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schneefrau
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Post Sat, 28.Jan.06, 14:07      Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

Liebe Forumsmitglieder,

nach einer tiefenpsychologischen Langzeittherapie mache ich nun beim gleichen Therapeuten seit einigen Wochen eine Analyse.

Das Problem ist nun, daß eine meiner besten Freundinnen, die auch weiß, daß ich dort bin, mit ihm beruflich zu tun hat. Sie erzählt mir natürlich viel von den Begegnungen und hat keine sehr hohe Meinung von ihm, während ich ihn natürlich sehr mag. Er weiß, daß ich sie gut kenne, wie gut, weiß er nicht, da das Thema von mir nicht angschnitten wird. Ihre Erfahrungen beeinflussen extrem meine Sichtweise, was ich aber nicht ansprechen kann, da ich sie damit "verrate". Sie würde es auch nicht wollen, daß ich irgendetwas über sie erzähle.

Wie komme ich da weiter. Vielleicht habt ihr einen Tip für mich.

LG
schneefrau
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Yeti
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Post Sat, 28.Jan.06, 14:24      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

Hallo Schneefrau

Willkommen im Forum! grinsend

Vielleicht sprichst Du ja erstmal mit deiner Freundin und vereinbarst mit ihr, daß sie nichts mehr über deinen Analytiker erzählt.
Als beste Freundin kannst Du ihr das bestimmt plausibel machen.

Und außerdem, Du kommst gut mit ihm klar und bist zufrieden? Dann laß deine Freundin doch ihre Meinung über ihn haben...
Ich weiß, leichter geschrieben, als wie getan.

LG Yeti grinsend
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philipp
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Post Sat, 28.Jan.06, 14:34      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

Hallo Schneefrau,

Schneefrau wrote:
Er weiß, daß ich sie gut kenne, wie gut, weiß er nicht, da das Thema von mir nicht angschnitten wird. Ihre Erfahrungen beeinflussen extrem meine Sichtweise, was ich aber nicht ansprechen kann, da ich sie damit "verrate". Sie würde es auch nicht wollen, daß ich irgendetwas über sie erzähle.

Eine Analyse, in der du etwas bewußt verschweigst, kann nicht funktionieren.
Du wirst dich entscheiden müssen... Entweder Analyse bei deinem jetzigen Analytiker und du sprichst auch über deine Freundin und was ihre Erzählungen über deinen Analytiker bei dir auslösen. Oder du suchst dir einen anderen Analytiker, der deine Freundin nicht kennt und du daher frei bist über sie zu sprechen.

Kannst du dir vorstellen, deinem Analytiker diesen Interessenskonflikt mitzuteilen?

Gruß
Philipp
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schneefrau
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Post Sat, 28.Jan.06, 15:33      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

Ich befinde mich in einem absoluten Dilemma. Auf der einen Seite bitte ich meine Freundin, mir möglichst viele private Dinge über ihn zu erzählen. Sie leitet mir manchmal auch seine Mails weiter. Das ist ja einer meiner weniger Kontakte zu seinem Privatleben, das er sonst verbirgt.

Ich habe ihr auch schon gesagt, daß ich für meinen weiteren Fortschritt in der Analyse sie zum Thema machen muss. Sie war nicht begeistert, konnte aber verstehen, daß ich es sagen möchte. Sie bat mich allerdings, keine negativen Dinge über sie zu berichten.
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philipp
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Post Sat, 28.Jan.06, 16:20      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

schneefrau wrote:
Auf der einen Seite bitte ich meine Freundin, mir möglichst viele private Dinge über ihn zu erzählen. Sie leitet mir manchmal auch seine Mails weiter. Das ist ja einer meiner weniger Kontakte zu seinem Privatleben, das er sonst verbirgt.

Schneefrau, das ist absolut kontraproduktiv. Eine Analyse lebt davon, dass du eben nichts bzw. möglichst wenig über das Privatleben deines Analytikers weißt. Wenn du diese Bedingung auf diese Art und Weise umgehst, schneidest du dir ins eigene Fleisch. Du nimmst dir Chance und Gelegenheit deine Gedanken, Gefühle und Phantasien zu analysieren und zu verstehen.

Warum machst du eine Psychoanalyse?

