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MaxMustermann
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Post Wed, 08.Feb.06, 2:35      Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Hallo Leute

ich glaube, dass jetzt alles raus muss, denn ich weiß nicht mehr weiter Sad

Mein alles größte Problem ist, dass ich nicht weiß, ob ich mein Studium in Zukunft finanzieren kann. Hört sich lächerlich an, aber es gibt da tiefere Gründe, warum ich mir darüber so große Sorgen mache. Ich studiere sein 4 ½ Jahren, wobei ich effektiv nur 1 Semester geschafft habe. Zuhause habe ich alle belogen, sie denken, ich wäre in 2-3 Jahren fertig. Um weiter ein Stipendium zu bekommen, muss ich weitere 4 Semester schaffen, doch wie es jetzt aussieht, werde ich dafür mind. Noch 2 – 2 ½ Jahre brauchen, doch die finanziellen Mittel sind bereits nächstes Jahr (ca. Juni) aufgebraucht und ich weiß wirklich nicht, wie ich das weitere fehlende Jahr ohne Geld finanzieren soll.

Warum ich 3 Jahre „nichts“ gemacht habe, liegt daran, dass ich auf Grund schlechter Erfahrungen aus dem Gymnasium aber auch in meiner Umgebung zu Hause mich einfach isoliert habe und praktisch unfähig war, etwas Produktives zu tun. Ich bin außerdem von Natur aus eher ängstlich und in Gruppen ausgesprochen still und leide seit 8 Jahren an einer Depression. Dadurch hat sich vieles verschlechtert – ich hatte früher ein sehr gutes Gedächtnis, konnte gut assoziieren, phantasieren, und fühlen, doch das hat sich geändert und ich sehe mich wie ein Zombie, da ich mir praktisch nichts aus dem Gedächtnis abrufen kann. In Gesprächen kann ich mich nur in seltenen Fällen auf das Gesagte konzentrieren und durch die Isolation habe ich einen geringeren Erfahrungsschatz. Ich kann vieles irgendwie intuitiv nachvollziehen, doch dass war’s schon. Gespräche zu zweit sind generell angespannt. Nur wenn ich erregt oder am Abend sehr entspannt bin, finde ich neue Erkenntnisse kann vieles mit einem Glücksgefühl assoziieren. Doch wenn ich in der Früh aufstehe, fällt mir das Erinnern an verschiedene Dinge sehr schwer und ihr könnt euch vorstellen, was es bedeutet mit anderen Menschen ohne Gedächtnis zu leben.

In den drei Jahren habe ich mich sehr viel mit Psychologie beschäftigt, habe angefangen zu meditieren (Autogenes Training für Fortgeschrittene, Zen – alles selbst gemacht) Laufen und Tagebuch schreiben, Inhalte von Büchern zu schreiben und seitdem ich dieses Programm durchgezogen habe, ist meine Stimmung nicht mehr depressiv, sondern eher nur mehr impulsiv/wütend, da mich immer wieder welche Sachen aus der Vergangenheit und Gegenwart aufregen, speziell aber immer, wenn ich allein bin, das tut am meisten weh und macht mich sehr wütend. Außerdem kann ich jetzt irgendwie leichter kommunizieren, bringe Runden zum Lachen und Frauen scheinen sich irgendwie für mich wieder zu interessieren. Trotz allem sitzt tief in mir eine Angst, dass ich in Zukunft mein Leben wegen Geldmangels aufgeben werde. Ich habe auf der Uni fast keine Freunde, mit denen ich die wichtigen Übungen zusammen machen könnte, ich habe Angst einfach zu fragen. Auch mit der Arbeit habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht, da ich bei Jobzentren oft abgewiesen worden bin, immer allein war und nie Freunde hatte, die halfen oder vermittelten. Ich bin mit den drei Jahren viel reifer geworden und habe jeden Semesteranfang versucht, speziell die Übungen mit Anwesenheitspflicht durchzuziehen, doch bin immer bald gescheitert und im Studentenheim geblieben. Generell kann ich von mir behaupten, dass das Erfahren neuer Reize (Menschen, Taten, Neue Kenntnisse, ...) sehr viel Energie kostet.

