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lilu
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Post Tue, 31.Jan.06, 15:50      böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

hi,

es gibt etwas, das ich immer wieder an mir fest stelle, und das mich teilweise ziemlich besorgniserregend stimmt. und zwar gibt es da in mir diese absolut negative welt. ich fühle mich wie jemand, der in zwei welten lebt... wie soll ich beschreiben.
es gibt die eine welt - die reale, die, in der glaub ichauch alle menschen leben. in der gibt es viele möglichkeiten, wenn man will. in der bin ich eine aufrechte person die zuversichtlich ist, zwar schlechte tage haben kann, aber im grunde genommen spaß am leben hat. ich will 100 jahre alt werden, finde es gigantisch welches wissen es gibt, habe das egfühl so alt kann ich nicht werden wie ich neues interessantes lernen kann. ich habe immer wieder kreative ideen, kann dinge durchsetzen die mir etwas bedeuten, finde dinge die mir etwas bedeuten. ich fühle die liebe zu meinem freund, empfinde unsere beziehung als etwas sehr schönes harmonisches - würde am liebsten immer mit ihm zusammen sein, kinder bekommen, alles. weiß das ich meinen beruf einmal wechseln werde und obwohl ich nicht weiß in welche richtun gfreue ich mich schon auf diese herausforderung. kurzum: alles roger.
und dann gibt es die andere welt. in der gibt es keine alternativen und nur eine zukunft für alles: die denkbar schlechteste. ich habe das gefühl ich bin am zenit meines lebens angekommen, kann nichts mehr steigern oder verbessern. sehe nicht wofür ich mir die mühe des lebens antun soll, denke daran, sterben zu wollen. ich grüble mir die gehirnwindungen wund, fühle mich enttäuscht, tot, sinnlos, verzeifelt. auch erinnerungen verzerren sich. alles wird von schönem, angenehmem, lebendigem und motivierendem abgeschählt und bleibt mühe und qual. auch eben vergangenes schönes sehe ich wie durch eine brille die allen glanz des lebens wegradiert. an der beziehung udn der liebe zweifle ich, fühle nichts. die intimität und nähe verschwindet als lebte ich in einem kokon.

eine weile habe ich das immer ausschließlich gelebt. hielt also die dunkle seite für die reale und meinte, ach, mal gut mal schlecht drauf. immer deutlicher wird mir aber, das die schlechte seite einfach nich tdie reale ist - eine verzerrte schrecklich entstellte version der realität allenfalls. es gelingt mir das zu erkennen.

viesuell gesehen kommt es mir diese dunkle welt vor wie eine riesige schwarze made die an mir hängt und von mir lebt. in "normalen" zeiten kann ich sie sehen, auch annehmen und sehe die herausforderung, mit ihr zu leben (ich weiß das ich sie nicht los werde). das findei ch nicht schlimm. aber manchmal gerate ich in den stoffwechsel dieser made und bin in ihr drinnen, und von dort aus kann ich nichts sehen, sehe nicht das es da mich in real gibt, halte das innenleben der made für die realität...

manchmal ist wochen oder monatelang gar nichts, dann wieder peinigt mich diese art zu denken, sehen, was auch immer. wenn ich dann realisiere das es diese "parallelwelt" ist, dann geht es etwas besser weil ich es abkaplsen kann - bis dahin leide ich aber hölle.

ist das eine normale depression? sind das ganz gewöhnliche symptome die jeder depressive hat? oder kann das etwas anderes sein? fakt ist, das es mir angst macht. fakt ist auch, das ich es immer wieder "erkennen" kann und dann von mir abspalten... früher habe ich es als "böses ich" und "gutes ich" erlebt. aber jetzt weiß ich, das ich ok bin wie ich bin. ich weiß das es eine art verzerrung ist, eine welt im kopf oder ich weiß nicht... jedenfalls betrachte ich es nicht als einen fehler meines selbst - sondern einen fehler eines teils von mir...

normal? eine chance zur heilung???

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Post Fri, 03.Feb.06, 15:03      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

Hallo Lilu,

ich weiß nicht, ob diese Ansichten jetzt so förderlich sind, aber ich schreibe mal, was mir dazu einfällt:

Mir ist bei deinen Äußerungen aufgefallen, dass es noch eine dritte Ebene gibt: Die Ebene des Beobachters. Denn sonst könntest du ja nicht zwischen diesen beiden positiv/negativ unterscheiden.

Ich denke, du bist keine von diesen beiden Welten bzw. es sind verschiedenen Rollen, die unterschiedlich mit Erfahrungen, Gefühlen/Emotionen, Energie etc. gefüttert sind.

Wird dir klar, dass es noch die Ebene des Beobachters gibt, kannst du in der jeweiligen Situation entscheiden, in welche "Rolle" du wechseln/bleiben möchtest bzw. wem du mehr Energie schenken möchtest (durch Gedanken, Gefühle und das darin "leben").

Das erfordert eine verstärkte Aufmerksamkeit, weniger in Form von Kontrolle, sondern mehr Bewußtsein. Ohne direkt kontrollierend einzugreifen. Sondern mehr in einem sich-bewußt-werden. Dadurch gewinnst du Abstand und kannst dich bewußter entscheiden, bzw. merkst, dass du nicht die "Rolle" bist.

