Mein Ego und Bekanntschaften

Helferlein 38 Nowhere M, 24

Hi!

Ich lese schon einige Zeit im Forum mit. Jedoch beschäftigt mich momentan etwas und ich habe das Gefühl, dass ich Bockmist Embarassed

gebaut habe.

Bevor ich auf das Problem komme muss ich aber ein wenig etwas zu mir sagen. Zu meinem Charakter. Leider gehöre ich zu den unerfahrenen und schüchternen Menschen. Hatte noch keine Freundin Confused

. Ich bin sehr misstrauisch und vorsichtig gegenüber anderen Menschen (besonders bei Frauen) und speziell in Bezug auf Menschen aus meiner Kindheit bzw. Vergangenheit. Ich war kein richtiger Außenseiter, dennoch war ich nur am Rande integriert. Ich entwickelte mich alleine, da ich keine richtige Führung durch meine Eltern bekam bzw. durch meine Freunde (!?). Daraus resultierte das ich heute mir nichts sagen lasse, außer ich weiß die Person kann mich sanktionieren (Chef/ Vorgesetzter). Das alles summiert sich so zusammen das ich auch wenn ich weiß dass ich einen Fehler gemacht habe, ihn nicht zugeben kann und diesem Problem ausweiche. In der Regel. Ich muss stark sein und hart bleiben. Zu mindestens rede ich mir das ein. Trotz allem bin ich ein Mensch der sich nach zwischenmenschlichen Harmonie sehnt, obwohl es mir so schwer fällt diese zuzulassen Sad

.
Diese Eigenschaften bewirken das ich äußerlich sehr arrogant/ emotionslos wirke. Dennoch lache ich für mein Leben gern und ich brachte schon einige neue Freunde in Verlegenheit damit (positiv). So bin ich aber nur gegenüber Menschen den ich Vertraue. Der Weg dahin ist sehr lang.

Was mir jetzt so Kopfschmerzen macht ist eine Begegnung mit einer Schulkameradin. Wir hatten uns zwei Jahre lang nicht gesehen und ich traf sie zufällig in der Disco. Wir begrüßten uns, wechselten ein paar Worte. Das selbe passierte fast ein Jahr (Dezember 2005) später in der selben Disco wieder. Diesmal schlug sie vor, dass wir uns doch treffen könnten. Gesagt und getan, Nummern ausgetauscht. Sie hatte zu diesen Zeitpunkt keinen Freund, was sie mir sagte.
Drei Sachen seien hier angemerkt. Beide Mal war ich ziemlich betrunken und neige dann zu sehr peinlichen Verhalten (Prahlerei, Labbrei etc.). Außerdem wusste ich nicht was ich jetzt machen soll Rolling Eyes

. Das andere ist, dass nach meiner Interpretation sie im letzten Jahr der Oberstufe Interesse an mir hatte. Das ist jetzt 3 1/2 Jahre her. Die dritte Sache ist das sie mich sehr freundlich empfangen hat, was in keinem Verhältnis zu unserer Bekanntschaft passt. Wir kennen uns nur. Mehr nicht.
Ich rief sie dann zwei Tage später an und unterhielt mich nur kurz mit ihr. Wir machten ein Treffen in einer Bar aus. Da ich kein Auto habe wollte sie mich mitnehmen. Jedoch kam dann an dem betreffenden Tag von ihr drei Stunden vorher eine Absage. Eigentlich an sich nicht schlimm, jedoch verstörte mich der Inhalt. Ich zitiere mal frei: „Tut mir Leid eine Kollegin ist krank und ich muss ihre Schicht übernehmen. Ohhh (klang nach einer Runde Mitleid nach m. M.)! Wir können ja vielleicht in Kontakt bleiben. Zwischen den Jahren habe ich Zeit.“
Da ich ja so verdammt misstrauisch bin und jedes Wort in die Wage lege, interpretierte ich das in dem Moment als durch die Blume gesprochen: Ich will dich nicht kennen lernen! Und es wirkte für mich so konstruiert.

Helferlein 38 Nowhere M, 24

Ich war wütend und enttäuscht. Jetzt gebe ich gern zu das ich sie sehr an ihr interessiert bin, jedoch versuchte ich nur die Freundschaft (lol) zu sehen. Man kann sich alles einreden!? Natürlich meldete ich mich nicht bei ihr und dachte immer mehr über die Sache (und Sie) nach.
An Silvester habe ich mir dann die Kante gegeben und mich anschließend von der Party verabschiedet ... und plötzlich waren die Lichter aus. Ich hoffe das ich nichts dummes ihr gegenüber getan habe. Zu mindestens ist mir nichts zu Ohren gekommen.
Jetzt sah ich sie wieder in der selben Disco, aber diesmal ignorierten sie mich und ich versuchte auch mein bestes sie zu Ignorieren. Jedoch Zweifle ich langsam das ich insgesamt richtig gehandelt habe und einen Fehler gemacht habe. In einem ähnlichen Fall hatte ich mich bei einer anderen Frau auf Distanz gebracht und merkte, dass es ein Fehler war. Diesen habe ich bis jetzt noch nicht zugegeben, obwohl wir uns wieder grüßen.

