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deBea
sporadischer Gast
24
neuss M, 25
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Mon, 13.Feb.06, 0:06 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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Meine Leidensgeschichte beginnt im Jahr 1998. Damals löste Techno gerade eine Welle der Begeisterung in Deutschland aus. Die Loveparade verkündete Love peace und Unity und das Leben erschien sich mir neue alternative Wege zu zeigen. Ich bin voll auf den Techno Zug aufgestiegen und war fast jeder We in entsprechenden Clubs.
Da sich meine langjährige Beziehung von mir getrennt hatte wollte ich von Frauen nichts mehr wissen, von Liebe jedoch umso mehr. Die Lücke schlossen die zahllosen Pülverchen, Pillen, und sonstigen Muntermacher die einem bei solchen Veranstaltugen angeboten wurden. Neben Wasser trank ich häufig auch Alkohol um die Wirkung zu verlängern.
Natürlich machten sich auch schnell Nebenwirkungen bemerkbar wie Nierenschmerzen und Depressionen. Nach 2 Jahrem exzessivem Konsum habe ich es dann sein gelassen. Ich hatte ca 1,5 jahre E genommen und die restliche Zeit Speed. Etwa 10 mal LSD und ab und an Mal gekifft. dazu häufig getrunken und Zigaretten geraucht.
Mittlerweile sind 6 Jahre ins Land gezogen und ich habe schon sehr oft mein Blut bei der Blutspende untersuchen lassen, aber meine Blutwerte waren immer ok.
Mir geht es seit diesser Zeit sehr schlecht. Ich habe mit allem aufgehört und mache nun regelmäßig Sport. Allerdings verschlimmert sich mein Zustand eher als das er sich verbessert. Ich habe Depressionen und Schlafstörungen. D.h. entweder ich kann nicht einschlafen oder ich schlafe 12 h am Stück. Manchmal wache ich auch kurz auf.
Der Tag beginnt meist damit das ich mich völlig zerstört fühle. Etwa so als hätte ich gar nicht geschlafen. Ich muss Kaffee trinken um überhaupt auf die Beine zu kommen. Depressive Phasen lösen Phasen von übertriebner Hecktig ab, wo bei die depressiven Phasen eindeutig in der Überzahl sind. Am schrecklichsten ist die andauernde Müdigkeit und Unkonzentriertheit. Ich bin Student um muss viel lernen, aber wenn man Müde ist geht das einfach sehr schwer. Ich sehe auch dementsprechend müde aus und sowohl meine Haut als auch meine Augenringe fallen auf. Meine Haut ist sehr blass geworden und auf meinem Rücken habe ich schmerzenden Hautausschlag. Meine Haare sind dünn geworden und irgedwie fühle ich mich wie ein alter Mann, obwohl ich erst 25 bin und das Leben noch vor mit haben sollte.
Aber was soll ich planen? Ich trete seit 6 Jahren auf der Stelle und es wird immer schlimmer. Ich habe mittlerweile jeden Tag Suizidgedanken weil ich Angst habe in absehbarer Zeit meinen Alltag, vor allem wegen der Müdigkeit nicht mehr geregelt zu bekommen.
Ich habe mittlerweile eine Therapeutin aufgesucht aber ich finde das bringt mir überhaupt nichts. Ich habe zwar erst 5 Sitzungen hinter mir aber ich denke nicht das ich was an meiner Einstellung zum Leben ändern muss. Ich meine ich bin clean, weiss was ich im Leben beruflich will, bin nicht schüchtern, sehe auch nicht schlecht aus und habe somit kein problem Frauen kennenzulernen. Meine Familie ist ebenfalls noch intakt und das einzige Problem ist meine psyche und die oben geschilderten Nachwirkungen.
Aber wie soll man das mir Gesprächen bewältigen? Evtl. wurde mein Serotoninhaushalt dermassen durcheinender gebracht das nur noch Medikamente helfen. Aber was ist wenn diese nicht mehr helfen können, weil ich Teile des Gehirns zerstört habe?
Mittlerweile bin ich dermassen gefühlkalt, das ich mich trotz vieler Freude einsam fühle. Eine Beziehung gehe ich nicht mehr ein, da ich meine Exfreundin sehr verletzt habe, weil ich mich einfach nicht in sie verlieben konnte oder Platz für Gefühle in meinem Leben Platz war.
