Alleine Wohnen und Einsamkeit

Forums-InsiderIn 157 @ home W, 29

Hallo!

Ich wohne alleine und bin in letzter Zeit manchmal sehr unzufrieden darüber. Ich fühle mich einsam. In den letzten Monaten hatte ich viele Prüfungen, da war es gut allein zu wohnen. Jetzt ist die Prüfungsphase vorbei, es folgt 4 Monate Examensarbeit schreiben.

Ich habe eigentlich eine süße, sehr kleine Wohnung direkt ggü. der Uni. Eigentlich fühle ich mich auch wohl hier. Nur ist vor ein paar Wochen eine sehr gute Freundin, die hier auf dem Flur gewohnt hat, ausgezogen. Sie war quasi meine WG... wir haben oft einfach zusammen einen Tee getrunken und gequatscht. Sie war so eine feste Größe in meinem Leben und ich merke immer wieder, dass ich sie vermisse. Seitdem meine Freundin weg ist fühle ich mich sehr einsam hier. Ich kenne hier niemanden im Haus wirklich, generell ziehen immer mehr Freundinnen weg weil sie ihr Studium beendet haben und einen Job haben oder das Referendariat beginnen. Bei mir dauert es noch etwas... hinzu kommt dass ich mir unsicher bin ob ich das Referendariat überhaupt machen will... Rolling Eyes

. Ich habe einen Freund der vor ca. 1 Jahr die Uni beendet hat und seitdem etwas planlos ist und Arbeitslosengeld bezieht. Ich denke oft an die Zukunft und weiß nicht, was wird.... Neutral

Naja, alles in allem überlege ich, ob es sich lohnt, sich für ein paar Monate noch eine nette WG zu suchen, wo man sich nicht so allein fühlt. Ich finde es gerad nicht so schön, so viel allein hier rumzuhängen. Andererseits wäre es vielleicht auch Quatsch, weil ich mein Studium eh im Sommer beende und dann recht offen ist was dann kommt. Sad

Aber irgendwie denke ich manchmal, dass ich hier depressiv werde gerade. Einen leichten Hang dazu habe ich eh, aber momentan ist es echt schlimm: ich wohne allein, ich habe keine Veranstaltungen an der Uni... heißt ich muss wirklich niemanden sehen gerade. Das nervt mich irgendwie bzw. benebelt mein Hirn. So viel Alleinsein macht irgendwie matschig im Kopf Confused

Kennt ihr das? Was sind eure Erfahrungen?

Danke für's Lesen! Gruß, Stern*

Forums-InsiderIn 313 NRW/Dtl. W, 27

Hallo Stern*!

Das kenne ich, ist schrecklich sowas. Man hat das gefühl - besonders am Wochenende - daß man alleine auf dieser Welt ist.
Ich sitz auch hier rum und müsste meine Magisterarbeit schreiben - aber ich kann mich gerade überhaupt nicht motivieren. Meine Freundinnen sind auch alle schon fertig, haben einen Job und sind weggezogen so daß niemand mehr da ist, der einen richtig motivieren kann.

Wenn ich mich aufraffen kann, gehe ich in die Uni und schreibe da - setz mich in die Bibo und habe das gefühl nicht allein zu sein, weil immer Studenten da sind, die auch lernen.

und was das Danach angeht - da hab ich auch keine Ahnung.
Ich weiß nur, ich werde es zuende machen und dann mal sehen. Lieber nicht darüber jetzt auch noch den Kopf zerbrechen sonst hab ich keinen Platz mehr fürs schreiben.

Außerdem nehm ich mir immer vor, mal spazieren zu gehen oder in die Mensa zu gehen - aber alleine is das auch blöd.

Solltest du zufällig in meiner Stadt wohnen - können wir das ja zusammen machen? Wink

Liebe grüße

Forums-InsiderIn 157 @ home W, 29

Hey!
Das klingt ja fast genau nach meinen Problemen! Wir könnten gern was zusammen machen, aber ich wohne leider etwas weiter nördlich, in Niedersachsen Wink

.