Das alles hört sich für euch sicher blöd an, aber es ist so. In Wirklichkeit tief im inneren bin ich ein tüchtiger Mensch, hatte immer viel Ausdauer und Hartnäckigkeit, doch die Vergangenheit hat doch einen zu starken Einfluss auf mich und bin jetzt geknickt. Anfangs habe ich immer auf ein Ende von mir hingearbeitet, doch jetzt hat sich vieles geändert und ich will wieder leben. Leider haben sich die Rahmenbedingungen (Geld) verschlechtert. Deshalb wende ich mich an euch, in der Hoffnung, ein offenes Ohr und wohltuenden Rat zu erhalten.
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nofling
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Post Wed, 08.Feb.06, 12:54      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Also deine Geschichte klingt ja sehr beunruhigend. Du hast dich nach dem Gymnasium nur formal in einen Studiengang eingeschrieben, hast es aber die darauffolgenden Jahre aufgrund von persönlichen Schwierigkeiten nicht geschafft, wirklich zu studieren. Ich finde, da ist das Studiensystem in Österreich/Deutschland ganz ganz schlecht, weil sowas nämlich nicht auffällt. Jetzt stehst du da, ohne eine berufliche Qualifikation in einem Alter, in dem manche schon ihre Abschlussprüfung im Studiem machen. Tut mir leid, das jetzt so krass sagen zu müssen, aber da produzieren unsere Unis Sozialfälle. Das Bachelor/Master System ist in solchen Fällen wirklich besser, da es klare Vorgaben macht und es viel früher auffällt, wenn jemand die Studienziele nicht erreicht.

So weit ich das verstanden habe, ist dein Problem, dass du wenig Motivation fürs Studium aufbringen kannst und du aufgrund von sozialen Schwierigkeiten auch sehr bald von Präsenzveranstaltungen wegbleibst.

Ich würde an deiner Stelle versuchen aus dem Studentenwohnheim auszuziehen und in eine betreute Wohngemeinschaft für psychisch kranke Menschen zu kommen. Die Betreuer könnten dich motivieren dein Studium zu Ende zu bringen und sie würden auch "Rückfälle" schneller erkennen. An der Präsenzuni fühlst du dich nicht wohl, ich denke nicht, dass es jetzt viel bringt zu versuchen sich da durchzuquälen. Weil das Studium ist an sich ja schon eine Herausforderung und wenn man sich dann unter den Kommilitonen nicht wohlfühlt, dann ist es doppelt schwer. Ich würde dir Vorschlagen, die Uni zu wechseln und entweder ein Fernstudium zu machen (Fernuni Innsbruck) oder an eine Fachhochschule zu wechseln. Letztere sind nämlich den Schulen ähnlicher und man lernt in kleineren Gruppen und man kennt sich persönlich. Da würde es dir vielleicht leichter fallen mit den anderen auszukommen. Außerdem dauern FH-Studiengänge nicht so lange, jedoch muss man meist ein halbjähriges Pflichtpraktikum nach dem Grundstudium machen.
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SeMaster
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Post Wed, 08.Feb.06, 16:46      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Hallo!
Ich gebe dir einen Tip: Such dir einen Heimplatz, aber nicht Einzel- sondern Zweibettzimmer. Da hast du dann jemanden, mit dem du reden MUSST. Das kann dir helfen deine Kontaktschwierigkeiten/ Ängste abzubauen. Du isolierst dich dann bestimmt nicht mehr so arg. Vielleicht findest du durch deinen Zimmerpartner weitere Beklanntschaften/ Freunde. Und du bist mehr unter Kontrolle (wie schaut das denn aus wenn du die ganze Zeit nur herumhockst.).
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Guna Suno
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Post Wed, 08.Feb.06, 17:21      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Lieber MaxMustermann!