Werden dir diese Rollen bewußter, bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wann man wieder mehr in eine Rolle versinkt und entwickelt "Techniken" (Entspannung, Natur, etc.), sich wieder bewußter da raus zu holen.

Ich weiß nicht, ob man da von Heilung sprechen kann. Der negative Teil ist ja ebenfalls ein Teil von dir. Den man nicht unbedingt bekämpfen braucht (ihn dadurch eher stärkt), sondern eher integrieren/annehmen kann bzw. ihm die Energie entzieht, weil man ihn nicht mehr braucht (loslassen).

Ich denke, Angst ist da wenig hilfreich, da Angst eine sehr starke Emotion sein kann und den negativen Teil zu sehr mit Energie "füttert". Da ist es besser der "Made" den Kopf zu tätscheln und sie liebevoll anzunehmen - dann wird sie kleiner und braucht nicht mehr so viel Energie.

Vielleicht helfen dir in dem Zusammenhang die Texte von Eckhart Tolle.

Viele Grüße

Mike
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Post Fri, 03.Feb.06, 20:27      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

hi,

das ist ein sehr interessanter aspekt. denn tatsächlich konnte ich früher nicht "entscheiden" da ich in jeder welt "ausschließlich" lebte und die andere daher nicht existierte. ich weiß auch nicht mehr ganz genau wie es mir gelungen ist, diese distanz zu entwickeln, in der situation zu erkennen das sie nicht wirklich real ist. vielleich twar es ein langsamer prozess - ich gehe aber eher von einem schlüsselerlebnis aus. oder das zusammenspiel mehrerer faktoren. wärend ich früher quasi IN den stimmungsschwankungen steckte und darunter massiv litt, lernte ich vor cirka einem jahr, allmählich zu erkennen "wo" ich gerade stehe.

auf die idee das es daher noch einen beobachter geben muss bin ich nicht gekommen - ist aber zutiefst logisch. ich würde aber sagen, das dieser beobachter eher mein retter ist - oder DIE chance auf "heilung".

mir ist bewußt das diese böse welt einfach teil von mir ist. es ist alles schlechte das ich nicht mit mir als positiven menschen verheiraten möchte. insofern kann ich zwar akzeptieren das es zu mir gehört, teil meines lebens ist und vermutlich für immer bei mir sein wird - will diese negativität aber nicht integrieren, sondern eben lieber als diese made mit mir mitschleppen als mich mit ihr zu verstoffwechseln - um bei dem bild zu bleiben. ich erachte diese böse welt auch als sehr gefährlich, muss ich dazu sagen. sie ist zerstörerisch in jede richtung. insofern "brauche" ich diese rolle des beobachters auch - fast als eine art aufpasser, der dafür sorgt, das ich diesen teil zwar lebe wie ich ihn wohl leben muss - dabei aber keine ernsthaften risiken eingehe wie selbstmord oder so. und tatsächlich schalte ich dann techniken ein, um aus dieser welt heraus zu kommen.

vermutlich habe ich sogar etwas sehr positives gefunden und einen weg, mit depressionen umzugehen und ein normales leben führen zu können ohne mich auffressen zu lassen. denn das böse/negative ist nun mal bestandteil meines lebens. es ist nun mal teil meiner vergangenheit - und die vergangenheit prägt die gegenwart und auch die zukunft. und vermutlich ist es auch etwas genetisches. bzw. vermute ich, das ich extrem gegensätzlich geprägt bin und daher mit diesem "dilemma" kämpfe. meine mutter lebt nämlich in der "bösen" welt und nur in dieser, ohne einer chance auszubrechen. mein vater hingegen ist die personifizierte ignoranz gegen das schlechte. er schafft es in situationen noch von verbissener hoffnung zu sprühen, in denen jeder aufgegeben hätte. vielleicht haben mich diese beiden muster soe geprägt und sie waren für mich nicht vereinbar. ich kenne die 32 jahre des "gemeinsamen" lebens daher aus der extremen horrorposition meiner mutter. der himmel und paradiesposition meines vaters. und meiner position, die von aussen die eine und die andere position zwar kenn, auch durchaus verstehen kann, sie aber nicht vereinen kann - weil sie zu gegensätzlich sind. und vermutlich kann ich beide positionen so verstehen, eben WEIL ich auch mich selber nicht vereinen kann - und umgekehrt. insofern wäre die beobachtende person dann mein wahres ich das zwischen den stühlen steht. weiß, das wertfrei keine welt wertvoller ist, und sich daher nach aussen stellt und eben managed.

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Post Fri, 03.Feb.06, 22:03      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

Quote:
insofern wäre die beobachtende person dann mein wahres ich das zwischen den stühlen steht. weiß, das wertfrei keine welt wertvoller ist,

Das sehe ich auch so bzw. denke ich, dass der Beobachter keine "Rolle" darstellt, sondern Aufmerksamkeit pur ist und nicht wertet oder denkt. Er nimmt nur wahr. Der Rest ist "Verstand" bzw. "Rollen".

