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soldier of fortune
sporadischer Gast
11
Köln M, 27
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Wed, 01.Feb.06, 0:57 Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verlieren! |
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Ich hatte vor einigen Tagen ein Schlüsselerlebnis, welches mich dazu bewogen hat, endlich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (sprich: Therapie).
Ich leide seit etlichen Jahren an Depressionen, Stimmungsschwankungen und Angstzuständen. Diese sind zwar im Vergleich zu früher erheblich besser geworden, jedoch kann es immer noch passieren, dass gewisse Situationen eskalieren und ich zu einer enormen Belastung für meine Mitmenschen werden kann.
Dies war auch vor ein paar Tagen der Fall: Meine Freundin hat mich mit einigen (eigentlich völlig belanglosen) Dingen konfrontiert, welche sie gerne geklärt haben wollte. Nur ist es halt passiert, dass ich mich danach zurückgezogen habe und einige Tage später absolut wütend reagiert habe. Ich machte ihr zum Vorwurf, dass ich ständig kritisiert werde, dass ich es niemandem recht machen könne und das ich überhaupt nicht verstehen kann wieso ich eigentlich dafür Rechenschaft ablegen müsse. Hätte ich diese Phase nicht gehabt, hätte ich total locker darauf reagiert und nach einem freundlichen Gespräch wär die Sache gut gewesen. War sie aber nicht...
Letztendlich gab es nur Streit und großes Geheul, wo ich all meinen Mut zusammengefasst habe und ihr gesagt habe, das ich in Therapie muß, da ich in einigen Konfliktsituationen einfach nicht mehr korrekt mit meinen Mitmenschen umgehen kann.
Erschwerend hinzu kam die Tatsache, dass meine seelischen Probleme mich auch in letzter Zeit unnahbar und Antriebslos erscheinen ließen (Folge: Sie dachte, sie würde mir nichts mehr bedeuten)
Im Großen und Ganzen hat sie es dann aber verstanden, hat jedoch auch gesagt, dass sie diese Probleme kennt und eigentlich keinen Freund mehr haben wollte, der so ist wie ich (na toll).
Sie liebt mich zwar, aber will mich die nächsten paar Wochen erstmal nicht sehen, um die Sache zu verarbeiten und Abstand zu gewinnen.
Sie selbst ist auch (noch) in Therapie wegen ähnlicher Probleme und wird selbst wohl auch nicht immer die nötige seelische Kraft haben können, um das durchzustehen.
Aber warum ich eigentlich schreibe: Ich habe höllische Angst, sie dadurch zu verlieren! Ich habe wenigstens den ersten Schritt getan, und bin zum Arzt gegangen, um organische (Schilddrüsenhormone z.B.) und seelische Ursachen abzuchecken bzw. mich zum Therpeuten überweisen zu lassen.
letztendlich bin ich total hilflos und weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich weiß, dass ich sie liebe und ich würde am liebsten die ganze letzte Woche ungeschehn machen, aber irgendwie muß ich da durch! Ich bin völlig ratlos und würde gerne wissen, wie ich jetzt mit ihr umgehen soll, um vielleicht die Situation irgendwie retten zu können!
Ich danke schonmal im voraus für konstruktive Anregungen!
(Hinweis Admin: Betreffzeile praezisiert.)
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lindl
Helferlein
54
Wien W, 24
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Wed, 01.Feb.06, 21:04 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verlieren! |
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Na du hast wenigstens eine.
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BulldogNose
Forums-InsiderIn
436
Hamburg M, 29
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Wed, 01.Feb.06, 22:09 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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lindl, Klappe halten!
Oh Mann, SoF, ich fühle echt mit Dir! Weil das war exact meine Situation vor knapp 2 Jahren! Ersetze das mit "mangelnder Konfliktfähigkeit" gegen "merkwürdiges Benehmen", und es könnte meine Story sein.
