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Argh
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Post Sun, 29.Jan.06, 11:13      Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Leute!

Ich schleppe schon seit geraumer Zeit ein Problem mit mir herum, dass mir nun so langsam immer bewusster wird.
Ich muss sagen, dass ich bisher weder beziehungs- noch sexualtechnisch irgendwelche praktischen Erfahrungen sammeln konnte, was ich allerdings als nicht so tragisch empfinde (und das auch so nach aussen trage), da ich meine Jugend durch eine ziemlich ausgeprägte Sozialphobie mehr oder weniger verschwendet habe und erst in den letzten ein bis zwei Jahren langsam aufwache und momentan dabei bin, mich selbst zu finden.

Ich würde mich selbst als sexuell sehr offen bezeichnen (wie gesagt, ich habe keinerlei praktische Erfahrung, aber man weiss ja trotzdem, was einem so gefällt...) - allerdings steht im Gegensatz dazu, dass ich totale Probleme habe, mit Menschen über das Thema zu reden, weil ich sofort fürchte, als "schäbig" oder oberflächlich abgetan zu werden. Dabei hat das ganze Thema "Sex" für mich überhaupt nichts oberflächliches, es für mich auch kein bisschen "austauschbar" bezogen auf die Beteiligten - für mich ist es eher etwas hochgradig intellektuelles, meditatives, etwas, das quasi die simplesten Bedürfnisse des Lebens mit dem höchsten geistig möglichen verbindet - ich hoffe das klang jetzt nicht zu pathetisch, aber es ist in etwa das, was mir so bei dem Thema durch den Kopf geht...

Meine Hauptfrage wäre nun, wie ich es nur schaffen soll, meine Haltung so nach aussen zu tragen, dass die Leute wissen woran sie sind - das ist im Moment überhaupt nicht der Fall, ich komme warscheinlich rüber wie der sexuell konservativste Mensch, den man sich so vorstellen kann... was auch wie gesagt daran liegt, dass ich über das Thema "Sex" nur sehr schwer reden kann - ich WILL es ja, es bereitet mir grösste Freude, aber ich komme einfach nicht über die Mauer aus Angst vor der Ablehnung.
In den letzten Monaten hat sich bei dem Thema viel getan, gerade durch die gesenkte Hemmschwelle des Internets konnte ich erstmals über Sex mit anderen Menschen (interessanterweise bisher hautpsächlich Frauen...) reden (nein, nicht mit "irgendwem", sondern schon mit Leuten, mit denen ich mich schon zuvor über so einiges tiefergehende andere unterhalten hatte) und merkte auch, dass es natürlich(!) jeder tut und fast alle gerne darüber reden - aber trotzallem ist da diese paradoxe Angst, diese Scham... wie gesagt besonders dann, wenn ich den Leuten Auge zu Auge gegenüber sitze.

Meine zweite Frage lehnt sich an das Thema an und beschäftigt mich jetzt grade, da ich so ganz langsam erste weibliche Kontakte in der Realität knüpfen kann und gegenseitiges Interesse vorhanden ist - soweit ich jedoch mitbekommen habe ist sie beim Thema Sex total konservativ - und da fange ich mir wieder an Gedanken zu machen: Wie wichtig ist mir Sex? Wie wichtig DARF es mir sein? Bin ich oberflächlich, weil ich mir so viele Gedanken mache und vielleicht sogar deswegen eine Beziehung nicht in Frage kommen lassen oder aufgeben würde? Sollte ich nicht irgendwo meine eigenen Bedürfnisse diesbzgl. hinter denen eines jeweiligen Partners zurückstellen? Aber dann würde ich doch wiederum einen Teil von mir aufgeben (und ich denke schon, dass das Thema ein wichtiger Teil von mir ist...) bzw. unterdrücken...