Philipp
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schneefrau
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Post Sat, 28.Jan.06, 16:54      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

[/quote]Eine Analyse lebt davon, dass du eben nichts bzw. möglichst wenig über das Privatleben deines Analytikers weißt.[/quote]

Dann verstehe ich nicht, warum er mir eine Analyse vorgeschlagen hat, zumal er weiß, daß meine Freundin ihn kennt und ich auch andere Bekannte von ihm kenne. Ich komme aus einer kleinen Stadt mit ca. 40.000 Einwohnern. Da ist es völlig normal, daß man Leute kennt, die mit den hier tätigen Therapeuten bekannt sind. Einen weiteren Analytiker in meiner Stadt treffe ich ständig auf Privatfeiern. Meinen Analytiker selbst sehe ich häufig außerhalb der Analyse mit Frau und Kindern. Bei einer gewissen Stadtgrösse läßt sich die Privatsphäre eines Analytikers nun mehr mehr hinreichend schützen. Er selbst meinte mal, so sei das in unserer Stadt nun mal.

Warum machst du eine Psychoanalyse?

Weil mein Therapeut gesagt hat, daß es nützlich für mich wäre. Ich habe kein Vertrauen und kann keine Gefühle zeigen usw. Hatte im Prinzip noch nie eine richtige Beziehung.
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Jelka
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Post Sat, 28.Jan.06, 17:08      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

philipp wrote:

Eine Analyse, in der du etwas bewußt verschweigst, kann nicht funktionieren.


Genau das war auch mein erster Gedanke dazu.

Entweder du redest jetzt mit dem Analytiker über das, was schon vorgefallen ist und kannst deiner "Freundin" ja sagen, dass sie dir zukünftig nichts derartiges mehr mitteilen soll oder du suchst dir einen neuen Threapeuten.


In Anbetracht der Tatsache, dass du ja schon länger bei dem Threapeuten bist und dich bei ihm gut aufgehoben fühlst und ich der Meinung bin, dass man auf solche "Freunde" auch gut verzichten kann, wäre ich ja dafür, ihm alles zu erzählen, damit ihr vernünftig weiterarbeiten könnt.

Im übrigen unterliegt er eh der Schweigepflicht und darf ihr in sofern nicht einmal mitteilen, dass ihr darüber gesprochen habt. Du könntest es also alles mit ihm besprechen (ihn an die Schweigepflicht erinnern) und deine "Freundin" bitten, dir künftig nichts mehr über ihn zu erzählen.


"Freunde", die die eigene Therapie derart unterwandern, kann man irgendwie auch nicht als solche bezeichnen, finde ich.

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Post Sat, 28.Jan.06, 17:14      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

schneefrau wrote:
Ich habe ihr auch schon gesagt, daß ich für meinen weiteren Fortschritt in der Analyse sie zum Thema machen muss. Sie war nicht begeistert, konnte aber verstehen, daß ich es sagen möchte. Sie bat mich allerdings, keine negativen Dinge über sie zu berichten.


Ok, dann urteile ich nicht ganz so hart über sie - du darfst natürlich auch nicht fragen. zwinkernd.. Obwohl es verständlich ist und sie dir als gute Freundin die Informationen eigentlich verschweigen müsste.

Aber auch wenn da schon wieder die Auflage ist, dass du nichts Negatives über sie erzählen darfst, führt das dazu, dass du deinen Gedanken nicht freien Lauf lassen kannst, sondern Zensur üben musst. Das kann nicht funktionieren. Da kannst du die Therapie auch gleich ganz abbrechen.



Mein Therapeut hat mir mal erzählt, dass bei Freund persönlich ein Geheimnisträger aus dem öffentlichen Dienst in Analys war, der von Anfang an gesagt, hat, dass er gewisse berufliche Dinge eben auf keinen Fall erzählen darf. Freund hat sich darauf eingelassen, die Therapie dann aber abgebrochen, weil es so nicht funktioniert hat.
Wenn das schon nicht funktioniert, wie soll es dann in so einer Situation bei dir funktionieren?

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Post Sat, 28.Jan.06, 18:12      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

Quote:
zumal er weiß, daß meine Freundin ihn kennt und ich auch andere Bekannte von ihm kenne.


jemanden kennen bedeutet aber ja nun nicht, damit zu rechnen, dass privates weitererzählt und Emails weitergeleitet werden Shocked ??

Ich kenne einige Menschen, die sich untereinander auch kennen, aber ich erzähle doch nicht B alles das, was ich über A weiss und ich frage auch niemanden aus??

Und deinen Analytiker mit Frau, Kind und Hund spazieren gehen zu sehen bedeutet doch auch überhaupt nicht, dass die Analyse nicht möglich wäre, denn dadurch kennt man nix vom Analytiker (ausser Aussehen von Kind und Hund und Frau und Hut Wink )

Ich finde nicht nur deine Freundin überschreitet da eine Grenze sondern du auch.