So langer Text. Ein bisschen detailliert. Jetzt weiß ich nicht recht ob ich überhaupt noch Sinn macht mich bei ihr zu melden. Oder suche ich nur nach einer Ausrede? Ich wüsste nicht so recht was ich sagen soll bzw. habe ich die Befürchtung das sie gar nicht erst das Telefon abnehmen wird. Irgendwie kommen ich mir doof vor ... schon fast Pubertär ... sprich keine Erfahrung mit Frauen ... Rolling Eyes

Helferlein 144 Mittelfranken M, 44

Hallo Aimlessly

Du sagst es ja schon selbst, Du legst jedes Wort auf die Goldwaage.
Ob es so gemeint war, wie Du es interpretiert hast, stellst Du jedoch trotzdem in Zweifel. Was schon mal der erste Schritt ist, Du zweifelst Dein "auf die Goldwaage legen" an.

Quote:

Jedoch Zweifle ich langsam das ich insgesamt richtig gehandelt habe und einen Fehler gemacht habe. In einem ähnlichen Fall hatte ich mich bei einer anderen Frau auf Distanz gebracht und merkte, dass es ein Fehler war. Diesen habe ich bis jetzt noch nicht zugegeben, obwohl wir uns wieder grüßen.

Ich finde es auch bemerkenswert, dass Du siehst, dass es nichts bringt, wenn man dieselben Fehler immer wieder macht.

Ich habe den Verdacht, Du akzeptierst Dich selbst nicht und bist permanent im Clinch mit Deinem Umfeld. Du scheinst nur nach negativen Dingen zu suchen. Danach zerpflückst Du Stück für Stück alles, um Deine negative Ahnung bestätigt zu bekommen. Wenn Dir dann kein plausibler Grund einfällt wirst Du wütend und enttäuscht, eigentlich nur über Dein Verhalten.

Versuche Dir mal Vorzustellen, dass es nicht nur Menschen gibt, die Dir was anhaben wollen. Lasse diese Vorstellung aber auch zu und versuche sie Dir nicht wieder auszureden.
Erst wenn Du für Dich akzeptieren kannst, dass es auch nette Menschen gibt, die einfach nett zu Dir sein wollen, kommst Du einen Schritt weiter.

Mit der Absage sehe es doch positiv. Es gibt Menschen, die einfach nicht kommen und dies ohne Absage. Vielleicht war die Absage wirklich so gemeint, dass Sie eigentlich doch wollte, nur nicht konnte.

LG
Jürgen

Helferlein 38 Nowhere M, 24

Quote:

Ich habe den Verdacht, Du akzeptierst Dich selbst nicht und bist permanent im Clinch mit Deinem Umfeld. Du scheinst nur nach negativen Dingen zu suchen. Danach zerpflückst Du Stück für Stück alles, um Deine negative Ahnung bestätigt zu bekommen. Wenn Dir dann kein plausibler Grund einfällt wirst Du wütend und enttäuscht, eigentlich nur über Dein Verhalten.

Hi MaxNix!

Ich glaube du hast Recht. Zwar rede ich mir oft ein das ich mich mag, aber das ist von mir nur oberflächlich gemeint. Ich bin äußerst zufrieden mit meinem Körper/ Aussehen/ Kleidung. Was mich schon oft gestört hat und ich verflucht habe ist das was und wer ich bin. Die Frage warum ich bin wer ich bin und nicht bin wie die anderen - Normal sozusagen. Zumindestens nach meinem Denkmuster zu urteilen. Ich isoliere mich sozusagen selbst, da ich nicht mehr an das gute und aufrichtige im Menschen glaube. Es ist traurig und zugleich einfach es zu formulieren. Aber was zu ändern fällt mir schwer.

Quote:

Erst wenn Du für Dich akzeptieren kannst, dass es auch nette Menschen gibt, die einfach nett zu Dir sein wollen, kommst Du einen Schritt weiter

Das schlimme ist ja in dem Kontext, gegenüber andere Menschen (mir unbekannte/ bekannte) bin ich bzw. versuche ich immer hilfsbereit/ freundlich zu sein. Alten Damen helfen, Frauen mit Kinderwagen ... halt so was. Freundlich sein. Doch über diese oberflächliche Behandlung lasse ich es nicht für mich zu. Daraus resultiert auch, das ich ein Menge Leute (im Vergleich zu früher kenne) aber diese Beziehungen rein oberflächig ablaufen, aus purer Angst mich blosszustellen.

