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Laurièn
Forums-InsiderIn
374
Lübeck W, 22
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Wed, 11.Jun.03, 17:07 Wieder eine(r) mehr...!!! |
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Hallo,
bin noch ganz frisch hier
und begrüße alle User mit meinem Lieblingsgedicht,
gesprochen von einem Weißkopfseeadler,
in den ich mich auch manchmal versetze und mich frei fühlen kann:
Take time to see
It seems so hard to understand
As I look out across the land,
that all I view belongs to me;
I ought to take more time to see!
The distant hills and mountains high,
the rolling clouds and bright blue sky;
No one can take these views from me,
as long as I have eyes to see.
A timid deer with haunting look
Who stand refreshed by yonder rook,
knows not that he belongs to me;
Oh, what a thrilling sight to see!
The songs of birds so gay and clear
That fill the morning air with cheer,
and fragrant flowers of every hue
that stand erect bedecked with dew;
All these and more belongs to me,
if I but use my eyes to see.
When evening shadows gather nigh
And twinkling stars light up the sky,
I hear My Master say to me,
„I made it all for you to see.“
My heart grows warm with faith and pride
To know that He is by my side.
(by R.F.Zander)
Im Forum bin Laurièn, bin 21 (auch in echt) und komme aus
dem Norden Deutschlands. Hatte mit 18 beginnend, mit 19 meine schwere Depression mit Zusammenbruch (Suizidversuch), danach fürn Monat ADs (Antidepressiva) und dann ging ich nicht mehr zum Neurologen.
Entschied mich für Gesprächstherapie, weil ich persönlich in meinem Fall nichts von Medis halte. Durch meine Ausbildung (in die ich durch meine Familie gedrängt wurde...150km von zu Hause weg; komme aus ner winzigen Kleinstadt mit knapp 4000 Einwohnern) hatte ich Dauerstress, Konzentrations- und Schlafstörungen; bekam epileptische Anfälle (bin nicht eingestellt), Asthma (durch seelische Belastung), -
bin fast jeden Tag raus feiern gewesen...der Alkohol (jeden Tag) kam, Rauchen (intensiv, tags ne Schachtel - für mich viel) und leichte Drogen (alles was ich früher niemals anrühren wollte, weil es gegen meine Prinzipien stand), wechselnde aber kurze Bekanntschaften (Männer),...
War ne komische Selbstfindungphase, aber ich bin heute dankbar, dass ich diese Zeit erleben durfte! Weil ich nur durch diese Ausnahmesituation erkennen konnte, wo ich eigentlich stehe, wer meine Freunde sind, was ich von meiner Familie halten muß und wie ich dem ganzen entfliehen kann...
Mache heute noch meine Therapie und freue mich meines Lebens...umbringen wollte ich mich nie, nur etwas ändern, an meinem Leben...
Und Probleme habe ich heute noch, aber ich gehe sie an, weil ich weiß, dass ich was verändern kann (aus der Depri kam ich, weil ich mir selbst helfen wollte...schwupps da bin ich wieder ), auch wenns schwer fällt.
Hoffe auf gute Postings und hoffe, dass ich selbst immer offen für Eure Threads sein kann und einigen auch meine Marke aufdrücken kann, in dem ich meinen Senf dazugebe...ist ja nur ne Meinung, also bitte NIEMALS als Angriff werten...ich bin ein schüchternes Reh
Laurièn
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man-in-black
sporadischer Gast
29
wien ,
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welcome!
also "scheues reh" glaube ich nicht ganz...tiefstapler auch.
sei mal von einem ebenfalls depressionserfahrenem herzlich begrüßt und klink dich aktiv ein, schön, dass du DEINE schritte weitergehst!
ich freue mich auf interessante diskurse -
liebe grüße aus wien
man-in-black
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Laurièn
Forums-InsiderIn
374
Lübeck W, 22
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Thu, 12.Jun.03, 13:35 @man-in-black |
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Schöne Augen haste
Danke für die gereichte Hand...*händeschüttel*
LG nach Wien [A]
von Lauri [D] aus Lübeck
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CrystalSpider
sporadischer Gast
6
Wien ,
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hey du ... bin auch neu hier ....