Gibt es für mich eine Möglichkeit irgendwann wieder ein normales leben zu führen oder muss ich mich damit abfinden das ich den ganzen Tag müde bin, ich kaum noch was empfinden kann, ausser den negativen Gefühlen des Lebens?
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nils
Helferlein
98
wien M, 30
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Mon, 13.Feb.06, 13:45 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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nur kurz zu xtc und co:
ich denke nicht, dass nach mittlerweile 6 jahren abstinenz der drogenkonsum verantwortlich für deine depression ist.
der serotoninhaushalt sollte sich nach einigen wochen, in extremfällen monaten, wieder halbwegs regeneriert haben.
vielmehr könnte es aber durchaus sein, dass du bereits vor und während deiner drogenphase an einer depression gelitten hast, diese aber durch das ständige berauscht sein nicht bemerkt hast.
eine mehrjährige depression als folge von xtc-konsum konnte ich jedenfalls in meinem bekanntenkreis und auch bei mir selbst nicht feststellen.
dass irreversible schäden an synapsen, neurotransmitter oder serotoninhaushalt entstanden sind kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen.
vlg
nils
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Mon, 13.Feb.06, 20:05 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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hi deBea,
Hattest Du denn vorher keine Depressionen? Bei mir begannen sie eigentlich damals auch erst mit dem Drogenkonsum (gut bei mir warens andere Drogen H und Koks hauptsächlich und viele Jahre Methi), aber seit ich clean bin, geht`s mir psychisch wieder viel besser.
Ich habe, wie nils eher das Gefühl, dass Du grundsätzlich Depressionen hast. (Aber wissen kann ich es ja nicht ) Wie Du selber schreibst, müsstest Du wohl schon länger in eine Gesprächstherapie gehen, um wirklich feststellen zu können, ob sie Dir was bringen kann. Auch "passt" nicht jede/r Therapeut zu einem. Manchmal bringt auch ein Wechsel etwas. Aber ich verstehe auch, wenn Du sagst, dass Dir Gesprächstherapie nichts bringt - war auch nie besonders mein Ding.
Wie siehst Du denn Dein Leben allgemein? Wärst Du zufrieden damit, wenn Du nicht diese Depressionen hättest (komische Frage irgendwie ) - ich meine, gefällt Dir (interessiert Dich) Dein Studium? Hast Du liebe Freunde, Familie? Wohnung ok? ....
Ich möchte Dir auf keinen Fall Antidepressiva aufschwatzen oder so!! Aber mir hat es eine Zeit lang schon sehr geholfen. Ich hatte auch grosse Schlafprobleme, keine Lust/Freude mehr am Leben. Ich könnte nicht mal sagen, dass ich traurig war; ich war eher leer, stumpf, gelangweilt. Mich interessierte nichts mehr und es war mir auch so ziemlich alles egal.
Nach einigem Ausprobieren haben wir dann ein AD gefunden, das zu mir "passte". Ich nahm es abends, weil es sehr schlaffördernd ist. Es braucht dann halt aber auch seine Zeit (meist zwei/drei Wochen), bis die Wirkung so eines Medis einsetzt.
Echt, ich möchte Dich nicht überzeugen, Antidepressiva zu nehmen - aber wenn`s anders wirklich nicht mehr geht, ist es noch die beste Lösung. Hast Du Dich mit Deiner Therapeutin oder Deinem Arzt darüber schon mal unterhalten?
Mach Dich bloss nicht verrückt, von wegen, dass Du Teile Deines Gehirns zu sehr zerstört hast. Ich habe 15 Jahre Drogen konsumiert (unter anderem auch E`s etc), und es läuft alles noch (fast ) wie zuvor. Könntest Du irgendwelche Mängel haben? Eisenmangel (Müdigkeit) oder so?