Hier sei vorsichtshalber mal wieder darauf hingewiesen, dass wir hier Laien-Psychologie betreiben ... "und fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker" Wink

Quote:
wärend ich früher quasi IN den stimmungsschwankungen steckte und darunter massiv litt, lernte ich vor cirka einem jahr, allmählich zu erkennen "wo" ich gerade stehe.

Man bemerkt den Unterschied zwischen den "Lebensumständen" und dem "Leben". Oft wird das verwechselt und für das Gleiche gehalten. Viele, die ihr Leben beenden möchten, wollen eigentlich nur die Lebensumstände beenden und nicht ihr "Leben". Die "Rolle" möchte die "Lebensumstände" hinschmeißen... und kündigt. Zurückbleiben müßte das reine Bewußtsein..., aber sie stecken in einem Körper.

Die Techniken um aus den Rollen herauszukommen können für das erste hilfreich sein, lösen aber nicht das Problem. Die Made zu bekämpfen stärkt sie nur bzw. führt meiner Ansicht nach nicht unbedingt weiter. Ich denke, dass es da hilfreicher ist, sie verstehen zu lernen ohne sich darin zu verlieren - und dazu muss reines Bewußtsein vorhanden sein und die "Techniken" für "raus" müssen sitzen, sonst verliert man sich im Sumpf. Und so streichelt man liebevoll der Made über ihren Kopf (also keine Angst vor ihr); man gibt sich Mühe sie besser zu verstehen und anzunehmen, dann wird sie kleiner und braucht weniger Energie.

Die Made verkörpert "nur" Vergangenheit und dient eventuell dem Schutz. Bewußtsein dagegen ist Gegenwart, also volle Präsenz. Und Zukunft ist die erdachte Rolle, bewertet aufgrund von Vergangenheit und möglicher Zukunft.

Der Beobachter kennt und ist nur Gegenwart - und darin liegt seine Kraft. Ist z.B. sehr gut bei Kleinkindern zu erkennnen, die kennen kaum Vergangenheit oder Zukunft, da es für sie nur Jetzt gibt.

Quote:
denn das böse/negative ist nun mal bestandteil meines lebens. es ist nun mal teil meiner vergangenheit - und die vergangenheit prägt die gegenwart und auch die zukunft

Das "Böse" ist im Grunde nicht wirklich böse, auch wenn es den Anschein macht und sich so gebärt. Im tiefsten Grunde ist es ein Teil von Dir, der "nur" stark mit Erlebnissen und Emotionen aus der Vergangenheit geladen ist. Und es ist eine "Rolle" die weiterhin Energie braucht - denn sonst... ja sonst stirbt sie - und das wird sie nicht wollen.

Und sie gaukelt dir vor, dass die Vergangenheit die Zukunft prägt. Was wäre, wenn du dich in voller Gegenwart/Bewußtsein dazu entscheidest, diesen Teil nicht weiter zu benötigen, weil du den Sinn und die Aufgabe der Made verstanden hast und alle anhaftende Emotionen, Erlebnisse daran zurückläßt, dahin wo sie hingehören - in die Vergangenheit. Ohne "prägende" Zukunft.

Ich weiß, das das wirkliche Verabschieden von dieser Rolle viel Zeit in Anspruch nimmt - da am Anfang das Verstehen und das Annehmen steht. Das ist nicht mal eben so.

Also zusammenfassend: Ich würde mit dem sich Bewußt-werden und wertfrei Beobachten weiter machen. Dadurch werden dir sehr viele Dinge über dich klarer!!! Und es entsteht ein Gefühl von Freude - das ist pulsierendes Leben! Das spätere wertfreie Beobachten der Made führt dann zu dem eben angesprochenen Verständnis und der Rest kommt mit der Zeit.

Viele Grüße

Mike


PS: Bevor vielleicht jemand Bauchschmerzen dabei bekommt: Ich beschreibe hier "mein" NICHT wissenschaftlich fundiertes Gedankenkonstrukt, dass für jeden anders aussehen kann und darf. Wink
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Post Thu, 09.Feb.06, 15:59      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

ich schreibs hier dran, weil es ja noch zu "meinem" problem gehört - wenn auch nicht direkt zu diesem "böse" parallelweltdenken...