Ich weiß nicht wie es den anderen Lesern geht, aber mir fehlt ein wenig der Durchblick, was aber womöglich daran liegt, dass ich selbst nicht studiere. Zu deiner Beruhigung sei geschrieben, dass ich dein Anliegen nicht blöd oder lächerlich finde. Das mal vorweg. Wie sieht das aus mit deinen finanziellen Einkünften? Die meisten Studenten, die ich (am Rande) kenne, haben einen Nebenjob um sich das Studium (bzw. die Lebensnebenkosten) finanzieren zu können. Wie sieht es mit deinen Zielen aus? Hast du Ziele? Ziele können motivieren so manche (unüberwindbar scheinende) Hürde zu packen. Diese angesprochenen negativen Erfahrungen scheinen dich zu (be)hindern, weswegen es sehr interessant wäre, wenn du schreiben könntest, worum es sich handelt. Welche Gedanken beschäftigen dich, wenn du allein bist? Ich finde dein Programm nicht schlecht und es scheint sich auch ein Erfolg eingestellt zu haben, doch finde ich, dass du noch immer leidest. Vielleicht sogar unnötig in dem Sinne, weil du eventuell gemeinsam mit einem Profi an einer Verbesserung arbeiten könntest. Wieso kostet dich die Erfahrung neuer Reize so viel Energie?

Max Mustermann wrote:
In Wirklichkeit tief im inneren bin ich ein tüchtiger Mensch


Das denke ich auch. Passt, nimm' das so hin.

Max Mustermann wrote:
Anfangs habe ich immer auf ein Ende von mir hingearbeitet, doch jetzt hat sich vieles geändert und ich will wieder leben.


Sehr gut! Bist du auch bereit dich aus eigener Kraft zu einem glücklicheren Leben zu führen? Frage dich, was dir wirklich fehlt. Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, aber die Zukunft kann noch so manche Überraschung bereit halten.
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Schokobanane
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Post Wed, 08.Feb.06, 19:47      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Hi du,
wollt dir nur schreiben, dass du mit deinen Problemen sicher nicht alleine bist !! Hab etwas sehr ähnliches durchgemacht wie du....Depressionen, wenig Freunde an der Uni und überhaupt, sozialer Rückzug, Probleme an der Uni was weiterzubringen....mir gings eigentlich ganz ähnlich wie dir jetzt.
Ich bin dann, als ich mich psychisch stabiler fühlte, und die Kraft dazu hatte, in eine andere Stadt gezogen, und hab noch Mal ganz neu angefangen...bin (trotz den früheren Erfahrungen) offen auf neue Leute zugegangen, einfach, weil ich ein normales Leben führen wollte. Kann dir nur den Tipp geben, dass es einem 1000 Mal leichter fällt, ganz neu anzufangen, wenn man aus der vertrauten Umgebung raus kommt. Dann muss man sich anfangs natürlich total zusammenreißen, auf Menschen zugehen, regelmäßig an die Uni, lernen etc.....aber nach einer gewissen Zeit funktionierts dann von selber.
Vielleicht ist dieses Studium bzw. Studieren an sich auch gar nicht das Richtige für dich ?....ich mein, man muss ja nicht unbedingt studieren, ein Kolleg (dauert 2 Jahre) oder eine Lehre sind auch nicht zu verachten zwinkernd... Ich glaub, wenn man eine Lehre macht, und viel körperlich (nicht nur geistig) arbeitet, kommt man auch nicht so viel zum Nachdenken und Nachgrübeln.
Ich will dir auf keinen Fall irgendwas einreden, aber bei mir hat´s so geklappt. Wünsch dir auf alle Fälle ganz viel Kraft....Du schaffst es schon, da raus zu kommen!
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MaxMustermann
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Post Fri, 10.Feb.06, 17:10      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Hallo, sorry dass ich nicht mehr geschrieben habe, aber man kann ja nur 4000 Zeichen posten Razz

Zu meiner weiteres Lebensführung kann ich nur sagen, dass ich das Studium forsetzten, denn andererseits müsste ich die ganze Wahrheit der Öffentlichkeit sagen und das bringe ich nicht übers Herz.