Darum hab ich mir erstmal ernsthaft überlegt, ob ich was posten soll. Weil wirklich aufbauendes kann ich Dir dazu nichts schreiben. Nur soviel - vielleichst hast Du noch eine Chance, also nutze sie!! Ich habe nämlich gar keine mehr gekriegt, vielleicht weil ihre Therapeutin als erstes darauf bestanden hat, daß ich ausziehen soll
Hab mich trotzdem noch aufgebäumt wie ein Pferd, hab noch allein die Wohnung gestrichen, hab an meinem Praktikum Projekte abgesagt, um mehr WEs dasein zu können etc. - nix!!
Bei mehreren(!!) Wochen Trennung müssen da schon alle Alarmglocken klingeln! Also nutze die Zeit, mobilisier dich, krieg auf die Reihe, was du auf die Reihe zu kriegen hast und zeig dich von deiner besten Seite. Laß Taten sprechen! Geh das mit dem Therapeuten konsequent an, sonst sieht es nur nach lauwarmen Gewäsch aus. Und hoffe, daß ihr Therapeut nicht gegen Dich ist bzw. sie sich nicht von ihm zuquatschen läßt.
Und wirf einen ernsthaften Blick auf die Beziehung, ob es doch nicht irgendwo ein Abhängigkeitsverhältnis ist. Bei mir war es zB so, daß wir u.a. zusammengezogen sind, weil ich Angst hatte allein einen Umzug nicht zu packen (und für Sie immer mehr Energie aufgebracht habe als für mich selbst).
Zeig ihr also, was sie (in Zukunft) von Dir zu erwarten hat, und daraufhin soll sie ihre Entscheidung treffen. Und wenn es gar nicht mehr geht und Du zusammenklappen mußt, dann mach es bei Dir im Kämmerlein, aber nicht vor ihr.
Zum Trost: nach einem harten Jahr gabs bei mir zumindest ein Happy End, daß ich mein Leben jetzt besser auf der Reihe habe (als ich es wahrscheinlich mit ihr hingekriegt hätte). In meiner Wunschvorstellung wäre es zwar anders gekommen, aber da sie nicht wollte/konnte war es eben nur Wunsch. So leb ich nun meine neue Freiheit aus.
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Sinja
Forums-InsiderIn
438
NRW W, 29
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Wed, 01.Feb.06, 22:16 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verlieren! |
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Hallo Soldier of Fortune,
Quote: | Ich habe wenigstens den ersten Schritt getan, und bin zum Arzt gegangen, um organische (Schilddrüsenhormone z.B.) und seelische Ursachen abzuchecken bzw. mich zum Therpeuten überweisen zu lassen. |
Das finde ich einen wichtigen Schritt und es zeigt dass Du bereit bist an Dir zu arbeiten. Finde ich sehr gut Das sollte auch bei ihr positiv ankommen.
Du schreibst, sie hätte ähnliche Probleme und würde deshalb eine Therapie machen...und sie bräuchte Abstand, um das ganze zu verarbeiten. D.h. sie ist selber nicht stabil.
Ich glaube Dir, dass Du sie liebst und sie Dich liebt, aber ( bitte sei nicht böse) ich glaube nicht, dass eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die beide psychische Probleme haben, auf Dauer stabil sein kann. Wie soll man sich gegenseitig helfen und unterstützen, wenn es einem selber nicht gut geht? Jeder ist doch in erster Linie mit sich selber beschäftigt und muss erstmal gucken, dass er selber stabil ist. Wenn es dem anderen dann auch noch schlecht geht, da zieht man sich doch gegenseitig runter.
Ich persönlich denke, dass in einer Beziehung, die Zukunft haben soll, ein Partner psychisch stabil sein muss. Ich für mich könnte mir keine Beziehung mit einem Mann vorstellen, der ebenfalls Depressionen hat.
Ich habe in depressiven Phasen mit mir selbst so viel zu tun, hätte nicht die Kraft, auch noch für einen anderen da zu sein.
