PTBS Wie Frage ich das?

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Guten Tag,
nun habe ich eine Therapie angefangen, so weit so gut. Vordergründig geht es um postraumatische Belastungsstörung (nicht durch Missbrauch oder Unfall) und damit einhergehende Depression.
Ich habe die Adresse der Therapeutin über eine Auskunft erhalten. Habe dort meine Bedingungen angegeben, also Kassenpatientin und PTBS.

Nun würde ich aber gerne wissen was sie dazu qualifiziert, ob sie überhaupt dafür qualifiziert ist. Warum hat der Computer des Informationsdienstes sie ausgespuckt? Hat sie das selbst als Gebiet angegeben? Muss sie eine Zusatzausbildung haben? Überhaupt welche Ausbildung, Zusatzausbildung hat sie.

Jetzt könnt ihr sagen frag sie doch, aber so einfach ist das nicht. Wir haben zwar bisher umrissen worum es geht, aber ich kann mich partoux nicht dazu bringen denn Begriff zu sagen.
Überhaupt würde ich sie gerne fragen wie sie arbeitet. Also wie und was merkt sie sich von den einzelnen Leuten? Was ist ihr wichtig? Sie schreibt ja nichts auf und 5 min. Später kommt schon die/der nächste.

Wie kann ich sie Fragen?

Mein Gefühl sagt mir schon, dass ich es mit ihr durchziehen kann. Aber ich will halt auch die harten Fakten wissen.

Danke für Antworten.

sporadischer Gast 18 Baden-Württemberg W, 22

Hallo Valle´

Sicher ist es schwirig eine Therapeutin nach ihren Qualifikationen zu fragen da gehört Mut dazu am bessten würde ich sie mal darauf ansprechen weswegen sie sich keine notizen macht und dann einfach fragen welche ausbildung sie hat und welches Fachgebiet! Ich weis das es nicht einfach ist hab mich bei meinem Thera auch nicht getraut jedoch hat er sich schon gleich im vorgespräch notitzen gemacht und mir auch erklärt wie bei ihm eine Therapie abläuft.

Welche Punkte sie sich merkt oder als wichtig erachtet bekommmst du nur raus wenn du sie offen auf die dinge die du wissen möchtest ansprichst. Du kannst dir ja auch die punkte auf einen Zettel Schreiben und ihr geben und sie soll antworten.

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Das mit dem Zettel wäre die letzte Option. Könnte ich zu hause ausdrucken und ihr mitbringen. Danke für den Hinweis. grinsend

Obwohl wir wohl dann vielleicht in eine Debatte einsteigen warum ich mich nicht traute sie direkt zu fragen. Rolling Eyes

Wie sind den die Erfahrungen so? Schreiben sich TherapeutInnen wärend der Sitzung etwas auf?
Nun irgendetwas scheint sie sich ja zu merken, wie auch immer. das letze Mal hatte mehrere Querverbindungen zu dem hergestellt, was ich veim vorletzen Mal erzählt habe.
Aber trotzdem. Sie wird sich doch nicht merken, was ich in einer Stunde so plappere. Schon garnicht, da sie ja mehrere Patienten hintereinander hat.

Ich hab ja mal für den zeitung gearbeitet, also auch Interviews geführt und kann mit daher nicht vorstellen, wie man ohne sofoertige Notzigen auskommt. (Immer wennn ich dachte, ich bräuchte nichts aufschreiben, hatte ich die Hälfte schon wieder vergessen, wenn ich im Büro war. und Vergesslichkeit ist sicher nicht mein Problem. ) Smile

sporadischer Gast 18 Baden-Württemberg W, 22

Was sich deine Therapeutin von dem Gespräch merkt weis ich nicht mein Tera hat sich bei neuen Themen immer einen Block zur hand genommen und mit geschrieben ich denke das deine therapeutin auf die situation eingehen kann wenn du ihr den zettel hin legst da sie ja eigentlich weis das nicht jeder mensch probleme direkt ansprechen kann.