Welche Fächer studierst du denn bzw. in welchem Bereich schreibst du deine Magisterarbeit? Ich studiere Kunst und Anglistik LA, weiß aber nicht ob ich wirklich der Lehrerinnentyp bin... Neutral

Gedanken über die Zukunft sollte ich aber auch erstmal auf in-ein-paar-Monaten vertagen (auch wenn es schwer ist).

Ja, die Wochenenden sind besonders blöd, das stimmt. Ich habe auch schon überlegt ob ich mir nen Nebenjob suche, aber irgendwie fällt mir da gerad nix gescheites ein. Außerdem will ich erstmal gucken, wie viel Arbeit die Ex-Arbeit tatsächlich wird.

Ich wollte mich auch öfter in die Bibliothek setzen, habe mir extra ein Laptop dafür gekauft vor ein paar Wochen... mal sehen was draus wird.

Gruß, Stern.

Forums-InsiderIn 313 NRW/Dtl. W, 27

...der innere Schweinehund ist ätzend. Aber man muss sich das wirklich vornehmen mit der Bibliothek. So als würde man jeden Tag zur Arbeit gehen. irgendwie um 8 los und um 5 nach Hause. Man schafft definitiv was und ist nicht alleine. und wer weiß - vielleicht lernt man ja noch jemanden neues kennen?? Smile

Ich hab geographie gemacht und habe eben angemeldet - muss im Juli abgeben und das ist noch sooo lange hin,d aß ich vermutlich bis April rumgammeln werde und dann voller Panik anfange... Twisted Evil

Aber ich werds mir anders vornehmen...

Nordniedersachsen ist in der Tat ein wenig weit weg von Ostwestfalen... Confused

Forums-InsiderIn 157 @ home W, 29

ja, das mit dem rumgammeln kenne ich und mag es überhaupt nicht mehr.

allerdings finde ich, dass von 8 bis 15 uhr das andere extrem ist... so früh würd ich es nicht hinkriegen. so gegen 10 könnte ich dort aufschlagen Wink

ja, das sollte ich mir für nächste woche mal vornehmen! mal wieder...

Ich werde nächste woche mit meiner dozentin sprechen und hoffentlich ein thema festlegen könne, so dass ich es zum 15. feb. oder 1. märz anmelden kann. dann habe ich 4 monate - wir werden also dann gleichzeitig fertig und könnten uns "begleiten" während des schreibens Smile

ich kenne schon noch ein paar leute, außerdem ist mein freund ja auch noch hier. aber der "reicht" ja auch nicht, wir können ja nicht ständig aufeinanderhocken.

ich glaube, bei mir ist zukunftsangst auch ein großer faktor. ich weiß nicht, ob ich wirklich lehrerin werden will... ich weiß aber auch nicht, was ich sonst mit meinem (wahrscheinlich "befriedigendem") abschluss anfangen könnte. Ich werde eine von tausenden geisteswissenschaftlerinnen sein, kunst und anglistik hab ich dann studiert. Confused

damit kann man wohl einfach zur zeit nix anderes werden *seufz* Neutral

.

Mein freund hat ein "sehr-gut" diplom in sozialwissenschaften, und findet auch einfach nichts. nichtmal zu vorstellungsgesprächen wird er eingeladen. jetzt will er eventuell promovieren - unter anderem halt weil er nix findet. naja! ob das das richtige ist weiß ich nicht. vielleicht verschiebt es das problem auch nur.

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hallo Stern,

vielleicht kannst du auch mal darauf acht geben, was in dir so vor sich geht, wenn die Einsamkeit kommt. Manchmal gibt einem das interessante Hinweise für tieferliegenderes. Ist nur ein Vorschlag. Manchmal kann man interessante Sachen herausfinden, wenn man mit sich selbst redet oder sich einfach nur „beobachtet“. Die Unruhe und Einsamkeit erschnüffeln finde ich sinnvoller als ihnen Futter zu geben.

Mir wäre eine WG inzwischen zu stressig, also ich könnte das nicht mehr. Bin ganz gern mal allein und die ständige Kontrolle in einer WG...hmmm, vielleicht verspricht man sich auch bissle viel davon. Weiß nicht.