Quote: | und wird selbst wohl auch nicht immer die nötige seelische Kraft haben können, um das durchzustehen. |
So kann es natürlich auch bei ihr sein. Oder auch bei Dir: zieht es Dich nicht mit runter wenn es ihr mal schlecht geht?
Gut, ich denke es gibt auch Beziehungen, wo beide psychische Probleme haben, die von Dauer sind, aber ich denke das ist die Ausnahme.
Wie lange seid ihr denn schon zusammen?
Ich kann verstehen, dass Du Angst hast sie zu verlieren. Aber wenn das so wäre, dann wahrscheinlich deshalb, weil es ihr selber nicht gut geht, weil sie alle Kraft, die sie hat, für sich braucht...und nicht, weil sie Dich nicht mehr liebt.
Ich weiß, meine Worte sind jetzt wohl kein Trost für Dich...sorry
Vielleicht magst Du nochmal etwas mehr von Euch erzählen?
Liebe Grüße
Sinja
Hallo lindl,
kann Dich wohl verstehen, aber meinst Du das tröstet Soldier in seiner jetzigen Situation?
Liebe Grüße
Sinja
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soldier of fortune
sporadischer Gast
11
Köln M, 27
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Thu, 02.Feb.06, 0:10 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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lindl wrote: | Na du hast wenigstens eine. |
Ja, aber das war nicht immer so.
Ich hatte erst mit 20 meine erste feste Freundin überhaupt, und mit 25 hatte ich das erste mal Sex! (das war aber nicht die erste Freundin, das nur am Rande...)
Ich war jahrelang ein labiler Haufen Elend, der sich alles erstmal hart erkämpfen mußte!
Wenn mein eiserner Wille nicht so stark gewesen wäre, wäre ich heute nichtmal in der Lage zu telefonieren, mit Menschen zu reden oder überhaupt auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen!
Mittlerweile ist es so, dass ich alleine wohne (also nicht mehr bei den Eltern), ich habe einen Job wo ich ständig telefonieren muß, und ich gehe oft auf Konzerte, in die Disco oder zu Veranstaltungen.
Was für viele eine absolute Selbstverständlichkeit ist, war für mich ein harter bitterer Kampf mit mir selbst. Aber die Rückfälle sind leider immer noch präsent, siehe mein Posting mit der Freundin.
Meine Freundin und ich sind jetzt gut 6 Monate zusammen. Wenn sie mal eine schwierige Phase hatte, war ich immer für sie da. Nur es gibt manchmal bei mir eine Burnout-Phase, wo ich seelisch abschalte und niemanden an mich ranlasse. Das geht sogar soweit, dass ich dann zusätzlich auch noch Abwehrreaktionen zeige, wie eben dieser Konflikt.
Aufgefallen ist mir das erst vor ca. 2 Jahren, aber richtig bewußt geworden vor ein paar Tagen.
Wenn man bedenkt, wie ich vor ca. 10 Jahren gewesen bin, ist es eine erstaunliche und wirklich beachtliche Leistung, was ich ohne fremde Hilfe geschafft habe. (und das meine ich nicht, um anzugeben, sondern um deutlich zu machen, dass ich an einem Punkt angelangt bin, den ich selber nicht mehr schaffe. Mir ist sprichwörtlich auf den letzten Stufen die Puste ausgegangen und ich bin die "Treppe" runtergefallen)
Mein Wille, dagegen anzukämpfen ist vorhanden, und ich werde solange weitermachen, bis ich da bin, wo ich hinwollte. Nur alleine schaffe ich es nicht mehr. Meine vorherigen Beziehungen sind mehr oder weniger (aber nicht ausschließlich) an meinen Problemen gescheitert. Jetzt muß etwas getan werden.
@BulldogNose
Ein Abhängigkeitsverhältnis kann ich ausschließen, ich war oft und lange alleine.
Es ist ganz schön anstrengend, wenn man seine Erinnerungen rauskramt, aber Ursprung des ganzen ist wohl meine Kindheit bis zu meinem 15. Lebensjahr, in denen ich extrem übergewichtig war und von so ziemlich niemandem akzeptiert wurde. Ich wurde ständig in der Schule geschlagen, getreten, bespuckt, aufs übelste beschimpft und diskriminiert.