Fragen über Fragen, man könnte meinen ich mache mir zuviele Gedanken um das ganze Thema, aber ich erachte es gerade im Moment als verdammt wichtig für mein Leben in dieser Gesellschaft...

mfg
Argh
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Jetlag
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Post Sun, 29.Jan.06, 11:21      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Argh,

empfindest Du Dich als "oberflächlich" oder "schäbig", wenn Du über Sex redest? Kann es sein, dass Du da Deine Vorstellungen auf andere überträgst?

Du bist noch jung, arbeite dran und Du wirst diese durchaus natürlichen Hemmungen ablegen.

Natürlich könnte es sein, dass Du ebenso junge Menschen triffst, die auch gewisse Komplexe und Hemmungen (aufgrund von Unerfahrenheit) in sich tragen. Dann schau, inwieweit ihr sie gemeinsam überwinden könnt.

Wenn Du mal auf eine reifere Person triffst und die das auch als "oberflächlich" oder gar "schäbig" empfinden sollte, dann hat auch das einen Vorteil, denn dann weißt Du, wen Du abhaken kannst.

Es ist also ganz easy. Hemmungen im jüngeren, unerfahreneren Alter zu haben ist ganz natürlich. Diese Hemmungen gilt es zu überwinden. Leider überwinden nicht alle diese ungünstigen Komplexe, statt dessen stricken sie eine begründende Ideologie drumherum und verfestigen damit ihre Komplexe.

Cheers

Jetlag
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Argh
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Post Sun, 29.Jan.06, 11:41      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Jetlag!

Jetlag wrote:
empfindest Du Dich als "oberflächlich" oder "schäbig", wenn Du über Sex redest? Kann es sein, dass Du da Deine Vorstellungen auf andere überträgst?

Das ist eine interessante Frage, die ich garnicht mal so eindeutig beantworten kann... meine Selbstakzeptanz bzgl. des ganzen Themas ist in den letzten Monaten (eben gerade durch Gespräche mit anderen Menschen) enorm gestiegen - viele Dinge, die ich vor nicht allzulanger Zeit noch verdrängte, weil sie mir selbst peinlich waren, akzeptiere ich heute weitestgehend.
Sobald ich aber mit anderen Menschen rede ist da wieder diese unsichtbare Mauer - es kommt mir fast wie eine automatische Reaktion meinerseits vor. Selbst bei Menschen, von denen ich ja weiss, dass sie offen mit dem Thema umgehen, ist da wieder diese irgendwo irrationale Befürchtung, als "pervers" oder "krank" abgestempelt zu wirken, wenn ich offenbaren würde, dass ich Interesse an dem Thema habe (aber wer hat das denn nicht... ein verschwindend kleiner Teil der Menschheit, denke ich...).
Und selbst wenn ich dann soweit bin in der entsprechenden Situation über das Thema eigentlich reden zu können bekomme ich die Worte einfach nicht raus - hängt wohl damit zusammen, dass es mir peinlich ist, diese Worte aus meinem Mund, mit meiner Stimme zu hören...
Hinzukommt warscheinlich noch, wenn ich so darüber nachdenke, dass ich mit meine Äusseren noch immer nicht so recht klarkomme (was sich aber in letzter Zeit ebenfalls stark gebessert hat) und mich irgendwo "unwürdig" fühle, einmal Sex zu haben (mir ist klar, dass das schwachsinnig ist, aber ich rutsche immer wieder in dieses Gefühl hinein).
Ein weiterer Faktor mag wohl meine Erziehung sein... ich kann mich an die Zeit meiner Kindheit nicht wirklich erinnern, wurde aber nie "aufgeklärt", habe mir das alles wohl irgendwie in der präpubertären Zeit angeeignet (las damals sehr viel und war recht aufgeweckt...) und als ich das Wissen dann irgendwann "brauchte" wars halt da. Ich redete jedoch nie mit meine Eltern über das Thema - ich bin mir sicher, dass sie es getan hätten, aber ich "wollte" einfach nicht (und will es noch immer nicht, ich kann mir auf der Welt nichts unangenehmeres Vorstellen, als mit Elter, Verwandten allgemein oder eigentlich mit allen Menschen die ich damals kennenlernte über Sex und allem was damit zusammenhängt zu reden).
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MaxNix
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Post Sun, 29.Jan.06, 11:41      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Zusammen,

nicht, dass ich jetzt falsch verstanden werde, aber ich begreife nicht, dass man immer über Sex reden sollte und zwar mit Menschen, denen es eigentlich überhaupt nichts angeht.
Über Sex rede ich doch fast nur mit Menschen, mit denen ich auch Sex haben will.
Und mein Sexleben geht doch nur mich und meinen Partner etwas an.
Das hat mit sexueller Offenheit nichts zu tun.