Irgendwie kommt mir ein letzter Zeit eine Art Optimismus auf, denn finaziell könnte sich es vielleicht doch ausgehen. Jetzt habe ich auf dem Konto 5500€ ... oooooohh nein, das darf nicht WAHR sein. Gerade habe ich meine finanzielle Zukunft genau nachgerechnet und bin draufgekommen, dass ich pro Studienjahr ca. 5000€ brauche (9x500€ für's Leben + 740€ Studiengebühren) und nicht 10 000€ im Jahr, wie bisher IMMER dachte Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy

Keine Ahnung wie, aber irgendwie habe ich in meinen Untergangsgedanken den Jahresverbrauch vollkommen falsch eingeschätzt, ich dachte ich bräuchte pro Semester 5000€, daher im Jahr 10 000€. Ihr müsst mir WIRKLICH glauben, dass das alles KEIN FAKE ist, die 10 000€ Jahresrechnung war echt Teil meiner Lebensberechnung, obwohl mein Studium sehr viel mit Mathematik zu tun hat Rolling Eyes . Ich kanns meinen AUgen nicht trauen, mir fällt ein Stein von Herzen Laughing

Plötzlich eröffnen sich neue Wege, denn von meinem Bruder könnte ich monatlich noch 100€ bekommen, auch ein paar hundert Euro, 100€ monatlich vom Plasmaspenden, mit einem Freund werde ich JEDES SEMESTER fix ein Heimfest organisieren und dafür bekomme ich jedesmal 1000-1500€. Außerdem kann ich nebenbei noch arbeiten, in den Ferien ganz zu schweigen. Das reicht für die nächsten Jahre!!!! Ich glaube ich spinne, aber ich habe die Realität vollkommen verzerrt wahrgenommen.

Ich rauch' noch eine, bevor ich das abeschicke, um noch ganz sicher zu sein.

WOW, es stimmt balloon ..., ich fass es nicht


lg

MaxMustermann



PS: Rechnet bitte ihr aml nach nach, ich kann das alles rational erfassen, aber ich FÜHLE die Perspektive noch nicht wirklich Very Happy
Very Happy Very Happy
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vallée
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Post Fri, 10.Feb.06, 17:50      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekomme Reply with quoteBack to top

Ich rechne nicht nach, Geld ist egal.
Das du 3 jahre lang deine Umwelt belogen hast klingt bedenklich udn sollte dir Anlass geben dir andere Sorgen als finanzielle zu machen.
ich habe meine Umwelt 1/2 bis 1 Jahr belogen, halb belogen was mein Studium angeht. das war lange genug. Bin froh mich geäußert zu haben und nun Hilfe anzunehmen.
Ferndiagnosen von Laien auch noch sind sicherlich nicht angezeigt. Aber Antriebslosigkeit zu deinen Pflichten (Studium), sozialer Rückzug und auch Konzentrationsschwirigkeiten, auch innerhalb von Gesprächen, kommen mir bekannt vor und jetzt weiß ich, dass ich eine Depression habe.
Das zu dich mal jemandem anvertraust, in realen Leben kann sicher nicht schaden.
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Stern*
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Post Fri, 10.Feb.06, 22:51      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekomme Reply with quoteBack to top

Hallo!
Ich finde die Geschichte sehr bedenklich und ich finde ehrlich gesagt, du solltest dir überlegen, ob du weiterstudieren möchtest oder vielmehr kannst. Wenn es bisher so war dass du nix gemacht hast - wieso sollte es jetzt anders sein? An der Uni muss man sich immer, immer wieder selber in den Arsch treten.

Ich glaube nicht, dass du jetzt, wo du feststellst dass du doch genügend Geld hast für die nächsten Semester, wirklich etwas an deinem Leben ändern wirst. Vielleicht brauchst du Hilfe von außen, eine Therapie - in jedem Fall aber Menschen, mit denen du darüber sprichst. Meiner Ansicht nach führt kein Weg daran vorbei, dass du es deiner Familie sagst, denn bleib doch realistisch: du hat 9 Semester so gut wie nix gemacht. Warum sollte sich das jetzt ändern? Warum solltest du jetzt zum "Superstudenten" werden? Damit überforderst du dich doch komplett!!!