Als ich dann 30 kg abgenommen habe, wurde es zwar etwas besser, aber ich hatte sowenig Selbstbewußtsein, dass ich weder in der Lage war Kontakte zu knüpfen noch konnte ich Mädchen ansprechen, ob sie vielleicht mit mir ausgehen wollten.
Ich fing sogar an, manchmal zu stottern und meine Stimme war immer relativ leise. Ich ging immer krumm und schaute den Menschen nie in die Augen. Mal ganz ehrlich: Wer will mit so einem Loser und Schwächling etwas zu tun haben?
Deswegen habe ich auch mal eine ganze Zeit lang Gewichte gestämmt, um muskulöser und selbstbewußter zu werden.
Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde jetzt erstmal versuchen, abzuklären, wie meine Freundin und ich miteinader umgehen sollen, damit wir gut oder besser klarkommen, denn lieben tun wir uns auf jeden Fall!
(wir hatten auch heute ein recht positives Telefonat).
Bitter ist nur leider, dass eine extreme Spannung herrscht und wir beide nichts falsch machen wollen...
Zum Schluß noch vielen Dank für Eure Antworten, ich hoffe wir bleiben im "Gespräch"
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Wolflein
Forums-InsiderIn
330
Österreich W, 46
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Thu, 02.Feb.06, 1:15 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verlieren! |
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hallo zusammen
hallo soldier of fortune
ich denke das jeder von uns eine gewisse "belastung" oder hilfe-stellung geben kann.
nur ist deine freundin kein therapeut ebenso wie du und da stößt man sehr schnell an grenzen.
ich denke nicht das es ein trennungsgrund sein muß
zwischen sprechen und sprechen ist ein unterschied, und wen du zu einem therapeuten/tin gehst und deine freundin ebenso, dann habt ihr meiner meinung nach einen großen schritt nach vorne gemacht.
keiner möchte den anderen mehr belasten als sich selbst und für alles was ein partner, ein freund , eine liebe angeht so sind wir entweder überfordert und belastet, was ich keinesfalls als negativ einstufe, wen wir probleme haben und das mit dem partner besprechen wollen..... es gibt dafür profis und vielleicht würde euch eine paartherapie helfen.
manchmal ist es auch so, das der /die eifersüchtig sind auf die therapeuten weil sie glauben das man sie "hintergeht"
gib deiner liebe eine chance, gib dir eine chance und versucht , ich weiß das es leicht gesprohen ist, aber versucht euch durch austauschen was ihr in der therapiestunde erlebt, auseinander zu setzten.
wen es einen nicht betrifft kann man leicht mit so dummen sprüchen kommen wie
Quote: | Na du hast wenigstens eine |
das ist meiner meinung weder trost noch hilfe.
ich wünsche dir und deiner freundin alles liebe und wünsche euch das ihr noch lange zusammen bleibt und die probleme gemeinam bewältig
liebe grüße und viel, viel glück
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BulldogNose
Forums-InsiderIn
436
Hamburg M, 29
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Thu, 02.Feb.06, 9:04 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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Moin!
@SoF
Tipp: schau mal nach Selbsthilfegruppen - Emotions Anonymous oder was es bei dir gibt. Ist schnell, unkompliziert und kostenlos. Hat mir in meiner Krise sehr geholfen.
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soldier of fortune
sporadischer Gast
11
Köln M, 27
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Thu, 02.Feb.06, 22:17 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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Hallo,
der neueste Stand der Dinge ist der, dass ich heute die Laborergebnisse von meinem Bluttest habe und (zusammen mit dem Ultraschallergebnis meiner Schilddrüse) organische Ursachen wohl weitestgehend ausschließen kann.
Der Hausarzt gab mir eine Überweisung zum Psychotherapeuten und eine Anlaufadresse in meiner Nähe, wo ich einen Termin vereinbaren kann.
