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Ludmilla
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Post Wed, 11.Jun.03, 12:06      Hilfe annehmen wollen, aber dennoch verweigern Reply with quoteBack to top

Hallo ihr Lieben,

heute bekam ich den Hinweis, daß ich einerseits zwar Hilfe von anderen haben möchte, z.B. wenn's mir schlecht geht, andererseits zeige ich, es ist ja alles nicht so schlimm, irgendwie schaffe ich das schon alleine.

Erlebt ihr mich auch so widersprüchlich?

Mir fällt es so schon immer schwer um Hilfe zu bitte und zu anzunehmen. Wenn ich dann auch noch so widersprüchliches Verhalten zeige, ist ja kein Wunder, wenn man mir nicht helfen kann bzw. will.

Eure Ludmilla, die sich mal wieder nicht versteht
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cornelia
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Post Wed, 11.Jun.03, 12:18      Reply with quoteBack to top

Hallo Ludmilla,

also ich persönlich hab immer das Gefühl das Du um Hilfe bittest, ehrlich drüber nachdenkst und dann für Dich entscheidest.
Optimale Lösung finde ich, weil man ja nicht jeden Rat auch wirklich annehmen muß. Denn was für den einen das einzig richtige ist ist für den anderen grundverkehrt.

Allerdings könntest Du was mehr Selbstvertrauen in deine Entscheidungen gebrauchen, dann würdest Du dich nicht so rausbringen lassen. Wink
Vielleicht war die besagte Person ja nur sauer das Du ihren Rat nicht angenommen hast. ( Nur eine Vermutung meinerseits)

LG
Cornelia

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Ich bin wie ich bin und so bin ich gut.
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Post Wed, 11.Jun.03, 12:35      Reply with quoteBack to top

habe ich 39 jahre auchso gemacht ludmilla. habe es erst stationär gelernt- und da war ich wirklich GANZ unten Very Happy
schönes thema! sollten wir von grund auf aufdröseln Wink

nur brainstorm:

hilfe ANNEHMEN zu können, heißt sich extrem verletzlich zu machen.

u.U. vertraut man dann im ergebnis( fälschlicherweise) lieber sich selbst...
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Quintero
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Post Wed, 11.Jun.03, 12:48      Reply with quoteBack to top

Hilfe annehmen, heißt sich verletzlich zu machen, und sich vielleicht in frage zu stellen.
Ich habe das auch erst in stationärer Therapie gelernt.
Es tut schon ganz schön weh teilweise, sich helfen zu lassen.
Das liegt vielleicht daran, das ich mich ja erst öffnen muß meinem Gegenüber, damit er eine Grundlage hat, mir helfen zu können.
Im Dialog dann kann es zu weiteren Verletzungen kommen.

Aber ich persönlich habe gelernt, das jede Veränderung schmerzlich ist.
Erst später, wenn ich erkannt habe, das die Veränderung mir gut getan hat, verging auch der Schmerz, der damit verbunden war.

Zimmliches Kauderwelsch, was da aus meinem Kopp kommt.

Quintero

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Lache, wenn´s für´s Weinen nicht reicht.
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Post Wed, 11.Jun.03, 12:58      Reply with quoteBack to top

nö liebe rita, ich weiß genau was du meinst!


wenn du so weit unten bist ( oft genug WEIL du dir nicht rechtzeitig hast helfen lassen) und dann stationär bist, dann kann man DORT ja nur immer wieder um hilfe bitten- haben wir ja selbst erlebt.

wenn du superschlecht drauf bist und damit eventuell wirklich nicht an ner gruppenthera teilnehmen kannst, obwohl es den "zwang zur teilnahme" gibt, dann mußt du darum bitten, dich davon befreien zu lassen. du schüttest dein inneres aus und in aller regel wird deiner BITTE entsprochen, aber selbst wenn sie sehen, dass es dir zu schlecht für gruppenthera geht ,sagen sie es NICHT von selbst, weil sie wollen, dass du es schaffst dich "selbstbewußt verletztlich " zu machen.

wenn sie es von sich aus täten, hätten sie nur dein "system" unterstützt.

war jetzt vielleicht nicht völlig verständlich, aber trotzdem sehe ich, WAS mir die zeit in TB gebracht hat. BOAH!
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Ludmilla
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Post Wed, 11.Jun.03, 13:03      Reply with quoteBack to top

Meine ersten Überlegungen waren:
- ich bitte nicht um Hilfe, wenn's mir schlecht geht, weil ich andere nicht mit runterziehen möchte
- die Hilfe, z.B. bei Hausaufgaben, könnte ja falsch sein

Quote:
hilfe ANNEHMEN zu können, heißt sich extrem verletzlich zu machen.