Was studierst du denn eigentlich? Vielleicht ist es - neben vielen anderen Faktoren - auch einfach das falsche Fach?

Ich würde die Aussage von Nofling unterstreichen: das deutsche Studiensystem ist schlecht, weil es das Nichts-tun und das sich-verkriechen begünstigt. Dich kontrolliert ja keiner! Du musst alles selber machen - und nicht jeder kann das! Es ist für viele leichter morgens zur Arbeit zu gehen und zu hören "du machst das jetzt!", als morgens im Bett zu liegen und zu denken: "Ach... ich könnte auch einfach liegenbleiben, es fällt ja eh nicht auf!"

Meine kritische Einschätzung ist, dass ich nicht denke dass das jetzt, wo du Geld hast, besser werden kann. Das Geld hattest du doch die ganze Zeit.

Außerdem stellt sich mir die Frage, warum du Heimfeste (Wohnheimfeste nehme ich an?) mit einem Freund organisieren kannst, wenn du dich auf der anderen Seite so zurückziehst....? "Aber eigentlich bist du ein tüchtiger Mensch?"...Hm Confused ... Also für mich kommt das alles komisch rüber und ich bekomme den Eindruck, dass du 9 Semester lang nen recht bequemen Weg gegangen bist. Wenn es dir so schlecht geganen wär, hättest du dich schon früher gekümmert.

Gruß, Stern*
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MaxMustermann
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Post Sat, 11.Feb.06, 0:11      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich nehme Eurer Besorgnis sehr ernst und gebe euch auch recht, wenn ihr sagt, Geld sei nicht das wichtigste. Aber gerade heute leide ich unter einer großen Sorge weniger, denn in der Vergangenheit hatte ich panische Angst vor der Zukunft und war sehr oft an diese Gedanken gefesselt. Es ist ja nur ein Problem gelöst worden und nicht die persönlich wichtigen.

In punkto Studium muss ich sagen, dass ich Chemie immer geliebt habe und es auch fertig studieren will. Etwas anderes brächte nicht viel, denn ich schleppe die Wurzel allen übels mit mir. Persönlich ist mir auch wichtig zu sagen, dass ich die ersten zwei Semester trotz Depression mit viel Engament und auch Freude gemacht habe, außerdem habe ich in den drei Jahren auch Vorlesungen besucht, für mehrere Prüfungen gelernt, jedoch nur wenige absolviert. Doch ich besitze viel chemisches und mathematisches Vorwissen und ich denke irgendwie nicht daran, so einfach die Flinte ins Korn zu werfen, denn würde ich normal denken und fühlen können, würde ich sehr sicher das weiter studieren. Der grobe und einzige Fehler war, dass ich mich durch die Probleme aus der Vergangenheit habe fesseln lassen und und die schwierigen Übungen versucht, alleine zu bewältigen. Das war der eigentliche Fehler.

Nur das Studiumproblem zu lösen, macht mich auch nicht glücklich ...
Wie du Stern* richtig festgestellt hast, bin ich nicht allein, tatsächlich hätte ich hier im Heim mehrere Freunde, jedoch nur sehr wenigen habe ich stärkeren Kontakt, doch auch denen vertraue ich nicht alles an. In den ganzen jahren meiner Beobachtungen habe ich erkannt, dass sehr viele Menschen nicht so sind, wie sie zu sein scheinen. Ich finde immer wieder Leute, die hinter dem Rücken blöd reden. Gerade solche Themen beschäftigen sehr, denn im Gymnasium und auch im BH war ich mit dem konfrontiert. Ich hatte niemals irgendjemaden zum reden, ich kapselte mich von allen gleichaltrigen ab, hatte immer Stress mit den Eltern, Nachbarn, "alten" Freunden. Oft wurde die die Aggression nicht direkt gezeigt, man kann aber sehen, dass ich abstoßend bin. Rational weiß ich, dass wenn ich Aggressionen, die ich nicht zeige und herumschleppe, trotzdem eines auf den Deckel bekommen kann. Irgendwie bin ich ja selber schuld, wieder aber auch nicht.