Ich wünsch Dir noch einen schönen Abend und grüsse Dich, liv
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Marcy
Helferlein
52
NRW M, 31
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Mon, 13.Feb.06, 21:45 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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hi,
eine großartige hilfe so wie liv werde ich dir nicht sein können, habe auch eigentlich nur erfahrungen mit thc. das andere hab ich eher weniger benutzt und ectasy auch nur einmal.
aber mir fiel eines so ein: du hast sicherlich nächtelang nicht geschlafen gehabt und das über jahre hinweg und vielleicht arrangiert sich jetzt der körper mit der situation und holt die verlorenen "jahre" jetzt nach.
okay, ist eine lange zeit schon bei dir, aber du hast auch eine lange zeit sehr exzessiv gelebt, oder?
ich würde mich nicht verrückt machen, weil du so viel konsumiert hattest. dein gehirn scheint doch noch intakt, wenn ich das so lese . wie liv schon sagt, einfach den eisenhaushalt und solche sachen durchchecken lassen, ggf. präparate nehmen und vielleicht geht es schneller aufwärts als du denkst. nimm es in die hand. frag einen therapeuten danach.
viel glück und lass mal wiede rvon dir hören.
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deBea
sporadischer Gast
24
neuss M, 25
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Tue, 14.Feb.06, 0:57 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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zunächst mal Danke für Eure Antworten. ich denke ich werde Euch allen einzeln antworten.
@Nils
wieviel XTC hast du bisher genommen und wie hoch war deine Höchstdosis. Hast du Veränderungen an dir feststellen können?
Ich weiss nicht ob ich schon vorher Depressionen hatte. Zunmindest hatte ich damals als ich anfing Drogen zu nehmen eine schwere Phase, da mich ja meine langjährige Beziehung verlassen hatte. Allerdings ging es mir im vergleich zu heute relativ gut. ich hatte einfach nur Angst nie weider eine Frau zu finden die ich lieben könnte. Aus heutiger Sicht sehr naiv aber eben für mich aus damaliger Sicht sehr beängstigend.
Allerdings war ich einfach sehr down gewesen, d.h. ich war traurig und ich habe ich verlassen gefühlt. Heute fühle ich mich leer und überfordert. Das ist leider etwas ganz anderes.
@liv1
Über deinen Beitrag habe ich mich besonders gefreut, da er sehr herzlich und aufbauend war.
Also ich wohne noch zu Hause und ich verstehe mich prima mit meinen Eltern. Sie wussten damals über die Drogen bescheid aber wir haben nie darüber gesprochen. Aber mitbekommen haben sie es ganz sicherlich. Beispielsweise haben sie mir Zeitungssausschnitte über Drogen auf meinen Schreibtisch gelegt etc.
Freunde habe ich eine Menge, allerdings spreche ich nur mit meinem früheren Feierfreund über meine Drogenvergangenheit. Ihm geht es ähnlich wie mir, wobei er noch ab und an Drogen nimmt und völlig überarbeitet ist.
Ich sehe in ADs im Moment den einzigen Weg der mich noch retten kann. Ich meine viel schlimmer kann es leider nicht mehr werden. Jeden Tag stehe ich auf und bin dermassen fertig, als hätte ich gerde ne Nacht durchgemacht. Alltagsaufgaben kann ich sehr schwer noch bewältigen und ich habe grosse Mühe meinen müden Eindruck vor der Öffentlichkeit zu verbergen, was kaum noch möglich ist. Meistens sage ich eben das ich gerade etwas krank bin oder wenig geschlafen habe.
Leider habe ich aber 8 - 10 h geschlafen. 1 - 2 mal die Woche kann ich kaum schlafen oder ich wache eben Nachts häufig auf.
Was Mangelerscheinugen angeht habe ich bisher folgende Sachen überprüfen lassen. Schlafapnoe, Schilddrüse, Diabetes, alles negativ An frei verkäuflichen Medikamenten habe ich bisher folgendes probiert: Omega 3 fettsäure, Foulsäure, Johanniskraut, 5-Htp, Aminosäuren Präparate, Baldrian, Eisen und sicherlich noch ein paar Sachen sie mir entfallen sind. Also Johanniskraut und Omega 3 sollen ja gegen Depressionen helfen, allerdings war ich dennoch Müde und kaputt.