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Hi vallée,

vallée wrote:

Wie sind den die Erfahrungen so? Schreiben sich TherapeutInnen wärend der Sitzung etwas auf?

Bei mir nicht. Außer bei der Familiengeschichtendingsda-Aufnahme und irgendwann noch mal. Ich bin auch immer bass erstaunt, wenn meine Thera Dinge erwähnt, die ich mal nebenbei hab fallen lassen; es kam glaube ich auch erst zweimal vor, dass ich sie an etwas erinnern musste (und das in über 7 Monaten).

Ich habe das Gefühl, meine Therapeutin legt da sehr viel Wert drauf, weil sie so viel besser den Kontakt zu mir aufrecht erhalten kann. Augenkontakt (geht besser, wenn man nicht ständig auf ein Blatt vor sich gucken muss), Mimik, Gestik; und natürlich will sie mitkriegen, wie ich etwas sage oder wie ich auf bestimmte Dinge von ihr reagiere. Als ich letztens frustriert die Augen gerollt habe, kam von ihr gleich eine (mimische *g*) Nachfrage, was das jetzt gerade war. Sie kriegt so jedes kleine Zögern mit und merkt, wenn ich von einer Sache (noch) nicht so richtig überzeugt bin, sodass wir das noch mal durchgehen können. Ich glaube, solche Dinge sind sogar wichtiger als irgendwelche einzelnen Fakten, die man zur Not immer noch mal erfragen kann.

Was die Frage nach der PTBS betrifft: Ich denke, du solltest auf jeden Fall versuchen, dich zu überwinden. Dann kannst du nämlich gleich die Erfahrung machen, dass das gar nicht schlimm ist. Und dass du etwas tun kannst, das dir wichtig ist, statt dich deinen Ängsten zu ergeben und dich damit selbst unterzubuttern.

Alles Gute,

thorn

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Mit dem Kontakt, dass versteh ich. Wie ich was sage, das findet sie wichtig, stimmt schon.
Wobei, ich sehe sie ja nie an. Sie braucht sich also nicht die Mühe machen. Cool

Und irgendwie zum Geier müssen die TherapeutInnen sich das alles ja merken, mit den ganzen Patienten...
Ich meine die Hausärztin schreibt ja auch jede Kleinigkeit auf.

Was PTSB angeht: das ist der vordergründige casus beknacktus, das hab ich auch sofort angerissen, damit sie weiß worauf sie sich einlässt.
Heisst aber nicht, dass ich da jetzt ernsthaft weiter drauf einsteigen kann. Wäre das so einfach wäre ich nicht in der Therapie.

Ich versuche mich einfach zu überwinden. Geht das nicht. versuche ich die Zettelvariante.

Forums-InsiderIn 229 Deutschland W, 31

Hallo Vallèe!
Ich kenne das Problem auch mit dem Erzählen/fragen bez. der Diagnose.. Confused

Habe mich auch etliche Wochen damit gequält...
Irgendwann habe ich gesagt: Eigentlich muß ich Ihnen was sagen!
Sie hat mich gefragt was sie tun könnte, damit es mir leichter fällt. Und so sind wir irgendwann dahin gekommen. (Ich glaube sie hat sogar weggeguckt während ich gefragt habe...peinlich Embarassed

)

Die Zettel Variante habe ich auch schon durch. Wenn das vorlesen nicht klappte, hab ich ihn ihr gegeben....manchmal hab ich auch dafür länger gebraucht!