Gerade heute hat es beim Plasmaspenden zwei Freuen gegeben, die über mich gelacht haben (war vorher ein bischen nervös und strahlte angst aus), eine Veräuferin ging bei mir vorbei und begann zu lachen und im selben Geschäft bei der Kassa starrte mich eine jüngere Frau an und lacht. Der gemeinsame Nenner: Alle diese Freuen hatten diesen typischen niederträchtigen Lacher, den man gewöhlich bei solchen auftrifft, die über einen hinter dem Rücken blöd reden. Plötzlich sind viele offene Rechnungen aus der Schulzeit wieder inds Bewusstsein getreten und habe den genzen Tag im sehr erregten Zustand mir Gedanken darüber gemacht, was ich mit denen machen könnte. Solche Gedanken sind durch blöde Auslöser Thema mehrerer Tage. Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich mich nicht wohl in meiner Haut fühle.

Sonst bin ich in Runden eher der stille Typ, der nicht viel redet. Vielleicht deswegen, weil ich Angst habe, dass das was ich sage, gegen mich verwendet wird. Den wahren Grund dafür erkenne ich nicht. Fühle ich mich aber wohl, kann ich doch Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Im Heim bin ich recht bekannt, doch nicht erkannt. Mit denen ich nicht viel zusammen bin kennen mich eigentlich nicht. Was mir aufgefallen ist: Menschen die von Natur viel reden haben, habe ich überhaupt kein Problem, doch mit Menschen, die selber stärkere Ängst haben, komme nichtso gut aus und der Kontakt ist oberflächlich.
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Post Sat, 11.Feb.06, 0:58      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Es ist immer ein Pendeln zwischen hohlem ich und Befriedigung. Als ich noch eine Freundin hatte spürte das ich lebe und das die mir zugeordenten Krankheiten nicht real waren, denn ich habe bekommen, was ich wirklich brauchte: jemand der mir zuhört, liebe, mit dem man sprechen kann, Körperkontakt. Zwar war die freundin auch etwas schüchtern, aber es war eine schöne Zeit. Plötzlich hatte allles auch seinen Wert.

Auch der (gratis) Psychologe aus Studentenberatung hat gesagt, dass sich bei mir alles irgendwie um die Angst dreht und das ein Zentrales Thema für mich ist, ob man mich lieb hat. Er rät mir auch die anderen, die mich stören, als Würschtlbrater anzusehen (wahrsch. wegen dem Minderwertigkkeitskplx)Ich glaube, dass die Wut die ich mit mir herum trage auch immer auch ein Schutz für das Selbstwertgefühl war, denn die Wut gegen einen anderen zu richten ist im Prinzip besser, als auf sich selbst. Trotz den negativen Erfahrungen halte ich mich nicht für den kleinen und schwachen, für den man mich hält. Ich sehe immer wieder Teilerfolge, ich beginne einfach zu sprechen, lenke Themen in Gruppen ab und zu in meine Richtung, sodass interesse an meinen interessen haben, ich habe phasenweise klare Vorstellungen, wie
Leuten auf der Uni begegnen und ansprechen kann, ich weiß dass ich älter bin als sie und so auch von der Erfahrung einen Vorteil habe. Gerade in letzter Zeit bin ich offener, als sonst, aufgeschlossener und auch an anderen interessiert, was sie sagen und ganz wichtig ,ich kann mir nach langer Abstinenz wieder Sex mit einer Frau vorstellen. An so etwas war früher mit viel abweisung meinerseits verbunden. Das einzige Problem ist die fließende Kommunikation. Ich denke, dass durch die hohe psychische Belastung meine Wahrnehmung verändert wurde. Ich glaube, die Krankheit heiß ADHD oder so, es geht darum, dass Gedanken aus dem Kurzzeitgedächtnis nicht so richtig im langzeitgeächtnis gespeichert werden. Deswegen mache ich oft den Eindruck, ich sei schwerhörig obwohl ich aus meiner Perspektive immer innere Kurzschlüsse erlebe, sodass sich meine Aufmerksamkeit von außen nach innen verlagert und ich so dadurch durcheinader komme. Es verurschacht immer eine verunsicherung, kommt aber nicht immer vor. Es ist auch heilbar. Ich erlebe auch in der letzten Zeit wie sich Beziehungen zum bessere wenden.
Speziell durch das Tagebuch und dem Schachspielen (bin gegen meinen Trainer seit zwei Monaten ungeschlagen) erlebe Momente des Glücks und Klarheit. Aber es ist leider ein auf und ab.