also ich ertappe mich immer wieder dabei, zu denken "ich will sterben". es ist kein getragener gedanke oder so, sondern rutscht so dazwischen wie: heute ist es sonnig. also eher eine feststellung als ein wunsch. ich mache aber keine pläne oder so.
mich stört das, weil ich bemerke das dieser gedanke total oft kommt in letzter zeit. und ich habe angst, das ich irgendwan nanfange deratige pläne zu schmieden.
das blöde ist, mir fällt auch nicht direkt ein gegengrund ein. also es ist nicht so das ich jetzt hundert gründe wüsste, weshalb ich diesen wunsch NICHT hegen sollte. genaugenommen nur einen: und zwar, meinen freund nicht unglücklich zu machen. zugleich aber merke ich wie ich mich zurück ziehe. mir wird vieles zu viel. vor allem ich selber werde mir zuviel. aber ich verstehe es nicht. alles im leben passt. ich habe einen guten job bei dem ich recht frei bin, gut verdiene, einen superlieben freund derm ich liebt, eine schöne große wohnung, eine liebe katze, ich bin gesund, nicht häßlich aber auch nicht schön... aber ich bin kreuzunglücklich. ich kann nicht sagen wieso. zähl ich auf was ich habe und was es in meinem leben gibt, finde ich nur gutes. ich müsste glücklich/zufrieden sein. aber ich bin es nicht. derzeit beginne ich mich total zurückzuziehen. ich verliere mich in phantasiegeschichten wie damals als ich kind war und verzweifelt war. mein problem ist, das ich nicht weiß woran es hapert. ich kann nix beheben, wüsste nicht wo ich ansetzen kann... ich empfinde mein leben als "gelaufen" ich kann nix drauf setzen, habe nichts worauf ich mich freuen könnte, alles sinnlos...
dennoch meine ich derzeit, NICHT in der bösen parallelwelt zu sein. ich denke vielleicht morgen harmloser, reue diese zeilen. aber es schwankt so. und wie gesagt habe ich angst vor diesem in den letzten wochen immer häufiger und so erschreckend beiläufig und normalen gedanken zu haben.
liegt es an unserer gesellschaft? liegt es an meinem aktuellen leben? ist es ein dauerdefizit aus der kindheit? bin ich eben einfach geboren um unglücklich und verzweifelt zu sein, völlig egal welche umstände mich verwöhnen oder spotten? ich meine, es gibt ja menschen von denen man sagt das sie eben einfach immer düster sind. die eben diese ernsthafte und verzweifelte grundstimmung haben, völlig egal wie beliebt oder erfolgreich sie sind. bin ich so jemand? warum kann man so depressive charakterzüge nicht wirklich wegmachen????

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Post Thu, 09.Feb.06, 20:29      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

hallo lilu,

und ich finde es schwer darauf zu antworten. Es kann sehr viele Ursachen haben...

Ich glaube nicht, dass es an der Gesellschaft liegt. Ob es ein Defizit oder traumatische Erlebnisse aus der Kindheit sind, kannst du eher sagen bzw. herausfinden.

Quote:
bin ich eben einfach geboren um unglücklich und verzweifelt zu sein, völlig egal welche umstände mich verwöhnen oder spotten? ich meine, es gibt ja menschen von denen man sagt das sie eben einfach immer düster sind.

Das glaube ich auch nicht. Ich denke, dass es da eine Antwort drauf gibt. Die Ursache oder die Gründe liegen nur noch im Verborgenen.


- Ich habe jetzt mal ein paar deiner letzten Beiträge gelesen und da wird es jetzt klarer... -

Die Scheidung deiner Eltern ist ja noch ganz frisch und du schreibst ja selbst, dass es dich stückweise umhaut, obwohl du dachtest, es wäre verarbeitet. Und so schwappen eine Menge Gefühle, unverarbeitete Geschichten etc. hoch.

Wenn ich das aus deinen Zeilen so herauslese, hast du in den letzten Jahren eine Menge über dich gelernt und eine gutes Gefühl für dich selbst entwickelt. Nun steht eine neue Aufgabe an und ich kann mir vorstellen, dass du mit den "erlernten" Techniken auch das auflösen wirst/kannst. Es wird vielleicht keine einfache Zeit werden, aber ich glaube, dass es dich entscheidend weiterbringen wird.

Ich würde das "Sterben wollen" vielleicht auch mal so interpretieren, dass ein Stück Identifikaton aus der Vergangenheit von dir "sterben" möchte, weil du diesen Teil nicht mehr benötigst...

Ich denke, das neu aufgebrochene Chaos der Gefühle braucht seine Zeit der Regeneration, der Gespräche, der Ruhe, ein "durch das Tal wandern", Trösten, Trauern, Geschehen lassen, ein wertungsfreies "Beobachten", Annehmen und vielleicht Loslassen. Schauen, was dir gut tut.

Aber auch auf der körperlichen Ebene. Gute Ernährung und Bewegung (aber das weißt du ja bereits selber). Ergänzend sei da auch noch mal der Hinweis auf das Thema Schilddrüse. Ich kenne diese Phasen sehr gut aus der Unterfunktion und da würde eine "Psychotherapie" nicht helfen. Vielleicht läßt du mal deine Schilddrüsenwerte testen.

Ich wünsche dir viel Zeit, um das Unverdaute verstehen zu lernen. Noch mehr über dich zu erfahren, auch wenn du vielleicht derzeit genug davon hast. Zu Erkennen, was da in dir hochkommt und "sterben" will. Ich wünsche dir die Ruhe, Entspannung und Geduld, den inneren Raum zu entdecken, der dir hilft wahrzunehmen, zu verdauen und Kraft zu tanken.

