützend" wirken kann. Aber auf der anderen Seite: Der Verstand kann das Gefühl nur bedingt "austricksen"...
loraundich wrote: | Um mal was konkreter zu werden: bei mir ist es so, daß ich mich nicht nur auf jede Stunde freue, sondern daß es ab und zu auch Stunden gibt, aus denen ich mit einem sehr warmen Gefühl herausgehe, mir also einbilde, meinen Analytiker in gewisser Weise richtig gern zu haben |
Das ist meiner bescheidenen Meinung ein Zeichen, auf das man achten sollte. Schön fand ich auch die Umschreibung von Karola:
Karola wrote: | Wenn Du Dir niemals ein Ende Deiner Therapie vorstellen kannst, sondern Dir wünscht, dass es ewig so weitergeht.... daran kann man m.E. erkennen, ob eine ungesunde Abhängigkeit vorliegt oder nicht. |
Eine Abhängigkeit liegt meines Erachtens eindeutig auch dann vor, wenn man das Gefühl hat den Therapeuten (oder eine andere nahestehende Person) zu brauchen und nicht mehr ohne zu können. Wenn sich dies am Ende einer angemessenen Therapiezeit noch nicht gelegt hat, so ist die Therapie nicht günstig verlaufen, weil ja man lernen soll, sich selbst helfen zu können - getreu einem Credo der VT: Hilfe zur Selbsthilfe...
Ansprechen würde ich deine Gefühle spätestens dann, wenn du das Gefühl hast, du kannst dich nicht mehr "frei" in deine Therapie einbringen oder du sagst bestimmte Dinge nicht (mehr), weil du denkst, was er von dir denken wird, etc. Also dann, wenn du in deiner Therapie blockiert wirst.
Liebe Grüsse
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Anne1997
Helferlein
87
Deutschland / BB W, 41
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Wed, 15.Mar.06, 17:53 Re: Abhängigkeit vom Therapeuten - was ist das? |
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Hallo,
kurz zu meinen Erfahrungen und danke für die Beiträge von allen, besonders für den warmherzigen von prem.
Mir ging es auch so, dass ich (seit einem Jahr Gestalttherapie / integrativ) wissen wollte, wer die "anderen Klienten" sind und - trotzdem man glaubt mit beiden Beinen "geerdet" zu sein - leichte Eifersuchtsgefühle darauf habe, dass der Therapeut nun genauso empathisch mit anderen umgeht.
Ich fühlte und fühle mich da auch sehr kindlich. Seit einem Monat möchte ich nur noch alle 2 Wochen kommen, was für mich momentan fast unaushaltbare "Jahre" sind (das habe ich ihm auch so gesagt, worauf er mir angeboten hat, noch in dieser Woche zu kommen, was ich nicht angenommen habe trotz vieler Überlegungen, da ich zu viel arbeiten "muss").
Ich sagte ihm auch, dass ich doch eigentlich ohne ihn leben können müsste. Es ist meine 41. Stunde gewesen und wir sind - glaube ich - an einem heiklen Punkt angelangt, den ich "theoretisch" schon oft durchgearbeitet habe, den ich aber "gefühlsmäßig" kaum angehen kann, da es mich "zerreißt".
Bin mir bewusst, dass ich mir selbst sehr viel helfen kann - diese Verantwortung habe ich und nehme sie auch - soweit möglich - wahr. Ich kann mich "frei" einbringen und alles erzählen, was ich im "Hier und Jetzt" loswerden will. In seiner Nähe fühle ich mich ernstgenommen, wenn ich ihn manchmal so außen sehe, fühle ich ich allerdings wie ein Kind, das den starken Vater / die starken Eltern vertritt, die ich gerne gehabt hätte.
Ich bin also froh, dass ich bewusst reduziere, um mich auch auf mich fokussieren zu können, würde aber gleichzeitg - in Not - einen Sondertermin beantragen können und mich dabei nicht abhängig fühlen.
Herzliche Grüße,
Anne
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