Viele Grüße und etwas Wärme in dein Herzchen schickt
Hiob

Forums-InsiderIn 157 @ home W, 29

Hallo Hiob,
Was meinst du mit "darauf achtgeben was in mir vorgeht wenn die Einsamkeit kommt"? Das mache ich denke ich schon.

Wieso gebe ich der Einsamkeit Futter? Question

Bitte um nähere Erläuterung Wink

Mag sein dass eine WG nicht grundsätzlich anders wäre, ich weiß es nicht. Nur irgendwie habe ich halt so Phasen wo ich glaube irgendetwas in meinem Leben ändern zu müssen, weil ich es sonst gerade nicht aushalte. Warum das so ist weiß ich nicht... ich bin generell schnell mit allem unzufrieden. Mir fehlt gerade eine Lebensperspektive bzw. eine Art von Sicherheit, wie ich die nächsten Jahre gestalten soll, weil ich weiß dass nach Studienende alles anders werden wird. Das macht mich ziemlich ängstlich/unruhig/manchmal depri/einsam. Positive Gefühle fehlen gerade meistens. Wenn ich dann erstmal eine "scheinbare" Lösung gefunden habe wie "ich suche mir eine WG", dann bin ich innerlich wieder ruhiger - selbst wenn ich die Idee für mich ein paar Tage später längst wieder abgehakt habe.

Hm... das klingt irgendwie komisch. Rolling Eyes

aber danke für die "herzenswärme", das klingt ja süß Wink

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Der Einsamkeit gibt man Futter, wenn man sie wegdrücken will, sie leugnet, vor ihr ausreist oder sie mit anderen Sachen, wie Essen überdecken möchte.

sporadischer Gast 10 Zuhause W, 25

Ich studiere zwar nicht und wohne derzeit auch nicht alleine aber das mit der Einsamkeit und dem alleine wohnen kann ich gut nachvollziehen. Als ich von daheim ausgezogen bin in meine Wohnung fühlte ich mich schrecklich alleine und war kaum fähig aus dem Bett zu kriechen oder mich zu irgendetwas aufzuraffen. Ich habe mich sehr einsam und im Stich gelassen gefühlt weil niemand für mich Zeit hatte und ich im Gegenzug niemanden mit meinen Anwesenheit nerven wollte, da ich immer das Gefühl hatte sie würdens bloss machen damit ich nicht weiter quasi nerve. Ein blödes Gefühl. So blöd, das man sich zurückzieht und keine Perspektiven mehr im Leben sieht.

Das mit der WG find ich persönlich keine schlechte Idee. Ich weiß nicht ob ich heute alleine wohnen könnte oder nicht. Im Moment wohn ich noch mit meinem Freund zusammen, allerdings haben wir uns getrennt und es kann grade keiner aus der Wohnung raus - etwas kompliziert alles.

Tipps gegen die Einsamkeit hab ich demnach leider auch nicht. Logisch erscheint, rauszugehen an die frische Luft, Sonne zu tanken und dann mit Energie weiterzulernen oder eben unter Leute zu gehen, wie Bibliothek und dort zu lernen damit man zumindest nicht dieses "Ich bin alleine"-Gefühl hat. Das man sich manchmal dazu nicht aufraffen kann, weiß ich leider auch.

Ich wünsch dir aber viel Erfolg, das du die Einsamkeit überwinden kannst.

Liebe Grüße

Forums-InsiderIn 157 @ home W, 29

Hallo Skvisa,
Danke für deinen Beitrag Smile

. Das mit der Perspektivlosigkeit im Leben trifft es schon ganz gut... so fühle ich mich gerade. Allerdings liegt das wohl nicht nur am allein-wohnen. Mein Kopf ist manchmal ganz matschig vom vielen Grübeln.

Meine nächste Wohnung wird nach Möglichkeit auf jeden Fall eine WG. Mit meinem Freund möchte ich z.Z. nicht zusammen wohnen um zu vermeiden dass wir uns dann streiten, trennen... muss eine blöde Situation sein für dich Sad

In die Bibliothek wollte ich auch öfter gehen, außerdem überlege ich mir, ob ich mir einen Nebenjob suchen sollte. Allerdings weiß ich nicht was... mal sehen.