Da fallen mir immer die diversen Pausengespräche von Männchen ein, bei denen drehte sich alles um Sex, Fußball, Saufen und Formel 1. Meistens jedoch um Sex und in diesen Gesprächen meist oberflächlich.

Sicher gibt es auch Ausnahmen, aber die sind selten und mit Sicherheit nicht im Internet zu finden.

Nur über Sex zu reden, um in diversen Gesprächen (ich nehme an mit Kumpels) mitzuhalten, finde ich ehrlich gesagt lächerlich.

_________________
Es ist leichter ausgetretenen Pfaden zu folgen, als seinen eigenen Wege zu gehen
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Argh
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Post Sun, 29.Jan.06, 11:54      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hallo MaxNix!

MaxNix wrote:

nicht, dass ich jetzt falsch verstanden werde, aber ich begreife nicht, dass man immer über Sex reden sollte und zwar mit Menschen, denen es eigentlich überhaupt nichts angeht.
Über Sex rede ich doch fast nur mit Menschen, mit denen ich auch Sex haben will.
Und mein Sexleben geht doch nur mich und meinen Partner etwas an.
Das hat mit sexueller Offenheit nichts zu tun.


Nein nein, so meinte ich das nicht Embarassed - ich finde solche Labereien genauso stumpf... ich will auch garnicht mit jedem Hans Wurst, der mir über den Weg läuft, über das Thema reden, das tat ich auch nie, auch nicht im Netz. Allgemein habe ich ein Abneigung gegen solche oberflächlichen "Sex, Fußball, Saufen und Formel 1"-Stammtisch-Gespräche. Sämtliche Gespräche, die zum Thema Sex führten ergaben sich einfach nachdem man sich schon einige Tage thematisch "abgeklopft" und sympathisch gefunden hatte (für mich gehört ja auch ein gewisses Vertrauen dazu, darüber zu reden, und daran will ich auch nichts ändern).

Es wäre für mich auch niemals ein "Einstiegsthema", sondern immer etwas, dass man dann irgendwann im Gespräch "entdeckt" (und dann meist positiv überrascht ist, weil man es von der entsprechenden Person nicht unbedingt erwartet hätte).

MaxNix wrote:
Über Sex rede ich doch fast nur mit Menschen, mit denen ich auch Sex haben will.

Da sprichst du einen wichtigen Punkt an denke ich... wie ich ja bereits sagte führte ich quasi alle Gespräche zu dem Thema mit Frauen - und ich gebe gerne zu, dass mir dabei so einige entsprechende Gedanken durch den Kopf gingen, was ja irgendwo auch den Reiz solcher Gespräche ausmacht (für beide(!) Seiten wohlgemerkt).

Mit Offenheit meine ich allgemein auch nicht, dass man ständig, überall, und mit jedem darüber redet, nein, mir geht es eher um eine bestimmte Haltung zu dem Thema, die ich leider bisher schwer in Worte fassen kann...
eher die Qualität als die Quantität zählen da bei mir... und kein Mensch ist für mich bei dem Thema "auswechselbar", weil jeder - auch wenn man ähnliche Interessen bzgl. des Themas hat - andere Nuancen besitzt und am Ende einzigartig ist...
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mizzy7
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Post Sun, 29.Jan.06, 12:21      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Argh,