*erstaunt*

Irrlicht

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Post Sat, 28.Jan.06, 18:18      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

schneefrau wrote:
Meinen Analytiker selbst sehe ich häufig außerhalb der Analyse mit Frau und Kindern. Bei einer gewissen Stadtgrösse läßt sich die Privatsphäre eines Analytikers nun mehr mehr hinreichend schützen. Er selbst meinte mal, so sei das in unserer Stadt nun mal.

Gut, das sind die Rahmenbedingungen in eurer Stadt. Nur du beläßt es nicht dabei, denn
schneefrau wrote:
Auf der einen Seite bitte ich meine Freundin, mir möglichst viele private Dinge über ihn zu erzählen. Sie leitet mir manchmal auch seine Mails weiter. Das ist ja einer meiner weniger Kontakte zu seinem Privatleben, das er sonst verbirgt.

Was nützt dir dein Wissen über deinen Analytiker? Du könntest es nutzen, wenn du mit ihm darüber sprichst und deine Gedanken, Einfälle, Gefühle, Phantasien dazu mitteilst. Was macht es mit dir, diese Geheimnisse zu wissen? Wie verändert es deine Beziehung zu ihm? Wie fühlt sich das für dich an?

Etwas, was es in jedem Fall bewirkt, ist eine Distanzierung von deiner Seite. Dieses Verheimlichen verhindert Nähe, es ist wie ein Keil in der Beziehung zu deinem Analytiker. Du mußt doch ständig auf der Hut sein, was du sagst, um dich nicht zu verraten. Es zeigt auch, dass du ihm nicht vertraust.

Was könnte denn deiner Meinung nach im schlimmsten Fall passieren, wenn du ihm dein Dilemma mitteilst?

Philipp
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schneefrau
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Post Sat, 28.Jan.06, 23:12      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für Eure Antworten.

"Was könnte denn deiner Meinung nach im schlimmsten Fall passieren, wenn du ihm dein Dilemma mitteilst?"

Er könnte sich von mir distanzieren und mir sagen, daß er unter diesen Umständen nicht weiter mit mir zusammenarbeiten kann, weil sich unsere Privatsphären miteinander verquicken. Seine Frau kennt mich im übrigen auch, und ich kenne sie als eine frühere Kursleiterin, was auch Auswirkungen auf meine Übertragung, da ich sie auch nett finde. Das Thema traue ich mich erst gar nicht anzusprechen, obwohl er auch weiß, daß ich sie kenne. Dort habe ich erst recht Angst, daß er sagt: Stop, das geht mir jetzt zu weit. Ich frage mich aber auch, warum er mir die PAnalyse angeboten hat, wenn er auch weiß oder vermuten muß, daß durch seine Frau und meine Freundin sein Privatleben etwas sichtbar für mich ist.

schneefrau
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Post Sat, 28.Jan.06, 23:38      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

schneefrau wrote:
Ich frage mich aber auch, warum er mir die PAnalyse angeboten hat, wenn er auch weiß oder vermuten muß, daß durch seine Frau und meine Freundin sein Privatleben etwas sichtbar für mich ist.


Vielleicht deshalb, weil er nicht wusste, dass es ein Problem wird, sondern dachte, dass du mit ihm darüber reden kannst.


Und zu deiner Befürchtung, dass er nicht mehr mit dir zusammenarbeiten möchte, wenn du ihm davon erzählst, kann ich nur sagen, dass ihr so auch nicht effektiv arbeiten könnt. Insofern wäre das keine Verschlechterung der Situation, sondern nur ein rechtzeitiges Stoppen von etwas, was sowieso nicht funktioniert.

Aber es gibt ja auch noch die Möglichkeit, dass ihr sehr gut darüber reden könnt.

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sm
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Post Sun, 29.Jan.06, 0:27      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

Hallo Schneefrau,

alles was ich dazu sagen kann, wurde eigentlich schon in irgendeiner Form angesprochen. Gebe aber trotzdem mal meinen Senf dazu - wenn's okay ist... Wink

Quote:
Auf der einen Seite bitte ich meine Freundin, mir möglichst viele private Dinge über ihn zu erzählen. Sie leitet mir manchmal auch seine Mails weiter. Das ist ja einer meiner weniger Kontakte zu seinem Privatleben, das er sonst verbirgt. (...) Bei einer gewissen Stadtgrösse läßt sich die Privatsphäre eines Analytikers nun mehr mehr hinreichend schützen.