Ansonsten kann ich mich thorn nur anschließen. Meine Thera schreibt auch nie was auf während der Stunde- könnte sie auch gar nicht, weil sie unentwegt MICH anguckt!!! Shocked

Ist manchmal gar nicht so einfach auszuhalten, aber dafür merkt sie auch jede kleinste Kleinigkeit, und geht sofort drauf ein, was das Arbeiten viel intensiver macht.
Ich wundere mich auch immer wieder wie sie jede Kleinigkeit meiner Geschichte im Kopf hat...staun...obwohl zwischen den Klienten oft nicht mehr als eine (meistens keine) Minute Zeit ist, in der sie allein im Sprechzimmer ist....hmmm, keine Ahnung.

Ich hatte übrigens vor ein paar Jahren einen Thera, der hat alles, aber jedes Wort aufgeschrieben- es gab kaum Blickkontakt- und stell Dir vor:
Dem musste ich alles 3 mal erzählen Mad

!!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall gaaanz viel Mut!
Gruß, Sanilein

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Es heist ja nur 20 % kommuniziert man verbal, 80 % nonverbal. Kein Wunder also, dass TherapeutInnen einen ansehen. Aber mich macht das auch irre. Ich kann sie nicht ansehen. Würde ich das tun, würde sich mir aufdrängen, dass sie mich unentwegt anguckt und dann wäre ich ganz blockiert.
Meine Güte, ich war jetzt 3 mal da und weiß eigentlich nicht wirklich wie sie aussieht. Laughing

Vorlesen werde ich nicht. ich versuche es normal anzusprechen, klappt das nicht, zücke ich den Zettel und gebe ihn ihr.

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

vallée wrote:

Ich kann sie nicht ansehen. Würde ich das tun, würde sich mir aufdrängen, dass sie mich unentwegt anguckt und dann wäre ich ganz blockiert.

Deswegen finde ich es ganz angenehm, dass mein Therapeut mich nicht unentwegt anguckt. Das wäre mir eine zu angspannte Situation.

Quote:

Vorlesen werde ich nicht. ich versuche es normal anzusprechen, klappt das nicht, zücke ich den Zettel und gebe ihn ihr.

Kann sein, dass sie dich dann noch fragt, ob sie laut oder leise lesen soll. zwinkernd..

Helferlein 37 Deutschland W, 31

Hallo,

meine Thera schreibt sich während der Stunde nichts auf. Aber sie hat mehrmals gesagt, daß sie sich abends immer hinsetzt und kurze Protokolle von den Therapien des Tages macht. Also nur ein paar Sätze, die wichtigsten Inhalte. Ich bin mir auch eigentlich ziemlich sicher, daß das fast jeder Therapeut macht, denn wie sollen die sonst nach 50 Therastunden (die ja fast 1,5 Jahre mit Urlaub und Krankheit überbrücken) einen Verlängerungsantrag stellen? Das würde wohl die beste Therapeutin nicht ohne irgendwelche Notizen hinbekommen.
Bzgl. der Frage nach der Qualifikation der Therapeutin wundert mich etwas, daß viele Therapeuten -wie ihr geschrieben habt- euch nicht von sich aus gesagt haben, wie sie arbeiten und was sie für Ausbildungen haben. Meine Therapeutin hat in dem Erstgespräch natürlich ganz viel gefragt, warum ich zu ihr komme usw. Aber sie hat auch sehr ausführlich erzählt, wie sie arbeitet und welchen Hintergrund sie von der Ausbildung hat usw. Sie meinte, daß ich sowas ja schließlich wissen müßte, um zu entscheiden, ob ich mir das vorstellen kann. Sie hat mir sogar schriftliche Unterlagen mitgegeben, die ich mir durchlesen konnte. Das fand ich total klasse, vor allem, weil sie unter anderem eine Therapieausbildung hat, die sie mit in die Stunden einfließen läßt, die hier in Deutschland gar nicht anerkannt ist, im Gegensatz zu Holland, Amerika und der Schweiz.
Ich finde es wichtig, zu wissen, was eine Therapeutin befähigt das zu tun, was sie tut. Ich würde ja auch nicht zu irgendeinen Arzt gehen, wenn ich nicht weiß, ob der Heilpraktiker oder Chirurg ist zwinkernd..