ich habe den eindruck, dass du deine probleme ziemlich abstrakt analysierst, ich musste deinen beitrag mehrmals lesen, um zu verstehen, was dein problem ist. Das aussprechen von tabubesetzten sachen fällt wahrscheinlich allen schwer, den einen mehr, den anderen weniger, ja nach erziehung usw. Ich glaube, man kann nicht nur, man "muss" das in der praxis lernen. Erst ein bisschen sagen, dann immer mehr. Natürlich in abhängigkeit vom gegenüber. Wenn du an den reaktionen deines gegenübers spürst, dass es ihm zu weit geht, dann musst du halt noch etwas warten. Es ist doch toll, wenn du nach den jahren deiner jugendlichen sozialphobie nun reale beziehung langsam zu knüpfen lernst. Warum bleibst du nicht bei diesen realen schritten und erfahrungen, die du machst, sondern denkst darüber nach, dass die gesamte offenheit, die dir eigentlich eigen ist, die du aber nicht zu artikulieren vermagst, wahrscheinlich dein (möglicherweise) konservatives weibliches gegenüber abschrecken könnte ....? Könnte es sein, dass du von dir selbst ein bisschen viel verlangst?

viel spaß beim weiteren testen der realität!

m. Wink Wink
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beerchen
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Post Sun, 29.Jan.06, 12:40      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

MaxNix wrote:
...ich begreife nicht, dass man immer über Sex reden sollte...
Lieber Maxnix, niemand! hat dich gezwungen, hier über Sex zu reden, richtig?
MaxNix wrote:
...und zwar mit Menschen, denen es eigentlich überhaupt nichts angeht.
Auch wer etwas von deinem Sexleben erfahren soll entscheidest alleine du.
MaxNix wrote:
... Sex und in diesen Gesprächen meist oberflächlich.
Sicher gibt es auch Ausnahmen, aber die sind selten und mit Sicherheit nicht im Internet zu finden.
Du hast also eine Übersicht über sämtliche, nicht von dir geführte, Gespräche im Internet. SEHR interessant! Laughing
Grade im Internet sind viele Menschen viel lockerer und offener drauf, die Anonymität erleichtert das Ablegen der Oberflächlichkeit--> siehe zum Beispiel auch dieses Forum.

Lieber Argh!
Argh wrote:
... in den letzten ein bis zwei Jahren langsam aufwache und momentan dabei bin, mich selbst zu finden.
Smile schön, ich gratuliere, deine Begeisterung wurde geweckt!
Argh wrote:
...ich komme warscheinlich rüber wie der sexuell konservativste Mensch, den man sich so vorstellen kann...
Der warst du doch auch bis vor kurzen, oder??
Das ist sicher nicht möglich sich in einigen Wochen total umzudrehen, alte Vorstellungen und Mauern als unpassend erkennen, sie abschütteln und nieder zu reißen.. Vielleicht drei Dinge, die dir das Leben erleichtern könnten.
1 Gib dir Zeit!
2 Freu dich auch über den kleinsten Fortschritt.
3 Akzeptiere Rückschläge oder Extreme als Teil deines Weges

Argh wrote:
... Wie wichtig ist mir Sex? Wie wichtig DARF es mir sein?
Sex darf dir so wichtig sein, wie er dir wichtig ist(ist das verständlich ausgedrückt?)
WIE wichtig dir Körperlichkeit mit anderen Menschen ist, wirst du im Laufe der Jahre ganz gut herausfinden können.

Alles Liebe.... beerchen
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Toughy
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Post Sun, 29.Jan.06, 13:18      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Argh,

ich stütze mich mal auf den letzten Abschnitt:

Argh wrote:
Bin ich oberflächlich, weil ich mir so viele Gedanken mache und vielleicht sogar deswegen eine Beziehung nicht in Frage kommen lassen oder aufgeben würde?