Wenn sie Stimmungsaufhellend waren dann sicherlich nur phasenweise
und sehr begrenzt. Foulsäure soll zumidest wenn man einen Mangel daran hat Depressionen auslösen. Die Einnahme hat bei mir jedoch keinen Effekt gehabt. 5- Htp wirkt zwar stimmungsaufhellend, jedoch ist man umso depressiver, wenn man es mal nicht genommen hat. Ausserdem ist es ja nur in den USA erhältlich und keine Dauerlösung. Gegen die innere Unruhe kann es auch nicht helfen und ich habe eher das Gefühl eben mal für 5 Stunden manisch zu werden und dann wieder in ein Loch zu fallen. Baldrian ist gut zum schlafen und ab und an nehme ich es auch noch.
Was ich sonst noch versucht habe war Fasten. Das war auch gar nicht so schlecht. Aber auch der Effekt war nur sehr kurzfristig. Allerdings habe ich nicht immer eine Woche Zeit um in mich zu gehen.
Was gut geholfen hat, obwohl auch nur für ein paar Stunden war so richtig auspowern beim Sport. Leider habe ich davon keine frische Haut bekommen und meine Schlappheit ist auch nicht besser geworden. Aber ich konnte wenigstens von dem ganzen Psycho Müll im Kopf mal kurzfristig Urlaub machen.
@ Marcy
Naja mein Gehirn hat seit dieser Zeit schon erhebliche Fortschritte gemacht. Beispielsweise konnte ich in meiner Drogenzeit nicht mehr sagen was ich einen Tag zuvor gemacht habe. Die Gedächtnislücken sind verschwunden, jedoch bin ich häufig den ganzen Tag matt im Kopf und träge als hätte ich gerde viel lernen müssen.
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Tue, 14.Feb.06, 12:41 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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hi deBea,
wissen denn Deine anderen Freunde (ausser dem "ehemaligen Partyfreund") nichts von Deinen früheren Drogengeschichten? Oder magst Du einfach nicht mit ihnen darüber sprechen? Oder denkst Du, sie möchten nicht darüber reden?
Es gibt ja verschiedene AD`s (anregende, schlaffördernde, stärkere, schwächere, ...). Diese könnten bestimmt auch kombiniert und zu entsprechenden Zeiten genommen werden. So wie Du schreibst, stimmt ja sonst Dein Umfeld. Deine Depressionen liegen also kaum an was äusserlichem, das Dich so stört, dass es Deine Lebensfreude dermassen einschränkt.
Hast Du einen guten Arzt? Einem, dem Du vertraust und dessen Hilfe und Unterstützung Du Dir sicher bist? Wenn ja, mach doch mal einen Termin bei ihm aus und besprich Dein Problem. Ich habe mich früher immer unheimlich gegen die Einnahme von Antidepressiva gewehrt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, damit den Stempel "unheilbarer Psycho" aufgedrückt zu bekommen. Aber eine Depression ist eine Krankheit, wie jede andere auch; halt einfach psychisch (was sich aber dann oft auch physich bemerkbar macht). Und sie kann behandelt werden. Wenn nötig halt mit AD`s (wenn echt nichts anderes, wie Psychotherapie, nützt und keine grundlegenden Mängel vorhanden sind). Sie sind gar nicht so schlecht, wie ihr Ruf. Es ist ja auch nicht so, dass man eine Tablette nimmt und dann happy und überglücklich (gar berauscht) ist. Sie können einem einfach diese Abgestumpftheit nehmen. Den Rest muss man dann halt selber machen - wie was unternehmen, Lebenfreude zurückgewinnen, etc. aber es fällt einem wesentlich leichter.
Wenn man mit AD`s beginnt, bedeutet das auch nicht, dass man sie für den Rest seines Lebens nehmen muss. Ich konnte jetzt meine AD`s praktisch ganz abbauen (was aber auch mit dem Weglassen vom Methi, was mich zusätzlich sehr depressiv gemacht hat, zu tun hat). Aber man muss sich auch bewusst sein, dass die Wirkung dieser Medis normalerweise erst nach Wochen nach der ersten Einnahme einsetzt und die Geduld haben, abzuwarten und notfalls andere probieren.
Früher hatte ich eine Zeit lang auch Johanniskraut, Baldrian, ... eingenommen, mal auch Eisenpräparate, ... . Hat bei mir alles auch nicht besonders viel gebracht.
Echt, ich möchte Dich nicht zu AD`s überreden - aber es kann eine Lösung sein. Wenn Du mit Deinem Arzt sprichst, musst Du aber auch ganz ehrlich sein, was Deine Drogengeschichte betrifft, sonst kann er die Lage (und die Umstände) nicht ganz genau einschätzen.
