was macht euch glücklich?

sporadischer Gast 24 Deutschland W, 22

Hallo liebe fleißigen ForumsschreiberInnen,

ja, genau das würde ich gerne von euch wissen: Was ist es, welche Augenblicke eures Lebens sind es, die euch glücklich fühlen lassen?

Ich frage das, weil ich manchmal den Eindruck habe, dass viele Menschen solche Momente des intensiven Sich-glücklich-Fühlens leicht übergehen, man das Leben doch aber eigentlich viel erfüllter und reicher lebt, wenn man fähig ist, sie bewusst wahrzunehmen und sich daran zu erfreuen... etwas platt ausgedrückt, aber ihr wisst schon was ich meine, oder? Wink

Also mach ich mal einen bescheidenen Anfang...

.....wenn an einem grauen Wintertag plötzlich die Sonne durch die Wolken bricht und mir wärmend und hell mitten ins Gesicht scheint

....überhaupt alles, was Natur ist und nur so sprüht vor Farben, Bewegung und Leben

....die Begegnung mit einem besonderen Menschen, die beide Seiten gleichermaßen bereichert

...eine ernst gemeinte, liebevolle Umarmung

....Musik, die unter die Haut und in die Seele geht

...so, und nun bin ich gespannt auf eure Erfahrungen!

Herzliche Grüße von
chirimoya

[nicht mehr wegzudenken] 1277 München M, 24

Hi chirimoya!

Das verhält sich bei mir recht ähnlich wie bei dir, im einzelnen wäre das
- Natur
- Begegnungen
- Zuneigung
- Musik

Und ich würde noch hinzufügen:
- persönliche Erfolge (z.B. ein Rätsel gelöst, eine Arbeit vollendet, etc.)
- Sport

vlg
Sparkle

Helferlein 124 RLP W, 23

Hallo ihr,

Für "mein persönliches Glück" trägt bei:

- Musik
- Natur (so ein Spaziergang durch die Natur und die Sonne scheint... Ist schon was Schönes Very Happy

)
- Verliebtsein natürlich Wink

und was mich immer wieder glücklich macht ist, wenn mein Hund sich einfach zu mir legt und mir zeigt, dass ich ihm wichtig bin. Very Happy

Liebe Grüße,

Geri

neu an Bord! 3 wien W, 38

hallo!

sehr gutes thema
ich bemerke, alle habt gemeinsam, die natur und die liebe genauso gerne

ich persönlich mache ein kleines ritual am abend, um meinen kindern zu zeigen, wie wichtig es ist, sich die mühe zu geben, diese kleine flüchtlinge momente wahrzunehmen
wir überlegen uns einfach, was in diesem tag schön war. und ich lasse nicht los, bis jeder was gefunden hat.
jeder tag bringt etwas, wenn nicht gerade die große begegnung oder der superer urlaubspaß, mindestens das vergnügen, eines guten essens, eine nette plauderstunde am telefon mit der freundin oder sich schöne blumen am marktstandl anschauen.

ich laufe sehr gerne, und erlebe da oft ein high

eine gute tasse tee mit einem guten buch im besten sessel geniessen

ein feuer im offenen kamin

mich bewegen und dabei spüren, wie gut mein körper funkzioniert (und mich ihm dafür zu bedanken)

in erinnerung aus der vergangenheit: die umarmung eines mannes

ich glaube, das leben ist ein patchwork von kleinen momente, und keiner ist minderwertiger. man muss nur jeden einzeilnen, betrachten wollen Razz

Helferlein 107 Berlin und Pattaya M, 66

Ich bin 66, lebe in Thailand und muss nichts tun. Ich hatte ein erfülltes Leben als Single mit Beziehungen hin und wieder (die längste 13 Jahre)und denke, mein Leben hätte erfüllter sein können bei ein wenig mehr Glück. Nun aber schwebe ich seit acht Jahren im Glück. Ich bin mit einer Frau aus Thailand verheiratet, deretwegen ich auch meistens hier in Thailand bin bis auf gemeinsame Besuche in Europa jedes Jahr drei Monate. Ich führe eine Beziehung, die man sich besser nicht vorstellen kann. Wir haben in diesen Jahren nie einen Streit gehabt; wir reden über alles; wir dürfen alles; wir akzeptieren am Anderen alles; wir haben keine Tabus. In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie so glücklich gefühlt. Sie hat noch nie von Goethe oder Beethoven gehört. Sie wusste auch nicht, das Österreich und Australien nicht dasselbe sind, bevor ich sie kennenlernte. (Austria- Australia). Obwohl sie dreißig Jahre nach mir in einem nordöstlichen Thaidorf aufgewachsen ist, haben wir einen Draht für einander, der erstaunlich ist. Sie gibt mir Antworten auf Fragen, die ich noch gar nicht gestellt habe, und auch ich reagiere auf ihre Wünsche, die sie noch nicht geäußert hat. Irgendwie ticken wir gemeinsam und anscheinend füreinander. So eine Beziehung kann schon vieles ausgleichen. Die Kultur Europas übrigens hole ich mir aus dem Netz, aber die Gefühlskultur, die sie mir vermittelt, konnte Europa mir so nie bieten.