Ich denke, man stuft Menschen gern als oberflächlich ein, die ausschließlich an diesem Thema interessiert sind oder eben sehr plump drüber reden. Beides scheint bei Dir nicht der Fall zu sein. Ich verstehe Deine Sorge, dass Du oberflächlich sein könntest, nicht ganz. Wer wirklich oberflächlich ist, käme kaum auf die Idee, es sein zu können Wink

Eine Beziehung nicht zustande kommen zu lassen oder aufzugeben, weil es in sexueller Hinsicht nicht passt... Na ja, Sex ist schon wichtig in einer Partnerschaft, und wenn es da hakt, wird der Rest oft in Mitleidenschaft gezogen.
Ob die Frau aber wirklich so konservativ ist, wie Du glaubst, weiß ich ja nun nicht. Und inwieweit sie es ist auch nicht. Vielleicht muss sie noch etwas auftauen, Vertrauen fassen?

Mir fällt gerade auf: Hat besagte Frau den Vorwurf der Oberflächlichkeit erhoben?

Quote:
Sollte ich nicht irgendwo meine eigenen Bedürfnisse diesbzgl. hinter denen eines jeweiligen Partners zurückstellen? Aber dann würde ich doch wiederum einen Teil von mir aufgeben (und ich denke schon, dass das Thema ein wichtiger Teil von mir ist...) bzw. unterdrücken...

Kommt drauf an, welche Ebene man betrachtet, denke ich. Grundsätzlich halte ich das stete Zurückstellen eigener Bedürfnisse in einer Partnerschaft für weniger ratsam.
Allerdings: Wenn Deine Bedürfnisbefriedigung von der Partnerin abhängt (und bei Sex wäre das ja so), dann muss man wohl oder übel akzeptieren, wenn das Bedürfnis der Partnerin ein anderes ist. Einen Konsens zu finden, dürfte schwer sein. Da kann man dann nur entscheiden, ob man auf Dauer auf einen Teil seines Selbst verzichten möchte und kann. Und auch das ist nicht oberflächlich.


Viele Grüße,
Toughy

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Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
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Post Sun, 29.Jan.06, 15:26      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Beerchen!

beerchen wrote:
Argh wrote:
...ich komme warscheinlich rüber wie der sexuell konservativste Mensch, den man sich so vorstellen kann...

Der warst du doch auch bis vor kurzen, oder??
Das ist sicher nicht möglich sich in einigen Wochen total umzudrehen, alte Vorstellungen und Mauern als unpassend erkennen, sie abschütteln und nieder zu reißen..

Hmm... das ist so eine Sache... ich wusste eigentlich schon immer in mir, wie ich mit dem Thema umgehe - mir war diese Art von Offenheit(z.B. gegenüber der verschiedensten Spielarten etc...) schon bewusst, aber ich hatte lange Zeit Probleme, dass mit meiner Person zu verbinden, es als Teil von mir zu akzeptieren... insofern war ich schon immer so, "entdeckte" das alles aber erst nach und nach.
Danke im übrigen für die Tipps, ich stimme dir da voll und ganz zu.

beerchen wrote:
WIE wichtig dir Körperlichkeit mit anderen Menschen ist, wirst du im Laufe der Jahre ganz gut herausfinden können.

Da steigt in mir wieder diese Angst auf niemanden zu finden (gut, das Thema gehört eher unter "Selbstsicherheit, Kontaktschwierigkeiten", insofern will ich da nicht näher drauf eingehen), der gerade beim Thema Sex meine Ansichten teilt (inzwischen kenne ich ja einige... aber eben nur übers Netz), zumal ich noch immer ziemliche Kontaktschwierigkeiten habe...

---

Hi Toughy!

Toughy wrote:
Mir fällt gerade auf: Hat besagte Frau den Vorwurf der Oberflächlichkeit erhoben?