Macht es Sinn sich einen Menschen zu öffnen? Schon ein Leben lang habe ich meine Gefühlswelt für mich behalten. Entsprechend dem Denkmuster: "Du bist ein Mann, du musst stark sein und die Gefühle vor den anderen verbergen. Sie könnten ja deine Gefühle gegen dich verwenden und dich denunzieren." Zwar habe ich immer wieder versucht unterschwellig ein bisschen rüberzubringen, aber keiner hat es gemerkt. Zu Defensiv?

Ich Versuche jetzt mein bestes was ich kann um die Wogen zu glätten, aber ich bin mir sicher das es ein langer schwieriger weg wird. Oft ist es so das ich bei Rückschlägen immer vorsichtiger werde.
So eine Art Teufelskreis.

Was mir auch heute und überhaupt aufgefallen ist, ist das ich sobald ich ein Kind sehe ich freudig strahle wie ein Atomkraftwerk. An sich ja schön und sicher zu einem gewissen Grad normal. Aber früher war das nicht so bei mir. Ich habe das Gefühl das im diesem Moment eigentlich zum Ausdruck kommt das ich gerne eine neue Chance hätte. Klingt irgendwie seltsam. Wo ist mein Selbstbewußtsein! Oder Suche ich einen Sinn in meinem Leben? Aber macht das Sinn, wenn man sein Leben nicht im Griff hat?

Heute morgen war ich dennoch äußerst positiv gelaunt und zeigte es auch. Ein fast schon permanentes Lächeln zeichnete mein Gesicht. Dennoch verflog die gut Laune gegen Abend wieder.

...

Helferlein 34 M, 25

Es ist eine Frage der Erfahrungen, die du im Leben machst. Ich z.B. habe schon häufiger Menschen getroffen, die mir wehgetan haben (emotional und ab und an auch mal körperlich auf ziemlich heftige Art und Weise), daraufhin verliert man natürlich die Gabe, unbefangen auf Menschen zuzugehen und im Vorhinein zu glauben, dass sie einem nichts böses wollen. Das ist halt Entwicklungspsychologie, deine Erfahrungen machen dich zu dem, was du bist. Dennoch solltest du deine Fähigkeit trainieren, die Augen offenzubehalten und bei denen, die dir wirklich nichts böses wollen, Nähe zuzulassen, da dich das bereichern kann und positive Erfahrungen mit Menschen dich auch wieder zu einem optimistischeren Menschen machen können. Aber objektiv gesehen ist glaube ich nix dumm daran, wenn man nicht an das Gute im Menschen (oder jedem Menschen glaubt), da musst du nur die Nachrichten anmachen und siehst, dass das vollkommen berechtigte und oft auch nützliche Paranoia ist meiner Meinung nach Smile

Helferlein 144 Mittelfranken M, 44

Aimlessly wrote:

Daraus resultiert auch, das ich ein Menge Leute (im Vergleich zu früher kenne) aber diese Beziehungen rein oberflächig ablaufen, aus purer Angst mich blosszustellen.

Das ist mit Sicherheit ein schwerer Weg aus dieser Angst herauszukommen.
Es ist schwer hier dann irgendjemanden an Dich ranzulassen.
Aber, wenn Du es irgendwann schaffst echtes Vertrauen aufzubauen, dann wirst Du auch jemanden an Dich ranlassen.

Aimlessly wrote:

Macht es Sinn sich einen Menschen zu öffnen?

Ich denke, Du weist genau, dass es Sinn macht. Die Frage wird sich stellen, wen kann ich so vertrauen, dass ich mich öffne.

Aimlessly wrote:

Schon ein Leben lang habe ich meine Gefühlswelt für mich behalten. Entsprechend dem Denkmuster: "Du bist ein Mann, du musst stark sein und die Gefühle vor den anderen verbergen. Sie könnten ja deine Gefühle gegen dich verwenden und dich denunzieren."

Von Deiner Erziehung her, so denke ich, ist Dir schon immer vorgegeben worden, wie ein Mann zu sein hat, damit die Gesellschaft Dich auch als Mann wahrnimmt.
Wir wissen alle, dass dieses Denkmuster falsch ist und nur dumme oberflächliche Menschen verwenden Gefühle gegen Dich.

Aimlessly wrote:

Oder Suche ich einen Sinn in meinem Leben? Aber macht das Sinn, wenn man sein Leben nicht im Griff hat?