Allein schon um Hilfe bitten macht verletzlich, da man ja sein Problem schildern muß.
Das sagtet ihr ja eben schon.

Hier bei euch, fällt es mir nicht ganz so schwer, um etwas zu bitten. Anders sieht es draußen aus. Da ist mir fast unmöglich, um Hilfe zu bitten.
Am schlimmsten war immer, wenn ich krank war und meine Mutter mich umsorgen wollte. Das war jedesmal Horror für mich.
Eigentlich bin ich ganz froh, so selbstständig zu sein. Aber manchmal tut es eben gut, sich auf andere verlassen zu können. Wobei da immer ein riesen Achtung-Schild steht.

Cornelia wrote:
Vielleicht war die besagte Person ja nur sauer das Du ihren Rat nicht angenommen hast.

?? Mein Therapeut brachte mich drauf. Der hat ja wohl nicht sauer zu sein, behaupte ich mal.
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Post Wed, 11.Jun.03, 13:05      Reply with quoteBack to top

stimmt ludmilla, hilfe ANNEHMEN ist trennungsunscharf. um hilfe BITTEN ist vorgeschaltet und genau DAS macht verletzlich.
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Post Wed, 11.Jun.03, 13:20      Reply with quoteBack to top

Quote:
Hier bei euch, fällt es mir nicht ganz so schwer, um etwas zu bitten. Anders sieht es draußen aus. Da ist mir fast unmöglich, um Hilfe zu bitten.


so als exkurs...

auch CC sagte das ja schon. es hängt natürlich mit der anonymität hier zusammen .

aber ich behaupte, es hängt auch damit zusammen, dass( für meinen fall) ich EUCH vertraue und IHR MIR.

genau DAS ist für mich der springende punkt.

bei gegenseitigem vertrauen, ist irgendwie ALLES einfach- sogar um hilfe BITTEN...

oder sich zu öffnen, wie in CC's fall.
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Quintero
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Post Wed, 11.Jun.03, 13:22      Reply with quoteBack to top

Ja Ludmilla, wenn ich krank war früher als Kind, stürzte sich meine Mutter auch überbehütend auf mich. Und ich war leider oft krank.
In diesen Zeiten war ich ihr hoffnungslos ausgeliefert. Sie half mir damit eigentlich nicht, sondern sie entmündigte mich. Ich musste alles so machen und tun, wie sie es für richtig hilt.
Ist doch ganz klar, dass ich sie nie wirklich um Hilfe gebeten habe.
Ich habe schon recht früh versucht, möglichst selbstständig zu leben.

Die Hilfe meiner Mutter war selten hilfreich.

Und was man im Elternhaus lernt, sitzt tief.
Als ist es auch nicht verwunderlich, dass wir Probleme haben, uns draußen in der Welt Hilfe zu suchen.

Liebe Ludmilla, wir haben erkannt, dass wir hier im Forum Hilfe erbeten können und dürfen, ohne dass wir dadurch Schaden erleiden.
Ich finde diese Erkenntnis toll.
Liegt er vielleicht daran, dass wir alle so ausgehungert sind nach ehrlicher
Hilfe, ohne dem Anspruch, so handeln zu müssen, wie uns liebgemeinte Helfer/innen raten?

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Ludmilla
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Post Wed, 11.Jun.03, 13:32      Reply with quoteBack to top

Quintero wrote:
Die Hilfe meiner Mutter war selten hilfreich.

Haargenau!!

Quintero wrote:
Liegt er vielleicht daran, dass wir alle so ausgehungert sind nach ehrlicher Hilfe, ohne dem Anspruch, so handeln zu müssen, wie uns liebgemeinte Helfer/innen raten?
In Bezug auf praktische Hilfe stimmt das wohl. Hier drängt uns niemand

Time wrote:
aber ich behaupte, es hängt auch damit zusammen, dass( für meinen fall) ich EUCH vertraue und IHR MIR.

Da ist was dran. Aber selbst draußen gibt es Menschen, denen ich vertraue, wo ich mich aber dennoch schwer tue, um Hilfe zu bitten
Ich glaube, es hat auch was mit Ernst genommen werden zu tun.
*hm*
Wenn man sich gegenseitig vertraut, wird man ernst genommen und nimmt ernst und Hilfe birgt weniger Gefahr?

Noch anders: Ich bitte dann um Hilfe, wenn ich sicher bin, das ich allen daran Beteiligten vertraue und sie mir auch vertrauen. Besonders in empfindlichen, kritischen Fällen muß ich sicher sein, 100% Vertrauen zu bekommen. Ist das nicht gegeben, verlasse ich mich lieber auf mich selbst.