Nein, so gesehen hat mir noch nie irgendjemand Oberflächlichkeit vorgeworfen - man mag sich jetzt fragen, warum ich dann ständig Angst habe, als oberfächlich abgestempelt zu werden... aber ich weiss es bisher auch nicht, die Furcht steckt ziemlich tief in mir drin und es wird wohl einige Zeit dauern sie aufzulösen.
Naja und das Mädchen mit dem ich mich öfter treffe meinte in entsprechenden Situationen halt so ein paar Sachen (möchte da jetzt nicht genauer draufeingehen), die mir schon recht klar machen, dass sie eher nicht so hmm... "experimentierfreudig" sei, was für mich schon einen wichtigen Teil dieser von mir angesprochenen Offenheit ausmacht. Ich nehme ihr das keinefalls übel, wie käme ich dazu... aber ich war irgendwo etwas... naja, enttäuscht könnte man sagen (oder dieses Gefühl brachte mich wieder zu Angst oberflächlich zu sein, weil ich wegen sowas enttäuscht bin... *seufz*)
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beerchen
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Post Sun, 29.Jan.06, 20:27      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Huhu Argh!

Also keine Sorge: Du kommst wirklich nicht oberflächlich rüber, bist in einem Forum, wo gern tief geschürft wird und tust es selbst gründlich. Smile Deine Äußerungen sind oft schon poetisch/philosophisch.

Du bist ja momentan in einer totalen Veränderungsphase, spannend, verunsichernd, aber auch befreiend. Vielleicht fühlst du dich so "pervers", weil du momentan grad ein überdurchschnittliches Interesse an Sexualität hast, das steht dir grad als Beginner aber wirklich zu!(nachher auch noch Wink )

Es gab da zumindest bei mir so eine Entwicklung.
Zuerst ist man bei anderen offen, gönnt anderen ihren Spaß, später kann man sich theoretisch genau die selben Sachen auch "erlauben". Bis man dann aber auch in der Praxis akzeptiert und TUT und das dann akzeptiert... hmm *grins* Das dauert!

Dass du gleich eine Partnerin findest, die relativ hemmungsarm ist, ist bei einer Gleichaltrigen sicher weniger wahrscheinlich. Auf der anderen Seite sind viele Menschen von 17-70 "verklemmt", aber nicht weil Sexualität so ein oberflächliches Thema ist, sondern weil sie im Gegenteil-so tiefgreifend ist(siehst du ja auch so). Solche Menschen bist du grade am Überholen.

beerchen
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Post Mon, 30.Jan.06, 8:54      Re: Umgang mit sexueller Offenheit Reply with quoteBack to top

Hi missy7!
mizzy7 wrote:
Könnte es sein, dass du von dir selbst ein bisschen viel verlangst?

Da hast du wohl irgendwie Recht... ich gebe auch gerne zu, mir gerne mal den Kopf über allerhand "ungelegter Eier" zu zerbrechen, was wohl auch damit zusammenhängt, dass ich ein ziemlich ungeduldiger Mensch bin - das muss ich auf die Dauer wohl noch in den Griff bekommen.

---

Hi beerchen!
beerchen wrote:
Also keine Sorge: Du kommst wirklich nicht oberflächlich rüber, bist in einem Forum, wo gern tief geschürft wird und tust es selbst gründlich. Smile Deine Äußerungen sind oft schon poetisch/philosophisch.

Danke, dann kann ich ja beruhigt sein. zwinkernd..
beerchen wrote:
Vielleicht fühlst du dich so "pervers", weil du momentan grad ein überdurchschnittliches Interesse an Sexualität hast

Ja, das kann ich bestätigen, aber wie du schon sagst, steht mir das ja irgendwo zu - ich denke ich muss wirklich noch mehr Menschen in Kontakt kommen, deren Interessen ähnlich gestrickt sind, bis ich "merke" (ich weiss es ja schon - aber der Weg zwischen Wissen und Verinnerlichung dieses Wissens ist nicht immer gerade kurz...), dass es völlig ok ist.
beerchen wrote:
Dass du gleich eine Partnerin findest, die relativ hemmungsarm ist, ist bei einer Gleichaltrigen sicher weniger wahrscheinlich.

Das sehe ich (leider) auch so. Hinzu kommt ja mein oben beschriebenes Problem, dass ich irgendwie ganz anders rüberkomme, als ich innerlich beim Thema Sex gestrickt bin (eigentlich mache ich fast nen asexuellen Eindruck, wenn ich ehrlich bin...).

mfg
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