Ich wünsch Dir heute einen möglichst schönen Tag und grüsse Dich, liv
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deBea
sporadischer Gast
24
neuss M, 25
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Tue, 14.Feb.06, 23:17 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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Naja viele Freunde haben damals mitbbekommen das ich Drogen genommen habe. Aber wenige wissen wie es mir wirklich geht heute. Ich muss da ja auch alleine rauskommen und Freunde können mir nur gesellschaft leisten. Mit dieser Stimmung muss ich alleine klarkommen das ist irgendwie genau so ne ego Geschichte wie seinerzeit die Drogen.
Mein Arzt ist ein ganz junger und ich musste meinen alten wechseln, weil ich mit den Kindern von meinem alten Arzt immer feiern gegangen bin und ich deswegen nichts von Drogen sagen konnte. Der neue hält mich für einen super Sportler und ich hab das Wort Depressionen nur am Rande mal erwähnt. Bisher stand eher Bauchschmerzen und Blutwerte sowie Müdigkeit im Vordergrund. Als er dann den Konsiliarbericht von der Psycho- Frau in der Hand hatte war er richtig geschockt. Aber mein Gott leider werde ich sein Weltbild von mir noch etwas revidieren müssen. Mal sehen wie er sich so in Bezug auf Depressionen verhält. Ich will nicht Medis nehmen ich will nur gesund werden. Aber im Moment sehe ich echt keine andere Wahl mehr. Ich versuche jeden Tag nur nich zu überleben. Aber leben tue ich schon lange nicht mehr. Deswegen kann ich auch nur noch so wenig planen und Leistungsfähigkeit ist auch nicht mehr gegeben. Ausserdem zermürbt es mich auch langsam optisch und ich hab keine lust mit 30 schon auszusehen wie ein Opa.
Jedenfalls hoffe ich das alles wieder gut werden kann auch wenn ich sehr wenig Hoffnung habe, da alles schon so lange geht und immer schlimmer wird. Ich habe so viele Pläne im Leben und hab auch an so viel Spass aber ich kann wegen dem scheiss sehr wenig machen. Da ich immer diese gefühle im Hinterkopf habe.Meine grösste Angst ist es zusammenzubrechen in Momenten wo ich mal Leistung bringen muss. Ich bin so motviert aber kann so wenig leisten. Das macht mich richtig wütend.
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Marcy
Helferlein
52
NRW M, 31
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Wed, 15.Feb.06, 0:47 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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nur ein kurzer oberflächlicher beitrag von mir:
VERSUCH etwas zu unternehmen, deine schlappheit und müdigkeit zu überbrücken!
vielleicht hat es sich in deinem kopf einfach nur manifestiert, dass du nichts leisten kannst und so kein vollständiger mensch bist, wenn ich das mal so interpretieren darf.
werde lieber wütend darauf, dass du dir selbst so viel nimmst.
von all dem, was du am liebsten machen würdest, aber meinst, es nicht zu können.
vielleicht ist es doch ein wenig psychisch bedingt bei dir. aber sicher bin ich mir nicht.
aber verzage nicht, tu einfach das, was du dir in den kopf gesetzt hast.
werde lieber wütend, was deine passivität angeht und übergehe sie trotzig!
vielleicht wirst du merken, dass der zustand nicht lange anhält, wenn du nur einfach was dagegen tust.
klar, auf den körper sollte man hören und wenn du die zeit hast, 10 stunden durchzuschlafen, dann mache es mit einem guten gewissen!
weil der körper es halt zurzeit braucht!
und dann widmest du dich wieder dem sport.
und wenn du müde bist, dann brauchst du dich auch nicht zu rechtfertigen!
dann gähne halt. die leute werden es schon verkraften können.
es wird aber sicher auch schnell wieder aufhören, wenn du den toten punkte einmal überwindest!
und am nächsten tag gönnst du dir meinetwegen 12 stunden schlaf.
aber komme wieder zurück zu deiner lebensfreude!
du bist nicht totkrank, deine zeit ist noch nicht abgelaufen, also mach etwas daraus!
fühl dich nicht so unvollständig!
du hast zurzeit und auch schon länger ein handycap, aber du sollst deshalb nicht resignieren!!!!!
okay, vielleicht kein wahnsinnig intelligenter beitrag von mir, aber ich weiß von mir aus, dass man sich schnell hängen lassen kann.
und da muss du raus!!!
so empfinde ich das.
sorry, falls der beitrag nicht hilfreich war.