Selbst sehe ich mich nicht verloren, ich bin phasenweise insbesondere durch die festgehaltenen objektiv relevanten Gedanken sehr kritisch und sehe mich als noch nicht verlorenen Fall. Selbst sehe ich mich wie eine komplizierte Schachstellung, die man auf Grund dem schlechten Materialverhältnis, aber auch versteckten Dynamik schwer einschätzen kann.

Die einzigen Fragen, die mich beschäftigen sind. Wie kann ich die Wut senken, um emotionale Stabilität zu erreichen, was kann ich tun, um mein Gedächtnis auf Vordermann zu bringen, denn ich erlebe mich ab und zu in einem permaneten blackout. Auf einen Nenner gebracht, Wut und Angst (auch vor Frauen), aber auch der Gedächtnisverlust sind meine zentralen Themen. Geht's da, geht's auch auf der Uni.

Ich hoffe, dass ihr mich besser eischätzen könnt. Trotz meiner Selbstkritik kann ich trotzdem Fehler machen, deswegen wäre ich sehr glücklich wenn ihr eigene Schönredungsversuche von mir aufdecken würdet, sotwas kommt immer wieder vor, die die Wirklichkeit verzerren. Smile
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Post Sat, 11.Feb.06, 1:07      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekomme Reply with quoteBack to top

Hallo MaxMustermann,

ich kann jetzt leider nicht auf alles eingehen. Aber darf ich dich mal was fragen? Du schreibst, dass du seit 8 Jahren an Depris leidest. Hast du dagegen schon mal was unternommen (Arzt, Psychotherapie, etc.) ?? Vielleicht resultieren deine Studienprobleme ja ganz/teilweise von Depris (Antriebslosigkeit, Pessimismus, etc.). An deiner Stelle würde ich etwas dagegen tun... Selbst wenn du dich finanziell über Wasser halten kannst und noch ein paar weitere Semester studieren kannst, so ändert das rein gar nichts an deiner Situation (bis auf das Wegfallen finanzieller Probleme). Und ist es nicht so, dass man innerhalb bestimmer Fristen bestimmte Scheine absolviert haben muss?

Was mir noch auffällt:
MaxMustermann wrote:
Gerade heute hat es beim Plasmaspenden zwei Freuen gegeben, die über mich gelacht haben (war vorher ein bischen nervös und strahlte angst aus), eine Veräuferin ging bei mir vorbei und begann zu lachen und im selben Geschäft bei der Kassa starrte mich eine jüngere Frau an und lacht. Der gemeinsame Nenner: Alle diese Freuen hatten diesen typischen niederträchtigen Lacher, den man gewöhlich bei solchen auftrifft, die über einen hinter dem Rücken blöd reden.

Bist du sicher, dass die Frauen über dich gelacht haben? Hast du Ihnen Anlaß zum Lachen gegeben? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen, dass eine Verkäuferin aus heiterem Himmel das Lachen beginnt, nur weil du an ihr vorbeiläufst... Vielleicht interpretierst du das ja nur falsch, weil negative Erfahrungen aus der Schulzeit noch ziemlich stark an dir haften?

Ich könnte mir alles in Allem jedenfalls vorstellen, dass dir professionelle Hilfe gut tun würde und es dann vielleicht auch mit dem Studium wieder besser klappt...

