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frechdachs1950
neu an Bord!
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Post Wed, 25.Jan.06, 11:31      Wie und wo kann meine Lebensgefährtin Hilfe bekommen? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,
meine Lebensgefährtin ist seit gestern in einer psychosomatischen Klinik und seit einem Anruf vor ein paar Stunden bin ich total verzweifelt.
Werde mal kurz und knapp versuchen die Situation zu schildern:
Seit Jahren leidet meine Freundin an schweren Depressionen mit häufigen Selbstmordgedanken.Wir leben nun seit fast vier Jahren zusammen und seit ca. 3 1/2 Jahren versuchen wir professionelle Hilfe für sie zu finden. Nach monatelanger Wartezeit hatte sie einen ambulanten Therapeuten gefunden, der ihr jedoch nicht helfen konnte.Im Sommer 2004 endlich eine siebenwöchige stationäre Therapie, die ihr jedoch überhaupt nichts gebracht hat (es sei wie Urlaub gewesen, kaum Einzelgespräche und larifari Gruppengespräche).
Trotzdem haben wir nicht aufgegeben und im Sommer hat sie eine Therapeutin gefunden, zu der sie auch vertrauen hatte. Nach mehreren Therapiestunden meinte jedoch die Therapeutin, sie könne leider mit ihr nicht richtig arbeiten,da meine Freundin keinen hätte, der sie nach den Stunden auffangen könnte (durch das, was in den Stunden besprochen wurde, verstärkten sich die Selbstmordgedanken).Die Therapeutin empfahl eine erneute längere stationäre Therapie - möglichst in einer Traumaklinik. Nachdem sich zunächst weder die AOK noch die LVA zuständig fühlten, hat es dann doch geklappt, dass von der LVA eineTherapie in einer psychsomatischen Klinik (von zunächst vier Wochen)genehmigt wurde.
Dort ist sie nun seit gestern und hat heute ihren Therapieplan erhalten. Die Enttäuschung war groß: Keine Einzelgespräche (seien in dieser Klinik nicht üblich) - 3 x die Woche Gruppengespräche von 45 Minuten, etwas Bewegungstherapie und noch das ein oder andere - aber viel, viel Freizeit. Meine Freundin ist drauf und dran, den Aufenthalt in der Klinik abzubrechen. Sie hat wirklich so viele Probleme, die aufgearbeitet werden müssten - wie soll das gehen ohne Einzelgespräche? Kann uns jemand einen Rat geben???????

Eine ambulante Therapie ist nicht möglich, weil keiner da ist, der sie professionell auffangen kann (ich tue wirklich mein bestes, fühle mich aber auf Dauer echt überfordert, wenn die akuten Suizidgedanken auftauchen) und in den Kliniken gibt es keine richtige Hilfe für sie. Ich bin nun total ratlos, hatte ich doch wirklich gehofft, dass ihr diesmal geholfen würde und sie ist total verzweifelt und ohne Hoffnung! Gibt es denn keine Kliniken, die den Schwerpunkt auf Einzel- und Gruppengespräche legen?? Haben wir etwas falsch gemacht?? Weiß echt nicht mehr weiter!

Traurigen Gruß
spatz
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Post Wed, 25.Jan.06, 13:18      Re: Wie und wo kann meine Lebensgefährtin Hilfe bekommen? Reply with quoteBack to top

...FRECHDACHS,

..."larifari-gruppengespräche"??? nun, in einer gruppe kann es wesentlich intensiver zugehen. man muss sich nicht nur dem thera stellen, sondern auch anderen. ich habe mit beiden formen erfahrungen und kann dir sagen, dass im nachgang die einzelgespräche kindergeburtstag gegen das war, was so in der gruppe passierte.