Liebe Grüße

Mike
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Post Fri, 10.Feb.06, 11:42      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

danke für deine antwort.

ich übe mich im zulassen.

dieser todtraurige anteil in mir, gehört zu mir seit ich denken kann. schon zu meiner kindheit, muss ich sagen. nicht umsonst haben mich meine eltern "prinzesin tränenreich" gespottet - und mich alle bis ins maturajahr "traummännlein" geschimpft. sie hatten recht. ich hatte es mir in einer phantasiewelt kuschelig gemacht. damit habe ich mich wohl der manipulation verweigert, die trauer ertragen und einen weg gefunden, dennoch auf meine art glücklich zu sein. verstanden hat das niemand. nie. und ich habe die anderen nicht verstanden - und mich noch mehr in meine welt geflüchtet. erst spät merkte ich, das mir das probleme machte mit der realität klar zu kommen und ich begann systematisch diese phantasiewelt zu verdrängen, setzte mir zum ziel, im JETZT zu stehen und so zu funktionieren wie alle anderen auch.... ich negierte diese welt die mir so viel trost bot - und endte fast sehr tragisch. denn nun gab es keine flucht mehr, ich musste meine traurigkeit ertragen und wurde fast wahnisnnig dabei. ich begann hunderte gedichte und geschichten zu schreiben, in der hoffnung damit irgendwie die verzweiflung zu ertragen. und passte mich an. körperlich wie seelisch zwang ich mich, von meiner schutzwelt abstand zu nehmen und meinen Weg in das HIER zu finden.

es gelang, und ich habe im hier auch wahnsinnige fortschritte gemacht. auch hatte ich immer den glauben, das meine depressionen, diese elende traurigkeit und verzweiflung ein ende hätte, wenn ich erst mal einen freudn hätte. ich schob es immer auf mangelnde liebe und empfand daher liebe als das allerheilmittel. ich muss dazu sagen: meinen ersten und bisher einzigen freund bekam ich erst mit fast 28 jahren - davor war sense - nix.
man kann sich den schock vorstellen, als ich merkte, das liebe mit dieser trauer und verzweiflung nichts zu schaffen hatte. ich konnte lieben UND diese trauer fühlen. manchmal hatte ich angst ich liebe nicht WEIL ich so trauere. etwas das mir auch heute immer wieder zu schaffen macht. ich habe alles erreicht wasi ch wollte, ich führe ein im grunde perfektes leben - warum trauere ich trotzdem?
weil meine trauer mit meinen lebensumständen nichts zu tun hat oder jemals hatte. sie geht nicht weg, nur weil ich mich mit mir auseinandersetze, therapie mache, meine lebensumstände dramatisch verändere... was immer bleibt ist dieses wahnsinnig machende gefühl der verzweiflung.

jetzt ist es mir gelungen, es abzuspalten. was diesen parallelweltsgedanken erzeugte. nun bin ich am überlegen - und tun - die doch schönen und erfolgreichen strategien meiner kindheit zu nutzen. denn: wenn ich schon der trauer nicht entkommen kann, so kann ich sie doch nutzen - aus ihr etwas schaffen. allmählich glaube ich wirklich, ich muss unglücklich sein weil in mir eine sensible seele wohnt die erschaffen muss. und das kann sie nicht, wenn sie sich im jetzt glücklich fühlt.
zumindest meine letzt theorie dazu. vielleicht bringt das herbeurufen meiner kinderphantasiewelt auch eine chance der heilung mit sich? vielleicht habe ich daher nie abgeschlossen, weil ich diese welt verstoßen habe???

so seltsam es klingt: in jenem moment als ich beschloss, diese verzweiflung einfach anzunehmen und mit ihr zu leben - verschwand der sterbegedanke. als würde ich glücklich sein wenn ich trauere. pervers irgendwie. vor allem: ich versuche es, vor meinem freund zu verbergen. er merkt das ich traurig bin. aber ich negierte als er mich darauf ansprach. warum? weil er sich dafür verantwortlich fühlt. meine trauer weg machen möchte. aber - ich WILL diese trauer. mit ihr fühle ich mich an wie ICH. und ich habe es satt, das gefühl zu haben, nicht zu stimmen wenn ich traurig bin - oder wegen anderer meine trauer beheben zu müssen... klingt krank, oder?

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Post Mon, 13.Feb.06, 15:52      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

ich habe beschlossen, meine traurigkeit zuzulassen, so wie man auch ohne hintergedanken fröhlichkeit zulässt. und so wenig wie ich nachbohre und frage warum ich jetzt glücklich und frölich bin, so wenig will ich jetzt nachbohren warum ich traurig bin.

ob das gut ist?

immerhin empfinde ich jetzt eine art frieden. also wie soll ich sagen. ich habe aufgegeben. ich kämpfe nicht mehr an gegen meine traurigkeit. ich lasse sie zu und frage nicht mehr warum und wieso und woher und so weiter...

am freitag habe ich meinem freund erklärt, was ich gerade geschrieben habe. das ich eben so traurig bin, wie an anderer stelle ich fröhlich bin. das ich das so annehme und es eben so ist. und ich nicht dagegen kämpfen werde oder mir gestört, krank oder sonstwas vorkommen will, nur weil ich trauere.