Forums-InsiderIn 164 Deutschland W, 33

Eine freigekämpfte halbe Stunde, auf dem Sofa, mit Wärmflasche, Lindenstraße und einer Tafel Tiramisu-Schoki! grinsend

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

ich wäre glücklich, wenn man am Morgen aufwacht, und ich ausnahmsweise einmal keine Angst/Sorgen hätte!! dann wäre ich schon zufrieden.

Forums-InsiderIn 164 Deutschland W, 33

Lieber Hilfesuchender und andere,

es tut mir leid, beim Noch-einmal-Durchlesen meines Beitrages habe ich gemerkt, wie verletztend das wirken kann, wenn man selber bis zum Hals in tiefen Problemen steckt. Und ich erinnere mich gut an das Gefühl zu schlimmsten Krisen-Zeiten, wie einem NICHTS Erleichterung verschafft, schon gar nicht so banales Zeug, wie das von mir Genannte, das einem dann auch jeder empfiehlt. Sorry, wollte hier keine Gefühle verletzen!

An meinem eigenen Beitrag sehe ich aber, dass diese schlimmsten Zeiten für mich einfach vorbei sind. Es gibt auch wieder Inseln: Zeiten und Orte, an denen ich mich wohl fühle. Das Trauma wird immer zu meinem Leben gehören und Zeit und Raum fordern und sich auch ungefragt nehmen. Aber das Leben gehört mir. Und davon bekomme ich immer mehr zurück. Und da reicht manchmal schon eine Wärmflasche und Schokolade! grinsend

Ganz liebe Grüße an euch alle!
Hypomoch

Helferlein 117 in der Irrenanstalt M, 23

Du hast keine Gefühle verletzt, passt schon grinsend

Ich weis das es nicht provokant gemeint war.

Forums-Gruftie 581 Süddeutschland M, 40

Ich halte die Gesundheit (ob nun die physische oder die psychische) für sehr wichtig, um dem Glück ein gutes Stück näher zu kommen.
Und wohl auch die Gewissheit, dass sie und andere eine gute Situation bedingende Faktoren nicht zu schnell vergehen werden.
Dass man diese Gewissheit niemals haben kann, sondern sogar genau weiß, es bleibt nichts ewig, könnte einen dazu bewegen, eher an schlechten Situationen Gefallen zu finden, da diese ja auch nicht immer bestehen werden.

So ähnlich wie Till Eulenspiegel beim Bergaufwandern gut gelaunt vor sich hin pfiff (in Vorfreude aufs baldige Bergabgehen) und das eigentlich angenehmere Herunterlaufen nicht recht genießen mochte, da er wusste, der nächste Anstieg kommt bestimmt.

Ein Lebenskünstler versteht es nun, beim leichten Bergrunterwandern nur den Augenblick zu betrachten und zu genießen, während er in schlechteren Phasen vollends von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft zehrt.

Also vielleicht sollte man sich stets klarmachen, was alles zur Zeit gut läuft im Leben und diese „Dinge“ akut genießen und sich zu den aktuell weniger schönen „Sachen“ sagen, die Wahrscheinlichkeit auf Besserung dürfte im allgemeinen umso größer sein, ja schlechter es im Moment steht. Bin ich ganz unten angekommen, kann es nur noch Bergaufgehen.
Schlimm natürlich, wo keinerlei Hoffnung mehr gesehen werden kann.

LG Hans-Jörg

Helferlein 31 Wien M, 35

@hilfesuchender – hat das für mich zutreffende schon beschrieben. Aufwachen, keine Panikattacken mehr zu haben, dass mein Selbstwertgefühl wieder da ist und dass meine Todessehnsüchte nicht mehr vorhanden sind! Tja, dann wäre ich schon glücklich……
Nachdem es das nicht spielt, bin ich glücklich, wenn der Sommer kommt, ich am Abend auf meiner Terrasse sitzen kann, bei einer guten Flasche Rotwein und ein schöner Sonnenuntergang den Tag beendet. Oder, wenn ich meine Musik in Ruhe genießen und dabei träumen kann. Und dann gibt es aber Tage, wo ich mich frage, warum wache ich eigentlich wieder auf…..

Helferlein 72 Österreich W, 20

Mich würde es auch sehr glücklich machen, wenn ich eines Tages aufwachen würde und dann nie wieder Ängste und Panikattacken hätte und dann wieder ein ganz normales Leben leben könnte.
Das würde ich mir mehr wünschen als alles Geld der Welt.

sporadischer Gast 24 Deutschland W, 22

Hallo liebe Luna, Angels fall first, Hilfesuchender und alle anderen,

ich merke gerade, wie sich das von mir gestellte Ursprungsthema gerade in eine etwas andere Richtung bewegt (das meine ich alles andere als negativ!!), da bei vielen von euch scheinbar erstmal eine ganz andere Frage im Vordergrund steht. Nämlich nicht "was macht mich glücklich?", sondern "wovon müsste ich erlöst/befreit sein, um endlich glücklich sein zu können und wie kann ich das schaffen?" So in etwa (korrigiert mich bitte, wenn ich daneben liege!). Dem ganzen steht also etwas im Wege.