dein leben klingt "interessant", .... hab wohl ähnliches ... so selbstfindungstripp, ... obwohl ich mich immer noch nicht gefunden habe und ned aus meiner depri rauskomme irgendwie .... hält jetzt 3 jahre an ... und immer denk ich, jetzt hab ichs geschafft, aber dann kommt was und es is vorbei .... wie hast du das geschafft? ich meine, .... es heißt immer man muß nur wollen ... wollen tu ich ja, .... aber irgendwie ned schaffen ....
ich bewunder dich auf alle fälle ....
und ich glaube, jeder vertragt hier kritik, also scheues Reh, keine angst ..... ehrlichkeit währt am längsten
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Laurièn
Forums-InsiderIn
374
Lübeck W, 22
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Fri, 13.Jun.03, 19:17 @CrystalSpider |
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Hallo CrystalSpider,
geschafft hab ich es aus dem Gröbsten rauszukommen,
den Alltag muß ich ja jetzt trotzdem noch bewältigen...
...das heißt nicht, dass nun alles rosa ist nach dem Absturz...
Durch meine eigene Erfahrung vertrete ich eine sehr harte Ansicht,
für die ich schon oft Steinigungen hinnehmen mußte, vorallem von
noch Betroffenen...
Es muß einem erst richtig dreckig gehen,
um zu erkennen, was man will.
Für jeden ist die Schmerzgrenze woanders und viele Betroffene gründeln lieber noch ein paar Jahre länger durch ihre Phasen, weil das das einzige ist, was ihnen Halt gibt; sie sind ja gut einzuschätzen oder mit Medis zu unterdrücken, warum also den harten Weg aus der Hölle gehen und wieder Mensch werden, derselbständig handelt und Verantwortung trägt??
Ich selbst habe damals mit dem Gedanken gespielt mich in einer Klinik zu melden...ich wollte nur noch meine Ruhe...Schutz vor der Arbeit (Mobbing etc...), angeblichen Freunden, Drogen, oberflächlichen Partys, Familie, Verwandtschaft...ich hatte außer mir nichts mehr, an dem ich hing bis auf ein Foto (von meinem verstorbenen Rottweiler Loni, die 12 Jahre an meiner Seite ging) und die Gedanken an mein Pferd (15).
Das waren die einzigen, die ich noch hatte und im Geist um Trost bitten konnte. Die gaben mir meine Kraft...
Ich konnte nur noch selten raus, weil ich glaubte jeder würde sehen, dass ich unter meiner Belastung nicht mehr zur Arbeit ging, mit meiner Familie brach, meine Freunde abservierte...
In Hamburg gibt es mehr Brücken als in Venedig, sagt man und ich habe mir jede Möglichkeit zu sterben vorgestellt...Brücke (über Wasser oder Autobahn), vor die Bahn werfen (am Hbf und im Rest der Stadt gibts ja genug Gleise), vors Auto laufen, Tabletten...ich bin mit einem Tunnelblick zum Einkaufen und hatte nur diese Fetzen im Kopf. Beim Einfahren der U-Bahn schwankte ich und im nächsten Moment ertappte ich mich dabei und riß mich aus Angst über meine Reaktion zusammen...
Ich habe mich selbst nicht wiedererkannt in der Depressionszeit und bin einen Abend auch (glücklicherweise) an der Fensterseite (siebter Stock)auf den Boden gerutscht (mein Körper wolte springen)...ich habe nur noch geheult und versucht mich zu beruhigen, aber in mir war eine Kraft, die agieren wollte gegen meinen Willen...
Ich habe so Angst gehabt!!! Das war sowas von beschissen, dass ich diese Angst jedem Betroffenen wünsche, um aufzuwachen oder zu erkennen, dass es ohne Hilfe nicht geht...
Einfach um ihnen zu zeigen, dass es was schlimeres gibt als Angst vor irgendwas, nämlich der Angst vor sich selbst...Hilflosigkeit und Aggression, die innerlich brodelt und sich in Aktion umwandeln will, wie fremdbeherrscht...was für ein Feeling...
Laurièn
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