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glolobolo
sporadischer Gast
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Kiel M, 25
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Thu, 16.Feb.06, 0:29 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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Haste denn die zeitungsartikel von deinen Eltern überhaupt gelesen?
Wie es scheint, kannste dat Risiko kaum abschätzen, die die E´s mit sich bringen. Du leidest jetzt massiv an den Langzeitfolgen. Und, wie der Name schon sagt, dauert es sehr lange.
E´s sorgen dafür dat sich ein Glückshormon im Gehirn löst und in den Körper wandert. Währenddessen nimmt das E den Platz des Hormons im Gehirn ein und blockiert es. Will das Hormon nun wieder zurück, dann wird es logischerweise daran gehindert und wandert wieder in den Körper zurück- Folge ist ein langanhaltener Rausch. Nur leider kann das Glückshormon net lange überleben und stirbt nach einiger Zeit ab.
Dir ist hoffentlich klar, dat Glückshormone net so ohne weiteres neu gebildet werden können. Also haste schon mal n Gehirnschaden. Gerad als Student brauchste aber ne hohe Konzentrationskraft. E´s sorgen für starke Gedächtnissstörungen. Der Mangel an Glückshormonen sorgt für eine lange Depression. In dieser Situation greifen viele wieder zu Ecstasy, um sich wieder ein bisschen besser zu fühlen.
Dat wat Du da beschreibst an Gefühlen habe ich auch gerad in abgeschwächter Form. Nur net durch Drogen, sondern als Folge von langjährigem Mobbing und Misshandlung in der Kindheit.
Bei mir ist es nur die Psyche abba bei Dir hat leider dat Hirn sicherlich physikalischen Schaden genommen- tut mir sehr leid.
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deBea
sporadischer Gast
24
neuss M, 25
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Thu, 16.Feb.06, 12:49 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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xxlfeuerwalze wrote: | Haste denn die zeitungsartikel von deinen Eltern überhaupt gelesen? |
ja und als bekannt wurde was E so alles anrichten kann habe ich auch aufgrhört, bzw. bin erst mal auf Speed umgestiegen. Nach 6 Monaten habe ich dann gar nichts mehr genommen
xxlfeuerwalze wrote: | Gerad als Student brauchste aber ne hohe Konzentrationskraft. E´s sorgen für starke Gedächtnissstörungen. Der Mangel an Glückshormonen sorgt für eine lange Depression. In dieser Situation greifen viele wieder zu Ecstasy, um sich wieder ein bisschen besser zu fühlen. |
Naja also Konzentration ist gerde in letzter Zeit sehr schwer, dennoch habe ich mein Studium besher sehr gut geschafft und bin paradoxerweise auch für Stipendien vorgeschlagen worden. Ich stehe fast vor dem Diplom. Ich habe meine Müdgkeit immer damit überbrückt, indem ich einfach sehr viel gelernt habe. Ich musste auch in ca 3 Scheinen sehr viel auswenidig lernen und habe sie auch gut geschafft.
Deine Theorie das XTC auf das Gedächtnis wirkt kann ich bestätigen. Dennoch kann ich von mir behaupten, dass ich meine Gedächtnislücken schliessen konnte und ich der Ansicht bin, mein Gedächtnis wieder voll hergestellt zu haben.
Also Motivation Drogen zu nehmen habe ich im Moment gar keine. Ich fühle mich eher krank und wil nicht mal viel Alkohol trinken.