Das heutige Telefonat mit meiner Freundin war nicht sehr aufbauend, denn sie wollte nur wissen wie es gelaufen ist und wie es weitergeht. Sie hat auch gesagt, sie weiß nicht wann sie sich das nächste mal melden würde und war auch sonst eher kühl (kein "ich liebe Dich" wie sonst üblich am Ende unserer Telefongespräche usw...)
Ich hatte ihr auch einen Brief geschrieben, den sie heute gelesen hat. Diesen hat sie zwar positiv aufgefasst, aber näher darauf eingegangen ist sie nicht.
Jetzt bin ich natürlich total verunsichert und habe auf den ganzen Sch... (sorry) schon wieder garkeine Lust, es zieht mich wieder voll runter.
O.k., ich werde jetzt natürlich NICHT aufgeben, das steht fest, aber in so einer Situation ist man wieder da, wo man eigentlich nicht sein wollte...
to be continued
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soldier of fortune
sporadischer Gast
11
Köln M, 27
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Fri, 03.Feb.06, 5:41 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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Ohje, und auch schon wieder der nächste Gemütsdämpfer: Auf der Singleseite auf welcher wir uns damals kennengelernt haben, hat sie neuerdings den Status "vergeben" herausgenommen. Jetzt steht nichts mehr dort. Wie soll ich DAS denn jetzt deuten? Steht sie etwa nicht mehr zu mir?!
Ich kann sie unmöglich darauf ansprechen, das gibt nur böses Blut, und das wurmt mich am allermeisten.
Sicher werden jetzt einige sagen, ich mache mir zuviele unnötige Gedanken, womit sie wohl auch Recht haben, aber dennoch frage ich mich was das soll!
In der jetztigen Situation ist das echt das allerletzte!
Vor allem, wo ich mir die ganze Mühe mache mit Therapie, Versöhnung, Entschuldigungen und einen Brief, wo ich all meine Kraft gesaugt habe, um ihr meine Liebe deutlich zu machen und mein Entschluß für die Beziehung zu kämpfen und zu all den Problemen zu stehen.
Wollte mir nur mal Luft machen...
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BulldogNose
Forums-InsiderIn
436
Hamburg M, 29
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Fri, 03.Feb.06, 8:01 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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Hallo SoF!
Hast Du das Gefühl, dass die Liebe bislang ausgeglichen bei euch war, oder dass die eine die des andere überwogen hat? War geben & nehmen ausgeglichen?
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soldier of fortune
sporadischer Gast
11
Köln M, 27
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Fri, 03.Feb.06, 12:24 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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@BulldogNose
Ich denke ihre Bemühungen werden die letzten paar Tage oder sogar Wochen auf jeden Fall überwogen haben. Nur in letzter Zeit habe ich ja versucht zu zeigen, was ich für sie empfinde. Durch diese "Zwangspause" die sie uns beiden verordnet hat, ist es jetzt allerdings richtig schlimm. Da werden wir beide wohl in unserem stillen Kämmerlein allerlei zusammenbrüten, ohne richtig die Möglichkeit zu haben, miteinander über diese Dinge richtig sprechen zu können, außer vielleicht ab und an mal wenn wir telefonieren sollten. (und ich wollte da aus taktischen Gründen jetzt bestimmt nicht jeden Tag anrufen).
Ansonsten war es die ersten Monate wohl recht ausgeglichen denke ich.
Der Hintergrund dieser Zwangspause ist vorwiegend der, dass sie über die Fernschule ihr abi nachmacht, und sollte sie die Prüfungen versieben, muß sie wieder ein Jahr wiederholen.
Den nächsten Termin für einen Therapeuten habe ich jetzt erstmal für den 20.02. bekommen. Eine lange harte Zeit, wenn man die Umstände berücksichtigt.