also, es wird einen grund geben. ich würde den fachleuten vertrauen, mich auf jeden fall drauf einlassen. in einer gruppe entwickelt man "alltägliche" verhaltensweisen. in beziehungen halt. und auch, wenn man selbst nicht immer thema ist, so kann der gute thera dennoch genau analysieren, wie man sich so verhält....eben in "beziehungen". und da das leben aus beziehungen nun mal besteht, ist die GT wesentlich "realitätsnäher" als die gespräche unter 4 augen im stillen kämmerlein.

unerlässlich ist, sich darauf einzulassen.

viel glück. draft
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Post Wed, 25.Jan.06, 13:32      Re: Wie und wo kann meine Lebensgefährtin Hilfe bekommen? Reply with quoteBack to top

Hallo Frechdachs,
ich kann gut verstehen, dass die Gruppengespräche für deine Freundin noch nicht das Richtige sind. Ich konnte/kann es auch nicht, weil ich mich auf mehr als einen Mensch konzentrieren müsste. Die Selbstmordgedanken sind oft Hilferufe aus einer Situation, die man nicht mehr ertragen kann, man glaubt nicht mehr an einer Besserung. Ich habe mich auch oft und zu lange im Kreis gedreht, habe angefangen zu malen und zu schreiben, weil mit meinen gesprochenen Worten hatte ich niemanden gefunden, der mich verstand. Einer aus der Kirche (Seelsorge) und meine Hausärztin haben mich sehr gut "aufgefangen". Wenn deine Freundin sich dort nicht wohlfühlen kann, hat es glaube ich auch nicht viel Sinn, noch weiter dort zu bleiben. Gäbe es keine Möglichkeit noch mal bei der Therapeutin weiterzumachen. Mir wurde auch oft gesagt, ich überfordere meine Therapeuten mit den Selbstmordgedanken. Ich habe dann gesagt, es sind Gedanken ich habe nicht gesagt, dass ich es tun ´werde. Klar haben sie Angst, das er Patient sich etwas antut, aber wenn man "gesund" wär, würde man ja keine Therapie machen wollen. Mir ging es auch bei meiner ersten Therapie sehr schlecht, weil da wusste ich nicht, was alles auf mich zu kommt. Heute achte ich auf mich und etwas mir zu schwierig wird, sage ich es gleich. Ich hoffe, dass ihr noch jemanden findet, der sich für deine Freundin zuständig fühlt und ihr helfen kann.

viele liebe Grüße und alles Gute
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Post Wed, 25.Jan.06, 13:40      Re: Wie und wo kann meine Lebensgefährtin Hilfe bekommen? Reply with quoteBack to top

loslassen wrote:
ich kann gut verstehen, dass die Gruppengespräche für deine Freundin noch nicht das Richtige sind. Ich konnte/kann es auch nicht, weil ich mich auf mehr als einen Mensch konzentrieren müsste. Die Selbstmordgedanken sind oft Hilferufe aus einer Situation, die man nicht mehr ertragen kann, man glaubt nicht mehr an einer Besserung.


...aber genau das sollte man wieder lernen. sich auf mehr als einen zu konzentrieren. und das tut man in der GT. und ist dennoch im beschützten raum.

draft
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Post Wed, 25.Jan.06, 16:49      Re: Wie und wo kann meine Lebensgefährtin Hilfe bekommen? Reply with quoteBack to top

Hallo Draft,
bin jetzt leider etwas sehr in Eile, ich habe geschrieben ...noch nicht... klar ist man in einem "geschützten Raum", aber was ist aus welchen Gründen auch immer, einem alles zu viel wird, aber die anderen es so nicht realisieren können, vielleicht weil sie eigene Probleme haben, oder weil sie meine Probleme nicht umsetzen können, es mir dann nach der Stunde es noch schlechter geht und ich nicht mit "einem" darüber sprechen kann. Jeder sollte nur das zu lassen, was er verkraften kann. Und da bin ich bei mir sicher, das GT für mich sehr ungeeignet wäre.

viele Grüße
tschau
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