Ich war heute wieder bei einer Gesprächstherapie und mir wurde vorgeschlagen zum Psychater zu gehen, da die Frau erkannt hat das mit Verhaltensänderung bei mir nicht viel zu bewirken ist. Einerseits bin ich froh, dass ich nicht Verhaltensgestört bin, andererseits habe ich eben auch Angst einen irreversiblen Schaden am Neuronalen System, eben dem was für die Steuerung von Schlaf, Hunger, Sexualität, Gefühlen zuständig ist angerichtet zu haben. Meine Hoffnung ist, dass ich mit ADs oder anderen Methoden meine Lage wieder in den Griff bekommen kann. Deswegen würde ich mich für Menschen interessieren denen es vielleicht ähnlich ging wie mir. Ich meine XTC ist bis heute eine der Modedrogen Nummer eins. Es müssen tausende sein die die scheisse ebenfalls geschluckt haben. Ausserdem hatte ich auf den Partys nicht gerde das Gefühl alleine Drogen zu nehmen.
Nach TV Berichten z.B. von der Nature 1 standen fast 100% aller Jugendlichen die mit dem Auto heim gefahren sind unter Drogeneinfluss. Ich meine jeder der mal auf eine Schranz, Techno oder am besten Goa Party gegangen ist, kann meine Eindrücke sicher bestätigen. Die Leute sind dicht bis unter die Haarspitzen und sie sind sicher alles aber nicht vernünftig im Umgang mit ihrem Drogenkonsum.
Tja seltsamerweise frage ich mich was die jetzt so gerde machen? Haben die die Kurve bekommen oder haben die ähnliche Probleme wie ich?
Deine Andeutung von Mobbing und Kindheitsmissbrauch ist ebenfalls ne üble Sache. Ich denke ich will da nicht tauschen wollen. Wenn es mir mal scheisse geht denke ich immer an die Kindheit zurück, als noch alles unbeschwert und schön war. Das sind zwar schmerzende Erinnerungen aber immerhin weiss ich das es auch anders sein kann bzw. könnte.
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nils
Helferlein
98
wien M, 30
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Thu, 16.Feb.06, 15:29 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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@xxfeuerwalze: woher beziehst du dein wissen? aus fensehen und zeitungsartikeln?
ob mdma und deren derivate (also xtc) letztlich irreversible neurotoxische schäden verursachen ist bis dato nach wie vor umstritten.
zwar liegt der verdacht nahe, aber aus eigener erfahrung konnte ich noch nicht beobachten, dass konsumenten nach einer längeren abstinenz (selbst starke konsumenten) noch an einer drogeninduzierten depression litten.
xtc ist mit sicherheit nicht förderlich für die gesundheit und das kurzzeitgedächtnis und die psychische verfassung werden ziemlich in mitleidenschaft gezogen (temporär), dennoch bin ich der ansicht, dass dies nicht eine lebenslange depression zur folge hat aufgrund zerstörter synapsen o.ä.
ich litt eine zeit lang unter panikattacken und dachte ebenfalls, dass mein hirn von den E`s nunmehr endgültig zerstört wurde und ich wohl den rest meines lebens mit angstzuständen leben muss.
hätte mir damals ein mediziner diese tatsache bestätigt, wär dies eine furchtbare diagnose gewesen, da dann letztlich kaum mehr was dagegen zu machen ist.
zudem ist der serotoninspiegel nicht immer indikator für das wohlbefinden, selbst menschen mit niedrigem serotoninhaushalt müssen nicht zwangsläufig unter depressionen leiden.
lg
nils
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
1223
CH W, 32
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Thu, 16.Feb.06, 15:43 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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hi nils,
sehe ich genauso.
Ich kenne (bis jetzt zumindest) noch keinen, der solche Langzeitschäden davon getragen hat. Natürlich ist xtc nicht besonders gesundheitsfördern, sicher kann es Schäden verursachen - aber in diesem Masse? Und nach so langer Zeit noch? Ich bezweifle das dann schon auch etwas.
@DeBea, ich bin gespannt, was der Psychiater für Lösungsmöglichkeiten vorschlägt - berichtest dann, gell!?! Ja, da hast Du recht, besonders auf Goa-Partys trifft man nur selten (wenn überhaupt?) auf nüchterne Leute. (Ich darf nicht daran zurückdenken, wie wir manchmal nach Hause gefahren sind .... . ) Wenn es da solche extremen Langzeitschäden gäbe, müsste das doch bekannt/er sein, bei so vielen (Ex-)Konsumenten. Also mach Dich nicht bloss selber verrückt, von wegen grosser Hirnschaden und so. Du hast noch keinen Termin beim Psychiater, oder?
