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elgato
neu an Bord!
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wien W, 26
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Tue, 31.Jan.06, 23:23 was bin ich |
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ich bin seit september in therapie und nehme seit drei jahren, mit einigen pausen, antidepressiva. warum? ich weiß es nicht mehr... in meinem kopf ist alles so chaotisch. ich fühle mich ständig so klein und hässlich und einfach wie ein riesiges nichts. ich habe seit meiner pubertät riesige depressive phasen. ich verletzte mich immer wieder selbst. und wäre meine familie nicht so "relativ" intakt, hätte ich mir schon etwas angetan. ich weiß nicht ob ich krank bin oder mich etwas krank gemacht hat. oder ob ich einfach unendlich selbstmitleidig bin. meine oma war schwerst manisch depressiv und ist alleine in der anstalt gestorben. meine mutter hat schwere depressive phasen, panik attacken und ist als ein ganzer ein sehr herausfordender mensch.
manchmal denk ich ich hab einfach keinen platz hier zwischen all diesen fordernden menschen. ich möchte mich verkriechen, habe angst, manchmal verfolgungs wahn... ich weiß manchmal nicht weiter.
und wenn es ganz finster ist und ich mich nicht entscheiden kann ob ich mich betrinke, mich schneide, oder medikamente nehme die mich ko setzten...dann wird die angst unglaublich groß.
geht es nur mir so, oder ist jemand anderer auch so chaotisch kaputt... ich weiß nicht wohin......
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richie
Forums-InsiderIn
273
wien M, 31
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Wed, 01.Feb.06, 0:02 Re: was bin ich |
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liebe elgato!
ich persönl. kenn so finsere gedanken wie Du sie hast nicht.
was mir irgendwie fehlt ist ein grund für diese, Deine gedanken.
warum denkst Du so?
warum machst Du Dich selbst so fertig?
wogegen kämpfst Du wirklich an??????
lg, richie
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Philipp1982
Forums-InsiderIn
169
Groningen M, 23
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Mon, 06.Mar.06, 23:36 Re: was bin ich |
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Liebe Elgato,
dein Text hat mich sehr berührt. Erst mal bekommst du eine Umarmung von mir ... Ich kann deine Gefühle nachvollziehen. Diese Leere der Depression, dieses Gefühl, das ganze macht keinen Sinn. Ich hatte selber über einige Jahre eine Depression. Ich habe eine Therapierichtung nach der anderen ausprobiert. Schließlich habe ich in der Psychoanalyse ein Verfahren gefunden, dass mir geholfen hat hinter die Ursachen meiner Depression zu kommen. Heute bin ich nahezu depressionsfrei und weiss, wie es soweit kommen konnte. Es gibt für jedes Verhalten eine Ursache. Du bist nicht wegen nichts so geworden. Die Despression ist eine sehr eintönige und aussichtslos erscheinende Krankheit. Doch es gibt einen Weg raus. Lernen, Gefühle zuzulassen. Lernen, Wünsche zu äußern. Lernen, Bedürfnisse zu befriedigen. Ich würde dir einfach raten, probier ein paar Therapeuten aus und suche dir einen guten raus. Versuch irgendwas zu finden, was dir etwas bedeutet, wenn es auch eine ganz kleine winzige Tätigkeit ist (bei mir war es Fernsehen - doch selbst darauf hat die Depression zeitweise die Lust genommen). Tu vor allem, was sich gut anfühlt. Wenn sich nichts gut anfühlt, lasse diese Phasen der Leere zu, vielleicht schützen sie dich davor, Wut (über Menschen) zu erleben. Und nicht alleine weitergehen. Den ersten Schritt hast du hier schon gemacht. Schaue auch wo Menschen sind in deiner Nähe, die davon erzählen können. Und suche dir therapeutische Hilfe. Viel Kraft und Stärke! Lass dir viel Zeit, irgendwann wirst du wieder Boden unter den Füßen gewinnen, da bin ich sicher (ich selber hatte damals nichtmal mehr die Kraft in so ein Forum zu gehen! - insofern hast du verglichen mit mir schon ganz gute Karten - jedoch, wenn du mal keine Kraft hast, ist das auch o.k.) Liebe Grüße Philipp
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_________________ Wir rennen vor dem Leben weg. (Erich Fromm) |
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