Hallo Hiob,

Hiob wrote:

Der Einsamkeit gibt man Futter, wenn man sie wegdrücken will, sie leugnet, vor ihr ausreist oder sie mit anderen Sachen, wie Essen überdecken möchte.

... Ok, da gebe ich dir zum Teil recht: Essen, Drogen etc. ist unproduktiv. Aber das mache ich nicht in starkem Maße. Und vor der Einsamkeit wegzurennen kann doch manchmal auch richtig sein? Wenn ich aus Einsamkeit heraus andere Menschen, Freunde kontaktiere... was ist daran falsch? Einsamkeit zu ertragen ist doch auch sch... Sad

. Oder nicht?

Forums-InsiderIn 313 NRW/Dtl. W, 27

Warst du denn heute in der Bibliothek?? Wink

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Quote:

Ok, da gebe ich dir zum Teil recht: Essen, Drogen etc. ist unproduktiv. Aber das mache ich nicht in starkem Maße. Und vor der Einsamkeit wegzurennen kann doch manchmal auch richtig sein?

Hmmm, ja.. Ich meine halt etwas anderes.

Quote:

Wenn ich aus Einsamkeit heraus andere Menschen, Freunde kontaktiere... was ist daran falsch? Einsamkeit zu ertragen ist doch auch sch... . Oder nicht?

Es geht darum, ob man den Ölfleck nur immer wieder abwischt oder die Ursachen suchen will. Ich weiß nicht, was richtig und falsch ist. Meine nur, dass das Aushalten manchmal einen Hinweis geben kann. Und das was dieser dann evtl. bewirkt, kann dann schon sinnvoll sein. Aber das ist eine Frage der Einstellung zu solchen Sachen und „vorgeben“ will ich da nichts, will dich nicht zu sowas drängeln. Das war nur ein Vorschlag.

Alles Gute
Hiob

Forums-InsiderIn 157 @ home W, 29

Hallo Hiob,

Hm... ich glaube nicht, dass ich mich dazu bringen muss, mehr und mehr Einsamkeit auszuhalten. Ich glaube das wäre - bei mir - die falsche Richtung.

Aber vielleicht ist das bei dir ja anders.

Hallo Bärin,

baerin wrote:

Warst du denn heute in der Bibliothek?? Wink

Öhm... nö, aber trotzdem in der Uni. Habe heute nichts für die Arbeit gemacht. Cool

Und du?

Gruß, Stern*

Forums-InsiderIn 313 NRW/Dtl. W, 27

öhm - nöö... Embarassed

hab ja noch zeit... Laughing

sporadischer Gast 5 USA W, 27

Hallo Stern*,

ich kann Dich total gut verstehen mit dem alleine wohnen. Als mein Freund damals ins Ausland gegangen ist und ich plötzlich allein in der Wohnung saß, war das ganz schön schwierig. Ich hab etwas Zeit gebraucht bis ich mich alleine überhaupt wohlfühlen konnte. Zuerst hab ich dann aktiver nach Freunden gesucht, mit denen ich was unternehmen konnte. Das hat mir schon sehr geholfen und ich hab mich nicht mehr so allein gefühlt.

Irgendwann wollte ich das aber dann doch nicht mehr so allein in der Wohnung sein und es ergab sich, daß ich mit einem Freund (den ich zuvor jahrelang nicht gesehen hatte) in eine WG gezogen bin - das war für uns beide die absolut richtige Sache und wir haben es beide sehr genossen. Leider hat mich mein Beruf aber vor kurzem ins Ausland verschlagen und wir vermissen beide die WG wirklich!

Okay, was ich sagen will - einsam fühlen und dem auf den Grund gehen ist gut und find ich perönlich auch wichtig, aber zu mehrt lebt es sich dann doch auch oft irgendwie netter.

Es ist halt einfach schön, wenn man weiß, da ist noch ein anderes menschliches Wesen in der Nähe. Und ist ja nicht so, daß der Mensch von Natur aus ein Einzelgänger wäre Wink

Viele Grüße,
Hobbes

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