gruss liv
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deBea
sporadischer Gast
24
neuss M, 25
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Thu, 16.Feb.06, 16:48 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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Ja ich ab heute erst mal entgegen dem Tipp meiner Psycho Tante ganz lange geschlafen. Die hatte noch ne menge Tipps für mich auf lager die genausogut aus der Brigitte stammen könnten. Ich werde später oder morgen mal genaueres berichten. Jetzt werde ich noch etwas Sport machen. Habe auch gleich bei einem Psychater angerufen und mir für nächste Woche einen Termin geben lassen. Das ist natürlich erst mal eine vorläufige Geschichte aber mal sehen was kommt. Dank Eurer hilfe sehe ich die Welt trotz der grossen Sorgen schon etwas gelassener und zumindest habe ich die heute nicht an Suizid gedacht. Ich war zwar den ganzen Tag schlapp, aber zumindest war das Gefühl heute sogar ganz angenehm, so wie wenn man nach grosser Anstrengung sich ausruht. Ich habe sogar meinen Galgenhumor wieder bekommen und sehe heute alles sehr gelassen. Ich danke Euch allen für Eure Kommentare. Sie helfen mir wirklich sehr weiter. Ich werde Euch über meinen Krankheitsverlauf auf dem laufenden halten....
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glolobolo
sporadischer Gast
18
Kiel M, 25
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Fri, 17.Feb.06, 12:41 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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Quote: | @xxfeuerwalze: woher beziehst du dein wissen? aus fensehen und zeitungsartikeln? |
Nee, aus dem Radio.
Quote: | ich litt eine zeit lang unter panikattacken und dachte ebenfalls, dass mein hirn von den E`s nunmehr endgültig zerstört wurde und ich wohl den rest meines lebens mit angstzuständen leben muss. |
Biste denn schon geheilt? Dat nennt man substanzinduzierte Angststörung- dürfte langwierig werden.
Quote: | ... selbst menschen mit niedrigem serotoninhaushalt müssen nicht zwangsläufig unter depressionen leiden. |
Abba n starker Abfall des allgemeinen Wohlbefindens ist auch net schön.
Mir wurde auch schon XTC angeboten, von meinem Onkel. Ich habe dankend abgelehnt. Obwohl ich auch gerne Goa höre, muss ich mir net den Stoff geben, da ich ja noch Verantwortung für mein restliches Leben habe.
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deBea
sporadischer Gast
24
neuss M, 25
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Thu, 15.Jun.06, 23:29 Re: 6 Jahre Depressionen nach Drogensucht Ecstasy |
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So hier bin ich mal wieder. Habe lange nicht geschrieben, zum einen, da ich keine Zeit hatte und einfach zu viel um die Ohren, zum anderen weil meine Krankheit mich lieber schlafen bzw. scheinbar unwichtige Tätigkeiten vernachlässigen lässt.
Mittlerweine habe ich mein erstes Praktium abgeschlossen und mein zweites begonnen. Auf sehr subtile Art wird mir immer wieder bewusst, das sich mein Leben immer kurz vor dem Abgrund zu bewegen scheint. Diese subjetive Einschätzung meinerseits steht jedoch häufig in krassem Gegensatz zu der Einschätzung von anderen Menschen. So denken sicherlich 98% aller Personen die mich kennen, meine alltägliche Maskerade aus, gut drauf sein und vorgeheucheltem Interesse und Motivation sei mein wahres ich.
Doch es gerade das was mich immer wieder belastet. Ich weiss wie dreckig es mir jeden Tag geht, das ich mich einfach Scheisse fühle, fast den ganzen Tag totmüde bin. Und gerde dien Angst die Tägliche Maskerade nicht mehr aufrecht halten zu können erzeugt dieses ständge Gefühl sich am Abgrund zu bewegen. Sehr gute Leistungen in der Uni und Beruf können darn nichts ändern. Mit ansteigenden Erwartungen verschlimmert sich die Situation nur noch weiter. Es ist als sei ich ein blinder Passagier der Leistungsgesellschaft, der sich ohne Fahrschein ans Buffet geschmuggelt hat, immer mit der Angst im Nacken ein Kontolleur könnte unaufgefordert und überraschend den nicht vorhandenen Fahrschein sehen wollen und die Maskerade öffentlich zerstören.
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