Viele suchen auf Ihre Weise nach irgendeinem Sinn im Leben, wobei es auch spannend sein kann, zu sagen:
Das Leben ist ein Spiel. Ich sehe es so.
Wenn man das Leben als Spiel sieht, es nicht so toternst nimmt und seinen Humor behalten kann, läuft vieles von alleine und sogar besser als anders.
Das Leben als Spiel zu sehen kann auch der Sinn sein. Eben das Spiel des Lebens zu spielen ...

Quote:

Aber objektiv gesehen ist glaube ich nix dumm daran, wenn man nicht an das Gute im Menschen (oder jedem Menschen glaubt), da musst du nur die Nachrichten anmachen und siehst, dass das vollkommen berechtigte und oft auch nützliche Paranoia ist meiner Meinung nach

Wie Du schon einschränkst, nicht jeder Mensch ist gut. Trotzdem sollte man positiv denken und nicht immer nur den Feind sehen.

Was passiert, wenn man Feindbilder aufbaut, sieht man ja in muslemischen Ländern, wie dort von den Radikalen die Feindbilder aufgebaut und Haß geschürt wird. Das bringt niemanden irgendeinen Schritt weiter.
Die normalen Muslime verurteilen selbst dieses Handeln der Radikalen.

Helferlein 38 Nowhere M, 24

MaxNix wrote:

Aimlessly wrote:

Macht es Sinn sich einen Menschen zu öffnen?

Ich denke, Du weist genau, dass es Sinn macht. Die Frage wird sich stellen, wen kann ich so vertrauen, dass ich mich öffne.

Das war eher rhetorisch gemeint. Ich weiss das es Sinn macht, aber es nicht leicht für mich ist.

MaxNix wrote:

Von Deiner Erziehung her, so denke ich, ist Dir schon immer vorgegeben worden, wie ein Mann zu sein hat, damit die Gesellschaft Dich auch als Mann wahrnimmt.
Wir wissen alle, dass dieses Denkmuster falsch ist und nur dumme oberflächliche Menschen verwenden Gefühle gegen Dich.

Der Witz ist, das ich mehr oder weniger von meiner Mutter erzogen wurde, während mein Vater, der so ist wie ich bloß noch verschlossener, nicht aktiv auf mich einwirkte. Meine Mutter hatte wegen seiner verschlossenen/ emotionslosen Haltung, wie bei mir, nicht mehr gemocht weshalb die Ehe auch scheiterte. Sie indoktrinierte mir mein Vater ist ein schlechter Ehemann/ Vater/ Mann aufgrund dieser Eigenschaft. Ich sagte auch selbst das ich nie so werden will wie er, bloß um jetzt einzusehen das ich genau so geworden bin wie er.

MaxNix wrote:

Wie Du schon einschränkst, nicht jeder Mensch ist gut. Trotzdem sollte man positiv denken und nicht immer nur den Feind sehen.

Naja, ich habe die letzten Tage sozusagen ein Experiment versucht. Einfach mal fröhlich sein und ein Lächeln auf den Lippen haben und ich merkte das es auch positiv auf mein Umfeld wirkte. Sollte ich öfter machen ...

Des weiteren hatte ich mir ein Herz genommen und die besagte Schulkameradin angerufen. Lol, und ich muss sagen ich bin blöd. Die Frau aus der Disco war nicht sie *autsch* ... sie sah ihr aber verdammt ähnlich aus vom Gesicht und der Größe. Die Haare waren anders, was sie ja in der Zwischenzeit hätte ändern können, aber sonst sah die Frau ihr verdammt ähnlich Laughing

. Ich schein sie echt falsch eingeschätzt zu haben. Das Problem das sie wenig Zeit hat liegt darin, das sie viel tut um ihren Wunschberuf eines Tages auszuüben und deshalb viel arbveiten geht um in dem Bereich praktische Erfahrung zu sammeln. Das finde ich bemerkenswert Exclamation

Ich soll mich nochmal bei ihr melden. Vielleicht wird es ja diesmal etwas.

Helferlein 144 Mittelfranken M, 44

Na also, wird doch.

Viel Glück weiterhin

Jürgen

Helferlein 38 Nowhere M, 24

Danke,

aber ich glaube sie hält mich nur hin. Sie vertröstet mich immer wieder und ich werde sie ein letztes mal gegen Ende der Woche anrufen. Wenn sie Kontak bleiben will könnte sie sich mal melden! Oder nicht? Rolling Eyes

Naja, wenn sie wieder versucht mich hinzuhalten, werde ich mal Tacheles Twisted Evil

reden. Ich lasse mich ungern als Blöd verkaufen.

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