ich denke er hat nicht wirklich verstanden was ich da daher gebrabbelt habe. er hat es angenommen als meine neue erkenntnis - aber ich denke, der sinn hinter dieser überlegung war ihm schleierhaft. als es mir gestern abend wieder schlecht ging, sagte er "im scherz" das es verboten wäre traurig zu sein. er wolle wissen warum und wieso. ich habe dann irgendwelche bescheuerten konstrukte erzählt an die ich ja selber nicht glaube. ich kann schon verstehen, das der mensch der einem liebt nicht zusehen kann wie man trauert. noch dazu grundlos. dennoch, ich bekomme dadurch immer mehr das gefühl, ich müsse meine gefühle verstecken - weil ich sie nicht erklären kann und daher keine relevanz für sie besteht. natürlich kann ich das nicht gut. mein freund sieht es an meinen augen. aber ich will einfch nicht mehr erklären müssen. nicht mehr kämpfen.

zur hölle ich weiß nicht warum ich traurig bin, ich verstehe es nicht, ich begreife es nicht, es gibt keinen grund - und dennoch bin ich es. und zwar maßlos. am liebsten würde ich mich hassen deswegen - weil ich mir so undankbar vor komme und nervtötnd. ich weiß wie man über depressive spricht. ich weiß das sie vielen menschen auf den nerv gehen, das sie die wenigsten verstehen und ihnen unterstellt wird, nur faul oder selbstmitleidig zu sein. so will ich nicht gesehen werden. aber ich habe es bei einer bekannten mitbekommen - wie man über sie denkt und spricht... schrecklich - und ohne verständnis.

ich weiß nicht: ist dieser "traurige frieden" jetzt eine verbesserung meiner sitation, oder eine verschlechterung? ich habe angst zum arzt zu gehen. ich weiß nicht wovor ich mehr angst hätte, davor das er sagt: "gehn sie, sie simulant, sie sind gesund - unglücklich sind wir alle mal" - oder "sie sind depressiv". beides für mich gleich schwer zu ertragen. auch habe ich keinen anreiz meine therapeutin aufzusuchen, einerseits weil ich das gefühl habe versagt zu haben weil ich "schon wieder" leide. andererseits, weil ich gar keine lust habe, etws zu besprechen, zu durchbohren, zu beheben oder erleuchten. ich habe nicht das gefühl, das es irgendetwas nützen würde, weiter zu suchen, zu bohren und irgendetwas herauszufischen um es als das alleinige übel zu feiern und zu erledigen. ich habe das gefühl das brächte nichts.

ich bin normal ein gut reflektierter mensch. muss ich zugestehen. aber derzeit bin ich müde des kampfes. ich will nicht mehr wissen wieso und warum. ich will mich gehen lassen, mich fallen lassen und mich einkuscheln in meine unsägliche traurigkeit.

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Post Mon, 13.Feb.06, 17:02      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

Ich finde den Gedanken gut, zu sagen "Für Freude muss ich mich doch auch nicht rechtfertigen" - stimmt. Warum sollte das nicht auch für Traurigkeit gelten. Wenn man aus sich selbst heraus, spontan glücklich und gut drauf sein kann, warum sollte nicht auch die Traurigkeit ihren Raum haben, ohne hinterfragt zu werden. Warum soll man das nicht fühlen - ausleben - ausfühlen dürfen.

Lilu, vielleicht findet sich die Erklärung später, vielleicht auch gar nicht. Vielleicht hat sich in deinem Leben ganz vieles angesammelt, das betrauert werden möchte, und das jetzt hervorbricht, ohne dass du es erkennst, weil es vielleicht schon so lange her ist. Vielleicht ist es auch belanglos, grundlos, vielleicht brauchst du dieses Gefühl genauso wie Freude - um des Fühlens Willen, einfach so. Vielleicht kann sich der Grund, so es ihn gibt, erst herauskristallisieren, wenn du die Trauer zulässt und eine Weile in dir spürst. Vielleicht "weiß" deine Trauer selbst noch nicht, warum sie da ist, und braucht sich selbst, um ihrer Ursache näherzukommen.

Im Moment scheint es dir besser zu gehen, wenn du aufhörst, danach zu suchen, und dich in das Gefühl "einkuschelst", wie du sagst. Dann ist das einfach okay, finde ich.


Ich grüße dich ...
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Post Mon, 13.Feb.06, 21:01      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

hi,

danke. ja... ich denke es geht mir besser wenn ich mich einfach der traurigkeit "stelle" indem ich sie ausfühle. das mag in unserer westlichen leistunsgorientierten always happykultur völlig krank klingen, ich empfinde mich aber nicht als krank. eigentlich sogar, habe ich mich nie so gesund gefühlt wie in diesem gefühl, das jetzt fühlen zu müssen - oder viel mehr es fühlen zu WOLLEN.

in diesem zuge stell(t)e ich auch fest, wie viel ich mich davon abhängig mache wie ich wirke oder was andere von mir halten - obgleich ich selbiges sofort bestreiten würde. und aus diesem grund habe ich mich gewehrt, diese trauer anzunehmen - weil - wie sieht das aus, in schwarz und mit trauermine herumzulaufen oder grundlos zu heulen.
egal. eigentlich egal. man wird geschützt durch die befangenheit anderer, die sich lieber zurückziehen. oder - die richtigen menschen wissen, das sie nur mal den arm ausbreiten müssen in den ich mich dann werfen kann...

insofern: ich weiß nicht wofür, worum und wogegen - aber ich trauere. aufrecht und ich verdiene es, diese trauer auszuleben. ich denke, wenn es an der zeit ist - ist diese phase vorüber.

