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arbeitstier05
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Post Mon, 23.Jan.06, 21:56      Psychosomatische Klinik in Hannover Reply with quoteBack to top

Als "Neuling" einen freundlichen Gruß in die Runde!

Da ich mir z.Z. stark überlege in die psychosomatische Klinik der Medizinische Hochschule Hannover oder in die Henriettenstiftung zu gehen, aber ich doch enorme Probleme habe mich durchzuringen, wollte ich einmal fragen, ob schon jmd. von Euch dort war und ein bißchen über den Ablauf und die "Atmosphäre" berichten kann.
Würde mich über einen Erfahrungsbericht - besonders von der MHH - sehr freuen. Very Happy

Gruß,
arbeitstier05
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mick149
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Post Sun, 28.May.06, 15:02      Re: Psychosomatische Klinik in Hannover Reply with quoteBack to top

In der MHH gibt es diePsychotherapiestation 52, die 12 plätze hat. daneben gibt es noch mehrere Psychiatriestationen für schlimmere Fälle (akutstaion, sucht, psychiatrische Krankheiten)

Will man auf die 52 kommen, muss man an Vorbereitungsrunden teilnehmen und dort seine Probleme schildern, die Sitzungen dauern knapp eine Stunde.
Dies muss man jede fologende Woche wieder tun. Meist kommt man nach wenigen Wochen rein, selten länger als 6 wochen. neben bewerbern von außen kommen auch einige patienten auf die 52, die vorher auf der akutstation waren, allerdings keine patienten mit psychosen, dissozialem verhalten etc, da passen sie ganz gut auf.

Man wird meist zusammen mit etwa 3 anderen Neuen in die Gruppe aufgenommen und muss sofort am intensiven gruppenleben teilnehnmen, das neben drei stunden gruppentherapie täglich auch noch pflichtgemäß Gemeinschaftsaktivitäten und kleine Dienste vorsieht, die vom Konzept her sehr kollektivistisch wirken und am anfang sehr anstrengend und nervig können.

die Zimmer sind ganz gut, doppelzimmer mit wc und dusche, allerdings die ganze mhh ein häßlicher 60er jahre- betoncontainer - in dem allerdings viel los ist - Ladenstraße, veranstaltungen, Bibliothek, Hochschulbetrieb, u.v.m. auch die Lage in der Großstadt hat mir eher gefallen als gestört. Für medizinische Probleme abseits der Psyche hat die MHH beste möglichkeiten. polikliniken ohne ende. kriegst du ein konsil, wenn sie z.b. denken, diene depris haben mit der schilddrüse zu tun, und ndann wirst du hochspezifisch untersucht.

du bekommst einen einzeltherapeuten zugewiesen, mit dem du jede woche eine halbe stunde sprichst. Den zu wechseln ist so gut wie unmöglich. Es gibt eine Therapeutin, die sehr unbeliebt ist, und eine, die alle toll finden. Insgesamt sind ca. 8 Therapeuten da, sie arbeiten z.t. auch auf anderen stationen, machen nachtwache etc. Bei den Therapeuten handelt es sich um Ärzte, Psychologen, Dipl.pädagoginnen und Pfleger. meist ist nur einer oder zwei im Team männlich.
Zum therapieprogramm gehören wöchentlich 4 90 minuten-einheiten 'Erfahrungsgruppe', in denen so ziemlich alles besprochen wird, 90 min Ergotherapie mit deutlichem einschlag zur Gestalttherapie, 90min Psychodrama, 90 min Sozialkompetenztraining, 90 min Sozialarbeitsrunde, 90min Vollversammlung ohne Therapeuten, jeden morgen 15 / 30 minuten Sport und zweimal die Woche schwimmen, allerdings ohne richtigen Schwimmzwang.

es herrscht 100% alkoholverbot, es gibt kontrollen, Ausgang nach Therapieende 15.30, du musst um 21/22 uhr wieder drin sein, samstag um 24 uhr, ein mal im monat darst du zu hause übernachten, hast sa ab mittag frei und so nach dem frühstück.
donnerstag abends gibt es eine discoveranstaltung, die recht viel spaß macht.

mir persönlich hat die therapie nicht so viel gebracht, weil ich pech mit meiner einzel-thera hatte. richtig viel gebracht hat mir die psychdramagruppe, und auch die durchleuchtung des sozialen umfelds in der sogenannten sozialarbeitsgruppe war sehr gut. kommt allerdings darauf an, wer die macht.

Ein dreiviertel Jahr nach meiner Entlassung geht es von meinen mitpatienten einer Person sehr viel schlechter, bei der sich nach der Entlassung eine schwere Psychose entwickelt hat, gut die hälfte der Frauen hatte als ein Haupttherapieziel Trennung vom Partner, das haben sie auch alle erreicht und sind einigermassen wohlauf oder es geht ihnen nicht wesentlich schlechter, zwei sind schon zum zweiten Mal auf dieser Station gewesen und nach der therapie auch wieder etwas zurückgefallen, es geht ihnen aber wohl noch besser als vor der Therapie, zwei mal zweien, die sich dort jeweils als Paar gefunden haben, geht es sehr viel besser.

Zu diesen ca. 25 Personen, die ich in den 12 wochen erlebt habe, kommen noch einmal zwei, die den aufenthalt nach 1-2 Tagen geschmissen haben, weil sdie dem anpassungsdruck nicht standhalten wollten/konnten.
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