Ach verdammt, es ist alles nicht so einfach... Ich wünschte, ich wüsste wie es in Zukunft weitergeht mit der Beziehung, dann muß ich mir wenigstens keinen Kopp machen, ob sie nicht in 3 Wochen vor der Tür steht und sagt: "Ich mach schluß"
Deswegen habe ich mich auch so über die Sache mit der Singleseite so aufgeregt, ich bilde mir schon ein, dass sie zu alldem nicht steht und sich quasi durch die "Hintertür" wieder als Single betrachtet und auf der Suche nach Männern ist, die ihr mehr geben als dass sie glaubt von mir je bekommen zu können. Verrückt, ich weiß...
Aber ich hatte immer im Hinterkopf behalten, dass sie mir vor ein paar tagen noch gesagt hat, sie wollte eigentlich KEINEN depressiven Freund mehr haben. Das hat mich sehr gekränkt und ich kam mir richtig diskriminiert vor! Immerhin erwartet sie ja auch, dass sie so akzeptiert wird wie sie ist.
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soldier of fortune
sporadischer Gast
11
Köln M, 27
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Thu, 09.Feb.06, 0:41 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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Tja, seit Tagen herrscht jetzt striktes Kontaktverbot, und wärend dieser Zeit soll ich mich ausdrücklich nicht melden, es sei denn es ist etwas sehr wichtiges.
Wie reagiere ich denn am besten, wenn wieder ein Lebenszeichen von ihr kommt?
Welche Zeit haltet Ihr für angemessen, die ich noch warten soll, bevor ich dann doch reagiere? (also ab Ostern werde ich wohl äußerst negativ reagieren)
Sollte sie sich bis dahin überlegt haben, schluß zu machen, kann ich da überhaupt noch reagieren oder sind dann alle meine Argumente für die Katz? (außer vielleicht dass ich vorwerfen werde, meine Zeit mit Kopfzerbrechen verschwendet zu haben...)
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BulldogNose
Forums-InsiderIn
436
Hamburg M, 29
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Thu, 09.Feb.06, 8:56 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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Morgen SoF!
Sie hat also Kontaktverbot auferlegt? Soso ... Bedenke aber, daß sich nicht alles ausschließlich nach ihr richten soll. Es klingt wieder so, als ob sie bestimmt, wann ihr euch seht, sie bestimmt, ob sie eine Beziehung will etc. Und du katzbuckelst dazu!
Wie du selbst sagt legt sie ein teilweise verletzendes Verhalten an den Tag. Dann kommuniziere das auch. Du mußt ja auch bedenken, wie die Beziehung danach weitergehen soll, jetzt entdeckst du vielleicht Seiten an ihr, die Dir nicht gefallen. Das ist ein Prüfstein für euch beide, wo sich zeigt, ob es überhaupt wert ist, die Sache weiterzuführen.
Ich kann nur von Erfahrungen aus meinem Fall ausgehen. Da gab es natürllich Fehler auf beiden Seiten. Sie als "gesunde" (obwohl selbst bei einer Psychologin) ist aber ganz betriebsblind geworden (oder schon immer gewesen), hat sich abgekapselt, ihr Verhalten war abweisend. Hinterher ist ihr das klar geworden, was ein wenig zu spät war.
Mit bitten/betteln wirst du wahrscheinlich nichts erreichen. Wie willst du auf "Einsicht" hoffen, wenn sie sich momentan vielleicht nicht mal selbst versteht?
Mein Vorschlag wäre, deshalb mehr aus einem Standpunkt der Stärke heraus zu handeln. D.h. ihr klar zu machen, was sie von Dir zu erwarten hat, aber was auch du von ihr erwartest. Sie muß sehen, daß sie auch etwas wertvolles zu verlieren hat, und sich auch deswegen zusammenreißen muß. Wenn sie, auch nach den Prüfungen, unentschlossen "herumzappeln" sollte, mußt u vielleicht gar die "Führung" übernehmen.