Liebe Grüsse
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Post Sat, 11.Feb.06, 1:12      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Du hast geantwortet, als ich den zweiten Teil der Geschichte geschrieben habe zwinkernd..

lg

MaxMustermann
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Post Sat, 11.Feb.06, 1:39      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Bezüglich der negativen Erlebnisse von huete geht es mir schon wieder besser. Meiner Meinung ist die äußere Ausstrahlung (Müdigkeit, sich down fühlen) ein potentieller Auslöser für solche Lacher, da muss ich zu geben, dass heute auch nicht so ganz mein Tag war. Grundsätzlich denke ich, dass auch allein der Glaube, man sein fertig oder schwach die Tendenz hat zu verwirklichen und von den anderen wahr genommen wird.

Ich war ca. zwei Jahre un recht unregelmäßigen Abständen beim Psychologen, doch ich ich habe bald erkannt, dass auch er Grenzen hat, er muss sich an Regel halten und das hat etwas künstliches an sich, in der Therapie wird zwar auf mich eingegangen, doch es fühlt sich unecht an. Aber ich schätze die Erkenntnisse die wir gewonnen haben.

Eine Zeit lang nahm ich Antidepressiva, doch das konnte ich nach einem halben Jahr erfolgreich mit meinem Programm kompensieren, sodass es mir heute etwas besser geht als früher.

Ich verstehe nicht warum ich mich so sehr abkapsle, wovor ich so sehr ANgst habe, nutze ich meine Möglichkeiten nicht (Besuch beim Psychologen, Besuch/Anruf von Freunden, einfaches Begeben in die Gemeinschaft). Ich tue ja das alles, nur selten. Das alles zu tun fühlt sich so an, als würde man zwei gleiche Magneten zusammen bewegen.
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Post Sat, 11.Feb.06, 4:27      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekommen Reply with quoteBack to top

Ich selbst arbeite 42 Stunden in der Woche und bin recht zuversichtlich, mein Studium - hatte ich als Langzeitstuedent abgebrochen - trotz der Mühe und Plage am hellichten Tag auf die Reihe zu kriegen.

Ist doch auch nicht die Welt.

_________________
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Post Sat, 11.Feb.06, 23:29      Re: Will meine (sozialen) Probleme in den Griff bekomme Reply with quoteBack to top

Hallo MaxMustermann,

MaxMustermann wrote:
Ich war ca. zwei Jahre un recht unregelmäßigen Abständen beim Psychologen, doch ich ich habe bald erkannt, dass auch er Grenzen hat, er muss sich an Regel halten und das hat etwas künstliches an sich, in der Therapie wird zwar auf mich eingegangen, doch es fühlt sich unecht an.

Wirklich gut finde ich, dass du an du bereits an dir arbeitest, denn das ist der erste Schritt zur Besserung. Gut ist auch, dass du Teilerfolge sehen und schätzen kannst. Nach wie vor glaube ich dennoch, dass ein Psychotherapeut dir weiterhelfen könnte. Klar hat ein Therapeut Grenzen und muss sich an Regeln halten. Es ist schließlich nicht sein Job, dir den besten Freund zu ersetzen. Sondern es geht darum, wie du Freund/Freundin für dich gewinnen kannst.

MaxMustermann wrote:
ch verstehe nicht warum ich mich so sehr abkapsle, wovor ich so sehr ANgst habe,...

Ich glaube, manchmal ist man in sich selbst viel zu involviert, als das man das selbst erkennen könnte. Das zu erklären, ist u.a. Job eines Psychotherapeuten. Inwieweit der Psychologe an der Uni darauf eingehen weiß ich nicht, denn ich könnte mir vorstellen, dass diese Psychologen ihren Schwerpunkt primär auf Lernstörungen und den Studienproblemen legen. Klar kann man diese Probleme nicht isoliert sehen (denn sie haben ihre Ursachen möglicherweise woanders). Aber ich stelle mir vor, dass eine solche Beratung etwas anders und nicht so global ausgelegt ist.

MaxMustermann wrote:
Aber ich schätze die Erkenntnisse die wir gewonnen haben.

Und setzt du diese um?

MaxMustermann wrote:
Ich tue ja das alles, nur selten.

Vielleicht ist das ja dein Problem? Ein Therapeut sollte diesbezüglich Unterstützung geben können.

Liebe Grüsse
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