Viele Grüsse,
Paikea

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Quote:

Ich finde es wichtig, zu wissen, was eine Therapeutin befähigt das zu tun, was sie tut. Ich würde ja auch nicht zu irgendeinen Arzt gehen, wenn ich nicht weiß, ob der Heilpraktiker oder Chirurg ist zwinkernd..

Richtig.
So weit habe ich das ja schon abgecheckt. Habe ihre Adresse ja von einem psychologischen Informationsdienst, der nach eigenen Angaben keine Heilpraktiker und sonstige halbseidene Leute vermittelt.
Dipl. Psychologin und ausgebildete Psychotherapeutin ist sie schon, so viel weiß ich. Mir bleibt die Frage, was sie für PTBS qualifiziert.

Kenne mich eh nicht aus. Weiß nur, das Theras Psychologie studiert haben und sich im Hauptstudium auf klinische Psychologie spezialisiert haben. was danach noch für Ausbildungen möglich und nötig sind, keine Ahnung.

Quote:

Kann sein, dass sie dich dann noch fragt, ob sie laut oder leise lesen soll.

Oh boy...

Forums-InsiderIn 229 Deutschland W, 31

Hallo Vallèe!
Was mir gerade noch einfällt:
Bez. PTBS wäre es vielleicht noch interessant ob sie Traumatherapeutin ist, oder sich in dieser Richtung auskennt!?? Ich denke das wäre schon sinnvoll, ich denke das Traumatherapeuten gezielter auf die Symptome der PTBS eingehen können...
Gruß,
Sanilein

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Das ist ja genau die Frage, die ich mich nicht traue zu stellen. Neutral

Zumindest habe ich ihre Adresse von dem Informationsdienst und hab da auch Traum angegeben.
Aber welcher Natur ihre Qualifikation nun genau ist...
Nun, 2 Tage habe ich noch mich durchzuringen.

Helferlein 49 Hamburg M, 35

Vielleicht hilft es dir ja geistig kurz mal ein worst-case-szenario durchzuspielen. Was glaubst du denn könnte allerschlimmstenfalls passieren, wenn du sie nach ihrem Werdegang oder nach ihren Qualifikationen fragst?
Ich kann mir da nicht viel Schlimmes zu ausmalen. Sie ist Profi und wenn sie beim psychologischen Informationsdienst angegeben hat, dass sie qualifiziert für die Arbeit mit Traumapatienten ist, wird sie auch in der Lage sein, die Qualifikationen zu nennen und es wohl auch nicht als "belastend" empfinden, wenn du dich dafür interessierst.
Wenn du deinen Fahrlehrer fragst wo er seinen Führerschein oder seine Fahrlehrerausbildung gemacht hat, wird er dir ja wahrscheinlich auch eher locker ein zwei Schwänke aus seinem Leben erzählen als sich dadurch angegriffen zu fühlen - er weiß ja schließlich, dass er autofahren kann.

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Ja diese Methode mich zu Fragen was schlimmsten Falls passiert nutze ich auch manchmal. Ich weiß, das ich eh die irrationale Befürchtung habe, sie könne es als Angriff auf ihre Arbeit werten, wenn ich sie dahingehend Frage oder sie wissen lasse, das ich mich umfassend selbst informiere.
Hinzu kommt, das ich selbst noch nicht das Wort Trauma, posttraumatische Belastungsstörung auf mich bezogen sagen kann, schon gar nicht vor ihr. Da fragt es sich halt schwer nach der Qualifikation für eine solche Arbeit.
Ich habe ihr vor kurzem gesagt, das ich da so ein Buch gelesen habe und das war schon verdammt hart. Und sie hat immer weiter gefragt, bis ich das Wort gesagt habe, obwohl schon aus dem Buchtitel klar war um was es geht, ohne das das Wort darin vorkam.
Idiotisch, ich weiß.

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