Das hört sich etwas nach Pokern an, aber so abwegig ist der Vergleich vielleicht gar nicht. Du mußt dein nicht gerade gutes Blatt jetzt ausreizen. D.h. nicht bluffen bis zum geht nicht mehr, was nicht vorhanden ist. Aber vertrauen darin haben, nach dem Karten ziehen später womöglich ein Royal Flush zu kriegen. Dieses Potential mußt du ihr verkaufen. Und dazu gehört etwas Pokerface.
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soldier of fortune
sporadischer Gast
11
Köln M, 27
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Thu, 09.Feb.06, 20:34 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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@BulldogNose
Dadurch, dass sie sich nicht meldet momentan, wird die ganze Sache irgendwie verfremdet, und ich laufe Gefahr, am Tag "X" (also erste Begegnung nach der Funkstille) nicht mehr vorurteilsfrei an die Sache herangehen zu können. Mit jedem Tag mehr kommen weitere Zweifel auf, ob es das richtige ist, was ich tue.
Feststeht: Ich habe vor, mein Verhalten zu ändern, und zwar soweit wie ich es für zumutbar halte.
Meine Burnouts und Depri-Phasen kommen immer noch gelegentlich vor (wenn auch nicht sehr oft), und die muß ich mit einer Therapie in den Griff bekommen. Es sind noch Randerscheinungen aus meiner Kindheit und Jugend, die übrig geblieben sind aus der Zeit, wo ich RICHTIG down war.
Ich werde ihr viel zu erzählen haben, damit sie mich besser verstehen kann, nur dafür muss sie aufnahmefähig sein. Ausserdem muss klar sein, dass ich an mir arbeite, sie allerdings keine Wunder in wenigen Tagen oder Wochen erwarten kann.
Sollte es so enden, dass ich mich buckelig biege, NUR um ihr gefallen zu können und meine Bedürfnisse dabei völlig ausser Acht gelassen werden, dürfte klar sein, welches meine Konsequenzen sind.
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soldier of fortune
sporadischer Gast
11
Köln M, 27
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Sun, 12.Feb.06, 23:42 Re: Habe Angst, wegen Depressionen Freundin zu verliere |
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Jetzt habe ich endgültig Erkenntnis:
Sie rief mich heute an und sagte mir, dass es ihr absolut schlecht gehen würde. Sie hätte eine absolute Blockade, wo sie nichts und niemanden an sich heranlassen könnte. Außerdem könne sie überhaupt nicht mehr für ihre Prüfungen lernen, da sie nicht voran kommt.
Sie sagte, um mir gegenüber nicht unfair zu werden, wolle sie die Beziehung lieber beenden, damit ich nicht wochen- oder monatelang im Ungewissen leben müsste.
Ich könne im Moment garnichts für sie tun, und falls sie dann irgendwann mal wieder stabil wäre und einen klaren Kopf hätte, könnten wir uns zusammensetzen und überlegen, ob es weitergeht (also mit einer Beziehung).
Ich selber bin im Moment einfach nur fassungslos und schockiert.
Auf die Frage hin, ob sie dieses schonmal in einer früheren Beziehung gehabt hätte, verneinte sie dies mehr oder weniger. Das hat mir natürlich den Rest gegeben und ich kam mir irgendwie schuldig an dem ganzen vor.
Ich kann mir nicht unbedingt vorstellen, dass ich mich irgendwann nochmal auf sie einlassen könnte, aus Angst es kommt wieder sowas vor. Trotzdem liebe ich sie, und kann garnicht glauben, dass nach ca. 6 wirklich sehr sehr schönen Monaten Beziehung so ein herber Einbruch kommt.
Kann mir irgendjemand sagen, was das ist, was sie mit dieser totalen Emotionsblockade meint? Ich selber kenne zwar Depressionen, aber so in dieser Form und über diesen Zeitraum habe ich sie noch nie gehabt.
Sie wollte mich auch garnicht persönlich sehen, weil sie selber sagt, sie warte nur darauf, dass irgendjemand was falsches sagt und sie in die Luft gehen kann. Und das wollte sie halt nicht an mir auslassen.
Ich kann das immer noch nicht so ganz verarbeiten, sorry...
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