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Post Tue, 14.Feb.06, 0:58      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

Es gibt keine Parallelwelten. Höchstens im Kopf, abba auch nur dann wenn man wertet. Das Leben ist halt so, nur der Verstand versucht da zu differenzieren.

Wenn eine Erfahrung als gut empfunden wird, dann nur weil wir sie als gut bewerten. Schichtarbeit ist für den Einen ein Segen und für den Anderen die Hölle.

Dat was dich depressiv macht, ist die Tatsache, dat Du die Verantwortung für dieses Wechselspiel übernehmen willst. Dat geschieht bewusst oder unbewusst. Je mehr Verantwortung Du bereit zu übernehmen bist, desto depressiver wirst Du.

Meistens leben wir abba in der " guten Welt", dat Andere ist nur Restrisiko.
Die wirklich schlimmen Ereignisse sind selten, können abba eintreten. Dat ist imma wahrscheinlich, also Mathematik.

Und mal ehrlich, willste wirklich Schluss machen und dich in ne böse Parallelwelt teleportieren lassen, weil die Würfel mal net so günstig gefallen sind?
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Post Tue, 14.Feb.06, 12:20      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

hi,

mir ist schon bewußt, das diese "böse" parallelwelt nur in meinem kopf- vielmehr in meinen gefühlen stattfindet. "böse" meine ich auch lange nicht im eigentlichen sinn - sondern ist nur eine vereinfachte darstellung. ich meine damit einfach diesen traurigen und alles negativ sehenden teil in mir, der selbst aus empfunden positiven ereignissen und dingen in meinem leben eine emotionale hölle bastelt.

des weiteren geht es hier auch nicht um schlimme ereignisse die in mir etwas auslösen. das wäre einfach, das könnte ich begreifen und verstehen. dagegen würde ich auch nicht kämpfen sondern sie annehmen. ich hätte dann gründe, so zu fühlen.

tatsache ist aber, das es keine schlimmen ereignisse gab - zumindest keine die auslöser für meinen derzeitigen zustand sind. ich bin ein mensch der ansonsten auch heftigen und schlimmen schlägen etwas positives abgewinnen kann - weil sie lernpotential entwickeln... und lernen und weiterentwickeln ist für mich etwas sehr wertvolles.

und eigentlich ist genau das derzeit totalblockiert. als hätte man einen stecken zwischen die speichen geworfen. nur das ich den stecken nicht finden kann. und weil mich diese suche nervt, nicht mal mehr suchen will. ich stecke fest, bin blockiert und traurig. ich nenne es deshalb parallelwelt, weil ich mit meinem bewußten verstand weiß und mich erinnern kann, das ich durchaus auch anders sein kann, anders fühlen kann. nur dahin komme ich im moment nicht. mein verstand kenn die tatsache das es ein positives lebensgefühl geben kann - und ich das auch schon hatte, das ich hoffnung und feude auf die zukunft haben kann - udn auch schon hatte. aber es ist so weit weg. oder so nah. eben wie durch eine welt getrennt. ich weiß, das alles gibt es, es ist real - aber ich lebe derzeit nicht in dieser welt. als würden diese welten mit einer trennmauer aus glas nebenherexistieren. mir ist bewußt wie ich sein könnte (ud möchte) und habe derzeit weder die kraft, noch den willen da hin zu kommen. es ist als hätte man mir etwas weg genommen - und ob ich es jemals wieder bekomme - das ist nicht mal sicher... und ich habe angst zu vergessen wie ich sein KANN - und von diesem schwarzen tief verschlungen werde...

angst in erster linie um dinge von denen ich weiß - meine "positiven" ich sind sie wichtig. wie job und freund. mein derzeitiges ich aber würde dies alles ohne mit der wimper zu zucken aufgeben. und der schmerz wäre nur einer, den man haben sollte. und ich weiß - gebe ich nach, verliere ich das alles und werde noch unglücklicher.

daher ist zwar mein wunsch da, mich in meine trauer einzukuscheln - ich kann es aber nicht tun, weil ich alles verlieren würde, was mich derzeit zumindest mechanisch funktionieren läst. auch wenn ich das bedürfnis habe, mir frei zu nehmen um mich zurückzuziehen, habe ich zugleich auch höllenangst davor. einerseits weil ich schuldgefühle hätte gegenüber aller die "statt mir" arbeiten müssen - wärend ich mich meiner trauer hingebe. und weil ich angst hätte, dann komplett zu versinken - odern ie wieder zurück zu können. also meinen jetzt zumindest äußerlich funktionierenden mechanismus zu verlieren und dann "wie damals" zu enden.

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Post Tue, 14.Feb.06, 14:51      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

lilu wrote:
angst in erster linie um dinge von denen ich weiß - meine "positiven" ich sind sie wichtig. wie job und freund. mein derzeitiges ich aber würde dies alles ohne mit der wimper zu zucken aufgeben. und der schmerz wäre nur einer, den man haben sollte. und ich weiß - gebe ich nach, verliere ich das alles und werde noch unglücklicher.