Soweit habe ich zugegebenermaßen gar nicht gedacht, als ich das Thema vorgestern eröffnete und möchte mich entschuldigen, wenn es vielleicht beim ein oder anderen den Anschein erweckt hat, es ginge mir um eine oberflächliche Aufzählung von Dingen o.ä.

Ich kann euch total gut verstehen und mitfühlen, dass es einen traurig und wütend macht, zu sehen, wie und was andere genießen können, womit sie glücklich zu sein fähig sind, während man selbst noch weit davon entfernt ist...oder es zumindest so scheint.

Mir ging es einmal genauso; vielleicht kam ich auf das Thema auch gerade deshalb, weil letzte Woche ein Jahrestag war, der 4. Todestag meiner Mutter, und ich mich an diese Zeit von damals zurückerinnerte. Ich war auch noch magersüchtig, einige Jahre lang, habe mich selbstverletzt und mitten hinein auch noch dieser Suizid in meiner Familie. In dieser Situation: Glücklich sein - was ist das?

Ich bin heute ein anderer Mensch, und wenn mich jemand fragt, wie ich es geschafft habe, gesund zu werden, dann spielt eben gerade das Thema des "Augenblicke, in denen ich mich glücklich fühle, wahrnehmen, egal, was drum herum in meinem Leben gerade schief läuft" eine zentrale Rolle.

Ein Schlüsselerlebnis für mich war ein Tag im Mai, 3 Monate nach diesem Februar; ich hatte am Morgen festgestellt, dass ich zugenommen hatte und ging mir wie immer grottenschlecht damit. Aber es war schön draußen und ich ging spazieren, eigentlich eher, um mir die Pfunde abzulaufen, hab sonst nichts dabei gefühlt...bis ich mal um mich sah und lauschte und spürte, boah, der himmel strahlt, die Bäume sind grün geworden, Vögel zwitschern, die Sonne scheint, alles lebt und wiegt sich im Wind, und ich lebe auch, und eigentlich ist das hier gerade wundervoll und warum darf ich denn nicht trotzdem, trotz der *kg usw. usw., glücklich sein? Und ich WAR glücklich in diesem Augenblick. Nach Jahren des depressiven Daseins. Das war überwältigend. Seitdem habe ich mich darum bemüht, solche Momente einzufangen, was anfangs nur sehr schleppend voranging, dann kamen sie aber immer häufiger, und jeder einzelne davon war und ist mir unendlich wertvoll. Darum, basierend auf dieser persönlichen Erfahrung, meine Frage an euch, was macht euch glücklich.

Ich schrieb es schon im "Lebensweisheiten"-Thread: "Wir mögen die Welt kennenlernen wie wir wollen, sie wird immer eine Tag- und eine Nachtseite behalten" (sagt Goethe). Oft scheint es keine Tagseite zu geben, das weiß ich. Aber es gibt sie, auch wenn man sie oft nicht sehen kann; und vielleicht ist es ähnlich mit dem Glücklichsein und den "Glücksmomenten". Ich weiß, es klingt so platt, und hätte es mir damals jemand gesagt, hätte ich ihm auch nur ins Gesicht gepustet und kein Wort geglaubt. Gebt die Hoffnung nicht auf!!!

Grüß euch herzlich
chirimoya

sporadischer Gast 24 Deutschland W, 22

ps Camille: Dieses Ritual, was Du da mit Deinen Kindern machst, fantastisch, werd's mir merken für später, wenns bei mir mal soweit ist Cool

Helferlein 31 Wien M, 35

@ chirimoya – Bitte, du brauchst dich wirklich nicht dafür entschuldigen! Es is scho in Ordnung! Warum sollte dir wer böse sein, bzw. sich darüber kränken.
Du kannst ja in keinem Menschen hineinschauen oder gar wissen, wie es mit seinem Seelenleben aussieht.
Ich für meinen Teil leide sehr unter meinen Problemen, die ich hier aber nicht weiter erörtern mag, da ich sie in anderen Treads schon zu genüge beschrieben habe. Mich macht es eher traurig, wenn ich sehe, wie unzufrieden oft Menschen sind und sich über viele Dinge gar nicht freuen können, weil sie ein Brett vor dem Kopf haben bzw. ihre Ansprüche ans Leben so vermessen hoch sind. Da denke ich mir immer, wenn sie in meiner Lage wären, dann würden sie sicher anders darüber denken und jede Sekunde auskosten wollen. Der Punkt ist, dass ich mich oft, ich versuche es zumindest, über total banale Dinge im Leben (schöner Sonnenaufgang/Untergang, gute Flasche Wein mit Freunden genießen usw.) freue, die für andere Mitmenschen als selbstverständlich gelten!
In Summe bin ich mit meinem Leben zufrieden, außer mit meinen Problemen, was glaube ich auch verständlich ist. Und wenn ich diese auch noch in den Griff bekommen könnte, na dann wäre das Leben für mich vollkommen!

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