Ich glaube schon, dass es einen Unterschied macht, ob du deinen Therapeuten zufällig in der Stadt triffst oder ob du dir (wahrscheinlich auf deine Bitte hin) Mails von ihm zuleiten lässt. Da deine Freundin auch beruflich zu tun hat, ist euch hoffentlich beiden bewusst, dass sie das in Schwierigkeiten bringen kann, wenn das auffliegt? Und in einer Analyse ist es vielleicht auch nicht gaanz soo unwahrscheinlich, dass das mal leicht versehentlich passieren kann...

Außerdem glaube ich, dass diese "Verquickung" nicht gut für dich ist, denn diese Konstellation kann für deine Analyse ziemlich hinderlich sein: Auf der einen Seite willst/solltest du in der Analyse offen sein (denn andererseit würde sie dir ja nichts bringen) - auf der anderen Seite kannst/willst du in diesem Punkt nicht offen sein. Mit diesem Widerspruch (Offenheit ja, aber nur bis zu einer gewissen Grenze) würde ich vermutlich auf Dauer in Konflikt geraten. Außerdem: Wahrscheinlich hat es durchaus seinen Grund, dass ein Therapeut sich in einer Analyse (quasi als notwendige "Spielregel") abstinent hält.

Quote:
Ihre Erfahrungen beeinflussen extrem meine Sichtweise

Wichtig ist letztlich was du denkst und nicht was andere denken. Wenn du mit dem Therapeuten gut zurecht kommst, dann ist doch alles im Lot. Man kann nicht mit jedem einer Meinung sein... Aber vielleicht wäre es dennoch hilfreich, wenn du sie darum bittest, weniger von ihm zu erzählen und mit deinem Therapeuten über die Geschehnisse redest. Denn je länger du das aufschiebst, desto schwieriger wird es für dich werden. Jetzt kommst du mit der Situation vielleicht noch gut klar. Aber was ist, wenn sich das ändert?

Liebe Grüsse
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philipp
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Post Sun, 29.Jan.06, 12:56      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

schneefrau wrote:
"Was könnte denn deiner Meinung nach im schlimmsten Fall passieren, wenn du ihm dein Dilemma mitteilst?"

Er könnte sich von mir distanzieren und mir sagen, daß er unter diesen Umständen nicht weiter mit mir zusammenarbeiten kann, weil sich unsere Privatsphären miteinander verquicken.

Weißt du, Schneefrau, wenn du etwas machst, mußt du auch die Konsequenzen einplanen und in Folge tragen.

Ich kann mir schon vorstellen, wie du da hineingeraten bist. Die Neugierde und das Interesse und wie sich das mehr und mehr verselbständigt. Nur du spürst jetzt selbst, dass dir das nicht gut tut. Du steckst in einem Dilemma, einer inneren Zerreißprobe, wo du dich langsam tiefer und tiefer hineinmanövriert hast.

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich es meinem Analytiker erzählen. Ich würde damit beginnen, dass ich ihm etwas mitteilen möchte, was mir sehr unangenehm ist und dass ich Angst habe, dass er die Zusammenarbeit aufkündigt, wenn er es weiß, da es auch ihn betrifft. Mein Analytiker würde sich dann zunächst mit mir diese Angst ansehen, bevor ich auf das eigentliche Thema komme. Ich weiß auch, aus Erfahrung, wie erleichtert ich mich nachher fühle, wenn ich so einen schweren Brocken losgeworden bin.

Ich denke, dass du aus dieser Situation sehr viel über dich lernen kannst, wenn du es ansprichst. Zum einen übernimmst du dadurch die Verantwortung für dein Tun und Handeln und zum anderen gibst du der Beziehung zu deinem Analytiker und damit deiner Analyse eine Chance.

Quote:
Ich frage mich aber auch, warum er mir die PAnalyse angeboten hat, wenn er auch weiß oder vermuten muß, daß durch seine Frau und meine Freundin sein Privatleben etwas sichtbar für mich ist.

Hier versuchst du deine Verantwortung in der Beziehung ihm überzustülpen. Er weiß, dass ein Teil seines Privatlebens sichtbar ist, das nimmt er in Kauf. Er erwartet jedoch, dass du die Grenzen respektierst bzw. mit ihm darüber sprichst, wenn du etwas über ihn erfährst. Das ist dein Anteil und liegt in deiner Verantwortung.

Alles Gute
Philipp
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Post Sun, 29.Jan.06, 20:19      Re: Gemeinsame Bekannte mit Analytiker Reply with quoteBack to top

Hallo,

gibt es diesen Konflikt erst, seit du von der tiefenpsychologischen Therapie in die Analyse gewechselt bist? Wie bist du vorher damit umgegangen? Wie geht es dir mit der Umstellung der Therapieform? Was hat sich geändert?

LiGrü,
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