*urgs* So sollte es natürlich nicht laufen ...

Oder doch? Vielleicht gibt es ja genau in diesen Bereichen Dinge, die deine Trauer auslösen, die du bisher nur noch nicht siehst? Gibt es denn Dinge, die du jetzt nicht "ohne mit der Wimper zu zucken aufgeben" würdest?


Wo wir dann doch wieder bei der Ursachensuche wären ... Ich hoffe, es ist okay, wenn ich frage. Ansonsten sag's einfach, dann halt ich sofort meine Klappe.
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Post Tue, 14.Feb.06, 15:31      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

hi,

jetzt gerade geht es mir prima... kann mir gar nicht vorstellen wie es ist so im sumpf zu stecken wie vorhin...

herausgeholt hat mich, weil ich mit einer kollegin was wegräumte...

offenbar ist es fehlender kontakt derm ich so absacken lässt. nur... was war zuerst da? sacke ich ab weil ich grundsätzlich zu wenig kontakte habe? oder habe ich so wenig kontakte weil ich mich wegen meiner verfassung abschotte?

derzeit ist mir natürlich alles wichtig. ich freu mich auf heute abend. und ich bemerke auch dasich eine ganz andere körperhaltung habe... der unterschied fühlt sich geradezu exrem an...

ist halt die frage - wie lange? 2 stunden? zwei tage? zwei wochen?

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Post Thu, 23.Feb.06, 9:05      Re: böse Parallelwelt(?) Reply with quoteBack to top

hoch - tief - hoch - tief....

es ist schrecklich. derzeit hänge ich wieder mehr oder minder im tief fest. ein paar stunden kann ich mich heraus reissen - aber ich...

...ich will einfach wieder LEBEN spüren. derzeit fühle ich mich wie ein zombie.

ich habe keine wünsche, keine träume, keine ambitionen, keine motivation... ich weiß einfach nicht wozu ich leben soll. alles erscheint mir so schrecklich sinnlos.
manchmal werde ich darüber fast hysterisch traurig, hab mir gestern regelrecht die seele aus dem leib geweint. mein leben fühlte sich zu ende an. ich dachte: jetzt bleibt nur nich das warten auf den tod. ich schäme mich dieser gedanken, meine schwiema ist krebskrank und kämpft. ich bin gesund und lasse mich gehen. ich wünschte ich könnte meinen gesunden körper verschenken und stattdessen...
also ich denke mir, was im leben noch bleibt ist langeweile krankheit und tod, das schlimmste davon vermutlich die langeweile bis ich alt, krank und tot bin...

ich weiß nicht. was haben andere menschen für träume? was hält sie am leben? was motiviert sie?
als ich kind war hatte ich so viele träume, schillernde visionen dessen was ich mal sein könnte. ich dachte immer, ich würde schriftstellerin werden, malerin oder psychotherapeutin.
der traum mit der therapeutin ist seit einem jahr ausgeträumt. ich kann mir die ausbildung weder finanziell noch zeitmäßig nicht leisten.
der traum mit schriftstellerei ist ausgeträumt. die chancen da etwas zu schaffen sind minimalst. zudem habei ch seit jahren eine schreibblockade - ich kann es nicht mehr.
malen siehe schreiben.
andere träume... ich wollte zumindest immer schlank sein. richtig "normal" schlank. aber auchdas werde ich niemals schaffen. nach 15 jahren gebe ich auf. frage mich wozu... ausser zumindest einen traum aufrecht zu erhalten... aber deri stauch weg jetzt.
was kann ich noch erreichen? was schaffen? ich kann meinen job vermutlich noch fünf jahre oder so machen, dann wirds vermutlich die firma nicht mehr geben. einen job in der branche kann ich mir abschminken, es war das letzt mal schon die hölle was zu finden... es wird nicht besser werden - eher schlechter. umschulen? auf was? ich habe keinen blassen schimmer. habe überlegt mutter zu werden, aber ich will meinem kind nicht antun, eine depressive mutter zu sein. ich will nicht das mein kind so wird wie ich. zudem beschreiben so viele mütter ihr leben eher als qual, verzicht.... also eher als einen negativen zustand als einen positiven.
ach ich weiß nicht...
leblos. sinnlos.

vielleicht habe ich in ein paar stunden ein aufflackern udn dann verstehe ich nicht wias ich gerade geschrieben habe - bagatellisiere es. belächle es. spiele es herunter.

ich war bei einem erstgespräch und habe zumindest zu einer therapie zugesagt. seitdem spiele ich mit dem gedanken abzusagen. mir einzugestehen krank zu sein kommt dem grund gleich, nicht mehr geliebt werden zu dürfen... lieber leidend normal, als glücklich krank? was hilft mir das, wenn mich die menschen nicht mehr ansehen, sondern nur noch mitleid haben? wenn sie nicht mehr lieben und respektieren sondern nur noch dulden und höflich sind????

ach ich weiß nicht. ich weiß nicht mal wozu ich das schreibe. helfen kann mir doch keiner.

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