Last edited by Ludmilla on Wed, 11.Jun.03, 13:43; edited 1 time in total
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Post Wed, 11.Jun.03, 13:40      Reply with quoteBack to top

Quote:
Wenn man sich gegenseitig vertraut, wird man ernst genommen und nimmt ernst und Hilfe birgt weniger Gefahr?


klingt in meinen ohren sehr richtig. danke ludmilla!

meine MUM wiederum war der meinung, dass man z.B. NIE krank sein dürfe. ( was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter)

angela hatte fieber


sie: kannste essen?

ich: JA!
sie: dann biste auch nicht krank- geh zur schule!

ich kann von genau 2 kranktagen in 13 jahren schule berichten *hmmmpf*

also ICH hab dadurch gelernt, dass man mit kranksein keinen schritt weiter kommt und sich das halt verbittet.
( hab mit nem im sportunterricht gebrochenen knöchel noch die nächsten 6 schulstunden mitgemacht , mich nach hause geschleppt und bin sogar am nächsten tach damit zur schule, bis es ner lehrerin auffiel und ich von der schule aus zum arzt kam...)

da schreit man urlaut um hilfe und keiner hörts, klar lernt man davon nicht mehr um hilfe zu bitten...

is im ergebnis dasselbe in grün wie bei euch beiden. jedenfalls in der WIRKUNG *hmmpf*


Last edited by Time on Wed, 11.Jun.03, 13:47; edited 4 times in total
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Quintero
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Post Wed, 11.Jun.03, 13:45      Reply with quoteBack to top

Hier im Forum sind Menschen mit ähnlichen Problemen, wie ich sie habe.
Schon aus dem Grunde fällt es mir leichter, hier um Hilfe zu bitten. Ich fühle mich ernst genommen, habe Vertrauen.
Genauso haben andere hier Vertrauen, denen ich vielleicht mal ein Stück weit helfen kann. Diese Gemeinschaft stärkt.

So habe ich draußen, genaugenommen in Aachen einen Menschen kennengelernt, zu dem ich Vertrauen habe. Er hört mir sehr gut zu, und versucht mir zu helfen, ohne dass er mir konkrete Lösungen vorbetet.
Er sagt mir zB. ich solle dieses oder jenes mal ausprobieren, und dann mal schauen, ob es mir gut tut.
Er regt mich an, mehr in mich hineinzu horchen, und auch zu fühlen, wie es anfühlt, wenn ich einen seiner Ratschläge annehme und ausprobiere.
Ich fühle dadurch freier.

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Post Wed, 11.Jun.03, 13:54      Reply with quoteBack to top

oh liebe time, das finde ich jetzt aber noch heftiger.
Nein, sogar grausam. Das Verhalten deiner Mum sagt mir, dass sie dich absolut nicht ernst genommen hat, wenn du krank warst.
Oje, so durftest du dir nie erlauben, krank zu sein.

Ist im Ergebnis zwar ähnlich, ja, da hast du wohl recht, aber als Kind so abgelehnt zu werden,.... krasssss.

Ich habe zwar irgendwann auch versucht, nicht mehr krank zu wirken, und mitlerweile geht es mir bei meinen Eltern immer gut, egal wie schlecht es mir geht, aber als Kind hatte ich nicht die Kraft dazu.

Heute hole ich mir die Hilfe woanders, meine Eltern sind da nicht geeignet.

Bin zu oft enttäuscht worden, da die Erwartungshaltung meiner Eltern auch zu hoch angesetzt ist.
Die erwarten nämlich, dass ich die Hilfe dann auch kompromisslos annehme. Und dazu bin ich schon lange nicht mehr bereit.
Aber ich glaube, das ist in underer Familie auch nicht mehr das Thema, weil sie wohl gemerkt haben, das ich keine Hilfe anfordere.

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Post Wed, 11.Jun.03, 14:05      Reply with quoteBack to top

Quote:
Ist im Ergebnis zwar ähnlich, ja, da hast du wohl recht, aber als Kind so abgelehnt zu werden,.... krasssss.


ja wars. ich hatte das falsche geschlecht und das ist nie verziehen worden. aber damit habe ich meinen frieden gemacht.

im ergebnis isset wirklich dasgleiche, IHR und auch ICH fühltet euch nicht ernst genommen und das hatte zur folge, dass man etwa so zu denken begann: "hilf dir selbst, dann hilft dir gott"
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Ludmilla
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Post Wed, 11.Jun.03, 14:10      Reply with quoteBack to top

Wie kann man denn aber heute ernst genommen werden und somit Hilfe erhalten, wenn
Ludmilla wrote:
andererseits zeige ich, es ist ja alles nicht so schlimm, irgendwie schaffe ich das schon alleine.
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